Lucie Flebbe (Klassen): Der 13. Brief

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Lucie Flebbe (Klassen): Der 13. Brief
Verlag
ET (D)
2008
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783894253493

Informationen zum Buch

Seiten
350

Serieninfo

Sonstiges

Erster Satz
Mein Name ist Lila.

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Handlungsort

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Die 20-jährige Lila entscheidet sich zu einem radikalen Schnitt: Statt, wie von ihren Eltern gewünscht, ihr Jurastudium in Bielefeld anzutreten, steigt sie in Bochum aus dem Zug, um dort ein selbstbestimmtes Leben zu beginnen.

Mittels eines Tricks erschleicht sie sich bei Privatdetektiv Danner zunächst nur einen kostenlosen Schlafplatz, dann aber sogar einen Job. Denn Danner, eigentlich ein notorischer Einzelgänger, steckt mit seinem jüngsten Fall in der Sackgasse: Die erst 16-jährige Eva hat in ihrer Schule Selbstmord begangen. Im Auftrag seines Freundes Staschek, dessen Tochter mit der Toten befreundet war, soll Danner nun die Hintergründe ermitteln. Doch obwohl er sich als Sportlehrer in die Schule einschmuggeln konnte, findet er nichts über das Motiv des Freitods heraus.

Unversehens findet sich Lila auf der Schulbank wieder und nicht nur ihre Gefühlswelt gerät in Gefahr ...

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Eine herrlich erfrischende Protagonistin
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Inhalt:
Auf dem Weg zu ihrer neuen Universitätsstadt beschließt die 20-jährige Lila Ziegler, nicht ihr Jura-Studium anzutreten, sondern auszusteigen und abzutauchen. Sie strandet in Bochum mit kaum mehr als dem, was sie am Leib trägt. Doch mit ihrer frechen Art ergaunert sie sich bei dem mürrischen Privatdetektiv Ben Danner einen Schlafplatz für die Nacht. Und schon bald steckt sie mitten in den Ermittlungen zu dem Selbstmord einer Schülerin …

Meine Meinung:
„Der 13. Brief“ ist der erste Krimi von Lucie Flebbe, die damals noch Lucie Klassen hieß. Mit der schrillen Figur der jungen Lila Ziegler hat sie eine mitreißende Protagonistin geschaffen, an deren Seiten man gerne weilt. Nach und nach blättern die schützenden Schichten von Lila ab und man dringt immer weiter zu ihrem Kern vor. Dies fand ich sehr gut gemacht.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Lila erzählt, sodass man sich sehr gut in die junge Frau hineinversetzen kann und all ihre Macken und Besonderheiten verstehen lernt. Ich mochte diesen aufmüpfigen, aber auch starken Charakter sehr gerne. Doch nicht nur Lila, auch die männlichen Protagonisten wie der mürrische Ben und der fürsorgliche Molle sind sehr interessant aufgebaut und mir schnell ans Herz gewachsen.

Die Handlung ist recht spannend und vielschichtig. Durch Lilas freches Wesen erhält die Erzählung viel Witz und lässt sich sehr kurzweilig lesen. Allein, dass Lila so schnell in allem Erfolg hat, fand ich etwas unrealistisch.

Bei Gelegenheit werde ich sicher auch die weiteren Bände der Reihe lesen.

Die Reihe:
1. Der 13. Brief (als Lucie Klassen)
2. Hämatom
3. Fliege machen
4. 77 Tage
5. Das fünfte Foto
6. Tödlicher Kick
7. Prinzenjagd
8. Am Boden
9. Totalausfall
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Gesamtbewertung
 
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Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Nach den vielen blutigen und Serienkiller-lastigen Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe, war Der 13. Brief eine tolle Abwechslung, denn das Debut der Autorin überraschte mit viel Witz und einer sehr jungen und extrem eigensinnigen Ermittlerin, die in dem Beruf eigentlich gar nicht zuhause ist.

Lila ist 20, ihre Haarfarbe entspricht ihrem Namen und ihre Lieblingskleidung sind überlange Wollpullis. So unangepasst wie ihr Äußeres ist auch ihre Art und so reagiert sie spontan nach ihrem Kopf, ist alles andere als auf den Mund gefallen und lässt sich von nichts davon abhalten, ihre Neugier zu befriedigen. Entsprechend turbulent entwickelt sich die Wohngemeinschaft mit dem knurrigen und viel älteren Detektiv Danner.

Zusammen mit dem Wirt Molle und dem Auftraggeber Danners, einem Polizisten, entsteht ein Vierergespann, das ich schnell mochte und dessen Gekabbel rund um Lila einfach nur Spaß machte.

Lilas Ermittlungen waren sehr vielseitig, musste sie doch regelmäßig zwischen einer Schülerin und der „Kollegin“ Danners wechseln. Das war schon ein großer Spagat und vielleicht nicht immer glaubwürdig, aber ich konnte es ihr doch oft abnehmen, denn wenn ich mir die Freundinnen meiner 16jährigen Tochter so anschaue, kämen selbst da schon einige als über 20 durch, wenn sie sich entsprechend herrichteten. Lilas Auftreten und ihre Veränderungen waren jedenfalls toll beschrieben und sie nahm es mit Lehrern und Polizeipräsidenten gleichermaßen auf.

Doch hatte der Krimi auch seine sensiblen Seiten, denn nach und nach erfährt man sowohl mehr über die wirkliche Lila als auch über Danners Vorgeschichte. Zudem dringt Lila bei ihren Ermittlungen emotional immer tiefer in die Welt der Mädchenclique ein und berührt dabei sensible Themen der Jugendlichen und auch von sich selbst.

Die Auflösung des Falls war für mich sehr überraschend, auch wenn ich kurzzeitig eine Ahnung in die richtige Richtung hatte. Viele Überlegungen zu Motiv und Täter bzw. Tathergang trafen zwar am Ende zu, aber doch in einer anderen Weise, als gedacht.

Alles in allem war dies ein Krimi, der mir besonders durch den frechen Humor und den entsprechend lockeren Schreibstil sehr gut gefallen hat. Es war ein erfrischendes Leseerlebnis, das mich leicht über die ein oder andere übertriebene oder vielleicht unglaubwürdige Handlung hinwegsehen ließ. Er hatte sehr eigenwillige aber sympathische Charaktere die sich auch weiterentwickelt haben und viel Potential für die weiteren Teile bieten, auf die ich mich schon sehr freue.

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Benutzer-Bewertungen

1 Bewertung
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0(1)
Charaktere
 
4.0(1)
Sprache & Stil
 
4.0(1)
Ratings
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Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Rezension von Los_Angeles
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Meiner Meinung nach ist Lucie Klassen (später Lucie Flebbe) mit ihrem Debütkriminalroman ‚Der 13. Brief‘ ein solider, spannender und mit Humor gespickter Coup gelungen. Der Krimi liest sich fliessend und der Handlung kommt der Leser stets problemlos nach. Die Handlung ist abwechslungsreich, mit Action versehen und bis zum Schluss fesselnd.

Nebst den humorvollen Abschnitten werden aber auch ernste und allgegenwärtige Themen aufgegriffen. So werden etwa die Themen ‚Flucht von zu Hause‘, ‚Selbstmord‘, ‚Gewalt im Elternhaus‘, ‚Liebe‘ und ‚Vergewaltigung‘ behandelt. Allerdings, und das ist mein Hauptkritikpunkt an dem Buch, werden die meisten Themen nur oberflächlich angeschnitten und nicht richtig behandelt. Es ist klar, dass die Autorin nicht sämtliche Themengebiete detailliert behandeln kann (das Buch hat jetzt schon 345 Seiten), jedoch wäre es dann empfehlenswert gewesen, wenn man gewisse Themen gar nicht mit ins Buch genommen hätte.

Die Hauptperson, Lila Ziegler, gefällt mir sehr gut. Mit ihrer aufmüpfigen und teilweise sturen Art, bringt sie den Leser immer wieder zum Schmunzeln. Es ist auch spannend zu lesen, wie Lila immer wieder versucht, ihre Handlung mit ihrem Gewissen zu vereinbaren. Dabei ist spannend zu sehen, wann und bei wem sie Abstriche macht um schlussendlich ans Ziel zu kommen. Erst durch ihre zielstrebige und teilweise knallharte Art und Weise kann der Fall in die richtige Spur gelenkt werden und am Schluss aufgeklärt werden.

Lilas Sprache, der Strassenjargon, mag gewissen Lesern etwas befremdend erscheinen, gerade deshalb, weil Lila Ziegler mehr Flucht als eigentlich notwendig wäre, doch passt dies zur Person und zum Charakter der Lila Ziegler, wie wir sie während des Buches kennen lernen. Sie ist eine Aussenseiterin und eine Systemaussteigerin. Aus ihrem - von den Eltern vorgegebenen - Leben versucht sie auszubrechen und landet prompt auf der Strasse in einer fremden Stadt. Auch hier zeigt sich dann wieder ihre Zielstrebigkeit, mit welcher sie genauso schnell wieder ein Dach über dem Kopf hat, wie sie es verloren hatte.

Für meinen Geschmack etwas unpassend ist der Erfolg, welche Lila Ziegler von nun an hat. Nicht nur dass sie ein Dach über dem Kopf hat, sie bekommt auch gleich zwei Jobangebote und - so scheint es - in beiden gelingt ihr alles auf anhin. Vor allem als Privatdetektivin reiht sich Erfolg an Erfolg. Problemlos kann sie sich in die Mädchenclique einbinden, findet gleich den Draht zu allen drei Mädchen und alle drei öffnen sich Lila mehr oder weniger von Beginn weg. Dies finde ich persönlich etwas unglaubwürdig.


Insgesamt ist Lucie Klassen aber ein toller Kriminalroman gelungen, der auf weitere Fälle Lust macht.
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