Shrewsbury im Jahre des Herrn 1142: Eine junge Witwe vermacht der Benediktinerabtei ein Haus - zum symbolischen Mietpreis einer weißen Rose, alljährlich am Tag der Heiligen Winifred abzuliefern. Die Mönche aber werden über die großherzige Schenkung nicht froh, ein brutaler Mörder verdirbt ihnen den Festtag. Bruder Cadfael muss seinen ganzen Scharfsinn aufbieten, um die mysteriösen Rosenmorde aufzuklären.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Kluger Aufbau, ruhige Erzählung
Gesamtbewertung
3.0
Plot / Unterhaltungswert
3.0
Charaktere
3.0
Sprache & Stil
3.0
Judith Perle führt nach dem Tod ihres Mannes dessen gut gehendes Handwerksgeschäft weiter. Ihr ehemaliges Wohnhaus hat sie den Mönchen Shrewsburys vermacht. Als Gegenleistung verlangt sie lediglich eine weiße Rose pro Jahr, zu schneiden vom Rosenstrauch im Garten des Hauses. Kurz vor der jährlichen übergabe wird der Rosenstrauch beschädigt und zu seinen Füßen liegt der tote Eluric, der Mönch, der bisher die Rose als Mietzins übergeben hat. Cadfael vermutet schnell, dass jemand den Vertrag mit der Abtei zunichte machen will, um das Haus wieder in Judiths Besitz zu bringen - denn jung und wohlhabend, ist sie zugleich das Ziel einiger Handwerker in Shrewsbury, die sich Hoffnung auf eine gute Partie machen.
Der Erzählstil von Peters funktioniert schlicht und unkompliziert. Der unprätentiöse Stil passt sehr gut zur Hauptfigur Cadfael, die gelassen die Mitmenschen beobachtet und als ruhender Pol bei den aufgebrachten Beiteiligten wirkt. Aufmerksam beobachtet er, hört zu und so gelingt es ihm, die richtigen Fragen zu stellen. Zumal er keineswegs so weltfremd ist, wie man es von einem Mönch glauben mag. Irgendwie erfährt er immer, welche Gerüchte in Shrewsbury die Runde machen; das ist ein unschätzbarer Vorteil, um die Beteiligten einzuschätzen.
Das Buch bleibt unspektakulär und lebt davon, dass Cadfael und Erzählung hervorragend zueinander passen. Mitreißend kommt der Fall nicht rüber, aber ich schätze den klugen Aufbau und die Tatsache, dass Cadfael aus der üblichen Reihe der Serienermittler durch Persönlichkeit und Beruf(ung) heraussticht. Und mir gefällt, dass der historische Hintergrund nicht langatmig herausgestellt wird, sondern ein ganz selbstverständlicher Hintergrund ist.