Sabine Ebert: Das Geheimnis der Hebamme

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Sabine Ebert: Das Geheimnis der Hebamme
Verlag
ET (D)
2006
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783426634127

Informationen zum Buch

Seiten
648

Serieninfo

Sonstiges

Erster Satz
"Mach schon, prügle sie, bis sie Gehorsam gelernt hat", forderte Ludolf wutschnaubend seinen älteren Begleiter auf.

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Handlungsort

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Deutschland zur Zeit von Kaiser Barbarossa: Weil sein Sohn tot geboren wurde, will Burgherr Wulfhart der jungen Hebamme Marthe Hände und Füße abschlagen lassen. Nur mit knapper Not gelingt ihr die Flucht aus dem Dorf. Um zu überleben, schließt sich das Mädchen einer Gruppe Siedler an, die ostwärts ziehen, um sich in dem noch unerschlossenen Gebiet ein neues, freies Leben aufzubauen. Angeführt werden sie von dem edlen Ritter Christian, der sofort von Marthe fasziniert ist. Doch ihre Schönheit und ihre besondere heilende Gabe haben auch die Aufmerksamkeit von Randolf erregt, Christians erbittertstem Feind.

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Plot / Unterhaltungswert
 
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Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
2.0
Im Jahre 1167 herrscht der ungerechte und rachsüchtige Burgherr Wulfhart über das Dorf in dem die junge Hebamme Marthe lebt. Als sie den Sohn ihres Herrn bei der Geburt nicht retten kann, entkommt sie gerade noch seinen Schergen Oswald und Ludolf und kann sich in letzter Minute in einem nach Meißen ziehenden Siedlerzug verstecken. Unter der Führung von Ritter Christian suchen einfach Bauern nach einem neuen Leben ohne Unterdrückung, ein Leben, das sie in der Ferne zu finden hoffen, wo ihnen Land und 10 Jahre Abgabenfreiheit versprochen wurde. Marthes heilerische Fähigkeiten werden schnell unentbehrlich, denn der Weg ist weit und Gefahren lauern überall.

Sabine Ebert legt mit "Das Geheimnis der Hebamme" ihr historisches Debüt vor und berichtet über den ersten Silberfund Deutschlands. Leider erzählt sie nichts Neues im Bereich der "Starke-Frauen-werden-von-mächtigen-Männern-unterdrückt-Romane". Hauptcharakter Marthe ist ein 14jähriges Mädchen mit Fähigkeiten, die Superwoman vor Neid erblassen lassen würden. Marthe kann nicht nur gebrochene Beine richten, Schultern einrenken und verschobene Wirbel osteopathisch wieder in ihre Position schieben, nein, Marthe hat auch das "zweite Gesicht" und erspürt damit sogar Kinder im Mutterleib und Schierling im Weinbecher (von den sonstigen negativen Schwingungen ganz zu schweigen). Damit macht sie nicht nur Lassie Konkurrenz, sondern vermag anfangs interessierten LeserInnen den letzten Nerv zu rauben.

Der Anfang ist vielversprechend, man ist gleich in der Geschichte drin, die auch rasant weitergeht mit Marthes Flucht in den Siedlerzug. Der Erzählstil und die flotte Handlung erinnerten mich auf Anhieb an die erfolgreichen Romane des Autorenteams Iny Lorentz - allen voran die Geschichten mit Marie und Michel, die in "Die Wanderhure" ihren Anfang nahm. Gute, wenn auch keine anspruchsvolle, Unterhaltung. Doch die Geschütze, die Sabine Ebert im Laufe der Handlung auffährt, stellen alles bisher von mir Gelesene in den Schatten. Mit einer unheimlichen Zielsicherheit trifft sie jedes Klischee des historischen Romans. Besonders störend dabei ist Marthes "zweites Gesicht", mit dem jede sich anbahnende Gefahr angekündigt wird. Marthe selbst ist natürlich nicht nu ein Allround-Talent, sondern auch so schön, dass sich das Buch zu Spießrutenlauf zwischen erigierten Gliedern, die alle auf Marthe zeigen, entwickelt. Nahezu jeder der Jünglinge ist in das Mädchen verliebt oder will sie in eine Ecke zerren.

Zu der bereits angesprochenen Kritik gesellt sich eine eher flache Handlung, noch flachere Charaktere (die Guten sind gut, die Bösen sind böse) und manchmal holprige Dialoge. Mit dramaturgischen Sätzen wie "Sie konnte die Hoffnungslosigkeit in seinen Augen erkennen" konnte ich noch nie etwas anfangen. Intrigen und Gefahren werden innerhalb von wenigen Seiten zu allseitigem Wohlgefallen aufgelöst und so portiert Sabine Ebert "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" an den Hof des Markgrafen Otto von Meißen:

Wird Ritter Christian seine Ehre wieder herstellen können?

Mit welchen heilerischen Fähigkeiten wird Marthe dem nächsten Edlen das Leben retten?

Wird Drago, der Stolz seines Herrn, von ängstlichen Stallburschen kastriert werden?

Und - die Frage, die uns alle bewegt - wird Else Kling aus dem Reich der Toten zurückkehren?

Das alles macht das Buch recht vorhersehbar, obwohl es die Autorin schaffte, mich über weite Strecken durch den flüssig zu lesenden Schreibstil an Marthe und ihren Ritter Christian zu binden. Das Ende bietet dann nochmal einen spannenden Showdown mit allerlei Grausamkeiten, damit man auch ja kein Mitgefühl mit den bösen, bösen, bösen Schurken bekommt.

Ich hatte durchaus einigen Lesespaß, was vermutlich an dieser kleinen Minileserunde lag, aber die meisten Zeit über ließ mich das Buch nur frustriert mit den Augen rollen.
SK
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