Zu den Strafritualen der Wikinger gehörte unter anderem der so genannte ,,Blutadler, ein grausamer Ritus, der die Schmerzen des Opfers ins Unermessliche steigerte. Kriminalhauptkommissar Jan Fabel von der Hamburger Mordkommission wird mit einer Reihe von Verbrechen konfrontiert, bei denen der Täter exakt das Ritual des ,,Blutadlers" kopiert und damit die Bewohner der Hansestadt um den Schlaf bringt. Jan Fabel muss schon bald erkennen, dass es sich hier nicht um einen Routinefall handelt. Im Zuge seiner Nachforschungen stößt Fabel auf eine parallel laufende Untersuchung vonseiten des Bundesnachrichtendienstes. Es gibt offenbar ein Interesse an diesem Fall, der weit über das Gebiet der Hansestadt hinausgeht. Außerdem geraten zwei geheimnisvolle Organisationen in den Fokus des Kommissars: Zum einen eine Gruppe ukrainischer Krimineller, zum anderen ein mysteriöser Kreis von Anhängern des Odinskultes - Menschen, die vor keinem Opfer zurückschrecken."
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Craig Russell – Blutadler
In Hamburg werden grausam entstellte Leichen gefunden. Hauptkomissar Jan Fabel wird mit den Ermittlungen betraut und stößt bald auf einen Zusammenhang mit alten nordischen Riten. Der Tötungsmodus, bei welchem dem Opfer bei vollem Bewusstsein der Oberkörper geöffnet und die Lungenhälften wie Flügel herausgerissen und drapiert werden, stellt den „Blutadler“ dar. Die Tatorte sind absolut steril, so als würde der Täter außer den eigenen Spuren auch die des Opfers verwischen wollen.
Hauptkomissar Fabel steht vor einem scheinbar unlösbaren Fall. Die Anzahl der Verdächtigen hält sich in überschaubaren Grenzen, die Opfer scheinen keine Gemeinsamkeiten zu besitzen, und mysteriöse Ukrainer mischen die Hamburger Mafia auf. Könnte die aufdringliche Reporterin die Lösung kennen? Und was hat es mit den vergewaltigten Mädchen auf sich?
Craig Russell malt einen farbigen und spannenden Krimi vor dem modernen Hamburg. Die Handlung ist recht einfach und der Leser meint schnell den Täter zu kennen, jedoch häufen sich zum Ende hin verwirrende Einzelheiten über BND, Verfassungsschutz, SEGs, kriminelle Netzwerke etc. Der Autor verblüfft mit dramatischen Wendungen und grässlichen Enthüllungen, überfrachtet die Handlung damit aber etwas.
Die Figuren haben einiges Potential, welches sich möglicherweise in folgenden Bänden entwickeln wird. Die Hauptfigur Jan Fabel ist mit seinen manchmal etwas skurrilen Eigenheiten recht sympathisch, jedoch gehen die Figuren daneben unter und wirken eher als Handlanger des Hauptkomissars.
Insgesamt hat das Lesen Spaß gemacht, trotz der Längen, die vor allem dann entstanden, wenn der Autor das Lokalkolorit einflocht. Da ich erst ein paar Mal in Hamburg war und nicht alle der genannten Stadtteile kenne, kann ich über die Richtigkeit der beschriebenen Szenen nichts sagen.
Den Folgeband „Wolfsfährte“ werde ich auf jeden Fall auch lesen.