Caro – frisch getrennt, ständig pleite, jobbt als Fitnesstrainerin und Erotikmodell. Drei Männer bringen Unruhe in ihr Leben: Fokko, ihr bester Freund, Yoshi, ihr Ex und Philipp van Bergen, Inhaber einer Werbeagentur. Dann geschieht ein Mord und alle sind verdächtig. Caro muss entscheiden, wem sie vertraut und wem nicht – auf dem Spiel steht ihr Leben. Leseprobe: Ich sitze weit nach hinten gebeugt auf diesem harten Stuhl. Meine Arme sind mit Handschellen gefesselt, Lederbänder zurren mich fest an die Lehne. Mir tut der Rücken weh. Mein Peiniger hat meine Beine so arrangiert, dass sie lang ausgestreckt in seine Richtung weisen, er hat mich in diese verrenkte Haltung geschoben und gezerrt, und jetzt hänge ich hier auf dem Stuhl, die Lehne drückt mir gegen die Schulterblätter, ich habe Mühe zu atmen und spüre die Gänsehaut auf meinen Armen.
Ich trage schwarze Reizwäsche, ein eng geschnürtes Korsett, einen Strumpfhalter, schwarze Nylons, hochhackige Schuhe, in denen ich keinen Schritt laufen könnte. Ich zittere. Er kniet ein Stück entfernt vor mir, starrt zwischen meine Beine. Die Scheinwerfer blenden mich. Ich spüre, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln und an meinen Schläfen entlang in meinen Haaransatz sickern. Ich habe einen Knebel im Mund, deshalb ist es mir unmöglich, zu schreien. Ich knurre und gurgele, stöhne und krümme mich. »Nun halt doch endlich mal still!«, höre ich seine Stimme. Tief und befehlend. Ich hasse ihn dafür. Etwas klickt, mehrmals hintereinander, scharf und metallisch. Ich höre, wie er sich bewegt, seitlich von mir Position bezieht. »Dreh den Kopf«, befiehlt er. »Schultern ganz zurück.« Klicken. Schritte. Endlich geht das Licht aus und er nähert sich. Ich blinzele, stöhne noch einmal und trete nach ihm, in der Hoffnung, seine Eier zu erwischen oder wenigstens sein Knie. Er weicht aus, lacht, fummelt an mir herum. Zerrt an den Lederbändern, dann höre ich, wie er die Handschellen aufschließt. Als Letztes nimmt er mir den Knebel ab. Ich richte mich auf, beuge mich vor, bis meine Stirn die Knie berührt, und höre, wie mein Nacken leise Knackgeräusche von sich gibt. »Du Arsch«, sage ich. »Das waren nie im Leben zehn Minuten.«