Marsali Taylor: Mörderische Brandung

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Marsali Taylor: Mörderische Brandung
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
Death on a Longship
ET (Original)
2012
ISBN-13
9783746631592

Informationen zum Buch

Seiten
304

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Es war mein Langschiff.

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Handlungsort

Kontinent
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Nach langer Zeit auf See kehrt Cass Lynch als Skipper eines nachgebauten Wikingerbootes zu Filmaufnahmen auf die Shetland-Inseln zurück. Eines Abends findet sie auf dem Wikingerboot eine Frauenleiche, die Schwester der Hauptdarstellerin des Films. Der Star selbst hat bereits mehrere anonyme Drohbriefe erhalten, die Videokopien der gedrehten Szenen wurden gestohlen und am Strand verbrannt. Cass muss beweisen, dass ihr Vater unschuldig ist und dass auch sie nicht die Mörderin ist. Doch das fällt ihr nicht leicht, denn sie hat ein dunkles Geheimnis.

Ein packender Kriminalroman mit einem wilden, mörderischen Schauplatz – die Shetland-Inseln.

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Autoren-Bewertungen

4 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.5(4)
Charaktere
 
4.3(4)
Sprache & Stil
 
4.3(4)
Gelungener Shetland-Krimi
(Aktualisiert: 27 Januar 2016)
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Cass Lynch ist ein Skipper - eine selbstbewusste junge Frau, die den Großteil ihres Lebens auf ihrer geliebten Jacht Chalida verbringt und sich ansonsten mit Jobs durchs Leben schlägt. Ihr erster richtiger Auftrag auf See ist die Verantwortung für ein restauriertes Wikingerschiff, das bei Filmaufnahmen auf den Shetland-Inseln eingesetzt werden soll. So führt dieser Einsatz Cass zurück auf ihre Heimatinsel, wo ihr Vater lebt und sie jeden Stein kennt. Aber kaum läuft es so richtig rund für sie, findet sie auf ihrem Schiff Stormfugl eine Tote! Und ausgerechnet auch noch ein wichtiges Mitglied der Filmcrew... jetzt geht es für Cass um alles, denn die Polizei ermittelt in alle Richtungen und auch sie selbst sowie ihre Familie geraten ins Visier der Ermittler.

Es kommt nicht oft vor, dass mir ein Krimi so vom Fleck weg gefällt wie dieser. Hier stimmt einfach alles: Tempo, Spannungskurve, Erzählweise, Figuren, Auflösung. Der Fall wird aus der Ich-Perspektive von Cass erzählt, und ihre Person dominiert die ganze Handlung, die im übrigen nur aus diesem einen Handlungsstrang besteht. Erzählerisch gesehen besteht die erste Hälfte des Romans überwiegend aus Rückblenden auf Cass' bisheriges Leben, die sehr geschickt in ihre erste polizeiliche Vernehmung nach dem Mord eingewoben sind.

Cass ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Obwohl sie ein schwieriger Mensch ist, verschlossen und zurückhaltend, mochte ich sie auf Anhieb gerne. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und verweigert sich dem Mainstream, indem sie sich auf ihr Boot zurück zieht. Warum das so ist, das wird im Laufe der Handlung aufgeklärt und ihre Figur erfährt in mancher Hinsicht eine wohltuende Entwicklung. Mir hat es besonders gut gefallen, die Welt des Segelns und der Shetlandinseln durch ihre Augen zu betrachten. Besonders nautisch interessierte Leser dürften daran ihre helle Freude haben.

Neben dem nautischen Flair kommt auch noch die glamouröse Atmosphäre eines Filmdrehs dazu. Ich fand es sehr spannend, dem Filmteam dabei über die Schulter zu schauen und zu erfahren, wie es hinter den Kulissen so vor sich geht. Selbstverständlich hat die Autorin bei dieser Gelegenheit auch ein paar echt mondäne Figuren eingebaut, Diven, Regisseure, aber der eigentliche Star des Films ist natürlich das Schiff. Auch dieser Teil wird vorwiegend in Rückblenden geschildert, denn zum Auftakt des Krimis ist der Mord schon passiert und die Dreharbeiten stehen still.

In der zweiten Hälfte der Handlung setzt Cass ihre Spürnase ein und ermittelt auf eigene Faust. Dies ist sie ihrem Schiff und ihrem Ruf schuldig, aber bald schon stellt sich heraus, dass sie noch viel mehr Gründe hat, den Mörder zu überführen. Ganz toll gelungen ist der Autorin der ermittelnde schottische Kommissar (mit Schottenrock!), der mich sehr beeindruckt hat. Die Verdächtigungen gehen in alle Richtungen und Cass hat jede Menge zu tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Dabei spielen viele Nebensächlichkeiten plötzlich eine Rolle; ein Windpark, der gebaut werden soll und viele Gegner hat; die familiäre Situation der Ermordeten, der Sabotageverdacht innerhalb Cass' eigenem Team, ein Steinschlag während der Dreharbeiten, das Verhältnis ihres Vaters zu einem Mitglied der Filmcrew... das alles muss beleuchtet und hinterfragt werden. Dabei kommt Cass ganz schön herum und zeigt uns nebenbei ganz wunderbare Schauplätze auf den Shetlands - eine Liebeserklärung an Land und Meer.

Die Auflösung am Ende ist stimmig, aber auf ihre Art und Weise auch banal. Cass setzt alle ihre Puzzleteile zusammen und hat am Ende einen Auftritt als Sherlock Holmes. Aber nicht nur der Fall ist am Schluß gelöst, auch ihren eigenen Konflikten stellt sich Cass und gibt ihrem Leben eine neue Richtung. Das hat mir richtig gut gefallen, und damit ist der Roman für mich nicht nur ein reiner Krimi, sondern sehr viel mehr. Ich empfehle das Buch gerne weiter an LeserInnen, die Spaß daran haben, wenn eine Geschichte nicht nur auf Tempo gebürstet ist, sondern sich langsam entwickeln darf und ihr Geheimnis erst nach und nach preis gibt. Und wer es gerne nautisch mag und Schottland liebt, der ist hier auch richtig.
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Segeln und Shetlands - eine gelungene Kombination
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Cass hat die letzten 15 Jahre die Weltmeere besegelt, doch für den Job als Skipperin auf einem Langschiff, dass eine wichtige Rolle in einem Film spielen soll, kehrt sie dann doch auf ihre heimatlichen Shetland-Inseln zurück.

Ich mag Marineromane, ich mag die entlegenen Gegenden der britischen Inseln, insofern hat mich die Inhaltsangabe von „Mörderische Brandung“ direkt angesprochen. Meine Kenntnisse der Shetlands sind allerdings sehr gering, die vorne um Buch befindliche Karte habe ich also dankbar angenommen. Als weiteren Service an die Leser gab es diverse Fußnoten, bei zu shetländischen oder anderweitig zu spezifischen Begriffen, als dass sie den meisten deutschen Leser etwas sagen würden. Auf der Homepage der Autorin finden sich übrigens Fotos der Shetlands und von dem Boot, welches als Vorbild für Cass‘ Boot diente – da sieht man erst einmal wie(!) beengt solch ein Leben ist.

Ich bin jedenfalls voller Vorfreude an das Buch herangegangen und habe mich dabei auch nicht vom extrem einfallslosen Titel (der sich auch noch als sachlich unpassend erweist) abschrecken lassen. Bereits von der ersten Seite an hat mich das Buch dann vollkommen für sich eingenommen. Sowohl landschaftlich als auch gesellschaftlich wirkt die Darstellung Shetlands gleichzeitig sympathisch und realistisch, man bekommt direkt Lust, diesen abgelegenen Fleck selbst zu besuchen. Dabei thematisiert die Autorin durchaus Konflikte, wie sie zum Beispiel aus dem Ausbau der Windenergie entstehen.

Das zweite wichtige Standbein des Romans ist die Segelleidenschaft der Hauptfigur. Cass kann einfach nicht ohne ein Boot unter ihren Füßen, sie ist als Jugendliche praktisch von zu Hause ausgerissen, um endlich wieder zu segeln und arbeitet seitdem nur noch im Winter aus Geldmangel an Land. Ihr Boot ist ihr Zuhause, egal wo es liegt und es hat absolute Priorität: das wird ebenso glaubhaft geschildert, wie die Einsamkeit, die bei solch einem unsteten Leben bisweilen aufkommt. Cass wirkt insgesamt sehr sympathisch und angenehm bodenständig im Vergleich zur Filmcrew, auch nach dem Fund einer Leiche behält sie einen klaren Kopf. Den hat auch der Kilt-tragende Inspektor, der im Fall der ermordeten Schauspielerin ermittelt. Das Buch beginnt dabei gut konstruiert mit Gesprächen zwischen den beiden, die den Leser über die Geschehnisse in der Vergangenheit informieren. Trotz einiger beruflich bedingter Konflikte habe ich den Eindruck, dass die Autorin eine Beziehung zwischen den beiden aufbaut (im Original sind bereits mehrere Bände erschienen, in denen wieder beide mitspielen)

Ich hoffe wirklich, dass das Buch ein Erfolg wird, so dass der Verlag auch die Folgebände übersetzt und möglichst viele Leser in den Genuss dieser gelungenen Kombination aus Krimi, Landschaft, Segeln und sympathischen Menschen kommen.
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Mörderische Brandung
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Die 29-jährige Cassandre Lynch arbeitet als Skipper eines nachgebauten Wikingerbootes auf den Shetland-Inseln. Auf dem Boot wird ein Film gedreht. Eines Abends findet Cass auf dem Wikingerboot eine Frauenleiche. Die Tote ist eine der Schauspielerinnen. Cass und ihr Vater geraten unter Verdacht, so dass sie beschließt, auf eigene Faust nach dem Täter zu suchen...

Mein Leseeindruck:

Für einen Krimi empfand ich die ersten 100 Seiten als relativ schleppend und unspektakulär. Langatmig waren sie zwar nicht, aber ich hatte auf mehr Spannung gehofft. Nach den ersten 100 Seiten aber wurde die Geschichte dann interessanter und konnte mich mehr fesseln.

Positiv hervorzuheben ist der Schauplatz der Krimihandlung. Die Geschichte spielt auf den Shetland-Inseln, was mir besonders gut gefallen hat. Ich konnte die raue Küste direkt vor mir sehen und das Meer hören.

Auch die Hauptprotagonistin Cassandre hat mir gut gefallen. Sie ist eine sehr ungewöhnliche junge Frau mit einem Geheimnis, das sich dem Leser im Verlauf der Handlung immer mehr erschließt.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls gefallen. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen, auch wenn ich persönlich mir auf den ersten 100 Seiten etwas mehr Spannung erhofft hatte. Trotzdem kann ich den Kriminalroman auf jeden Fall weiterempfehlen, denn die Geschichte und das Setting lohnen sich!
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Shetland-Krimi
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Cass Lynch ist auf den Shetlands aufgewachsen und ein Meeresmensch durch und durch. Deshalb verdient sie jetzt auch ihr Geld am allerliebsten damit, dass sie Yachten von A nach B überführt, lebt auf einem Boot und hofft, eines Tages zum Skipper befördert zu werden. Sehr ertragreich ist das nicht, weshalb sie nebenbei als Kellnerin jobbt, doch eines Tages bietet sich ihr eine interessante Chance: für Dreharbeiten zu einem historischen Film wird ein Skipper für ein originalgetreu nachgebautes Wikingerschiff gesucht. Cass zögert keine Sekunde lang.

Dieser aufregende Job bedeutet auch, dass sie zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehrt und ihren Vater wiedersieht und dass sie mit einem einschneidenden Ereignis in ihrer persönlichen Vergangenheit konfrontiert wird.

Auf Konflikte war Cass eingestellt, jedoch nicht darauf, in einen Mordfall verwickelt und zwischendurch sogar verdächtigt zu werden. Genau das passiert jedoch, nachdem eine tote Schauspielerin an Bord des Wikingerschiffs gefunden wurde. Und während sie seitens der Polizei unter Beobachtung steht, versucht sie selbst Licht ins Dunkel zu bringen, denn sie hegt recht bald einen ganz anderen Verdacht als die offiziellen Ermittler.

Die rauhen Shetland-Inseln, auf denen mal selbst im Juni noch Mütze und Schal braucht, um an den Strand zu gehen, sind ein eher seltener Romanschauplatz und tragen das Ihre dazu bei, diesen Krimi aus der Masse hervorstechen zu lassen.

Zunächst lässt sich alles eher gemächlich, ja fast ein wenig zäh und ob der Zeitsprünge und der zahlreichen nautischen Begriffe, die auf den Landrattenleser einprasseln, auch etwas verwirrend an. Doch nach einiger Zeit nimmt das Buch im frischen Wind der Inseln Fahrt auf und gewinnt an Spannung, während sich immer mehr zwischenmenschliche Beziehungen und Verstrickungen vor dem Leser ausbreiten und Cass nicht mehr weiß, wem sie noch guten Gewissens trauen kann. Hinzu kommen die Gegensätze zwischen der weltläufigen Filmcrew und den Inselbewohnern, die hier und da für Reibung sorgen, und weitere merkwürdige Vorfälle, die sich rund um die Dreharbeiten und einen geplanten Windpark auf den Inseln ereignen, sowie Cass' persönliche Geschichte, die mir einen Tick zu dramatisch daherkam, sich aber trotzdem gut ins Gesamtbild einfügt und Cass' etwas spröde wirkende Persönlichkeit erklären könnte.

Ein kleines Manko ist die deutsche Übersetzung. Diese ist zwar glänzend, wenn es um die Seemannssprache geht, holpert sonst aber ein bisschen ("Vliesjacke" statt "Fleecejacke" sticht beispielsweise schmerzhaft ins Auge - solche Dinge auszublenden fällt mir schwer, und ich hätte wahrscheinlich am Original noch mehr Freude gehabt).

Alles in allem nach dem etwas schleppenden Beginn ein lesenswerter und packender Krimi mit tollem Schauplatz und einer ungewöhnlichen Hauptfigur.
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