Sofia Caspari: Im Tal der Zitronenbäume

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Sofia Caspari: Im Tal der Zitronenbäume
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783404172122

Informationen zum Buch

Seiten
480

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Ein durchdringender Schrei zerriss die Stille des sehr frühen Märzmorgens.

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Italien, 1859: Die neunzehnjährige Pauline muss mit ihrem Vater Hals über Kopf aus Sizilien fliehen, nachdem dieser den Patron der Region betrogen hat. Sie schiffen sich nach Brasilien ein und lernen auf der Überfahrt die Familie Hartung kennen, die ihrem bescheidenen Leben im Hunsrück den Rücken gekehrt hat. Pauline und Jonas Hartung fühlen sich zueinander hingezogen, doch das Schicksal und Paulines Vater haben andere Pläne ...

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Liebe und Leid in Brasilien
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
1859, die junge Pauline flieht gemeinsam mit ihrem Vater aus Deutschland. Zunächst führt ihre Flucht sie nach Italien. Auf Sizilien bauen sie sich scheinbar ein neues Leben auf. Aber dann gerät der Vater wieder in Schwierigkeiten. Sie müssen erneut die neue Heimat verlassen. Nun geht es weiter nach Brasilien, in der Hoffnung dort sicher zu sein. Schon auf der Überfahrt lernen sie dann die Familie Hartung kennen. Vor allem Jonas hat es Pauline angetan. Zunächst ist es nur Freundschaft, die die Zwei verbindet, aber haben die Zwei überhaupt eine Chance?
In Brasilien sollen sich ihre Wege erst einmal wieder trennen. Der Vater hat viel vor mit seiner Tochter.

Sofia Caspari nimmt den Leser mit auf eine aufregende Reise an das andere Ende der Welt. Mit ihrem bildreichen Erzählstil schildert sie eindrucksvoll die Landschaften und die Menschen die Pauline auf ihrem langen Weg begleiten. Es macht Spaß dem Mädchen bei ihrem Leben zuzuschauen. Pauline macht im Laufe der Geschichte eine Veränderung durch, sie wird nicht nur vom jungen Mädchen zu einer erwachsenen Frau, sondern auch zu einem Menschen mit eigenem Willen und Verstand. Am Anfang befolgt sie noch brav die Anweisungen des Vaters, sie vertraut im blind. Erst im Laufe der Jahre merkt sie, dass nicht alles richtig ist, so wie es scheint und das Vertrauen zum Vater nimmt ab. Diese Wandlung hat die Autorin gut und glaubwürdig beschrieben. Überhaupt sind die Protagonisten gut dargestellt. Paulines Vater Valentin wirkt am Anfang sympathisch, büßt aber so nach und nach seine Sympathien ein. Vielleicht sind es auch einfach die Lebensumstände der Zeit, die dafür sorgen, dass er nicht immer den richtigen Weg nimmt.

Dann die Familie Hartung. Zum einen Jonas Hartung, ein junger Bursche, der sich auch dem Vater fügen muss und zunächst gegen seinen Willen mit nach Brasilien gefahren ist. Auch er wächst mit den Jahren und findet seinen Weg. Sein Vater Kasimir Hartung war als Bauer in der alten Heimat wenig erfolgreich und hofft einfach hier auf ein besseres Leben. Leider muss er erkennen, dass es auch hier nicht ohne die Hilfe anderer geht. So ist er schnell wieder genauso abhängig von Reichen und Mächtigen wie daheim. Dann gibt es noch die Greta, sie ist eine Cousine, die früh die eigene Familie verloren hat und bei den Hartungs lebt. Greta versucht verzweifelt Halt im Leben zu finden. Sie fügt sich wunderbar ein als arme Verwandte. Macht alles mit und versucht eben auch in Brasilien die Familie zusammen zuhalten. Nicht immer mit den richtigen Mitteln. Ihr Schicksal geht ans Herz, auch wenn ihr handeln nicht immer richtig ist. Am Ende kann sie einem nur leidtun.

In Brasilien kommt dann noch Augusto dazu. Er ist Plantagenbesitzer und ein reicher Mann. Ab hier beginnt für Pauline ein Leben in Wohlstand. Caspari schildert die Lebensumstände auf solch einer Plantage gut. Für Pauline ist es nicht einfach, zumal es Sklaven bisher in ihrem Leben nicht gegeben hat. Mit ihrer liebenswürdigen Art schafft sie aber auch hier zu Recht zu kommen. Auch den Unterschied zwischen Arm und Reich hat die Autorin authentisch wieder gegeben.

„Im Tal der Zitronenbäume“ ist ein herrlicher Auswanderungsroman mit Protagonisten, die wachsen und dabei liebenswert sind. Es macht Spaß mit ihnen zu gehen, sie die Fremde entdecken zu sehen und an ihrem Leben teilzuhaben. Die letzte Seite war viel zu schnell gelesen, aber vielleicht geht es ja auch hier weiter und die Autorin entführt ihre Leser noch einmal in das ferne Brasilien.
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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.2
Plot / Unterhaltungswert
 
4.5(2)
Charaktere
 
3.5(2)
Sprache & Stil
 
4.5(2)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Auswandererschicksale
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Paulines Vater hat den Patron betrogen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als mit seiner Tochter von Sizilien zu fliehen. Auf dem Schiff nach Brasilien lernen sie die Familie Hartung kennen. Die entfliehen dem sehr bescheidenen Leben, das sie im Hundsrück geführt haben. Jonas und Pauline hegen Sympathie füreinander, doch Paulines Vater hat Pläne mit seiner Tochter.
Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive geschildert. Der Schreibstil von Sofia Caspari lässt sich wunderbar flüssig lesen und ist sehr lebendig. Die bildhafte Sprache sorgt dafür, dass man alles sehr schön und plastisch vor Augen hat.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben, so dass ich mir alle vorstellen konnte. Mir gefällt die junge und sympathische Pauline und ich konnte sehr gut mit ihr fühlen. Für ihren Vater Valentin habe ich jedoch überhaupt kein Verständnis. Ihm muss vorher bewusst gewesen sein, dass er mit seinen Betrügereien nicht durchkommen kann. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm nicht nur ums Geld ging, sondern dass auch seine Interessen ihn zu seinem Vorgehen brachten. Er liebt seine Tochter, doch er nimmt wenig Rücksicht auf ihre Gefühle. Augusto ist ein wirklich fieser Mensch und ich kann gut nachvollziehen, dass Pauline diese Ehe nicht will.
Kasimir Hartung war als Bauer nicht so erfolgreich und nun hofft er, dass es in der Fremde besser wird. Wie es zur damaligen Zeit war, bestimmt er und seine Familie hat zu folgen. Obwohl Greta eigentlich nur eine Nebenrolle hat und mir wirklich nicht sympathisch ist., bereichert sie die Geschichte.
Die Reise nach Brasilien, auf der sich die beiden Familien treffen, war zu damaliger Zeit noch recht abenteuerlich. Man hoffte auf ein besseres Leben durch die Auswanderung und musste doch feststellen, dass auch in Südamerika das Leben nicht einfach ist. Auch hier ist das schreckliche und berührende Schicksal der Sklaven wieder Thema.
Die Geschichte ist spannend und emotional. Sie hat mich wundervoll unterhalten. Ich kann das Buch nur empfehlen.
B
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Auf der Suche nach dem Glück...
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Ich lese unheimlich gern Romane, mit denen ich mich in ein anderes Land und in eine andere Zeit träumen kann und genauso einer ist das vorliegende Buch.

Die Autorin Sofia Caspari entführt uns in das Jahr 1859. Hier erleben wir zwei Familien, die den Neuanfang in Brasilien wagen wollen. Zum Einen wären da die neunzehnjährige Pauline und ihr Vater, der aus Sizilien fliehen muss, zum Anderen die Familie Hartung. Auf dem Schiff begegnen sich Pauline und Jonas Hartung, doch werden sie wirklich ihr Glück im Ungewissen finden?

Die Handlung wird uns durch einen beobachtenden Erzähler näher gebracht. Zunächst erleben wir die beiden Familien getrennt voneinander, die dann erst auf ihrer Reise zueinander finden.

Sofia Caspari kann eins besonders gut: Detailliert beschreiben, so dass man sich sowohl die Figuren als auch die Umgebung sehr gut vorstellen kann. Beinahe roch ich die salzige Meeresbrise und fühlte auf dem Schiff den Wind durch mein Haar wehen. Zudem gelingt es ihr hier gut die Stimmung der damaligen Zeit einzufangen, denn Auswandern war zu der Zeit noch alles andere als leicht.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, da ist für jeden Leser etwas dabei. Pauline als Hauptakteurin ist ein Mädel mit dem Herzen am rechten Fleck. Auch wenn ihr Vater Valentin ein Hallodri ist, so tut sie doch alles für ihn. Augusto als böser Ehemann ist auch sehr schön charakterisiert. Man fühlt mit seiner Braut regelrecht mit, dass es ihr ein Graus ist so jemanden wie ihn zu ehelichen. Besonders eindringlich die Schilderungen zur Behandlung der Sklaven. Greta ist als Person zwar für mich niemand, die man besonders sympathisch findet, aber sie brachte das gewisse Etwas mit in die Geschichte. Gretas Verhalten lässt sich durchaus nachvollziehen, auch wenn man es letztendlich nicht gutheißt.

Das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen. Unliebsame Charaktere durch deren Ableben zu Entsorgen ist nicht so meins. Hier hätte ich mir etwas mehr Ideenreichtum gewünscht, aber vielleicht ist das auch einfach nur Geschmackssache.

Fazit: Ein toller Schmöker für die Urlaubszeit, gern empfehle ich das Buch weiter!
N
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