Marita Spang: Blut und Seide

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Marita Spang: Blut und Seide
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783426517178

Informationen zum Buch

Seiten
832

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Er sah die Raben schon von weitem.

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Die Kauzenburg bei Bad Kreuznach um 1260: Simon wächst als Ziehsohn des Grafen Johann von Sponheim auf, sehr zum Missfallen von dessen jüngerem Bruder Heinrich, der um Johanns Gunst und damit um sein Erbe fürchtet. Die Situation eskaliert, als Simon sich in Heinrichs Verlobte verliebt, die seine Gefühle erwidert. Diesmal kann ihm auch Johann nicht helfen, denn er hat die Verlobung seines Bruders selbst arrangiert. Erst viele Jahre später wird Simon die Chance erhalten, erneut um sein Glück zu kämpfen, als sich die Brüder Johann und Heinrich als Feinde auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen.

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Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Spannendes, unterhaltsames und lehrreiches Lesevergnügen
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Die Gegend um Bad Kreuznach, im 13. Jahrhundert. Bei einem grausamen Überfall wurden Simons Eltern getötet, der kleine Junge ist der einzige Überlebende. Er wächst bei seinem Patenonkel Johann von Sponheim auf. Johann gewinnt den aufgeweckten kleinen Simon schnell lieb, umso mehr, da er keine eigenen Kinder hat und sein jüngerer Bruder Heinrich sich leider gar nicht so entwickelt, wie Johann das gerne hätte. Zwischen Heinrich und Simon entbrennen immer wieder Streitigkeiten und die Situation wird nicht besser, als sie beide im Rahmen ihrer Ausbildung zum Ritter auf der Burg des Grafen von Katzenelnbogen landen. Heinrich ist schon von Kindheit an mit der Tochter des Grafen verlobt. Christina fühlt sich überhaupt nicht zu dem groben Heinrich hingezogen, mit Simon hingegen freundet sie sich an. Das sorgt natürlich für zusätzlichen Streit zwischen den beiden jungen Männern.

Die Autorin erzählt das Schicksal der Protagonisten über einige Jahre hinweg. Eine entscheidende Rolle spielt hier neben Simon, Christina und Heinrich sowie einigen wichtigen Nebenfiguren insbesondere der treue Knecht Michel, der immer an der Seite von Heinrich und später Simon zu finden ist.

Das Buch war absolut spannend zu lesen und so verflogen die über 800 Seiten nur so. Die Figuren waren interessant gezeichnet und machen glaubwürdige Entwicklungen durch, einzig die Liebesgeschichte zwischen Simon und Christina war mir das eine oder andere Mal zu sehr von Missverständnissen geprägt. Heinrich als absoluter Fiesling war für mich auch eine sehr spannende Figur. Man kann ihn von Anfang an nicht leiden, wartet aber dennoch immer wieder darauf, ob er nicht doch auch positive Seiten haben könnte – die Beantwortung dieser Frage lasse ich hier einmal offen. Bei den anderen Hauptfiguren gibt es mehr schwarz und weiß, gute und schlechte Eigenschaften, Taten sowie Entwicklungen.

Die Handlung hält sich an den historischen Rahmen dieser Zeit, Heinrich gab es tatsächlich und auch der brave Michel ist historisch belegt. Christina von Katzenelnbogen und Simon von Montfort hingegen sind fiktiv, die Gründe erklärt die Autorin ausführlich im Nachwort. Vieles, was den Protagonisten geschieht, könnte sich aber damals so zugetragen haben, man merkt dem Roman die intensive Recherche auf jeden Fall an. Das Mittelalter war in vielen Belangen eine grausame Zeit und auch das wird in der Geschichte immer wieder deutlich. Ich bin keine allzu zartbesaitete Leserin, aber bei einigen Szenen hat es mich doch regelrecht geschaudert! All das macht das Buch für mich aber auch gerade authentisch.

Insgesamt ein spannendes, unterhaltsames und lehrreiches Lesevergnügen und ich freue mich auf weitere Werke der Autorin!
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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.8
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0(2)
Charaktere
 
4.5(2)
Sprache & Stil
 
5.0(2)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Geschichte hinreißend und fesselnd erzählt!
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
13. Jh Bad Kreuznach. Graf Johann von Sponheim nimmt nach dem feigen Überfall auf seinen Freund Philipp von Montford und seiner Gattin seinen Patensohn Simon bei sich auf und kümmert sich liebevoll um seine Erziehung, sehr zum Ärger seines eigenen Bruders Heinrich, der Simon von Beginn an das Leben schwer macht. Während der Ritterausbildung werden Simon und sein Onkel Heinrich zu erbitterten Gegnern, denn während Heinrich sich als Ausbund von Gewalt und Hinterlist entpuppt, entwickelt sich Simon den Tugenden eines Ritters als würdig. Das Verhältnis der beiden verschlimmert sich noch mehr, als Simon sich ausgerechnet in Christina verliebt, die schon als Kind Heinrich als Verlobte versprochen wurde. Und Heinrich kämpft mit allen Mitteln, dass dieses Versprechen eingehalten wird. Darüber hinaus plagt Simon immer wieder der Gedanke an den gewaltsamen Tod seiner Eltern, er möchte unbedingt herausfinden, wer sie ermordet hat. Wird er die Mörder seiner Eltern finden und eine Zukunft gemeinsam mit Christina haben?

Marita Spang hat mit ihrem Buch „Blut und Seide“ einen sehr spannenden und unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der fesselnder nicht sein könnte. Der Schreibstil ist herrlich flüssig, das Buch ist ein regelrechter Pageturner, es nimmt den Leser von der ersten Seite an gefangen und lässt ihn nicht mehr los. Die Verwendung von Redewendungen und Worten des damaligen Sprachgebrauchs hat die Autorin sehr schön in ihren Erzählstil eingepasst und liefert für Unkundige im Anhang ein kleines Nachschlagewerk mit. Die Geschichte wirkt dadurch noch viel authentischer. Der Spannungsbogen wird bereits im Prolog sehr schön angelegt und steigert sich im Verlauf der Handlung immer mehr bis zum großen Finale. Die Landschaftsbeschreibungen und der geschichtliche und politische Hintergrund samt historisch belegter Personen wurden akribisch recherchiert und wunderbar in die fiktive Erzählung mit eingeflochten. So entspinnt sich ein herrliches Bild vor dem inneren Auge und man sieht bei der Lektüre die gesamte Handlung regelrecht vor sich, als folge man den Protagnisten wie ein Schatten bei der Ritterausbildung, aufs Schlachtfeld oder bei den Waffenübungen in einem kleinen Brombeerwäldchen.

Marita Spang beschränkt sich aber nicht nur darauf, die Männerdomänen sehr genau zu skizzieren, sie zeigt auch die Rolle der Frau auf, wie sie zu dieser Zeit war. Ob es die Verlobung zu Kindeszeiten ist, oder die Ehe mit einem brutalen Ehemann, hier bekommt der Leser Einblick, wie die Zustände zur damaligen Zeit tatsächlich waren. Eine Frau hatte keinen eigenen Willen zu haben, sie war als Eigentum des Mannes zu sehen und hatte sich ihm zu unterwerfen. Allerdings waren auch damals schon einige Männer fortschrittlicher in ihrer Denkweise ebenso wie die Frauen, die sich ihrer Haut erwehren wollten, sollte es dazu kommen.

Die Charaktere wurden sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet, wirken dadurch sehr authentisch und lebensecht. Da gibt es jede Menge Schurken sowie Sympathieträger, es bleibt dem Leser also genügend Raum, mitzuleiden und mitzujubeln, aber auch wütend zu sein ob der Ungerechtigkeiten und der Grausamkeiten, mit der manch einer durchs Leben geht. Simon von Montfort ist ein sehr sympathischer junger Mann, der sich seinen Ängsten stellt. Dabei ist er manchmal ungestüm und unüberlegt, doch je mehr der Leser ihn im Verlauf der Geschichte kennenlernt, umso mehr wird seine persönliche Entwicklung innerhalb der Handlung deutlich. Er ist clever und mitfühlend, hat ein großes Herz und kann Ungerechtigkeiten nicht ausstehen. Christina ist eine junge verwöhnte Frau, die erst einige Lehren ziehen muss, um ihren wirklichen Platz im Leben zu erkennen. Sie ist oftmals naiv und spielt mit ihren Reizen, um ihren Willen zu bekommen. Doch auch sie verändert sich deutlich im Verlauf der Geschichte. Michel ist der heimliche Star dieses Buches, ein junger Metzgersohn, der sich als Knappe eines Ritters verdingt und sich als herausragender Kämpfer entpuppt, der nicht nur einmal das Leben der ihm anvertrauten Personen rettet. Dabei hat er ein mitfühlendes Wesen und ist im Herzen bescheiden geblieben. Auch trägt er die ihm auferlegte Verantwortung wie einen Schild vor sich her und lässt sich durch nichts beirren. Dabei zeigt er nicht nur Mut, sondern auch Besonnenheit.

Auch die liebevolle Ausstattung des Buches muss kurz erwähnt werden. Hier gibt es zu Beginn ein Personenverzeichnis sowie Karten über die einzelnen Landschaftsabschnitte. Zudem gibt es am Ende des Romans ein Nachschlagewerk für die benutzten Worte der mittelalterlichen Sprache sowie ein ausführliches Nachwort der Autorin, in dem Marita Spang den Leser über Fiktion und Wahrheit in ihrem Buch aufklärt.

„Blut und Seide“ ist ein herausragender historischer Roman, der alle Geschichtsliebhaber begeistern wird. Das Buch verspricht nicht nur besonders unterhaltsame Lesestunden, sondern besticht auch durch eine besonders gute Hintergrundrecherche und die Verflechtung von Fiktion und Wirklichkeit. Ein absolutes Lesehighlight, besser geht es nicht – Chapeau!
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Blut und Seide
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Dank der Besonnenheit seiner Mutter überlebt der kleine Simon einen grausamen Überfall, bei dem die Eltern zu Tode kommen. Sein Patenonkel Johann von Sponheim nimmt ihn bei sich auf und ist sehr stolz auf Simon, der sich gut entwickelt. Sein jüngerer Bruder Heinrich dagegen bereitet ihm Schwierigkeiten. Immer wieder kommt es zu Eifersüchteleien, Streitigkeiten und bösen Späßen. Heinrich und Simon kommen später zum Grafen Eberhard von Katzenelnbogen, um dort zum Ritter ausgebildet zu werden. Christina, die Tochter des Grafen und Heinrich wurden einander schon als Kinder versprochen. Nur fühlt sich Christina mehr zu Simon hingezogen als zu dem grobschlächtigen und unsympathischen Heinrich. Da bleiben weitere Streitigkeiten nicht aus.
Die Geschichte ist recht umfangreich, aber sie zieht einen von Anfang an in ihren Bann. Es ist eine schöne Verquickung von historisch belegten Fakten und Fiktion. Neben Heinrich ist auch Michel belegt, der zunächst im Dienst von Heinrich stand, dann aber Simons treuer Knecht und Freund wurde.
Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch beschrieben. Simon entwickelt sich im Laufe der Geschichte von einem ängstlichen kleinen Jungen, über einen Heißsporn zu einem verantwortungsvollen Mann. Seine Liebesgeschichte zu Christina ist geprägt von Missverständnissen und einer Portion sturem Verhalten. Graf Eberhard besteht auf einer Verbindung zwischen Christina und Heinrich, weil es doch so abgesprochen war. Dabei verschließt er seine Augen, um das Offensichtliche nicht sehen zu müssen. Selbst Johann gegenüber schlägt er sich auf Heinrichs Seite. Dabei ist Heinrich sehr grausam, intrigant und falsch. Es gelingt nicht, an ihm etwas Positives zu entdecken. Keine guten Karten für Christina, denn eine Frau gilt nicht viel in jener Zeit und ist daher rechtlos. Christina, die Schlimmes durchmachen muss, will sich rächen und geht dabei große Risiken ein. Sehr sympathisch waren mir vor allem Michel und seine Marie. Michel steht treu zu Simon und schützt ihn auch schon mal vor sich selbst.
Es ist eine Zeit der Machtkämpfe ohne Rücksicht auf Verluste, es werden Intrigen gesponnen und Rachegelüste befriedigt – kurz: es ist eine ziemlich grausame Zeit, in der unsere Protagonisten da leben. Die Beschreibungen des Schlachtgetümmels sind oft schwer zu verkraften. Bei den Kämpfen geht es um die Belange der Herrschenden und es werden viele auf den Schlachtfeldern getötet, aber die wirklich Leidtragenden sind die armen Bauern.
Das Buch liest sich wunderbar flüssig und ist spannend und unterhaltsam.
Eine absolute Leseempfehlung!

B
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