Angelika Godau: Granny, ein Mord und ich

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Angelika Godau: Granny, ein Mord und ich
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783839217276

Informationen zum Buch

Seiten
347

Sonstiges

Originalsprache
deutsch

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Einbrecher! Dieser Gedanke lähmt die 34-jährige Journalistin Sabrina, als sie aufwacht und eine Fremde in ihrem Schlafzimmer sitzen sieht. Als diese dann auch noch behauptet, ihre Ur-Ur-Großmutter zu sein, ist sie sicher, über Nacht den Verstand verloren zu haben. Dabei will ›Granny‹ doch nur Hilfe bei der Aufklärung des ungefähr 145 Jahre zurück liegenden Mordes an ihrem geliebten Kabinettsminister. Dazu müssen sich die beiden völlig unterschiedlichen Frauen zusammenraufen, und ›Granny‹ gefällt fast nichts an der modernen Zeit.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Eine unmögliche Liebe
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Zitat aus dem Vorwort der Autorin:
Das vorliegende Buch ist keine Biografie, kein Tatsachenbericht, aber es ist auch kein Roman.
Die Geschichte von „Luise und ihrem Minister“ ist keineswegs frei erfunden. Die geschichtlichen und örtlichen Gegebenheiten waren genau so, wie ich sie beschrieben habe ….

Inhalt
Als die 34-jährige Journalistin Sabrina aufwacht, sitzt eine fremde Frau in ihrem Schlafzimmer, die behauptet ihre längst verstorbene Ur-Ur-Großmutter Luise zu sein. Handelt es sich um eine Einbrecherin, oder eine Geistesgestörte? Das sind Sabrinas erste Gedanken. Auch als Luise sie bittet ihr bei der Aufklärung eines 120 Jahre zurückliegenden Mordes zu helfen ist Sabrina immer noch skeptisch, bis Luise nach und nach aus ihrer Vergangenheit erzählt …

Meine Eindrücke
Sabrina ist 34 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Sie arbeitet als Journalistin und träumt davon bekannt zu werden und spannende Storys zu schreiben. Als Luise sie bittet ihr bei der Aufklärung des Mordes an ihrem geliebten Otto zu helfen, sieht Sabrina darin ihre Chance eine spektakuläre Geschichte zu veröffentlichen.
120 Jahre, in denen sich dass Leben, die Sprache und die Stellung der Frauen in der Gesellschaft verändert haben, liegen zwischen den beiden Frauen. Als erstes werden die sprachlichen Unterschiede deutlich, als sich die beiden unterhalten. Sabrina flucht oft wie ein Bierbrauer, auch wenn es gar nicht sein müsste und Luise kann mit der modernen Ausdrucksweise nichts anfangen oder nimmt sie wörtlich, was sie irritiert oder auch schockiert. Leider fand ich das nicht immer lustig, denn es wirkte auf mich einfach zu gewollt und aufgesetzt.

Mit Sabrina bin ich nicht warm geworden. Sie ist gegenüber Luise oft unsensibel und stellt sich kaum auf sie ein. Ihr Umgang mit ihren Kindern soll wohl die Probleme einer alleinerziehenden Mutter verdeutlichen und den Unterschied der Kindererziehung von damals und heute deutlich machen. Sicher trifft einiges den Nagel auf den Kopf, doch auch hier hat mir Sabrinas Verhalten nicht immer gefallen.
Das Leben in der Gegenwart macht aber nur einen kleinen Teil der Handlung aus.

Luise erzählt nach und nach ihre Geschichte. 1887 ist sie ihrem Otto zum ersten Mal begegnet und eine traurige und schöne Liebesgeschichte beginnt. Die Autorin schildert das damalige Leben der Menschen und in welchen gesellschaftlichen Zwängen sie gefangen waren. Luise war aus einfachem Hause und Otto von Wolffgramm stieg auf bis zum Kabinettsminister. Eine Heirat der beiden war damals undenkbar. Doch die Liebe fragt nicht danach, was gesellschaftlich möglich ist.
In diesem Handlungsstrang habe ich mich wohlgefühlt. Die Figuren wirkten authentisch und die Beschreibungen ließen die Vergangenheit vor meinen Augen Form annehmen.

Das Buch wird als Kriminalroman verkauft und ich stellte mich auf spannende Ermittlungen und Verwicklungen ein. Auf diese wartete ich jedoch lange vergeblich. Der Mord spielt erst ganz am Ende eine Rolle. Das Buch ist in meinen Augen kein Kriminalroman, sondern eine dramatische Liebesgeschichte, die in der Vergangenheit spielt.

Erst erfährt man diese Geschichte ausführlich von Luise und dann darf man das Ganze nochmal aus Ottos Blickwinkel genießen. Sicher gibt es da ein paar Dinge, die neu sind, aber hauptsächlich liest man anfangs nochmal, was auch Luise schon erzählt hat. Das zieht die Handlung in die Länge, auch wenn Ottos Verhalten dadurch verständlicher wird.

Besonders gut gefallen hat mir, dass es Luise und Otto tatsächlich gab. Das machte die Geschichte für mich interessant, genauso wie die Gegenüberstellung der Vergangenheit mit der Gegenwart. Es wurde deutlich, wie frei wir heute leben.

Am Ende erwähnt Granny, dass sie bereits einem neuen Fall auf der Spur ist. Es kann also durchaus sein, dass es eine Fortsetzung mit dem ungleichen Gespann gibt.
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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.5(2)
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4.5(2)
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Kommentare
Geist mit Kulturschock
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5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Sabrina hat in letzter Zeit immer den gleichen rätselhaften Traum..
"Die Frau..die Frau..der Minister..der Minister.."
Sonntag Morgen, 6:00 Uhr, wo noch kein anständiger Geist unterwegs sein sollte, um einen Lebenden in Angst und Schrecken zu versetzen. Sabrina jedoch, zweifelt eher an ihrer Zurechnungsfähigkeit, es ist so herzzereissend früh, dass man schon mal Halluzinationen haben
kann.. Sie hatte wieder diesen Traum..und da sitzt "er"..
Eine zierliche blasse Frau glotzt Sabrina tadelnd an, gekleidet in bester Witwenmanier aus dem 19.Jahrhundert. Sie trägt ein schwarzes Kleid mit so vielen Knöpfen, wie ein Pony Haare in der Mähne hat und hat ein seltsames Gebilde auf dem Kopf. Eine Art Hut..?
Sabrina glaubt immer noch zu träumen, denn die Frau ist wohl der Meinung, sie sollte um diese Zeit schon den Haushalt erledigt haben und jetzt auf der Kirchbank sitzen und frohlocken. Die schwarze Witwe bedient sich einer merkwürdig gestelzten Sprache und feuert Bibelzitate ab. Sie muss die "Verrückte" sein! Ist sie etwa ausgebrochen um hier einzubrechen? Sichtbar sei sie nur für Sabrina und als der sonst so penetrante Kater hereinkommt, zieht er einen Buckel und verschwindet mit einem fauchendem Geräusch.
Die sonderbare Fremde bittet Sabrina einen Mord aufzuklären. Einen Mord, der 120 Jahre zurückliegt! Sie stellt sich vor als Luise Klewe vor - ihre Ururgroßmutter, geb. 1865. Sabrina glaubt eine Schwachsinnige vor sich zu haben, die Journalistin in ihr lässt sich immer mehr von "Grannys" Geschichte gefangen nehmen, wittert eine "Big Story".
Als junges Dienstmädchen verliebte sich Luise in einen Adeligen, 7 Jahre bemühte sich Otto von Wolfgramm um die Erlaubnis, unter seinem Stand heiraten zu dürfen, als er schließlich, wegen Luise, alle seine Ämter niederlegen will, um sie trotzdem zu ehelichen, stirbt er eines plötzlichen Todes. Die Schandtat wurde vertuscht, kein Richter würde einem "kompromittierten" Dienstmädchen Glauben schenken, Otto von Wolfgramm ist Sabrinas Ururgroßvater. Die mysteriöse Recherche beginnt.
--
"Granny" ist ein Geist mit Kulturschock: Autos, Flugzeuge, laute Kinder, TV und Internet und gar eine flappsige Ururenkelin, die "unzüchtig" ihren Beruf als Journalistin unter Männern ausübt, die Emanzipation war zu ihrer Zeit noch kein Thema. Unwillig kommentierend, nimmt Luise all dies in Kauf, sie muss wissen, wer der Mörder ihrers geliebten Ottos ist. Eine starke Liebe geht über Tod und Zeit hinaus..
Hier treffen 2 Welten in Zeit und Ansicht aufeinander, liebenswert gegensätzlich, wunderbar spannend und flüssig erzählt.
1 A Unterhaltung!
Fortsetzung? Ja, unbedingt!
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Granny, ein Mord und ich
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Sabrina ist 34 Jahre alt, Journalistin und alleinerziehende Mutter. Als sie eines Morgens aufwacht, sitzt eine ihr unbekannte Frau neben ihrem Bett. Sabrina glaubt an eine Einbrecherin, doch die fremde Frau behauptet, ihre Ur-Ur-Großmutter zu sein. Sabrina hat natürlich Probleme damit, der Frau zu glauben, doch irgendwann muss sie einsehen, dass sie die Wahrheit sagt. Und "Granny" bittet Sabrina, ihr dabei zu helfen, einen 120 Jahre zurückliegenden Mord aufzuklären.

Mein Leseeindruck:

Das Buch spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, wobei der Vergangenheit der größere Raum eingeräumt wird. Sabrinas Vorfahrin Luise erzählt von ihrer großen Liebe Otto, der gesellschaftlich weit über ihr stand und damit eine Verbindung zwischen den beiden unmöglich wurde.

Trotz aller Widrigkeiten haben sich Luise und Otto aber im 19. Jahrhundert ineinander verliebt. Diese Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wird in der Rückschau aus Luises Sicht erzählt. Einige Passagen wiederholen sich dann, als Ottos Tagebuch ins Spiel kommt. Die gleiche Geschichte wird dann noch einmal aus Ottos Sicht erzählt. Das fand ich etwas unglücklich, da es natürlich somit einige Wiederholungen gab. Andererseits aber war es auch durchaus interessant, seine Sichtweise kennenzulernen.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht, so dass sich die Geschichte flüssig lesen lässt. Die Unterschiede zwischen Luise, die im 19. Jahrhundert aufwuchs und Sabrina, eine Frau des 21. Jahrhunderts, treten deutlich hervor. Was mir allerdings nicht gut gefallen hat, ist Sabrinas Ausdrucksweise. Die kam mir doch zu gewollt modern daher, außerdem flucht sie unglaublich viel und ist sehr unsensibel. Das hat sie mir unsympathisch gemacht.

Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten. Man sollte hier allerdings keinen spannenden Krimi erwarten, denn da wird man unweigerlich enttäuscht werden. Der Mordfall kommt erst auf den letzten Seiten des Buches zur Sprache.
S
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