Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes

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Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes
Verlag
ET (D)
2003
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
La sombra del viento
ET (Original)
2001
ISBN-13
9783458171706

Informationen zum Buch

Seiten
544

Sonstiges

Übersetzer/in

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Als der junge Daniel, von seinem Vater geführt, den geheimen "Friedhof der Vergessenen Bücher" betritt, ahnt er nicht, daß in diesem unwirklich scheinenden Labyrinth sein Leben eine drastische Wende nehmen wird. Er darf sich ein Buch auswählen, für das er allein die Verantwortung trägt. Das Buch, das er sich greift, Der Schatten des Windes von einem gewissen Julián Carax, wird ihn nicht mehr loslassen. Daniel, der allein mit seinem Vater im grauen Barcelona der Franco-Ära aufwächst, ist fasziniert von der Geschichte, die er liest. Er macht sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Autor, will wissen, wer dieser Mensch war, was ihm widerfahren ist, warum nur noch so wenige Exemplare seiner Bücher erhalten sind. Was als neugieriges Spiel beginnt, wird rasch zur Bedrohung, als ein Mann mit narbiger Ledermaske auftaucht, der hinter Daniels Exemplar her ist. Das Unheimliche bekommt beängstigend konkrete Gestalt. Daniels Leben gerät mit den Jahren mehr und mehr in den Bann des mysteriösen Autors, von dem keiner weiß, warum jemand all seine Bücher bis aufs letzte Exemplar zu vernichten sucht. Alle Menschen, denen Daniel begegnet, auch die Frauen, in die er sich verliebt, scheinen nur Figuren in diesem großen Spiel zu sein. Sie alle haben es darauf abgesehen, Daniel in die Irre zu führen. Und eben dadurch gerät er mitten in die abenteuerliche Handlung seines Lieblingsromans; es ist, als ob die vergangene Geschichte sich in seinem eigenen Leben wiederhole, das von den Schatten furchtbarer Ereignisse verdunkelt zu werden droht.

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Ich habe das Buch in englischer Übersetzung unter dem Titel "The Shadow of the Wind" gelesen.

Die Geschichte um Daniel, den jungen Spanier, der in den 50er Jahren dem Autor eines Buches nachforscht, das ihn als Kind zutiefst beeindruckt hatte, fing eigentlich recht gut an. Die Vorstellung eines "Friedhofs der vergessenen Bücher" lässt das Herz einer Büchernärrin natürlich höher schlagen, und die Beschreibung, wie der damals kleine Daniel als Kind in dem Buch versinkt, lässt mich nostalgisch an die ungeheuer intensiven Leseerlebnisse meiner Kindheit zurückdenken.

Aber schon bald ließen mich Kleinigkeiten das Buch kritischer beäugen. Kann ein Zehnjähriger wirklich diesen Gedanken gehabt haben, fragte ich mich mehrmals. Insgesamt doch voller Wohlwollen dem Buch gegenüber versuchte ich für mich diese Frage damit zu beantworten, dass der erwachsene Ich-Erzähler die Gedanken ja seinem früheren Ich sozusagen in den Kopf legt, es sich also um eine spätere Konstruktion des Erwachsenen handelt. Den - möglichen - Widerspruch klärte ich also nicht ganz zufriedenstellend so für mich.

Nun ja, die Geschichte schreitet fort, für meinen Lesegeschmack zwar manchmal etwas zu detailliert beschrieben, aber doch fesselnd, vor allem durch die schöne Atmosphäre des düsteren, regnerischen Barcelona. Aber auch diese mich anfangs ansprechende Atmosphäre begann mich schließlich zu nerven. Wieso ist hier eigentlich ständig Winter? Scheint in Barcelona die Sonne nie? Gibt es keine Wohnungen mit großen Fenstern und waren fensterlose Zimmer damals wirklich so häufig? Müssen wirklich alle Szenen unbedingt in der Dämmerung oder nachts spielen?
Verstärkt wurden diese meine Fragen durch den sehr filmischen Stil Ruiz Zafóns - ich denke, hier scheint seine Vergangenheit als Drehbuchautor hindurch. Ich sah viele Szenen quasi wie im Kino vor mir (ist eigentlich eine Verflmung geplant oder schon ausgeführt?) und da ich mich in Filmen immer ärgere, wenn die Handlung nur schememhaft zu sehen ist, stört mich das mangelnde Licht doch mehr und mehr - Atmosphäre hin oder her.

Aber trotzdem - ein stilistisch gutes Buch, das (mich) stark an "Gothic Novels" des 19. Jahrhunderts erinnert. Spannend, geheimnisvoll, mit stark gezeichneten Figuren und voller intensiver Gefühle. Etwas zu intensiver Gefühle, dachte ich nach einiger Zeit. Müssen wirklich alle Figuren an ihrer Liebe, der großen, einzigen, unersetzbaren Liebe ihres Lebens leiden? Ist es denn wirklich so ganz unmöglich, eine tragische Liebesbeziehung zu überwinden und mit einem anderen Menschen glücklich zu werden? Diesem Buch nach zu urteilen nicht. So gerne ich von starken Gefühlen lese, hier wurde mir das schließlich zu viel.
Und auch das andere Extrem wurde zu alles beherrschend geschildert. Der unendliche Hass, der Fumero antreibt, seine grenzenlose Schlechtigkeit, die er hemmungslos auslebt, ist einfach zu viel des Gu-, nein, des Bösen natürlich.
Zwischentöne fehlen hier völlig.

Ebenfalls störte mich der Wechsel in der Erzählperspektive. Damit meine ich nicht die (im Englischen kursiv geschriebenen) Einschübe aus der Sicht anderer Personen, sondern die Tatsache, dass sich dort manchmal unangekündigt ein allwissender Autor äußert, der erzählt, was niemand der beteiligten Personen wissen kann. Hier werden Informationen geliefert, die sozusagen aus dem Nichts kommen, die zumindest Daniel nie erfahren haben kann. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob irgendwo explizit gesagt wird, dass Daniel diese Informationen auch bekommen hat, oder ob sie doch nur an den Lesern mitgeteilt werden.

Und trotzdem - eigentlich habe ich die gute Hälfte des Buches recht gerne gelesen. So lange alles noch rätselhaft blieb, konnte mich dieser Schauerroman gut unterhalten. Als dann aber der Rätsel Lösungen geballt auftauchten, nahm mein Interesse rapide ab. Nicht nur hatte ich die vermutlich als Schock geplanten Enthüllungen weitgehend geahnt, auch das Tempo wurde mir zu stark angezogen. Des weiteren waren mir die Parallelen zwischen Juliáns und Daniels Leben zu deutlich und das Ende schließlich dermaßen überzogen dramatisch, dass mir beinahe übel wurde. Ein Showdown, wie er in jedem Actionfilm zu finden ist, ließ mich die Augen verdrehen.
Logik? Vergiss' es! Ich versuchte, mir den Kampf vorzustellen, und sah aus wie ein Fragezeichen: Wenn ich mit einer Hand meinem Gegner die Kehle zudrücke und mit der anderen die Hand festhalte, in der er eine Pistole hält, mit welcher Hand greife ich dann zu dem so passend in der Wand steckenden Messer?

Und da wir schon bei Logikfehlern sind: Hut ab vor dem Können der spanischen Gynäkologen! Wenn ich als Vater meine Tochter am Morgen nach ihrer Entjungferung zum Frauenarzt bringe, und der eine Schwangerschaft konstatiert, muss er hellseherische Fähigkeiten haben.
Auch andere kleinere Fehler sind mir aufgefallen, die ich hier aber nicht alle aufzählen möchte - und die ich zum teil auch schon wieder vergessen habe.

Mein Fazit:
Ich kann gut verstehen, wieso das Buch so ein Erfolg geworden ist, aber meine wohl übersteigerten Erwartungen konnte es nicht erfüllen. Mir war es in jeder Hinsicht zuviel.

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Die Geschichte beginnt poetisch: Ein Vater, Buchhändler aus Leidenschaft, nimmt seinen Sohn zu einem geheimen Ort: Dem Friedhof der Vergessenen Bücher. Ein Ort, den nicht viele kennen, ein Ort an dem zahlreiche vergessene Bücher versteckt sind. Bücher, die Menschen suchen, die sie aus der Vergessenheit reißen, denen sie etwas bedeuten, die Verantwortung für sie übernehmen. Als Daniel diesen Ort betritt, ist er fasziniert. Lange irrt er durch die Labyrinthe, um sich schließlich sein Buch auszusuchen: Der Schatten des Windes von Julián Carax. Ein Autor, von dem er noch nie etwas gehört hat, über den er aber mehr erfahren möchte. Als er Nachforschungen anstellt, gerät er zusehends in den Sog dieses fremden Mannes, dessen Bücher von einem Unbekannten seit Jahren gesucht und verbrannt werden. Auch hinter Daniel ist Lain Coubert, eigentlich eine teuflische Romanfigur aus "Der Schatten des Windes", bald her.

So begleiten wir Daniel und seine Freunde - darunter den faszinierenden Charakter des Fermín - durch das Barcelona der Franco-Ära in den 50ern. Stimmungsvoll beschreibt Zafon die düstere Atmosphäre zwischen Bürgerkrieg und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, eine Zeit der Folter, aber auch der Menschlichkeit. Die menschlichen Zwischenbeziehungen sind es auch, die das Buch zu so etwas Besonderem für mich machten. Zum einen das Verhältnis Daniels zu seinem Vater, dann wiederum zu Fermín. Oder auch die Beschreibungen von Julian Carax' Leben und Leiden.

Ein Buch, das sowohl Schnellsprecherin Elke Heidenreich als auch Ex-Turnschuhträger Joschka Fischer empfehlen? Eindeutig ein Buch, das man gelesen haben sollte! Es entwickelt sich erst sehr langsam, während Daniel immer mehr über Carax' GEschichte erfährt. Es ist ein Buch, um sich darin zu verlieren - wenn man geduldig ist und schöne Sprache genießen kann. Ab der zweite Hälfte wechselt die Erzählperspektive mehrmals, doch dies hat mich überhaupt nicht gestört, vor allem, da das Buch vorher einige entschuldbare Längen aufzeigte. Zafon führt den Leser dabei an der Hand: Es gibt grundsätzlich eine Überleitung direkt zur nächsten Person, weshalb ich mich wunderbar darauf einstellen konnte. So gab es für mich auch keine Unterbrechung im Erzählfluß, die Geschichte von Julian wurde der Reihe nach erzählt, so wie sie erlebt wurde. Sehr schön!

Das Ende ist wie der Anfang: Stimmig und zu Tränen rührend.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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Eine meisterhafte Komposition verschiedener Genres
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Inhalt:
Der Buchhändler Sempere nimmt seinen zehnjährigen Sohn Daniel mit zum Friedhof der Vergessenen Bücher. Hier findet der Junge ein Buch (oder das Buch ihn?), das sein Leben komplett auf den Kopf stellen und Daniel in Lebensgefahr bringen wird. Fasziniert von dem Buch mit dem Titel „Der Schatten des Windes“ versucht Daniel, mehr über dessen verschollenen Autor, Julián Carax, herauszufinden. Dabei sticht er in Wespennest aus üblen Verstrickungen…

Meine Meinung:
Dies ist der 1. Band einer vierteiligen Reihe von Büchern um den Friedhof der Vergessenen Bücher in Barcelona. Der Roman ist aber in sich abgeschlossen. Man muss die weiteren Bände also nicht lesen, die meisten Leser*innen werden es nach dieser Lektüre aber sicherlich wollen.

Carlos Ruiz Zafón ist ein begnadeter Erzähler. Mit seinem gehobenen Schreibstil und wundervollen und eindringlichen Worten setzt er das Kopfkino in Gang und fesselt die Lesenden von der ersten bis zur letzten Seite. Die Geschichte entwickelt sich von Seite zu Seite machtvoller und reißt einen unweigerlich mit. Man wird ins Barcelona der Nachkriegszeit katapultiert, das ich mir genau so vorstelle, und begleitet den jungen Daniel auf seiner Suche nach der Wahrheit und nach der Liebe.

Dabei lässt Ruiz Zafón es nicht an Spannung fehlen. Es gibt viele unheilvolle und gefährliche Szenen, in denen man um die sympathischen Protagonisten bangen muss. Immer wieder präsentiert der Autor überraschende Wendungen, die dem Ganzen zusätzliche Würze geben.

Es sind die ganz großen Themen, die dieses Buch ausmachen: Liebe, Freundschaft und Verrat. Auch die Liebe zur Literatur spielt natürlich eine große Rolle und lässt das Herz eines jeden Bücherfreundes höher schlagen.

Die Reihe:
1. Der Schatten des Windes
2. Das Spiel des Engels
3. Der Gefangene des Himmels
4. Das Labyrinth der Lichter
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Der zehnjährige Daniel bekommt von seinem Vater den "Friedhof der vergessenen Bücher" gezeigt, der versteckt in Barcelona liegt. Dort werden alle Bücher aufbewahrt, an die sich niemand mehr erinnert. Daniel darf sich ein Buch auswählen, für das er verantwortlich sein soll, er soll dafür sorgen, dass es nicht wieder in Vergessenheit gerät.

Er fühlt sich spontan angezogen von einem Buch namens "Der Schatten des Windes" von einem gewissen Julián Carax. Die Geschichte fasziniert ihn und spornt ihn an, mehr über den Schriftsteller und sein Werk herauszufinden. Diese Suche führt ihn quer durch Barcelona und tief in Carax\' Vergangenheit, die geprägt war von der Liebe zu Penélope, Tochter aus gutem Hause, deren Vater gegen die Verbindung war.

Unterstützt wird Daniel bei seinen Nachforschungen von dem geheimnisvollen Fermín, den er eines Tages als Bettler auf der Straße aufgelesen und ihm eine Arbeitsstelle in der Buchhandlung seines Vaters verschafft hat. Daniel verliebt sich in die blinde Clara, eine geheimnisvolle junge Frau, der er vorliest und die ihn eines Tages bitter enttäuscht. Wer ist der Mann mit dem vernarbten Gesicht, der ihn so häufig beobachtet? Und warum hat Fermín solche Angst vor dem brutalen Polizeiinspektor Fumero?

Ein wunderbares Puzzlespiel, in dem sich ganz allmählich ein Teilchen zum anderen fügt, mit einer einfühlsamen Charakterzeichnung, liebenswerten und außergewöhnlichen Figuren und einer ganz eigenen Spannung, die sich langsam aufbaut. Es braucht etwas Zeit, dieses Buch, aber es hat mich von Beginn an in seinen Bann gezogen und mir bis zum Ende sehr viel Spaß gemacht.
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Sehr geehrter Herr Zafon,

Ihnen gilt mein aufrichtiger, herzlichster Dank für dieses Buch. Zum Geburtstag im November geschenkt bekommen, seither mehrmals versunken und (leider) oft unterbrochen worden, habe ich nun im neuen Jahr auch einen neuen Leseanlauf gewagt und es im Ganzen an zwei Tagen durchschmökert. An nichts anderes mehr denkend, fraß ich das Buch die ganze Nacht hindurch, erlag um 4 Uhr heute früh der Müdigkeit, ging um 7 zur Arbeit, kehrte heim, schlief nochmals und saugte jetzt die letzten Seiten in mich auf. Herrlich, von vorne bis hinten! Ihre Gabe, Menschen und Situationen, Häuser und Plätze mit Worten zu malen, ermöglichten es selbst einem computerfanatischen Medienweltler des 21. Jahrhunderts, seine eigene totgeglaubte Phantasie zurückzugewinnen und in ihren Bildern hoffnungslos und verträumt stundenlang zu versinken. Umso mehr überrascht mich, Sie als relativ jungen Autor kennenzulernen - ich wusste vor dem Lesen nichts über Ihre Person - denn die Fähigkeit, ein Barcelona der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf diese Weise zu skizzieren, getraute ich nur einem Manne zu, der selbst die Straßen jener Zeit durchschritt. Ich werde Daniel, Fermin und Julian, aber auch Nuria und Miquel wohl nie vergessen! Nochmals vielen herzlichen Dank für ein Buch voller Geheimnisse, die zu entdecken und zu lüften ich Daniel beinahe neide.

Hochachtungsvoll,

Sebastian Pöhlmann
SP
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Ein wunderbares Buch, das da Zafóns Feder entsprungen ist. Daniel ist eher so ein '0815' - Junge, der da durch den Vater nur so zufällig reingerät. Ich habe länger gebraucht, bis ich sein Handeln Nachvollziehen konnte. Fermín dagegen hat mich sofort überzeugt. Auch die anderen handelnden Gestalten sind sehr schön ausführlich beschrieben und sehr liebevoll gestaltet - auch wenn man das Buch nicht lange weglegen sollte, weil man dann den Anschluss verliert. Aber eigentlich sollte das sowieso nicht passieren, da einen die Geschichte um Daniel, Julian, etc sofort in den Bann reisst. Ein wirklich tolles Buch. Besonders die Freundschaft zwischen Carax, Moliner, etc ist eine fesselnde. Alle scheinen sie im übertragenden Sinne verflucht zu sein - mehrmals habe ich geweint.
M
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Im Buch geht es um den Jungen Daniel der im Alter von 10 Jahren mit seinem Vater den "Friedhof der vegessenen Bücher" aufsucht und sich dort ein Buch aussuchen darf - es wird "Der Schatten des Windes" von Julain Carax, einem recht unbekannten Schriftsteller aus Barcelona. Daniel gerät nach der Lektüre des Buches in den Bann, diesen Autor und noch mehr Werke von Ihm zu finden und so verstrickt sich Daniels Leben über mehrere Jahre mit dem des Autors.

Zu Beginn geht die Handlung nur langsam voran. Man erfährt viel über Gefühl und Einstellung, Lebenssituation und Umfeld Daniels. Man erlebt wie "sein Buch" ihn gefangen nimmt und sich sein Leben mehr und mehr mit der Geschichte in "Schatten des Windes" verknüpft. Als Teenager / junger Erwachsener verstärkt er seine Bemühungen mehr über den Autor herauszufinden, was die Handlung aber auch die Verwirrungen vorantreibt.

Die Zweiteilung mit langsamer und dann immer schneller fließender Handlung empfand ich als außergewöhnlich angenehm. Man weiß viel über Daniels Emotionen und ist am Ende genauso überrascht und schockiert über die Auflösung des ganzen Wirrwarrs. Das gesamte Buch verbreitet eine mystisch - düstere Stimmung, die sehr gut zur Geschichte passt und ganz nebenbei erfährt man auch etwas zum geschichtlichen Hintergrund der Stadt Barcelona. Ein gelungenes Buch, das ich sehr mag!
S
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Das Buch "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafòn beginnt mit der Geschichte des jungen Daniel, der von seinem Vater an einen geheimen Ort der vergessenen Bücher gebracht wird. An diesem "Friedhof der vergessenen Bücher" sucht sich Daniel ein Buch aus, um es "zu adoptieren" und es aufleben zu lassen: "Der Schatten des Windes" von Julian Carax. Hier beginnt die Erzählung aus vermeintlich verzwickten Handlungssträngen.

Zafòn schafft es zu Beginn, den Leser in seinen Bann zu ziehen, trotz der mit Klischèes behafteten Handlung und der schon teilweise schwülstigen Sprache. Jedoch kann er diese Spannung nicht aufrecht erhalten. Der Leser weiß schon vor der Auflösung, wer die geheimnisvollen Figuren sind und welche Beziehung sie zueinander haben. Zwar versucht Zafòn, falsche Fährten zu legen, doch bleibt es leider bei dem Versuch. Die Auflösung erfolgt durch einen Brief einer Figur aus dem Roman: hier hat es sich Zafòn sehr einfach gemacht, denn er läßt nicht die Hauptfigur die Rätsel entschlüsseln, sondern hält die Wahrheit parat. Eine für mich enttäuschende und wenig spannende Lösung. Aber man kann trotzdem sagen, dass dieses Buch durchaus geeignet ist, es in der Freizeit zu lesen, um sich zu unterhalten. Doch irgendwelche Interpretationen oder Geschichtsbezüge sind hier überflüssig.
SB
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Wieder mal durch Lektüre verschenkte Lebenszeit! Wieso wird sowas "Weltbestseller"? Und seit wann versteht Joschka Fischer was von Literatur? Für diese miesen Werbetricks des Verlages kann der Autor allerdings nix. Wohl aber für reißerische und konstruierte Handlung, nicht durchgehaltene Ezählperspektiven, plumpe Namensgebung ("Daniel" - in der Löwengrube, "Penelope" - die treue, ewig wartende Gattin/Geliebte, "Bea"-die Glückliche/Glückbringende, der "ungläubige" Freund "Thomas", "Fumero"- der feuerspeiende Teufel in Menschengestalt, "Miquel"/Michael der Drachentöter etc,) schlechten Stil ("ich zerbrach in seinen Armen",S. 509) und falsche Grammatik ("Mir bleibt noch ein, mit Glück, zwei Monate", S. 475). Letzteres mag vielleicht zu Lasten von Übersetzer und LektorIn gehen. - Schön? Die Sache mit dem Füllfederhalter, Väter uns Söhne immer neu ins/durchs Leben schreitend (oder an ihm vorbei), Barcelona als (nicht!) locus amoenus, der vielleicht jetzt eine Reise wert wäre wie Dublin auf den Spuren von Joyces "Ulysses", auch wenn zwischen beiden Werken Welten liegen.
IK
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