Gabriele Breuer: Die Bernsteinbraut

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Gabriele Breuer: Die Bernsteinbraut
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783548287119

Informationen zum Buch

Seiten
384

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Antonia wischte den Staub von den hölzernen Truhen und sah sich zufrieden in der Kaufmannsdiele um.

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Handlungsort

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Rügen um 1300: Die junge Kaufmannstochter Antonia sieht nach dem Tod ihres Vaters einem harten Schicksal entgegen. Gegen ihren Willen muss sie den herrischen Conrad von Drachenfels heiraten und mit ihm ins Siebengebirge ziehen. Dort trifft sie den ehemaligen Bernsteintaucher Jaramir und findet in ihm bald einen Vertrauten und Verbündeten. Erschüttert muss sie feststellen, dass er mit anderen Verschleppten ausgerechnet für ihren Gemahl in einem Steinbruch schuften muss. Antonia fasst einen mutigen Plan, die Menschen zu befreien, obwohl der brutale Conrad sie zu entdecken droht. Allen Widrigkeiten zum Trotz ist sie entschlossen, den anderen Gefangenen zu helfen und mit Jaramir glücklich zu werden. Um ihrem Schicksal zu trotzen, muss Antonia schließlich all ihren Mut aufbringen.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Eine Liebe vor historischem Hintergrund
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Rügen am Anfang des 14. Jahrhunderts, hier wird der wertvolle Bernstein gesammelt. Jaramir gehört zu einer Gruppe junger Männer, die eben nach diesem Bernstein tauchen, aber schnell wird klar, Jaramir ist kein gewöhnlicher Bernsteinsucher. Am Strand trifft er dann auf Antonia, sie ist eine Kaufmannstochter aus Stralsund und befindet sich auf der Insel um ihren Vater zu begraben. Die beiden jungen Leute verlieben sich unbemerkt ineinander. Aber Severin, der Bruder von Antonia beschließt sie mit dem Grafen Conrad vom Drachenfels zu verheiraten und so muss Antonia Rügen verlassen und ihrem zukünftigen Gemahl an den Rhein auf seine Burg folgen. Sie ahnt nicht, was sie dort erwarten wird. Durch einen Zufall erfährt Antonia, dass Jaramir in der Nähe der Burg in einem Steinbruch schuften muss.

Gabriele Breuer erzählt hier eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen die eigentlich keine Chance haben zusammen zukommen, aber sie kämpfen für ihr Glück und für ihre Liebe. Der Erzählstil ist leicht und locker zu lesen und so fliegen die Seiten nur so dahin. Berührend zeigt die Autorin auf, wie wenig gerade eine Frau damals über ihr eigenes Leben zu bestimmen hatte. Wurde zunächst vom Vater der Tag bestimmt, hatte nach dessen Tod der Bruder das Sagen über Antonia. Dieser verheiratete sie dann ganz schnell und nun hat der Ehemann das Sagen und Antonia erst recht nichts mehr zu lachen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Conrad als ziemlich brutal entpuppt und er Antonia spüren lässt, was er von ihr hält. Überhaupt haben die Protagonisten einiges an Grausamkeiten auszuhalten. Die Autorin hat aber die Geschehnisse gekonnt in Szene gesetzt und so ist die Geschichte zu keinem Zeitpunkt langweilig. Allerdings rückt der historische Teil etwas in den Hintergrund. Antonia und ihr Kampf um ihre Liebe ist Dreh- und Angelpunkt. Ich selbst hätte gern etwas mehr über den Bernsteinhandel und schmuggel gelesen, ich fand die Erzählungen darüber etwas kurz geraten. Dafür sind die Beschreibungen der Landschaften gelungen. Deutlich hat man erst Rügen vor Augen und dann auch die Burg am Rhein.

Das Cover passt wunderbar zu der Geschichte von Antonia, zu sehen ist wohl die Küste Rügens in einer Zeichnung und ein Bernsteinamulett ziert es ebenfalls. Leider gibt es kein Nachwort, in dem die Autorin noch kurz auf die Geschichte eingeht und so bleibt es der Fantasie der Leser überlassen was wohl Fiktion und Wahrheit ist oder woher die Idee zu Antonia und Jaramir kam.
Trotz einige Kritikpunkte ist die Bernsteinbraut ein unterhaltsamer Roman über Liebe und Freundschaft vor einem interessanten, historischen Hintergrund.
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Benutzer-Bewertungen

3 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
3.9
Plot / Unterhaltungswert
 
3.7(3)
Charaktere
 
4.3(3)
Sprache & Stil
 
3.7(3)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Die Bernsteinbraut
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Stralsund im Sommer 1310: Die Kaufmannstochter Antonia ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie führt den väterlichen Haushalt mit Hingabe. Als der Vater plötzlich stirbt, zerplatzen ihre Träume und Pläne wie Seifenblasen, und sie sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Sie muss sich in eine vom Bruder arrangierte Ehe fügen und ihrem künftigen Gemahl, Conrad von Drachenfels, zu seiner Burg im Siebengebirge folgen.
Auf Drachenfels angekommen, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass Conrad Menschen verschleppt hat und sie als Sklaven in seinem Steinbruch beschäftigt, unter ihnen auch der Bernsteintaucher Jaramir.
Spontan beschließt Antonia, den Gefangenen zu helfen, was sich als schier unmögliches Unterfangen erweist. Allein kann sie es nicht schaffen, sondern ihr Plan kann nur mit Hilfe von Verbündeten gelingen. Diese findet sie in Jaramir und ihrer treuen Magd Jenne. Aber Conrad ist auf der Hut, und er ist gefährlich, auch für Antonia.

Die sympathische Antonia habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Zwar kann sie nach dem Tod ihres Vaters nicht selbst bestimmen, wie sie ihre Zukunft gestalten möchte, sondern wird in eine ungewollte Ehe gedrängt, aber sie ist stark und lässt sich nicht entmutigen. Auch ist sie ein sehr spontaner Mensch und dabei nicht auf den Mund gefallen. Sie sagt, was sie denkt und handelt nach ihrem Herzen.
Neben ihr hat der Roman noch weitere Sympathieträger zu bieten. Da ist einmal Jaramir, der Bernsteintaucher, der Antonia vom ersten Augenblick, als er sie sah, sehr zugetan ist, und dann kommt da auch noch die Magd Jenne ins Spiel, die für Antonia im Lauf der Zeit zur Vertrauten und Freundin wird.
Die Schauplätze des Romans sind detailliert und lebendig geschildert, so dass man sich die jeweilige Szenerie sehr gut vorstellen kann. Der angenehm flüssige Schreibstil macht das Buch zu einem kurzweiligen Schmöker, denn die Handlung legt ganz schön an Tempo vor und weist keine Längen auf. Es ist eine Geschichte, die einen gefangen nimmt, bei der man mit den Protagonisten bangen, leiden und hoffen kann.
Die Sprache des Romans ist nicht altertümlich, sondern neutral, manchmal sind mir kleine Bemerkungen aufgefallen, die fast ein wenig „modern“ wirkten und die ich im 14. Jahrhundert als etwas ungewohnt empfand. Aber gerade der unkomplizierten Sprache wegen kann ich dieses Buch besonders Neueinsteigern ins Genre der historischen Romane ans Herz legen, die sich bisher von den oft gebrauchten altertümlichen Redewendungen und Begriffen haben abschrecken lassen. Die Geschichte um Antonia und Jaramir ist hier geradezu ideal, denn sie lässt sich leicht lesen und entführt die Leser doch vollkommen in eine andere Zeit.
K
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Herrlicher Schmöker über Rügen...
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Von der Autorin habe ich bis dato noch nichts gelesen, so dass ich mich ohne große Erwartungen an das Buches heran wagte. Da ich in diesem Jahr im Sommerurlaub auf Rügen war, wollte ich mich dahin noch einmal entführen lassen und in eine andere Zeit gleich noch dazu.

Die Geschichte schickt uns nach Rügen um 1300, wo von Kaufmannstochter Antonia plötzlich völlig überraschend der Vater verstirbt. Ihr Bruder Severin hat nichts besseres zu tun als seine Schwester schleunigst los zu werden. Er will, dass sie Conrad von Drachenfels heiratet. Muss Antonia wirklich diesen Fiesling ehelichen und wird ihr Schicksal ihr hold sein?

Der Roman besticht vor allem durch eine unheimlich sympathische Hauptfigur, nämlich Antonia, mit der man sich sofort solidarisiert, mit ihr fühlt und leidet. Selten habe ich so schnell Zugang zu einem Charakter gefunden.

Die Männer in der Geschichte sind leider von einem ganz anderen Schlag Mensch als unsere Antonia, denn sowohl Bruder Severin als auch Conrad sind fiese Gestalten und schrecken auch vor roher Gewalt nicht zurück.

Ich denke der Roman behandelt sehr gut die damalige Zeit und ich fühlte mich gut in diese hineinversetzt. Sicherlich ist die Handlung etwas vorhersehbar, ist doch von Anfang an klar wer gut und wer böse ist, aber das tat der guten Unterhaltung keinen Abbruch. Manchmal darf es für mich ruhig etwas leichtere Kost sein.

Nach so einer Lektüre bin ich immer wieder froh als Frau in der heutigen Zeit zu leben und nicht das durchleben zu müssen, was die Frauen im Roman durchleiden mussten.

Frau Breuer, die ausschließlich in ihrer Freizeit schreibt, kann in jedem Fall mit Vollzeitautoren mithalten.

Fazit: Ein herrlicher Schmöker, den ich gern weiterempfehle. Lesenswert!
N
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Die Bernsteinbraut
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
3.0
Im Sommer 1310 wartet Antonia sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Vaters, eines erfolgreichen Stralsunder Kaufmanns. Die junge Frau führt nach dem Tod der Mutter den Haushalt, der Verlust verbindet beide, so dass seitens des Vaters kein eiliges Interesse besteht, Antonia zu verheiraten. Etwas getrübter ist das Verhältnis zum älteren Bruder Severin, weil dieser sich dem Deutschorden angeschlossen hat.

Doch das Schicksal hat einen anderen Plan für Antonia vorgesehen. Ihr Vater verunglückt tödlich, und Severin und Antonia reisen auf die Insel Rügen, um ihn zu begraben. Hier lernt Antonia den Bernsteinfischer Jaramir kennen, der tatsächlich zur Rügenschen Fürstenfamilie gehört. Die beiden entdecken Gefühle füreinander, werden hingegen getrennt, weil Severin schnellstens die Last der Verantwortung für seine Schwester abgeben will. Es kommt ihm gelegen, als er auf Rügen Conrad von Drachenfels begegnet. Antonia trifft das Los ihrer Zeit, sie kann zwischen dem Leben im Kloster oder als Ehefrau wählen, aber sie muss sich ihrem Bruder fügen, der sie Conrad als Ehefrau anträgt. Und so befindet Antonia sich unmittelbar darauf auf dem Weg zur Burg Drachenfels, wo sie nicht nur in Konfrontation mit ihrer zukünftigen Schwägerin Metza gerät, sondern zudem feststellen muss, was für ein Scheusal ihr mit Conrad aufgezwungen wurde. Denn dieser ist äußerst gewaltsam im Umgang mit seinen Untergebenen und auf seinen eigenen Vorteil bedacht, betreibt einen Bernsteinschmuggel und "hält" sich zu allem Übel Sklaven für die Arbeit in seinem Steinbruch. Einer dieser Unglücklichen ist Jaramir, der zusammen mit seinem Freund Dragan von der Insel Rügen entführt wurde. Und Antonia setzt alles daran, dem geliebten Mann zu helfen...

Gabriele Breuer erzählt mit leichter Hand eine unterhaltsame Geschichte, die an den Leser keine großen Ansprüche stellt. Dabei bindet sie das fiktive Geschehen überwiegend gut in den historischen Kontext ein und lässt ihre Fantasie spielen, wenn die Rujanenburg auf dem Rugard, von nur noch die Fragmente des Burgwalls existieren, und die Ruine der Burg Drachenfels im Siebengebirge wieder erstehen, thematisiert unter anderem (fehlenden) Rechte der Frauen und die Allmacht der Männer, den Bernstein- und Sklavenhandel. Es ist die Zeit des letzten slawischen Fürsten Wizlaw III. von Rügen, die Menschen der Insel sind christianisiert, doch noch immer gibt es Ranen, die die alten Götter verehren.

Die Autorin schildert das damalige Leben - nicht nur auf der Insel Rügen, sondern ebenso auf Burg Drachenfels und in der Umgebung - vorstellbar, wenngleich Ersteres angesichts des Titels "Die Bernsteinbraut" durchaus umfangreicher hätte sein können. Außerdem überzeugen einige Handlungsweisen nicht. So ist es eher unwahrscheinlich, dass eine Magd auf ihren gesamten Wochenlohn verzichtet, ihn einer Fremden übergibt und darauf hofft, das Geld zurückgezahlt zu bekommen.

Lobend sei hervorgehoben, dass das Cover überaus gelungen ist und einen Bezug zum Inhalt hat.

Die Schar der handelnden Personen ist überschaubar, und ihre Rollen sind im Großen und Ganzen klar aufgeteilt.

Antonia und Jaramir erledigen ihren zugewiesenen Part derart, dass sich der Leser von Anfang vorstellen kann, wie das Ganze für die beiden endet. Während Antonia als Mädchen, das wohlbehütet aufwuchs, mit viel Empathie für das Leid der Mitmenschen ausgestattet ist, zum Teil leichtgläubig und ein wenig weltfremd daherkommt, aber auf jeden Fall unerschrocken und energisch handelt, wenn es um das Wohl derer geht, denen sie zugetan ist, punktet Jaramir damit, niemanden wegen seiner Herkunft gering zu schätzen und sich um Gerechtigkeit zu bemühen.

Davon kann bei Conrad keine Rede sein. Er lenkt die Geschicke der Burg, dessen eigentlicher Herr - sein Bruder Rutger - wegen seiner Krankheiten dazu nicht in der Lage ist, und wertet seine geringe Körpergröße mit Brutalität auf, schlägt zu, ohne Rücksicht auf sein Gegenüber und entpuppt sich schon früh als zum Wahnsinn neigender Mann. Lediglich für seinen melancholischen, ja depressiven Bruder, den er nicht verlieren möchte, scheint er Zuneigung zu spüren, obwohl dessen ständiges Gejammer ihm auf die Nerven geht. Allerdings bleibt das Beziehungsgeflecht von Conrad und Rutger an der Oberfläche und hätte zum besseren Verständnis mehr Hintergrund vertragen.

Etwas vielschichtiger ist Antonias Bruder Severin, obwohl dessen Auftritte im Roman eher gering sind. Auf den ersten Blick erscheint er als gefühlskalter Mensch, dem das Schicksal seiner Schwester gleichgültig ist. Tatsächlich aber ist er ein verschlossener Mensch, der einfach nicht in der Lage ist, seine Empfindungen zu offenbaren.

Auch Metza, Rutgers Ehefrau, kann nicht eindeutig in die Kategorie Gut oder Böse eingeordnet werden. Bei ihr ist eine Entwicklung zu erkennen, die plötzlich ist und deshalb umso mehr überrascht.

Auf jeden Fall sei noch Jenne erwähnt, die Magd mit dem mutigen Herzen, die im Verlauf der Handlung von einem schüchternen, ängstlichen Mädchen zur selbstbewussten Frau wird, die mit Klugheit und Verstand agiert und einen großen Beitrag dazu leistet, dass die Geschichte in einem malerischen Happy End mündet.
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