Anthony Horowitz: Das Geheimnis des weißen Bandes

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Anthony Horowitz: Das Geheimnis des weißen Bandes
Verlag
ET (D)
2011
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
The House of Silk
ET (Original)
2011
ISBN-13
9783458175438

Informationen zum Buch

Seiten
350

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
"Die Grippe ist unangenehm", sagte Sherlock Holmes.

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Handlungsort

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Am Abend eines ungewöhnlich kalten Novembertages im Jahr 1890 betritt ein elegant gekleideter Herr die Räume von Sherlock Holmes‘ Wohnung in der Londoner Baker Street 221b. Er wird von einem mysteriösen Mann verfolgt, in dem er den einzigen Überlebenden einer amerikanischen Verbrecherbande erkennt, die mit seiner Hilfe in Boston zerschlagen wurde. Ist der Mann ihm über den Atlantik gefolgt, um sich zu rächen? Als Holmes und Watson den Spuren des Gangsters folgen, stoßen sie auf eine Verschwörung, die sie in Konflikt mit hochstehenden Persönlichkeiten bringen wird ? und den berühmten Detektiv ins Gefängnis, verdächtigt des Mordes. Zunächst gibt es nur einen einzigen Hinweis: ein weißes Seidenband, befestigt am Handgelenk eines ermordeten Straßenjungen … Erstmals seit dem Tod von Arthur Conan Doyle erscheint ein neuer Roman um den genialsten Detektiv aller Zeiten, aus der Feder des internationalen Bestsellerautors Anthony Horowitz. Es ist Sherlock Holmes‘ spektakulärster Fall.

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2 Bewertungen
Wunderbare Neudichtung für einen Klassiker
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Sprache & Stil
 
5.0
Üblicherweise bedeutet es einen neuen Auftrag, wenn Menschen sich zu Sherlock Holmes in die Baker Street 221b begeben. Im Fall des Kunsthändlers Edmund Carstairs aber bedeutet es nichts als Ärger. Zwar macht sich Carstairs zu Recht Sorgen, als er feststellt, dass er beobachtet wird. Doch so richtig Sinn ergeben die Beobachtungen von Holmes nicht. Irgendetwas anderes stimmt ganz und gar nicht. Warum sollte jemand Carstairs verfolgen und ihn bei einer Begegnung dann gar keinen Kontakt aufnehmen? Aus der Hilfestellung im Fall „Flat Cap Gang“ für Carstairs entwickelt sich bald ein ganz anderer Fall, nämlich der des „House of Silk“, welches das geheimnisvolle weiße Band ins Spiel bringt. Alles, was dieses ominöse Haus betrifft, wird so gut unter Verschluss gehalten, dass Holmes kaum mehr als Vermutungen anstellen kann. Seine Nachforschungen werden sabotiert und schlussendlich landet Holmes sogar im Gefängnis. Watson ist über einige Tage lang auf sich gestellt.

Sherlock Holmes ist wieder da! Ja, Geschichten rund um Holmes und Watson oder um die Gruppe Straßenjungen, die Holmes mit Informationen versorgten, gab es immer wieder. Neu in diesem Fall ist, dass die Hüter des Conan Doyle Estate erstmals offiziell die Genehmigung zu einem neuen Holmes-Roman gegeben haben und sich den britischen Autoren Anthony Horowitz dafür ausgesucht haben. Horowitz wurde kritisch unter die Lupe genommen, ob er den großen Detektiv würdig zu neuem Leben bringen würde. NDR Kultur findet, es sei so, „als wäre er niemals fortgewesen.“ Dem kann ich mich nur anschließen.

Watson ist alt geworden und wird von Schwestern gepflegt. Er vermisst Holmes, der vor einiger Zeit verstorben ist und nutzt die Zeit für Rückblicke und Erinnerungen. Ganz besonders schreibt er sich die Empfindungen von der Seele, die ihn seit der Lösung der beiden Fälle, die mit Carstairs ins Haus gekommen sind, bedrücken. Das seien, so erinnert er sich, die sensationellsten Fälle gewesen, aber zu Lebzeiten sei es unmöglich gewesen, darüber zu berichten. Selbst seine Aufzeichnungen will er über viele Jahre nach seinem eigenen Tod hinaus verschlossen lassen. Damit folgt Horowitz der schönen Tradition von Watson, die Erzählungen zu gewichten und einzuordnen.

Obwohl Horowitz am engsten von allen Holmes-Autoren an den Originalen bleibt, bekommen die Charaktere berechtigterweise leicht veränderte Züge. Eine Kopie muss nicht sein und Horowitz transportiert die Figuren trotzdem glaubwürdig in die neue Geschichte. Holmes wirkt einiges zugewandter als das in den Doyle’schen Büchern der Fall ist. Die Ermordung des Straßenjungen nimmt ihn zum Beispiel spürbar mit und er überlegt, ob er die sonst so lässig eingeforderten Dienste der „Irregulären“ weiter in Anspruch nehmen kann, wenn sie doch das Leben der Buben so nachhaltig gefährden. Zum gelungenen Plot zählt selbstverständlich auch die Konstruktion der Fälle. Im Gegensatz zu manch anderem Fall, der schlicht ein Kind seiner Zeit ist, entwickelte Horowitz ein kriminelles Geflecht, das in Holmes’ und unserer Zeit gleichermaßen existiert. Damit bleibt der Roman nicht historisch, sondern wirbt auch beim Leser für mehr Achtsamkeit. Der Leser muss auch erkennen, dass sich viele Abhängigkeiten und Verstrickungen bis heute nicht geändert haben.

Die Spannung lässt das gesamte Buch über nicht nach und wie bei so vielen anderen Geschichten verführt auch diese enorm zum Mitraten. Manche Tipps gelingen, aber viele andere Lösungen bleiben trotzdem rätselhaft. Viele Hinweise stecken im Buch, man kennt Holmes Arbeitsweise, den Stil von Watson und trotzdem gelingt es nicht, jeden Hinweis wahrzunehmen oder richtig zu deuten. Horowitz' Mischung aus cleverem Spurenlegen und einem flüssigen und interessanten Erzählstil machen den Roman wirklich zu einem Pageturner, der den Vergleich mit dem historischen Vorbild Stand hält.
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In guter alter Doyle-Tradition
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Als der Kunsthändler Carstairs sich an Sherlock Holmes wendet, weil auf seinem Anwesen ein "Geist aus der Vergangenheit" aufgetaucht ist, von dem er sich bedroht fühlt, klingt das nicht gerade nach einem besonders spannenden Fall. Allerdings sieht die Welt ziemlich schnell anders aus, als ein rätselhafter Einbruch in Carstairs' Haus geschieht und in einem Zimmer eines heruntergekommenen Hotels ein Ermordeter gefunden wird.

Holmes und Watson machen sich, nicht ohne gelegentliche Unterstützung durch Inspector Lestrade, an die Ermittlungen und stoßen dabei auf ein merkwürdiges Symbol, ein weißes Seidenband, das sie auf die Spur des sogenannten "House of Silk" führt. Worum es sich dabei genau handelt, wagt ihnen keiner zu sagen, es bleibt bei geraunten Andeutungen und der Warnung vor großer Gefahr - was für Holmes natürlich kein Grund ist, die Untersuchungen einzustellen.

Den direkten Vergleich zum Original-Sherlock von Arthur Conan Doyle kann ich nicht ziehen, weil ich dessen Bücher noch nicht gelesen habe, aber eins kann ich mit Sicherheit feststellen: dieses neue Abenteuer für einen der berühmtesten Detektive der Literaturgeschichte ist definitiv lesenswert.

Die Atmosphäre des viktorianischen London, dessen pralles Leben in all seinen Facetten Horowitz hier zum Leben erweckt hat, hat mir auf Anhieb gefallen, und ich mochte auch die kleinen Andeutungen, die Watson - Ich-Erzähler im Rückblick - im Laufe des Buches hinsichtlich der Zukunft der altbekannten Protagonisten macht. Der Kriminalfall selbst war einem Sherlock äußerst angemessen, schön verzwickt und verworren, und natürlich erhält Holmes jede Menge Gelegenheit zum Klugscheißern. (So ganz bin ich vor allem in diesen Szenen ja Benedict Cumberbatch alias BBC-Sherlock nicht aus dem Hinterkopf losgeworden ...) Auch die Charakterzeichnung fand ich sehr gelungen und den Fall so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Für mich ein würdiger Nachfolger der Originale, der mir einen sehr vergnüglichen Lesenachmittag bereitet hat.
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