Markus Heitz: Kinder des Judas

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Markus Heitz: Kinder des Judas
Verlag
ET (D)
2007
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783426662779

Informationen zum Buch

Seiten
702

Serieninfo

Sonstiges

Erster Satz
Ich kenne die Melodie des Lebens.

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Leipzig im Jahr 2006. Sie ist die gute Seele des Krankenhauses. Sie steht denen bei, die in ihren letzten Stunden nicht allein sein sollen. Jeder, der die junge Frau am Bett eines Sterbenden wachen sieht, wird sie für einen Engel halten. Denn niemand weiß, wer sie wirklich ist ...

Jung sein, schön, gesund - und das bis in alle Ewigkeit: Was sich für viele nach einem Traum anhört, ist für Sia schon vor langer Zeit zum Fluch geworden. Sie sehnt sich nur nach einem: einschlafen und nie wieder aufwachen müssen. Doch das darf sie nicht. Zu groß ist die Schuld, die Sia auf sich geladen hat, zu groß die Verantwortung, die sie gegenüber der Menschheit trägt. Um den Schmerz zu lindern, schreibt Sia in einer langen, einsamen Nacht ihre Geschichte nieder. Sie beginnt 1670 und erzählt von einem kleinen Mädchen, das in die dunklen Machenschaften der "Kinder des Judas" verwickelt wurde, jenes mächtigen Bündnisses von Wissenschaftlern - und Vampiren!

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Man sollte nicht zu viel vom Inhalt wissen
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... denn leider verraten viele Rezensionen munter die Antworten auf die wichtigsten Fragen, die das Buch spannend machen ...

Zum Buch: Es geht in diesem Buch um Sia in der Gegenwart, die sich an die Geschichte von Scylla erinnert. Scylla, geboren im 17. Jahrhundert, ist ein Mädchen, das nach dem Tod der Mutter bei ihrem Vater, einem Wissenschaftler, aufwächst und von diesem lernt. Die zwei Handlungsstränge Gegenwart und Vergangenheit werden hierbei parallel erzählt. Bereits zu Anfang werden viele Fragen aufgeworfen: Warum verfolgt Scyllas Geschichte Sia? Was verbindet die beiden? Und was verbindet die Beiden mit den Kindern des Judas? Bei jedem Versuch noch mehr über die Geschichte zu verraten läuft man Gefahr zuviel zu verraten, nur noch soviel: natürlich spielen Upire / Vampire eine Rolle. Diese Information ist zwar bekannt, zweifelsohne wäre es aber durchaus auch reizvoll gewesen, wenn man dies erst im Buch selbst erfährt, denn die Vampire treten nicht von Anfang an auf.

Das Buch beginnt mit einem überaus vielversprechenden Prolog, der tiefe Emotionen seitens der Ich-Erzählerin Sia schildert und diese auch in mir weckte. Die ersten zwei Absätze über die "Melodie des Lebens" haben mir hierbei besonders gut gefallen, sie sind sehr eindrucksvoll beschrieben und den Vergleich finde ich richtig genial. Nach diesem Prolog fängt die Erzählung dann bereits sehr spannend an. Abschnitt für Abschnitt werden Fragen aufgeworfen und sollte mal eine beantwortet werden, so meist nur um mit der Antwort noch mehr Fragen zu verbinden. Diese Spannung hält sich etwas über die Hälfte des Buches bis ein Großteil der Fragen beantwortet wird. Die Antworten sind hierbei zwar nicht alle unbedingt richtig, doch hindert das die Erzählung nicht daran für den Leser erst einmal eine Verschnaufspause einzulegen. Die Weichen sind jedenfalls gestellt, das Finale kann - so langsam mal ;-) - kommen. Leider erreichte die Spannung hiernach für mich nicht mehr das Niveau der ersten Hälfte. Sie war zwar durchaus noch reichlich vorhanden, jedoch finde ich das Munkeln über Zusammenhänge reizvoller als die schlichte Frage: Wie geht es aus?

Sia ist eine Figur, die nicht unbedingt zur Identifikation geeignet ist. Zwar bringt die Ich-Erzählung ihre Gefühle dem Leser durchaus näher, doch zeigt sich nach dem sehr emotionalen Epilog auch eine sehr dunkle Seite an ihr die erst einmal Distanz schafft. Zwar ist mir Sia durchaus sympathisch und ihre Handlungen sogar nachvollziehbar, das ändert jedoch nichts daran, dass mich so manches was sie tat gehörig erschreckte - oder erschreckte es mich, dass ich ihre dunkle Seite verstehen konnte? Ich kann jedenfalls nicht behaupten, dass die Figur der Sia zu flach gewesen wäre. Ich finde sie ziemlich vielschichtig.
Mit Scylla wurde ich am Anfang erst einmal gar nicht warm. Erst war sie zu jung, ihre Reaktionen für mich emotional nicht nachvollziehbar. Später geht sie teilweise mit einer solchen Abgebrühtheit und Kaltblütigkeit (selbst in ihren jungen Jahren schon) vor, die gleichzeitig so abstoßend wie faszinierend ist. Erst als Scylla "umdenkt", wird sie mir auch als Figur sympathischer.
Ein weiterer Charakter, Viktor, wird erst sehr spät eingeführt. Als Leser weiß man immerhin, dass dies nicht anders möglich war. Dennoch wirkte Viktor über die ganze Länge seines Auftritts - und das trotz aller Sympathie für diesen neugierigen und wissbegierigen Burschen - auf mich leider wie ein Fremdkörper. Schade!
Ich könnte jetzt noch über andere Figuren etwas schreiben, bspw. über Karol, Lydia oder Marek, doch ich möchte nicht noch mehr vorwegnehmen. Der geneigte Leser sollte sich hier selbst ein Bild machen. Fest steht nur, dass viele Charaktere des Buches in mir ambivalente Gefühle hervorriefen.

Über den Vampirglauben in den osteuropäischen Gebieten fließen vielerlei Informationen in die Geschichte mit ein, so gibt es z. B. vielerlei unterschiedliche Vampirarten mit unterschiedlichen Fähigkeiten (und natürlich auch Gemeinsamkeiten). Außerdem waren noch weitere für mich neue Aspekte enthalten, was ich überaus interessant fand. Ich hätte nichts dagegen hierüber noch mehr zu erfahren.

Das Buch an sich ist nichts für schwache Gemüter. (So manch einer hält beim Lesen allerdings auch mehr aus als er denkt ;-)) Es wird fleißig seziert, präpariert, gepfählt und geköpft. Mit Ekligem und Grausamen wird nicht gespart, hin und wieder werden regelrechte Gemetzel angerichtet. Zum Schluß kam bei mir dann eine gewisse Reizüberflutung auf. Nach meinem Geschmack lag hier der Schwerpunkt etwas zu sehr auf blutiger Action.

Das (netterweise) unblutige Ende ist zwar kein richtiges Happy End, doch wartet es mit einer Lösung auf, die mich sehr zufrieden stellt. So konnte ich das Buch auch mit einem guten Gefühl zur Seite legen und mich von meinem Leserausch erholen.

Fazit: Es gibt selten Bücher, die mich in einen solchen Leserausch versetzen, wie dieses es geschafft hat! Ein spannendes Buch, das mir gut gefallen hat. Ich würde gerne weitere Vampirbücher des Autors lesen, auch wenn sie blutig sind. (Nur bitte nicht mehr als in diesem Buch!) Ich gebe dem Buch 4 Punkte.
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In der Gegenwart lernt der Leser Sia kennen. Aus ihrer Sicht wird ihr derzeitiges Leben beschrieben und nach und nach die verschiedenen Facetten ihres Charakters aufgedeckt. Parallel dazu verläuft ein Handlungsstrang ca. 300 Jahre vorher, der die Geschichte von Scylla erzählt. Ein kleines Mädchen, das nach und nach die Geheimnisse ihrer Herkunft und den Sinn ihres Lebens entdeckt.

Zwischen diesen beiden Handlungssträngen wird im gesamten Buch immer wieder hin und her gesprungen. Dabei liebt es der Autor die Kapitel mit Cliffhanger enden zu lassen, in die andere Zeit zu wechseln und den Leser damit zum Weiterlesen zu zwingen. Jedoch auch ohne diese Cliffhanger würde es schwer fallen, das Buch aus der Hand zu legen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Stimmungen des Buches werden sehr gut näher gebracht und ich war sofort von der Geschichte fasziniert und in ihr gefangen.

Die vorkommenden Charaktere sind sehr vielschichtig und es ist schwer sie als "gut" oder "böse" einzustufen. Fast jeder Charakter hat seine positiven, aber auch sehr dunkle Seiten. Vor allem die beiden Hauptcharaktere Sia und Scylla erscheinen einem zu Beginn ganz anders und man wird davon überrascht, dass sie plötzlich noch ganz andere Seiten offenbaren.

Der Beginn des Buches ist überraschend emotional und verursacht schon eine gewisse Gänsehaut. Aber nicht, weil es gleich blutrünstig zur Sache geht, sondern ganz im Gegenteil, ein sehr tragisches Thema angesprochen und sehr feinfühlig ausgeführt wird.

Das Buch ist ein Vampirroman und wird diesem Anspruch meiner Meinung nach auch voll und ganz gerecht. Man erfährt viel über die unterschiedlichen Vampirarten, die Möglichkeiten, wie man einen Vampir umbringen bzw. sich vor ihm schützen kann. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, das dies für mich der erste Vampirroman war, den ich gelesen habe und ich konnte eine Menge über Vampire lernen, was ich vorher noch nicht wusste.

Jedoch, da es sich um einen Vampirroman handelt, fließt natürlich auch eine Menge Blut. Dies gehört an und für sich zu so einem Roman, ich muss jedoch gestehen, dass einige Kapitel für mich zu "blutig" waren und ich irgendwann das Gefühl einer "Blutüberflutung" hatte.

Sehr gelungen ist der Schluss, der beide Handlungsstränge auf eine sehr geschickte Art und Weise zusammen führt und insgesamt ein Ende bietet, das mich überzeugt zurück gelassen hat. Gleichzeitig ist es ein Ende, das das Buch wundervoll abschließt, sich jedoch alle Möglichkeiten eines Folgeromans offen lässt (auf den ich sehr hoffe!).

Ein insgesamt sehr gelungenes Buch, das ich allen Vampir-Liebhabern nur empfehlen kann. Jedoch ist es nichts für zarte Gemüter und die Altersbeschränkung ab 16 Jahren ist meiner Meinung nach auf jeden Fall gerechtfertigt!
TB
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