Mareike Krügel: Sieh mich an

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Mareike Krügel: Sieh mich an
Verlag
ET (D)
2017
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783492058551

Informationen zum Buch

Seiten
256

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Ich will nicht sterben, und ich will auch nicht durch diese Tür gehen.

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Handlungsort

Kontinent
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Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiß davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles wie immer sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Während sie aber einen abgetrennten Daumen versorgt, ihren brennenden Trockner löscht und sich auf den emotional nicht unbedenklichen Besuch eines Studienfreundes vorbereitet, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln, und sie stellt sich große Fragen: Ist alles so geworden, wie sie wollte? Ihre Musik, ihre Kinder, die Ehe mit dem in letzter Zeit viel zu abwesenden Costas? Als der Tag fast zu Ende ist, beschließt sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt.

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Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Das Leben ist kein Ponyhof – der (fast) ganz normale Wahnsinn
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Inhalt:
Es ist Freitag. Freitage sind dazu da, die Woche ruhig ausklingen zu lassen, nicht für große Veränderungen. So ist zumindest Katharinas Meinung. Und so will sie diesen Tag und das darauffolgende Wochenende noch einmal ganz normal und in Ruhe verbringen, bevor sie am Montag einen Termin bei der Gynäkologin ausmachen wird. Denn vor zwei Wochen hat sie ein Etwas in ihrer Brust entdeckt, das da nicht hingehört. Für die Vierzigjährige ist klar: Sie wird sterben. Und noch soll es niemand wissen.

Meine Meinung:
Mir gefällt der Schreibstil von Mareike Krügel recht gut. Die Ich-Perspektive von Katharina ist gut gewählt. Man bekommt so alle Gedanken und Gefühle von ihr hautnah mit und spürt schon gleich zu Anfang, dass da ein Unheil droht. Die Atmosphäre ist sehr melancholisch. Die Protagonistin wirkt immer wieder, als wäre sie in Watte gehüllt oder unter einer Glasglocke gefangen, allein mit ihren Gedanken und Ängsten.

Katharina ist eine Frau, die sich gerne selbst verrückt macht, die immer hintenan steht und mit ihrem eigenen Leben nicht ganz zufrieden ist. Wenn es um sie selbst geht, wirkt sie unsicher, weiß nicht, was zu tun ist. Haben andere ein Problem, packt sie es unerschrocken an und kümmert sich. Doch allmählich hat sie es satt, immer zu funktionieren und für andere da zu sein.

So hat sie auch an diesem Freitag eine Menge Probleme zu bewältigen, bei denen es um ihre elfjährige Tochter Helli geht, die ihre Mutter in jeder Hinsicht stark beansprucht, oder um ihre Nachbarn oder ihre Musikkurse, die sie an der Musikschule und in Kindergärten gibt. Dazwischen bleibt kaum einmal eine Minute, in der Katharina zur Ruhe kommen kann. Die Ereignisse überschlagen sich schier. Hier hätte ich es besser und glaubwürdiger gefunden, wenn die Autorin sich auf weniger beschränkt hätte.

Doch unter all dem Stress blitzen immer wieder vergangene Episoden aus Katharinas Leben hervor. Ihre Kindheit, ihre Jugend, der frühe Tod der Mutter, Freundin und Studienfreund, ihr Ehemann Costas, mit dem sie seit einem Jahr eine Fernbeziehung führt. Mit jeder Seite wird das Bild der Protagonistin vollständiger. Auch wenn ich in vielen Dingen sicher anders agieren würde als Katharina, konnte ich mich doch gut in diese Frau hineindenken.

Obwohl die Handlung trotz der vielen unvorhergesehenen Geschehnisse etwas leblos wirkt, da hauptsächlich einfach Katharina erzählt und es nur sehr wenige Dialoge gibt, war ich davon gefesselt, denn eigentlich ist Katharina ein Mensch wie du und ich.

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Benutzer-Bewertungen

4 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
3.1
Plot / Unterhaltungswert
 
2.8(4)
Charaktere
 
3.3(4)
Sprache & Stil
 
3.3(4)
Ratings
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Sprache & Stil
Kommentare
Der letzte "normale" Freitag
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
in Katharinas Leben? Vielleicht, denn sie hat irgendwas Störendes in ihrer Brust entdeckt, etwas richtig Fieses, was ihr zu denken gibt, zumal sie genetisch vorbelastet ist.

Also, eigentlich ist sie sich fast sicher, dass sie nicht mehr lange leben wird, so jedenfalls kommt es bei mir rüber. Aber sie klammert es aus, da es ja viel Wichtiges gibt in ihrem Leben, über das sie nachzudenken fast keine Zeit hat. Zwischen Familie, Job, aber auch ihrem Innenleben - Reflexionen, Erinnerungen - zerrissen bricht er doch immer wieder hervor, dieser böse kleine Gedanke, bis - ja, bis es gewissermaßen kracht.

An diesem Freitag spitzt sich nämlich alles auf eine Explosion zu. Auch wenn es nicht so scheint, aber dieser Knall findet statt und ich muss sagen, in meinen Augen hat er eine Menge vom Charme des Buches geraubt. Ohne wäre besser gewesen, denn Katharinas spitzzüngige Wahrnehmung ihrer Umgebung, vor allem der sie umgebenden Personen ist einfach herrlich geschrieben, trotz oder auch gerade wegen der Tragik ein wahrer Lesegenuss.

Denn Autorin Mareike Krügel versteht es hervorragend, Situationen in Worte zu fassen, Emotionen rüberzubringen, ihrer Protagonistin Katharina Gestalt zu verleihen - nämlich die einer nicht gerade unkomplizierten Mittvierzigerin, die schon so einiges mitgemacht hat. Was sie quasi so nebenher rüberbringt. Sehr gelungen. Außer dem Knall halt, der wirkt unglaubwürdig, finde ich. Aber sonst ein wirklich eindrucksvoller und eindringlicher Roman.
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Ein Roman, der bei mir gespaltene Gefühle hinterlässt
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0

Nun ist es schon 2 Wochen her, dass Katharina in ihrer Brust ein Etwas entdeckt hat, von dem sie glaubt, es nicht überleben zu können. Nun, an diesem Freitag, beginnt sie über ihr Leben und über sich nachzudenken.

Mit ihrem Mann Costas, der in Berlin arbeitet, führt sie eine Wochenendehe, bei der wohl beide nicht glücklich sind. Um das monatliche Gehalt ihres Mannes etwas aufzustocken, jobbt sie neben ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter in einer Schule für frühkindliche Musikerziehung. Sie fühlt sich mit der Kindererziehung alleingelassen, reagiert hier und da panisch, was ich angesichts der Tatsache, dass sie ihre Ängste mit niemandem teilt, auch verstehen kann. So vergeht ein Tag an dem sie ihr ganzes Leben vor mir ausbreitet.
Tochter Helena genannt Helli ist ein anstrengendes Kind, mir in ihrer ungezogenen, manchmal taktlosen, unüberlegten Art teilweise richtig unsympathisch, auch wenn Kathi versucht, ihre Ausbrüche zu bagatellisieren. Kathis Mutterliebe konzentriert sich sehr stark auf ihre Tochter, die schon seit der Geburt sehr schwierig ist.
Dagegen ist der 17-jährige Alex ausgesprochen unauffällig und liebenswert.

Mir ist das Lesen teilweise richtig schwer gefallen und ich musste alle Konzentration aufwenden, um die manchmal sehr langen Schachtelsätze zu verstehen, was meinen Lesefluss gestört hat.
Genau so ging es mir beim Lesen, wenn die Handlung immer mal wieder in die Vergangenheit sprang. Hier hätte ich mir ab und an ein neues Kapitel gewünscht. So aber fließt alles ineinander wie ein langsamer Fluss ohne Spannung, ohne Kurven und ohne Stromschnellen. Es war mir einfach hier und da etwas zu langweilig. Andererseits finde ich die angeschnittenen Themen großteils interessant aufgearbeitet.

Zum einen sehr zart und gefühlvoll, zum anderen extrem chaotisch und nachdenklich; Protagonisten, die meinen Lesenerv leider nur manchmal getroffen haben – ich hatte so meine Probleme mit der Lektüre. Die Geschichte und ihre Handelnden haben mich leider nicht fesseln können.
GH
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Anders als erwartet
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Katharina hat Etwas in ihrer Brust entdeckt. Aber das hat sie für sich behalten. Sie möchte nun ein Wochenende erleben, welches verläuft wie immer. Danach will sie sich dem Etwas stellen. So können wir einen ganz „normalen“ Freitag mit ihr erleben.
Es geht drunter und drüber an diesem Freitag. Sie ist sowieso permanent mit Familie und Beruf überlastet. Tochter Helli braucht ständig Aufmerksamkeit, der Sohn ist dabei, sein eigenes Leben zu gestalten. Mit ihrem Ehemann führt sie eine schwierige Wochenend-Beziehung und er kann an diesem Wochenende auch nicht nach Hause kommen. Dann hat sich noch ein früherer Freund angesagt.
Ich muss sagen, dass ich etwas total Anderes erwartet habe. Da ist eine Frau, die den Verdacht hat, dass da ein Krebs in ihr wächst. Aber statt zu klären, ob es wirklich so ist oder mit jemandem darüber zu reden, macht sie Business as usual. Wie das aussieht, verrät der Klappentext. Ein wenig kann ich Katharina verstehen, wenn sie sich einem solchen Thema noch nicht stellen will und daher versucht auszuweichen. Aber aufgrund der familiären Disposition wäre eine engmaschige Kontrolle sowieso angesagt gewesen und auch wenn man Angst hat, bringt es doch nichts, die Augen vor den Tatsachen zu verschließen.
Katharinas Gedanken drehen sich im Kreis, während sie sich durch den Tag kämpft. Sie hängt Erinnerungen nach, macht Pläne und wir lernen ihre Gedanken gut kennen. Ich habe mich gefragt, warum sie keinen einzigen Gedanken hatte, der sich mit einem gutartigen Etwas beschäftigt hat. Aber wenigstens denkt sie darüber nach, ob sie ihr Leben so führen wollte, wie sie es nun führt.
Katharina ist eine sympathische Frau, die überall da ist, wo Not am Mann ist und die sich selbst ein wenig darüber vergessen hat. Aber dann stellt sie fest, dass sie nun Unterstützung braucht. Aber wie endet es? Das bleibt offen.
Mich hat das Buch nicht so recht überzeugt, was aber wohl auch daran gelegen hat, dass meine Erwartungen andere waren. Ich wurde nicht wirklich warm mit Katharina und ihre Handlungsweise war mir unverständlich. Ich bleibe etwas zwiespältig zurück.
B
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Was für ein Geplapper...
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
2.0
Katharina hat "Etwas " in ihrer Brust entdeckt. Doch sie verdrängt den Gedanken daran und möchte ein letztes "normales" Wochenende mit ihrer Familie verbringen. Wobei "normal" relativ schwierig ist in der Familiensituation.Denn Tochter Helli leidet unter ADHS, mit Mann Costas führt sie eine Wochenendbeziehung.

Eigentlich hat Katharina ein schweres Leben, doch sie erscheint mir nicht unbedingt unzufrieden. Eher oberflächlich. Nun bin ich nach der Lektüre nicht so ganz sicher, ob sie gezielt so oberflächlich charakterisiert wurde oder ob die Autorin damit demonstrieren wollte, dass Katharina auf ihre Art mit dem Krebs umzugehen, alles verdrängt und Unwichtiges in den Vordergrund rückt. Egal wie, mich hat das Geplapper von der Protagonistin auf langen Strecken einfach nur genervt. Ohne Ziel und Konzept plappert die Protagonistin in Ich Perspektive monologartig vor sich hin.Erzählt über kaputte Rasenmäher, abgeschnittene Daumen und Erinnerungen an ihre Vergangenheit. Leider ist und war das alltägliche Leben von Katharina nicht so spannend, dass es mich bei der Stange halten konnte. Ich habe mich mehr und mehr gelangweilt.

Es gabe einige Lichtblicke. Als Katharina zum Beispiel erzählt, wie schwer es mit einem Kind mit ADHS ist…oder als sie dem Leser sagt, dass auch Mutter und Cousine an Krebs gestorben sind. Da spürt man die Angst, die sie hat. Nicht nur um sich , sondern gerade auch um ihre Kinder.Was soll mit ihnen, vor allem mit Helli, werden wenn sie nicht mehr ist?

Wie die Handlung, ist auch die Protagonistin konzeptlos. Sie droht Helli mit einer Untersuchung im Krankenhaus, weil diese die Schule schwänzt…krebst jedoch im selben Atemzug zurück und bringt die Tochter nach Hause.

Durch die Flut der Informationen über das alltägliche Leben bleiben auch all die anderen Figuren eher blass und unscheinbar. Der Schreibstil ist mir zu ausschweifend, ellenlange Sätze in denen viele Unwichtiges eingedrückt wird.

Ein Buch, das durch den Klappentext völlig andere Erwartungen weckt und das mich enttäuscht hat.
I
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