Susanna Clarke: Jonathan Strange & Mr Norrell

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Susanna Clarke: Jonathan Strange & Mr Norrell
ET (D)
2004
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Jonathan Strange & Mr Norrell
ET (Original)
2004
ISBN-13
9783827005229

Informationen zum Buch

Seiten
1040

Sonstiges

Erster Satz
Vor Jahren gab es in der Stadt York eine Gilde von Zauberern.

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Handlungsort

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Vor vielen Jahrhunderten, als es in England noch Magie gab, war der größte aller Zauberer der “Rabenkönig”. Jetzt, am Anfang des 19. Jahrhunderts, ist er nur noch eine Legende, und England glaubt nicht mehr an wirkliche Zauberei. Bis der zurückgezogen lebende Mr Norrell aus Hurtfew Abbey auftaucht und die Statuen der Kathedrale von York sprechen und tanzen lässt. Die Nachricht über dieses Ereignis verbreitet sich, und Mr Norrell geht nach London, um der Regierung im Krieg gegen Napoleon zu helfen. Dort trifft er Jonathan Strange, einen brillanten jungen Zauberer, den er als Schüler aufnimmt. Die beiden begründen eine neue Tradition englischer Magie ...

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Ein waschechter Fantasyschmöker mit allem was dazugehört - Zauberer, magische Rituale, merkwürdige Wesen, verwunschene Orte, geheimnisvolle Bücher und machtvolle Artefakte - und dennoch keinerlei Ähnlichkeit mit Tolkiens “Herr der Ringe”? Genau das hat man mit diesem Buch vor sich, und es ist trotz seines Umfangs ausgesprochen erfrischend zu lesen.

Das erste Kompliment, das man Susanna Clarke für ihren Roman machen muss ist, dass sie erfolgreich versucht, die seit Tolkiens Zeiten allzu ausgetretenen Fantasy-Pfade zu verlassen und etwas Neues zu probieren. Ob nun all diese neuen Wege auch zielführend sind sei zunächst mal dahin gestellt, schon der Versuch, etwas anderes zu schaffen als die immer gleichen Fantasy-Klischees mit aus dem Nichts kommenden Superhelden mit garantierter Weltenrettung vor abgrundtief bösen Entitäten ist mehr als lobenswert. Aber um es kurz zu machen: Auch an der Umsetzung ist nur wenig auszusetzen.

Auf über 1000 Seiten wird die Geschichte eines England des 19. Jahrhunderts erzählt, wie es jeder Leser aus vielen anderen Lektüren vor allem englischer Klassiker wie Jane Austen, George Eliot oder auch Charles Dickens zu kennen meint: Eine streng hierarchische Gesellschaft, in der jeder Mensch aufgrund seiner Herkunft seinen Platz hat, Standesunterschiede bis in die feinsten Feinheiten zelebriert werden und vor allem für die Mitglieder der “besseren” Gesellschaft die Wahrung der Contenance auch angesichts der größten Katastrophen das höchste Gut darstellt. Es gibt allerdings einen Unterschied zum “klassischen” England: Das Land hat eine hochgradig magische Vergangenheit, und auch wenn die praktische Magie inzwischen ausgestorben ist, ist das Studium der Zauberei doch eine jedem Gentleman und Gelehrten angemessene Beschäftigung.

Zumindest so lange, bis Mr. Norrell, einer der Titelgeber des Buches, in der Zauberergilde von York auftaucht: Er ist der einzige praktische Zauberer seit Jahrhunderten, und er reißt das Gewerbe so vollkommen an sich, dass alle theoretischen Zauberer von nun an ihres Hobbys verlustig gehen. Anschließend führt er sich mit Hilfe zweier zwielichter Gestalten im Zentrum der Macht, in der Regierung in London ein und macht sich innerhalb kurzer Zeit mit seinen Künsten unentbehrlich. Allerdings widerfährt ihm schon sehr früh ein kapitaler Fehler: Zum Zwecke der Wiederbelebung einer jungen Adligen ruft er sich einen Elfen zu Hilfe und zerstört so nicht nur mehrere Existenzen, sondern löst auch Ereignisse aus, denen er letztendlich allein nicht mehr gewachsen ist.

Muss er auch nicht, bekommt er doch einen Gehilfen und Lehrling: Jonathan Strange ist eine magische Naturbegabung und nutzt gerne die Gelegenheit, beim Meister seines Fachs zu lernen. Schon bald allerdings macht er sich selbständig, nimmt eigene Aufträge an, greift in den napoleonischen Krieg ein und stellt sich schließlich - nach dem tragischen Verlust seiner Frau - sogar gegen seinen ehemaligen Lehrer.

Als Gegenpol zu der geschilderten fast idyllischen englischen Szenerie gibt es dann einige Einblicke in das Elfenreich, das nach wie vor gleich jenseits der Schwelle der Wahrnehmung existiert, für Zauberer allerdings recht leicht zugänglich ist. Diese Elfen sind allerdings keine großen, eleganten, edelmütigen und spitzohrigen Überwesen wie gewohnt, sondern ziemlich unangenehme Zeitgenossen. Der “Herr mit dem Haar wie Diestelwolle” ist so ein typischer Vertreter seiner Art: Voller Hochmut und Dünkel ist er nicht davon abzubringen, seine Pläne und Vorhaben mit den Menschen, die das Pech haben sein Interesse zu wecken könne nur zu ihrem Besten sein, selbst wenn er ihre Existenzen damit für immer zerstört. Dieses Elfenreich ist überhaupt ein Ort der Düsternis und des Verfalls, all sein Glanz ist ein ehemaliger - nicht zuletzt aufrecht erhalten von der Erinnerung an den “Rabenkönig”, eine sagenhafte Herrschergestalt mit mehreren Reichen u.a. in England und im Elfenreich. Auf diese mythische Figur wird immer wieder Bezug genommen, von denen einen mit Neid und Verachtung, von den anderen mit Hochachtung und dem Wunsch, ihn zurückzuholen.

Dieses Buch lebt weniger von Handlung und Action (und ist deshalb vielleicht auch für klassische Fantasy-Leser eher schwere Kost) als vielmehr von den wunderbar gezeichneten Figuren und der dadurch aufgebauten Atmosphäre. Die Handlung dieses opulenten Romans entfaltet sich langsam, aber gewaltig, entwickelt sich aber spätestens im letzten Drittel zum echten Pageturner. Statt dessen pflegt die Autorin einen Detailreichtum in ihren Beschreibungen sowohl der Personen als auch der Szenerie, die auf den einen zwar behäbig wirken mag, dem anderen (u.a. auch mir) aber erst ein echtes Abtauchen in die Geschichte ermöglicht.

Das Personal ist einfach grandios - eine Vielzahl interessanter, fein gezeichneter und fast immer sehr ambivalenter Charaktere bevölkert den Plot. Keiner von ihnen ist nur böse oder nur gut, aber alle sind bis zu einem gewissen Grad schlicht egoistisch. Da wären zunächst die beiden Protagonisten Norrell und Strange - beide weit davon entfernt, als strahlende Helden aufzutreten sind sie vielmehr alle beide ganz auf sich selbst, ihr eigenens Wohlergehen und ihren eigenen Machterhalt fixiert - bis aus diesen Bestrebungen heraus die Katastrophe vor der Tür steht. Schon der erste Auftritt Norrells prädestiniert ihn eigentlich für die Rolle des Unholds, und im ganzen Buch bleibt er seinen Charakter als missmutiger, geiziger, engstirniger, menschenverachtender Widerling treu. Und auch Strange scheint nur auf den ersten Blick sympathischer, gewinnt er doch seinen Bonus vor allem deshalb, weil er sich als einziger gegen Norrell stellt. Ansonsten ist er ebenso selbstverliebt und eitel wie eigenbrötlerisch und beratungsresistent und ähnelt darin seinem Zauberer-Kollegen öfter als ihm selbst lieb sein kann.

Aber auch die Nebenfiguren haben es in sich. Da sind die Speichellecker und Schönredner Drawlight und Lascelles, denen Norrell in seinem blinden, aber unerfahrenen Ehrgeiz immer und immer wieder auf den Leim geht; da ist Annabelle, die entzückende Mrs. Strange, die eine perfekte Imitation (und Persiflage) von Jane Austens Frauenfiguren ist; da ist Childermass, der geheimnisvolle Diener Norrells, dessen Stellung nie ganz klar ist und der über Einsichten zu verfügen scheint, die allen andere verborgen bleiben; und Vinculus, der einzige Zauberer, der sich von Norrell nicht das Wort verbieten lässt und am Ende eine ganz besondere Rolle zu spielen hat.

Auch stilistisch und sprachlich macht dieser Roman einfach Spaß und hat nebenbei noch einige unverwechselbare Charakteristika zu bieten. Zum einen ist er dank des typisch englischen und teilweise sehr schwarzen Humors, der immer wieder durchschimmert, schlicht und einfach witzig. Auch merkt man dem Buch an, dass er von einer Frau geschrieben wurde; eine typisch weibliche Form der Ironie macht aus allen Männerfiguren in irgendeiner Form seltsame Gestalten, völlig normal ist von denen keiner. Und auch die immer wieder auftauchenden Seitenhiebe sowohl auf den klassischen englischen Gesellschaftsroman als auch auf das typische Fantasy-Genre machen das Lesen zu einem Vergnügen. Andererseits verwendet Clarke einige Stilmittel, die unüblich sind und das übliche Leseschema durchbrechen. Der Text wird auf vielfache Weise gebrochen; einerseits durch die Aufteilung in fast 70 relativ kurze Kapitel, mit denen jeweils auch ein Perspektivwechsel verbunden ist, andererseits durch die Verwendung ausufernder, seitenlanger Fußnoten. Teilweise werden in ihnen Anekdoten aus früheren Zauberzeiten oder Ausschnitte aus Zauberbüchern dargebracht, teilweise sind die enthaltenen Informationen z.B. über die Geschichte des Rabenkönigs aber auch essentiell für das spätere Verständnis der Handlung. Diese Fußnoten werden in vielen Rezensionen als echtes Manko genannt, mir erschienen sie eher wie ein weiterer Einfall der Autorin, auch durch die Form Atmosphäre zu erzeugen.

Wer sich auf diesen Wälzer einlässt, muss vor allem in der ersten Hälfte einiges an Durchhaltevermögen beweisen; ausufernd und weitschweifend wird der Leser in eine Szenerie eingeführt, deren Skurrilität erst auf den zweiten Blick zu entdecken ist. Später aber kommt jede Menge Schwung in die Sache, und die Ereignisse überstürzen sich geradezu - und auch das Ende lässt keine Wünsche offen, selten hat mich ein Buch nach der letzten Seite so vertieft und fast atemlos zurück gelassen.

Die Autorin:

Susanna Clarke, geboren 1959 in Nottinghamshire, arbeitete nach ihrem Oxford-Studium zunächst als Englisch-Lehrerin u.a. in Turin und Bilbao, bevor sie als Kochbuchlektorin nach London übersiedelte. Jonathan Strange & Mr. Norrell ist ihr Roman-Erstling. Heute lebt sie mit ihrem Partner, dem Autor Colin Greenland, in Cambridge.
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England, früher, zur Regierungszeit des sagenumwobenen "Rabenkönigs" eine Hochburg der Zauberei, ist Anfang des 19. Jahrhunderts nur noch von einigen Zaubertheoretikern bevölkert, die sich in Vereinigungen organisieren und jegliche praktische Zauberei als viel zu gefährlich verteufeln.

Der kauzige Mr. Norrell belehrt sie eines Tages eines Besseren. In einer verblüffenden Demonstration seines Könnens erweckt er steinerne Statuen in der Kathedrale von York zum Leben und lässt keine Zweifel daran, dass man es hier mit dem wohl letzten praktischen Zauberer Englands zu tun hat.

Diese Episode bleibt natürlich der Öffentlichkeit nicht verborgen, und als Norrell dem Politiker Sir Walter Pole einen ganz großen Dienst erweist, um seine Eheschließung zu retten, werden überall Begehrlichkeiten geweckt, die Norrell aber nicht zu erfüllen gewillt ist, zumal seine zauberische Intervention nicht ohne gravierende Folgen geblieben ist.

Schließlich nimmt Norrell etwas widerwillig doch einen Schüler auf, den jungen Jonathan Strange, der sich als höchst begabt erweist und sich das, was Norrell ihm nicht beibringen will, selbst erarbeitet. Durch sein freundliches und offenes Wesen ist er bald allseits beliebt, im Gegensatz zum Meister selbst, und eines Tages kommt es zum Bruch zwischen den beiden ...

Man braucht Zeit und Muße für diesen dicken Wälzer, eine gewisse Vorliebe für den Stil von Jane Austen oder Charles Dickens kann nicht schaden, und wer Angst vor Fußnoten hat, sollte das Buch gar nicht erst anfassen.

Wer sich an den umfangreichen Schinken heranwagt, wird nach den ersten paar Seiten, die ein bisschen verwirrend wirken, mit einer atmosphärischen Zauberergeschichte belohnt, die ohne plakative Knalleffekte scheinbar ganz realistisch und eng an der tatsächlichen englischen Geschichte entlang daherkommt und dabei ein ganz anderes, phantastisches England zeigt, voller Zauberei, Mythen und Wegen ins Elfenland, wobei die Elfen hier nicht direkt Sympathieträger sind.

Mr. Norrell ist ebenfalls kein knuffiger Opi, sondern ein verschrobener Typ von der eher misanthropischen Sorte, während Jonathan Strange mitsamt seiner Arabella Sympathie weckt, manchmal aber auch Benehmen an den Tag legt, bei dem man ihn nur schütteln könnte.

Das schlichte schwarze Cover mit der weißen Schrift und dem fliegenden Raben (dessen Bedeutung sich beim Lesen erschließen wird) ist auch wunderbar gelungen.

Feiner, schräger Humor, eine wunderschöne poetische Sprache und eine sehr originelle Variation des Themas "Zauberer in der realen Welt" zeichnen das Buch aus, und der Spannungsbogen wird trotz der ausschweifenden Erzählweise stets aufrechterhalten. Abgerundet wird das Ganze durch einen in meinen Augen wunderschönen Schluss.
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Anfang des 19. Jahrhunderts hält sich Mr. Norell, ein sehr eigensinniger Kauz, für den einzig wahren Magier in England und hat das Ziel die Magie zurück nach England zu bringen. Gleichzeitig versucht er mit allen Mitteln zu verhindern, dass es neben ihm noch andere Magier in England geben könnte. Erst als Jonathan Strange auftaucht, weicht Mr. Norrell von seinen Prinzipien ab und nimmt Jonathan Strange als Schüler an. Die beiden verbindet eine sonderbare Beziehung, die bald zu ungeahnten Dingen führt...



Das Buch beginnt, man kann sagen, gemütlich. Mr. Norrel wird eingeführt, er und sein Gehilfe werden näher erläutert und gerade die ersten Kapitel des Buches sind gespickt mit lauter Fußnoten, die oft noch eine zusätzliche Geschichte in der Geschichte erzählen.



Der besonder Charme des Buches liegt zum einen für mich ganz klar darin, dass die Autorin es versteht sehr bildhaft zu erzählen und ich so als Leser immer sehr intensive und detaillierte Bilder vor meinem geistigen Auge hatte. Zum anderen finde ich es sehr spannend, dass dem Leser quasi vorgespielt wird, man würde über Tatsachen lesen. Diese Tatsachen hinterlegt die Autorin mit Fußnoten zu Fantasie-Referenzen, die den Anschein einer Biografie bzw. eines Tatsachenromans noch mehr verstärken.



Die beiden Hauptcharaktere Mr. Norrell und Jonathan Strange sind auf ihre Art und Weise beide sehr eigen und schafften es das ganze Buch über mich entweder die Augen verdrehen zu lassen oder vor mich hin zu grinsen. Beide sind auf ihre Art und Weise furchtbar kauzig, aber gerade deswegen habe ich so gerne über sie gelesen. Hinzu kommen noch ein wahnsinniger Elf, ein fast schon stoischer Diener und noch einige andere sympathische bzw. auch weniger sympathische Figuren, die die Fasziniation des Buches ausmachen.



Auf für mich sehr geschickte Art und Weise verbindet die Autorin dabei auch noch phantastisches mit realen historischen Elementen und lässt die Engländer mal auf etwas andere Weise Napoleon besiegen. Und sogar dabei werden die phantastischen Einlagen mit Fußnoten "belegt" und ihnen so der Anschein gegeben, als wäre der Krieg wirklich so verlaufen.



Gruselige Elemente kommen zu Beginn des Buches eher weniger vor. Es scheint zwar schon durch, dass noch einiges Dunkles einen erwartet, aber richtig düster, wird das Buch dann ab ca. dreiviertel der Seiten. Die Spannung nimmt rapide zu und die düsteren Beschreibungen und Handlungen tun ihr übriges dazu, dass das Buch doch wirklich richtig unheimlich teilweise wird.



Irgendwie ist es richtig schwer für mich in Worte zu fassen, was mich alles an dem Buch fasziniert hat und wieso ich richtig begeistert von ihm bin. Es kommen so viele verschiedene Dinge zusammen, dass ich sie gar nicht alle richtig greifen kann. Da ist die Sprache, da sind die kauzigen Charaktere und da ist diese Darstellung von angeblichen Tatsachen, die zusammen für mich einfach eine super Mischung ergeben.



Das einzige was meinen Lesegenuss beeinträchtigt hat, war die Tatsache, dass ich zu wenig Zeit für das Buch hatte und es so in so großen Etappen nur lesen konnte.



Insgesamt ein wundervolles Buch, dass mir sehr gut gefallen hat und das ich auf jeden Fall nochmal mit mehr Ruhe und Zeit lesen möchte!
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Erstaunlich ist dieses Buch. Und das in mancherlei Hinsicht. Mir ist bisher noch kein Buch vor die Linse gekommen, welches gruselige, phantastische, geschichtliche und lustige Elemente derartig harmonisch vereinigt. Eine Besonderheit Clarkes sind die pseudowissenschaftlichen Fußnoten ihrer rein erfundenen Mär von den beiden Magiern Englands, die ihrem Buch den Hauch von Authenzität verleihen. Das Buch ist eine Herausforderung. Eine Herausforderung einfach nur zu lesen. Dieses Buch lässt filmische Kuzrweil fad erscheinen, aber bücherische Langweile als etwas wunderschönes. Dieses Buch bietet keinesfalls die Möglichkeit, es mal schnell zwischen Tür und Angel zu lesen. Die durchaus komplexe Handlung erfordert mitunter eine ganze Menge Konzentration, selbst von einem geübten Leser. Das Buch spielt im geschichtlichen Umfeld Jane Austens und der Bronte Schwestern. Clarke bekennt sich offen, dass ihr Lieblingsbuch "Emma" ist, und auf sehr charmante Art und Weise ist einwenig vom Schreibstil Jane Austens auch etwas in ihrem Buch zu finden.

Gilbert Norrell und Jonathan Strange könnten unterschiedlicher nicht sein, der erste zurückhaltend und konservativ, der zweite jung und offener eingestellt. Jeder versucht auf seine Weise die Magie Englands zu neuem leben zu verhelfen. Da beide Hauptpersonen aber völlig gegensätzliche Lebenshaltungen haben, kommt es zwangsläufig zu einem äußerst angespannten Verhältnis. Gegen Ende des Buches bietet Clarke einen ausgesprochen neuzeitlichen Ansatz, um den Konflikt den beiden Zauberer glaubhaft in eine neue Bahn zu lenken.

Ich kann jedem aufgeschlossenen Bücherwurm und jeder neugierigen Leseratte dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist voller Absonderlichkeiten, voller ungewöhnlicher Geschehnisse und bietet eine glaubhafte Handlung.
MT
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