Jan Faber: Kalte Macht

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Jan Faber: Kalte Macht
ET (D)
2013
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783442204212

Informationen zum Buch

Seiten
448

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Das Haus war leer.

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Handlungsort

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Die junge Staatssekretärin Natascha Eusterbeck ist intelligent, ehrgeizig und hat sich noch einigen Idealismus bewahrt. Als sie ins Kanzleramt nach Berlin gerufen wird, tritt sie mit großem Engagement ihre neue Stelle an – doch sie ahnt nicht, dass die Kanzlerin einen äußerst brisanten Auftrag für sie vorbereitet hat: Natascha soll im Imperium der mächtigsten Frau der Republik heimliche Feindescliquen ausfindig machen und verborgene Machtstrukturen entlarven. Schon bald muss sie feststellen, dass sie damit ins Visier von skrupellosen Widersachern geraten ist, die ein teuflisches Spiel mit ihr treiben. Und als sie dann auch noch einem Komplott von ungeheuerlicher Sprengkraft auf die Spur kommt, wird aus dem Spiel tödlicher Ernst ...

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Insiderroman?
(Aktualisiert: 16 Oktober 2013)
Gesamtbewertung
 
2.3
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
2.0
Dieses Buch hat mich in der Tat von Anfang an sehr neugierig gemacht: ein Insiderroman, der den Lesern eine Innenansicht aus der deutschen Machtzentrale, dem Bundeskanzleramt in Berlin, liefert, klingt per se schon einmal sehr interessant!

Natascha Eusterbeck ist eine junge, aber nicht ganz unerfahrene Politikerin, die ihre ersten Erfahrungen im Mecklenburgischen gesammelt hat und nun von der Kanzlerin persönlich als Staatssekretärin ins Kanzleramt geholt wird. Ihre offizielle Aufgabe: Strukturverbesserungen innerhalb des Amtes und seiner knapp 500 Mitarbeiter. Nun könnte man sich natürlich wundern, warum ausgerechnet eine Person, die die Strukturen eben erst kennenlernt, Verbesserungen an diesen vorschlagen soll. Kann das funktionieren? Auch der ein oder andere Kollege fragt sich das - aber vielleicht ist ja auch einfach frischer Wind bei so einer Aufgabe gut oder wie man anders sagen könnte "Neue Besen kehren gut". Doch mitnichten, denn Natascha Eusterbeck bekommt noch eine zweite, weitaus wichtigere Aufgabe von der Kanzlerin höchstpersönlich: sie soll die heimlichen Machtstrukturen innerhalb der Bundesbehörde ausloten und an die Kanzlerin berichten. Sie bekommt sogar eine helfende Hand zur Seite, nämlich ihren eigenen Mann Henrik, der offiziell mit der EDV-Sicherheit betraut wird. Doch schon bald erregen die Nachfragen und Aktenanforderungen der jungen Politikerin Aufsehen und sie erhält erste Drohungen...

"Kalte Macht" hat von Beginn an eine sehr gute Spannung, die vor allem mit der früh startenden Bedrohung von Natascha Eusterbeck, aber auch einer rätselhaften Frau, die sie unbedingt treffen und mit ihr sprechen möchte, zusammenhängt. Es dauert ein bisschen, bis man die vielen Personen in Nataschas neuem Arbeitsumfeld halbwegs zuordnen kann. Zeitgleich wird in kleinen Häppchen die Geschichte eines Attentats aus dem Jahre 1989 erzählt, welches stark an die Ermordung Alfred Herrhausens erinnert. Die möglichen Zusammenhänge zwischen damals und Nataschas Zeit werden erst mit der Zeit klar und orientieren sich an Spekulationen, die es durchaus auch schon in der Realität gab. Die Verknüpfung hat mir auf jeden Fall gefallen und die Spannung zusätzlich erhöht.

Natascha Eusterbeck hingegen hat mich an so mancher Stelle ein wenig geärgert, denn dafür, dass sie eine erfolgreiche und abgebrühte Nachwuchspolitikerin sein soll, reagiert sie manchmal ganz schön naiv und unlogisch. Besonders ihre Verdrängungskunst ist mir wirklich ein Dorn im Auge gewesen... Dahingegen fand ich ihren Mann Henrik, der durchaus auch seine Fehler macht, geradezu sympathisch und durchaus glaubhaft. Die Ehe der beiden ist wohl mit allen Klischees gespickt, die eine Beziehung eines vielbeschäftigten Politikers wohl so kennt. Überhaupt rutscht das Ganze, geht es um Emotionales, deutlich ins Triviale ab - mit Gefühlen scheint der im Politbetrieb möglicherweise abgehärtete Autor offensichtlich ein paar kleinere Problemchen zu haben... Aber nicht nur das, denn "Jan Faber" produziert über das komplette Buch hinweg immer wieder plumpe Anspielungen, die mir häufig unangenehm aufgestoßen sind: da würde ein Staatssekretär sein linkes Ei abgeben, wenn er dafür statt der Flugstrecke Paris-Schönefeld die Strecke Washington-Schönefeld vor sich hätte, damit er länger schlafen könnte oder aber beim Betreten eines Bordells werden Farben aufgezählt, die als Anspielung für die mögliche Herkunft der Prostituierten herhalten sollen. Puh, ich weiß nicht, das empfinde ich - ehrlich gesagt - als platt.
Bleibt also noch das viel gepriesene Insiderwissen des Autors. Aber auch hier: Fehlanzeige! Es sei denn, damit sind die Puff-Besuche aller männlichen Politiker (ja, das steht da), die Konferenz-Marathon-Veranstaltungen, bei denen keiner auf die Toilette darf, die tonnenweise Einnahme von Ephedrin (ja, selbst die Bundeskanzlerin nimmt sie häufig - wenn sie die Zeit dazu hat) oder aber die Tatsache, dass die Kantine im Bundeskanzleramt 24 Stunden geöffnet hat, gemeint. Aber damit sind auch wirklich sämtliche Insider-"Fakten" aufgezählt! Wenn ich das nächste Mal Herrn Schäuble über die Wünsche seiner lieben Frau reden höre, dann muss ich vermutlich daran denken, dass Jan Faber weiß, dass alle Politiker einsam sind und sich ihre freudige Abwechslung zwischendurch mal holen... Und wenn ich Angela Merkel nach dem nächsten Sondierungsgespräch vor die Kameras treten sehe, werde ich mich fragen, ob sie wohl Gelegenheit hatte, noch schnell eine Ephedrin-Tablette einzuwerfen oder ob sie nach acht Stunden harter Verhandlungen wenigstens mal kurz auf die Toilette durfte.
Auch wenn der Thriller fast bis zum Ende spannend bleibt und man über die ein oder andere kleine Übertreibung hinwegsehen kann, so hat er für mich einfach zu viele grobe Schnitzer in der Glaubwürdigkeit. Hinzu kommt, dass zu viele Personen, die ich erst einmal auseinanderhalten und für relevant oder irrelevant beurteilen wollte, die Geschichte unnötig aufblähen, auch wenn es sicherlich richtig ist, dass eine Staatssekretärin mit sehr vielen Personen zu tun hat. Zumindest hätte der Autor in meinen Augen dann aber ein paar Fäden mehr zu Ende erzählen sollen, damit nicht ganz so viele Figuren und Handlungsstränge in der Luft geblieben wären.

Eine Bewertung fällt mir schwer, da ich das Buch trotz allem sehr spannend fand. Ein Pageturner, bei dem ich einige Male den Kopf schütteln oder zumindest schmunzeln musste.
War diese Bewertung hilfreich für dich? 3 1
Verwirrender Polit-Thriller
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
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Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
3.0
Natascha Eusterbeck ist gerade als Staatssekretärin ins Kanzleramt berufen worden. Die junge Politikerin fühlt sich geehrt durch diesen Karrieresprung. Doch schnell wird klar, dass ihre Chefin, die Bundeskanzlerin persönlich, ganz besondere Pläne für Natascha hat. Sie erteilt ihr einen Sonderauftrag. Gemeinsam mit ihrem Mann Henrik, der Informatiker ist, soll sie die geheimen Netzwerke und Beziehungsstrukturen im Kanzleramt unter die Lupe nehmen und so der Kanzlerin Informationen beschaffen, wer mit wem zusammenarbeitet oder wer gegen wen intrigiert.

Schon nach kürzester Zeit ist Natascha klar, dass sie mitten in einer Schlangengrube sitzt. Sie erhält diffuse Drohungen mehr email und ihr werden ärgerliche und gemeine Streiche gespielt. Doch sie lässt sich recht wenig davon beeindrucken und macht zielstrebig weiter.

Gleichzeitig lernt ihr Mann Henrik eine attraktive junge Frau kennen, die ihn darüber hinwegtröstet, dass Natascha mit ihren unmenschlichen Arbeitszeiten kaum noch Zeit für ihren Mann und ihre Ehe hat. Nur ein Zufall oder steckt mehr hinter dieser Begegnung?

Ich hatte mich sehr auf diesen als Insider-Thriller angekündigten Titel gefreut, die Begeisterung ließ jedoch während des Lesens schnell nach. Das lag zum einen daran, dass der Autor sich in unglaublich vielen Figuren und dem dazugehörigen Beziehungsgeflecht geradezu verliert. Dies mag zwar durchaus realitätsnah sein, erschwerte aber das Lesen ungemein, wenigstens ein Personenverzeichnis mit den jeweiligen Titeln und Aufgaben zum Nachblättern wäre hilfreich gewesen.

Zum anderen konnte ich mich mit der Hauptfigur Natascha einfach nicht anfreunden. Sie blieb praktisch das ganze Buch über dermaßen emotionslos, dass ich mich stellenweise wirklich fragen musste, was denn noch passieren muss, damit sie die Bedrohung, in der sie offenkundig steckt, endlich mal anerkennt. Auch ganz schlimm fand ich, dass sie alles mit sich selbst ausmacht und sich niemandem, nicht einmal ihrem Mann, anvertraut. Vor diesem Hintergrund konnte ich seine Affäre durchaus nachvollziehen, wenn auch natürlich nicht gutheißen.

Die Beschreibung der Personen im Kanzleramt und im Politzirkus allgemein lässt viele Parallelen zu realen Persönlichkeiten erahnen. Dies ist sicher so gewollt und man fragt sich beim Lesen unwillkürlich, wie viel der Geschichte reale Grundlagen hat und wie viel Fiktion ist – ich hoffe, letztere überwiegt, ansonsten sollten wir uns wirklich größte Sorgen machen, von wem wir da so regiert werden!
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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0(2)
Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
2.0(2)
Ratings
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Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Jan Faber - Kalte Macht
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
2.0
Meine Meinung:

Ich muss gestehen, dass ich mit einer geteilten Meinung an das Buch heran gegangen bin: Die Inhaltsangabe klang sehr spannend, aber ich kenne mich in der Politik nicht in Einzelheiten aus, sodass ich Sorge hatte, nicht alles verstehen zu können bzw. mich gelangweilt zu fühlen. Beides war zum Glück nicht der Fall.

Das Buch beginnt spannend, Natascha bekommt schnell ihren neuen Job erklärt und schon beginnt der Alltag einer schwerbeschäftigten Politikerin.
Ich gebe zu, dass Natascha nicht die Sympathieträgerin schlechthin für mich war. Oftmals kam sie mir zu naiv und zu emotionslos vor. Allerdings entwickelt sie sich im Verlaufe des Buches weiter und hat dadurch einige Sympathiepunkte hinzugewonnen.

Der Inhalt war für mich oftmals verwirrend, da sehr viele Personen und Handlungsstränge vorkommen. Nach einer eintägigen Lesepause wusste ich schon nicht mehr, wer mit wem zusammen arbeitet oder aber schlicht und ergreifend nicht, wer diese Personen sind. Es wäre sicherlich hilfreich, am Anfang des Buches eine Liste bereitzustellen, auf der alle Personen sowie ihr Amt verzeichnet sind.
Leider finde ich, dass das Buch zum Ende hin schwächer wird, wobei es keinesfalls an Spannung verliert. Es ist jedoch so, dass für mich zu viele Ereignisse aufeinander folgen, die ich unglaubwürdig finde oder zumindest in dieser Ballung infrage stellen würde. Darüber hinaus wurden einige Handlungsstränge nicht weiter geführt, ja, sie waren fast unwichtig für den Verlauf der Geschichte, was ich sehr schade finde.

Auch wenn ich mich gut unterhalten gefühlt habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich um einen Insiderroman handelt, dafür kamen mir zu viele Details vor, die ich mir einfach nicht vorstellen kann. Ich möchte aber auch nicht abstreiten, dass die Realität anders aussieht, das kann ich nicht beurteilen.
K
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Kalte Macht
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
2.0
INHALT
Die junge Bundestagsabgeordnete Natascha Eusterbeck bekommt sehr überraschend von der Kanzlerin eine Stelle als Staatssekretärin im Bundeskanzleramt angeboten. Mit großem Engagement und voller Idealismus tritt die intelligente, ehrgeizige Nachwuchspolitikerin ihren neuen Job an, bei dem sie neben offiziellen Aufgaben auch noch einen geheimen Auftrag für die Kanzlerin erfüllen soll. Sie soll heimlich für die mächtigste Politikerin der Republik eine „Karte der Macht“ anfertigen, die alte Seilschaften und verborgene Machtstrukturen innerhalb des Amts offenlegen. Für diese verdeckte Spionagetätigkeit wird auch ihr Ehemann Henrik als IT-Consultant ins Amt geholt. Doch schon bald muss sie feststellen, dass intrigante, skrupellose Feinde im Bundeskanzleramt es auf sie abgesehen haben und ein beängstigendes Spiel mit ihr treiben, das fatale Auswirkungen ihr gesamtes Leben hat. Als sie dann noch einem unglaublichen politischen Komplott auf die Spur kommt, scheint ihr Schicksal auf tragische Weise besiegelt!

MEINE MEINUNG
„Kalte Macht“ heißt ein neuer, vom Verlag als Insider-Roman angekündigter Polit-Thriller, der gespannte Erwartungen an interessanten Enthüllungen weckt. Denn angesiedelt ist der Roman im Bundeskanzleramt in Berlin, dem wahren „Herz der Macht“- mit der Bundeskanzlerin mitten im Zentrum. Laut Klappentext soll uns der unter dem Pseudonym Jan Faber schreibende Autor einen völlig neuen Blick hinter die Kulissen des Berliner Politikbetriebs geben. Daher sind natürlich auch Ähnlichkeiten mit real existierenden Persönlichkeiten und zeitgeschichtlichen Ereignissen keineswegs zufällig.
Trotz veränderter Namen und einiger Verfremdungen sind viele wichtige Charaktere dieses Thrillers mühelos anhand ihres realen Lebenslaufs und der jeweiligen Position zu erkennen, wie beispielsweise die Kanzlerin, Altkanzel Kohl, Wolfgang Schäuble oder auch Josef Ackermann. Auch die protokollartigen Einschübe sind bald als Anspielungen auf das Herrhausen-Attentat zu identifizieren, und die in diesem Zusammenhang immer wieder aufkommende Verschwörungstheorie wurde vom Autor geschickt in die Handlung eingebunden.
Neben den sicher gut recherchierten, internen Strukturen und authentischen Begebenheiten im Kanzleramt sind die in diesem packenden Polit-Thriller beschriebenen Ereignisse jedoch eindeutig rein fiktiven Ursprungs, auch wenn uns der Klappentext aus Marketinggründen gerne etwas anderes suggerieren möchte.
Nachdem im Prolog schon angedeutet wird, in welch verhängnisvolle Ereignisse Natascha hineingerät, beginnt die Geschichte mit einer recht ausführlichen Einführung in die besondere Welt der Kanzleramts und einer Vielzahl von Charakteren. Da leider auf eine Personenübersicht verzichtet wurde, ist es für den Leser im Verlauf der Handlung enorm schwierig hier noch den Überblick über die Figuren und ihre jeweiligen Funktionen zu behalten und sorgt des Öfteren für Verwirrung.
Eine temporeiche und fesselnde Handlung nimmt immer mehr an Fahrt auf und gipfelt schließlich in einem dramatischen Finale in klassischer Agentenfilm-Manier. Faber erzeugt durch plötzliche Szenenwechsel und manch unvorhersehbare Wendung eine unglaublich hohe Spannung. Während man anfangs noch versucht, herauszufinden, wie die verschiedenen, parallel laufenden Handlungsstränge zusammenhängen könnten und wer hinter den Intrigen steckt, werden die Ereignisse jedoch immer verworrener und unglaubwürdiger. Leider ist es dem Autor in seinem Thriller nicht gelungen, alle Handlungsstränge im Blick zu behalten, wodurch einige zuvor bedeutsame Dinge zumindest zeitweise aus dem Fokus rücken oder zwischenzeitlich ganz unter den Tisch fallen. Zudem hat mich das Ende des Buchs sehr enttäuscht, denn trotz halbwegs schlüssiger Auflösung der Intrigen bleiben unglaublich viele Details offen und es gelingt einem nicht, die losen Enden der verschiedenen Handlungsstränge stimmig zu verknüpfen. Dadurch wirkt der anfangs sehr fesselnde Thriller streckenweise doch unlogisch und insgesamt zu konstruiert. So bleibt man als Leser irritiert, unzufrieden und mit vielen Fragezeichen im Kopf zurück!
Faber hat die meisten seiner Charaktere zwar recht lebendig und realitätsnah ausgearbeitet, wobei mir allerdings die recht blassen Protagonisten nicht sonderlich sympathisch wurden. Auch ihr Verhalten erscheint manchmal wenig nachvollziehbar, unrealistisch und oberflächlich. Vor allem die junge Nachwuchspolitikerin Natascha wirkte auf mich in einigen Situationen manchmal doch sehr unbedarft und zu naiv, um glaubwürdig zu sein.
Sehr gelungen und durchaus glaubwürdig empfand ich die Schilderungen des Alltags in einer derart großen Behörde, in dem Intrigen und das Schmieden von Allianzen das politische Geschäft bestimmen, permanente Überarbeitung und Überforderung ihren Tribut fordern und ein Privatleben nahezu unmöglich wird.
Deutlich unglaubwürdiger und übertrieben empfand ich aber die brisanten Andeutungen, dass viele der Beschäftigten in einem Sumpf aus Amts-, Kindes-, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie der Prostitution verstrickt sind. So entnehmen wird aus den Schilderungen, dass der Politikeralltag bis in die höchsten Reihen hinein nur mit exzessivem Drogenmissbrauch durchzustehen sei.
Insgesamt liest sich das Buch sehr angenehm und flüssig, wobei ich allerdings an einigen Stellen doch über etwas sehr saloppe Formulierungen gestolpert bin.
FAZIT
“Kalte Macht” ist ein packender, sehr unterhaltsamer Politthriller rund um die faszinierende Welt des Berliner Politikbetriebs. Leider schmälern Schwächen in Logik und Handlungsführung den Lesegenuss erheblich!
B
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