Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit

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Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit
Verlag
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783492207003

Informationen zum Buch

Seiten
358

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Von Kindheit an träumt John Franklin davon, zur See zu fahren, obwohl er dafür denkbar ungeeignet ist: Langsam im Sprechen und Denken, langsam in seinen Reaktionen mißt er die Zeit nach eigenen Maßstäben. Zunächst erkennt nur sein Lehrer, daß Johns eigenartige Behinderung auch Vorzüge hat - was er einmal erfaßt hat, das behält er, das Einzigartige, das Detail begreift er besser als andere. John Franklin geht zur Marine, erlebt den Krieg und das Sterben. Beides trifft ihn um so furchtbarer, als er innerhalb des von ihm kaum begriffenen, chaotisch schnellen Geschehens einzelne Vorgänge wie in Zeitlupe ablaufen sieht. Er träumt von friedlicher Entdeckung, will die legendäre Nordwestpassage finden.

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Es ist gar nicht so einfach, die richtigen Worte für diesen eindringlichen Roman zu finden. Er gewährt einen tiefen Einblick in die Persönlichkeit eines Menschen, dessen Leben von der ihm angeborenen Langsamkeit geprägt ist. Die Art und Weise, wie der Leser John Franklin und sein Innerstes kennenlernt, ist sehr tiefgründig und niemals oberflächlich. Er meistert die Schwierigkeiten in seinem Leben alleine auf seine bedächtige Art, weil er nicht anders kann - seine Langsamkeit zwingt ihn dazu. Trotzdem verfolgt er beharrlich seine Ziele und lässt sich von einem eingeschlagenen Weg niemals wieder abbringen. Ich habe mich an vielen Stellen gefragt, ob die Langsamkeit eines John Franklin nicht auch in unserer heutigen Zeit manchmal angebracht wäre; dadurch würden vielleicht manche "Schnellschüsse" im Leben vermieden werden.

Abgesehen vom Portrait dieses ganz besonderen Menschen hat mir natürlich auch der nautische Teil der Geschichte recht gut gefallen. John Franklin war sein Leben lang ein Seefahrer aus Leidenschaft, und daher findet die Handlung über weite Strecken auf hoher See statt. Als Franklin später dann Gouverneur von Tasmanien wird, navigiert er eben nicht mehr ein Schiff, sondern eine ganze Kolonie.

John Franklins Leben bietet einiges an Abwechslung, so dass man sich bei der Lektüre des Romans immer wieder auf Überraschungen gefasst machen kann. Der Schreibstil von Sten Nadolny ist, wie es sich für eine Studie über die Langsamkeit gehört, sehr bedächtig und keinesfalls reißerisch oder besonders spannungsgeladen. Um dieses Buch genießen zu können, muss man sich Zeit nehmen, um es auf sich wirken zu lassen und auch die leisen Töne zu entdecken. Bei mir hat die Lektüre auch sofort Wirkung gezeigt, denn etliche Handlungsstränge im letzten Drittel fand ich etwas zu schnell erzählt, was einen kleinen Punkteabzug gibt.
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