Mahmood Falaki: Ich bin Ausländer und das ist auch gut so

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Mahmood Falaki: Ich bin Ausländer und das ist auch gut so
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783944201177

Informationen zum Buch

Seiten
168

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Ich habe mich daran gewöhnt, dass die Deutschen, besonders alte deutsche Frauen oder Männer, mich überall nach meinem Herkunftsland fragen.

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Handlungsort

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In seinen pointierten Kurzgeschichten und Momentaufnahmen skizziert Mahmood Falaki auf humorvolle Art Begegnungen von Menschen verschiedener Kulturen.
Mit ironisch distanziertem Blick beschreibt er komische Dialoge und Missverständnisse, die sich aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Protagonisten ergeben und zum Überdenken eingefahrener Sichtweisen und Vorurteilen anregen. Die Geschichten handeln von den Banalitäten und Absurditäten des alltäglichen Lebens „Fremder“ in Deutschland. Bei aller Komik geht es jedoch auch ans Eingemachte: während der Lektüre der poetisch und klug erzählten Storys kann einem das Lachen manchmal im Halse stecken bleiben.

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Unterhaltsam und Horzont erweiternd
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
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5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Rund 30 Jahre lebt Mahmood Falaki nun schon in Deutschland. Er wurde wegen seiner politisch-literarischen Aktivitäten zur Haft verurteilt und musste schließlich sein Heimatland, den Iran, verlassen. Seit 1983 lebt er in Deutschland und bereichert die Buchwelt mit seinen Geschichten.

Es ist Absicht, dass der Titel "Ich bin Ausländer und das ist auch gut so" an Klaus Wowereits mutigen Ausspruch "Ich bin schwul, und das ist auch gut so" erinnert. Denn es geht hier nicht um die traurigen Erlebnisse eines Menschen auf der Flucht. Es geht auch nicht darum, wie stark er sich anpassen muss, um in Deutschland bestehen zu können.

Falaki ist selbstbewusst und geht seinen Weg. Nun bereits seit vielen Jahren in Deutschland und so unterschiedlich die Begegnungen mit Menschen sind, so unterschiedlich sind seine Geschichten. Er weiß manch' kuriose Situation zu schildern und hält damit uns allen einen Spiegel vor. Besonders der strukturelle Alltagsrassismus, den viele von uns nicht mal erkennen, kommt hier zu Wort. Du hast einen fremden Menschen aus einem anderen Land schon einmal gefragt, wo er herkommt? Sicher ist dir nicht mal bewusst, dass es sich hier um genau das handelt. Einen völlig fremden Deutschen würde man nicht unbedingt fragen, wo er herkommt, oder?

Der Autor schildert den Alltag in all' seinen Facetten. Die subtilen, unbewussten Schranken, die wir immer wieder aufbauen. Missverständnisse, die sich durch verschiedene Kulturen natürlich immer ergeben.

Ernüchterung brachten mir weniger seine Geschichten, als vielmehr die Tatsache, dass sich innerhalb von Jahrzehnten nichts an der leidigen Bürokratie Deutschlands geändert hat. Die Mechanismen, wenn Menschen auf der Flucht um Asyl bitten, sind noch immer die gleichen. Das System ist stehen geblieben, nichts bewegt sich seitdem.

"Ich bin Ausländer und das ist auch gut so" behandelt auf amüsante und sehr treffende Art ein aktuelles Thema. Wir deutschen haben sehen die Welt durch Falakis Augen und haben die Chance, die Perspektive zu wechseln. Das gelingt auch hervorragend und erweitert jeden Horizont.

Lesenswert!
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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Nachdenklich stimmende Beobachtungen
(Aktualisiert: 06 Oktober 2016)
Gesamtbewertung
 
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Sprache & Stil
 
4.0
Mahmood Falaki wurde 1951 im Norden Persiens geboren. Während der Schah-Zeit wurde er wegen seiner politisch-literarischen Aktivitäten zu drei Jahren Haft verurteilt. Nach der Übernahme der Herrschaft durch die Mullahs musste er das Land verlassen. 1983 kam er nach Deutschland und seit 1986 wohnt er in Hamburg. Er studierte Chemie und Bibliothekswissenschaft im Iran und später Germanistik und Iranistik an der Universität Hamburg.

Mit einem guten Blick für Details schildert Falaki seine Beobachtungen und Erlebnisse, die er im Laufe der Jahre in Deutschland gemacht hat. Dabei schont er auch nicht sich selbst, wenn er beschreibt wie er sich z.B. zu einer Provokation hinreißen lässt, die ihm später peinlich ist.
Es geht hier nicht um Einblicke in die Situation der Flüchtlinge, die in letzter Zeit nach Deutschland gekommen sind, sondern um die Erfahrungen des Autors, die er zum Teil schon vor vielen Jahren gemacht hat.

In meinen Augen handelt es sich hier nicht um ein „Ausländerbuch“, sondern um einen kurzen Einblick in die Studien und Beobachtungen des Verhaltens von Menschen unterschiedlichen Alters, Nationalitäten oder Denkweisen. Die Hamburger U-Bahn scheint ein idealer Ort zu sein, da Falaki hier auf ein breites Spektrum von Persönlichkeiten getroffen ist.

Mal ist die Botschaft deutlich und dann wiederum bleibt es dem Leser überlassen sich Gedanken über das Gelesene zu machen.
Beim Lesen hatte ich die unterschiedlichsten Gefühle. Das ging von Ärger und Traurigkeit bis hin zu Mitgefühl und amüsiert sein, wenn es z.B. um sprachliche oder kulturelle Missverständnisse geht.

Insgesamt liest sich das Buch sehr gut durch die unterhaltsamen und kurzweiligen Geschichten, die oft zum Nachdenken anregen.
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