Charlotte Roth: Als wir unsterblich waren

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Charlotte Roth: Als wir unsterblich waren
Verlag
ET (D)
2014
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783426512067

Informationen zum Buch

Seiten
576

Sonstiges

Erster Satz
"Wenn dein Haus über die zusammenstürzt, hörst du es vorher in den Wänden knacken", hatte Momi zu Alexandra gesagt, als sie etwa fünf Jahre alt gewesen war.

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November 1989. »Willkommen in Westberlin«, dröhnt es aus einem Lautsprecher, als die Ostberliner Studentin Alex­andra von der Menschenmenge in die Arme eines jungen Mannes gedrängt wird. Liebe auf den ersten Blick!
Berlin vor dem Ersten Weltkrieg. Die junge und mutige Paula setzt sich leidenschaftlich für Frauen- und Arbeiterrechte ein. Ihre Träume von einer neuen, gerechteren Welt teilt sie mit dem charismatischen Studentenführer Clemens, mit dem sie Seite an Seite kämpft.
Damals, als sie unsterblich waren, beginnt ihre dramatische Geschichte, die auch die Geschichte unseres Landes ist und die Jahrzehnte später Alexandras Welt für immer verändern wird.

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1 Bewertung
Diese seltsame, wilde, überbordende Zeit
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
November, 1989, Ost-Berlin. Alex wird von ihrer Freundin Meike mit auf die Straße hinausgezogen, mitten hinein in den unglaublichen Taumel der fallenden Mauer. Im Gedränge werden die beiden getrennt, Alex stürzt beinahe, doch gerade noch rechtzeitig fängt sie ein junger Mann auf und kämpft sich mit ihr hinaus aus der feiernden Menge. Für die beiden ist es Liebe auf den ersten Blick, obwohl die zurückhaltende Alexanda mit so etwas nie gerechnet hätte.

Doch als sie Oliver ihrer Großmutter Momi, mit der sie zusammenlebt, vorstellen will, reagiert die alte Frau voller Entsetzen und erleidet einen Herzinfarkt. Alex kann nicht verstehen, was passiert ist, warum Olivers Anblick so etwas Schreckliches auslösen konnte, doch sie ist voller Furcht, den einzigen Menschen zu verlieren, der für ihre ganze Familie ist. Erst nach und nach kann der behandelnde Arzt Momi und Alexandra überzeugen, dass sie sich der Vergangenheit stellen müssen, die Momi so lange in sich vergraben hat.
Dies ist die Rahmenhandlung in der bewegenden Zeit des Mauerfalls und der Wende.

Doch noch viel fesselnder ist die Geschichte, die sich dazwischen langsam aufbaut und auf der eindeutig der Fokus des Buches liegt. Sie beginnt im Jahre 1912, natürlich auch in Berlin. Paula ist immer mit ihrem älteren Bruder Manfred und dessen Freunden unterwegs. Sie ist verliebt in seinen Freund Clemens, doch der sieht in ihr lange nur die kleine Schwester seines Freundes. Harry hingegen, ein weiteres Mitglied der Clique, ist verliebt in Paula, er erkennt jedoch, dass sie seine Gefühle nicht erwidert. Diese Gruppe junger Leute ist so voller Leben, voller Träume und Ideale, sie treten der SPD bei und wollen die Welt verändern. Insbesondere Clemens ist trotz seiner wohlhabenden Herkunft ein vehementer Unterstützer der Arbeiterbewegung, was in seinem Elternhaus gar nicht gern gesehen wird.

Doch verhindern können sie den aufziehenden Weltenbrand nicht, der Strudel der Ereignisse ergreift sie alle und reißt sie mit sich, treibt sie zusammen und weiter auseinander, als sie es sich in den sorglosen Sommern am Wannsee je hätten vorstellen können.

Ich habe viele Bücher gelesen, die in der Zeit des Ersten Weltkriegs spielen und auch viele, die schildern, wie es zum Zweiten kommen konnte, doch selten hat mich eines so berührt wie „Als wir unsterblich waren“. Diese Gruppe junger Menschen, die eine bessere Welt für alle wollen, die dabei so viele Illusionen und Hoffnungen verlieren und Träume aufgeben müssen, so viele Verluste erleiden… es ist kein heiteres Buch, es zeigt, was Menschen sich im Großen und Kleinen antun können. Ich habe beim Lesen mitgelitten und geweint, nicht nur mit Paula und Clemens, sondern auch mit den vielen anderen Figuren, die so echt und lebensnah wirken, dass sie allesamt in meiner Vorstellung ganz deutlich vor mir standen. Ihre unbedingte Freundschaft und Treue zueinander, trotz aller Umstände und unterschiedlicher Ansichten, hat mich wirklich tief bewegt.
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