Alice Sebold: Glück gehabt

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Alice Sebold: Glück gehabt
Verlag
ET (D)
2004
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Lucky
ET (Original)
1999
ISBN-13
9783442541522

Informationen zum Buch

Seiten
350

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
In dem Tunnel, in dem ich vergewaltigt wurde, ein ehemaliger Zugang zu einem Amphitheater, von dem aus die Schauspieler aus dem Dunkel auf die Bühne stürzten, in diesem Tunnel war ein Mädchen ermordet und zerstückelt worden.

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»In dem Tunnel, in dem ich vergewaltigt wurde, ein ehemaliger der Zugang zu einem Amphitheater, von dem aus die Schauspieler aus dem Dunkel auf die Bühne stürzten, in diesem Tunnel war ein Mädchen ermordet und zerstückelt worden. Die Polizei hat mir davon erzählt. Im Vergleich dazu, sagten sie, hätte ich Glück gehabt.« Alice Sebold, die Autorin des hymnisch gefeierten Bestsellers »In meinem Himmel«, erzählt hier ihre eigene Geschichte, die Geschichte ihrer Vergewaltigung als 18-jährige Studentin. Sie schildert die Auswirkungen dieses traumatischen Erlebnisses, ihre hartnäckigen Versuche, sich ihren Platz in der Normalität zurückzuerobern, und ihren Kampf um die Verurteilung des Täters mit der schonungslosen Präzision einer Journalistin und der sprachlichen Brillanz einer einzigartigen Autorin.

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Alice Sebold erzählt ihre ganz persönliche Geschichte. Als 18 jährige Frau wurde sie in der Nähe eines Amphitheaters zusammengeschlagen und vergewaltigt. Nach dieser Nacht veränderte sich ihr Leben komplett, sie musste lernen, mit Angst und Wut umzugehen und wollte lange nur eines: Rache! Doch sie hatte auch "Glück" - ihr Leben wurde verschont, die sichtbaren Wunden verheilten. Narben blieben bis heute zurück.

In "Glück gehabt" schildert die Autorin des nicht weniger beeindruckenden Buches "In meinem Himmel" ein Schicksal, das jede Frau treffen kann. Dabei geht sie gegenüber ihren Lesern sehr eindringlich und schonungslos vor und verschweigt auch nicht das kleinste Detail ihrer eigenen Vergewaltigung. Das plötzliche Erschrecken wechselt über zu Verteidigung und endet schließlich in Erkenntnis und Aufgabe. Nur den Körper, nicht die Seele. Das ist es, was der unbekannte Vergewaltiger von ihr bekommt. Doch die Seele wird dennoch die größte und nachhaltigste Verletzung fortragen. Ihre Seele lässt die Frau noch Jahre später in Angstschweiß gebadet nachts aufwachen. Glück gehabt? Wahrscheinlich, denn Alice Sebold durfte weiterleben - wenn auch völlig anders als sie es bisher tat. Nun muss sie gegen die Welt und deren Vorurteile kämpfen. Schließlich bringt sie einen Mann vor Gericht, der ihr arglos auf der Straße über den Weg läuft und sich nur dunkel an das Mädchen erinnert, das er in einer dunklen Nacht von der Straße gezerrt hat.

Alice Sebold hat ein sehr mutiges, aber auch sehr wütendes Buch für alle Frauen und Opfer dieser Welt geschrieben. Es ist beeindruckend, wie stark eine Frau sein, wie sehr sie anderen Mut und Zuversicht geben kann - alleine durch das ständige Aussprechen eines Tabus. Dabei verpackt sie ihre Geschichte mit so viel Spannung und einem flüssigen Schreibstil, dass man gar nicht registriert, wie schnell sich das Ende nähert.

"Glück gehabt" ist sicherlich nichts für Menschen, die eine schonungslose Darstellung von Gewalt gegen Frauen nicht verkraften können. Allen anderen empfehle ich jedoch, sich mit diesem Tabuthema in Form Alice Sebolds Buch auseinander zu setzen.
SK
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Mit 17 wird Alice am Tag vor den Semesterferien auf dem Heimweg zu ihrem Studentenwohnheim von einem Unbekannten im Park vergewaltigt und misshandelt. Als sie blutüberströmt und verstört ins Wohnheim zurückkehrt, rufen ihre Freundinnen die Polizei.

Nach ihrer Aussage und einer ärztlichen Untersuchung fährt sie mit ihren Eltern nach Hause. In der kleinen Gemeinde, aus der sie kommt, weiß jeder über jeden Bescheid, Alice wird angestarrt und ist Objekt des Dorfklatschs, aber keiner weiß so recht, wie man mit ihr umgehen soll. Eine schwere Zeit für Alice und ihre Familie.

Ein halbes Jahr später begegnet sie auf der Straße dem Täter und meldet sich bei der Polizei, um Anzeige zu erstatten. Es kommt zur Gegenüberstellung, um den Mann zu identifizieren, später zur Gerichtsverhandlung.

Mit Entschlossenheit und Willenskraft versucht Alice, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und sich nicht von den schrecklichen Erinnerungen beherrschen zu lassen.

Ein schweres Thema, das Alice Sebold hier anpackt (die mit ihrem Roman "In meinem Himmel" bekannt geworden ist, der auch teilweise auf ihren Erfahrungen beruht). Sie spricht sehr offen über das, was vorgefallen ist, schildert ihre Gefühle, die Hilflosigkeit der Menschen in ihrem Umfeld, die teilweise unverständlichen Reaktionen, sogar einmal von einer Psychologin, und der belastende Prozess, der beinahe wie ein Gerichtsthriller geschildert wird. Und trotz des deprimierenden Themas ist es auch ein Buch, das Mut machen kann, sich grässlichen Erfahrungen und den Erinnerungen daran zu stellen und nicht aus Scham zu schweigen.
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