An diesem ersten Tag im Dezember kam Abt Radulfus nachdenklich und stirnrunzelnd ins Kapitel und machte kurzen Prozeß mit den zahlreichen Belanglosigkeiten, die seine Untergebenen vorbrachten.
Weihnachten im Jahre des Herrn 1141: In England tobt ein Bürgerkrieg, der seine Schatten auch auf die Benediktinerabtei von Shrewsbury wirft, wo Bruder Cadfael im Klostergärtchen seines Amtes waltet. Aber die Ruhe ist trügerisch. Am Morgen des Weihnachtstages entdeckt man die Leiche eines allseits unbeliebten Paters. Cadfael fühlt sich endlich wieder in seinem Element - schließlich geht es um Mord.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Nette ruhige Lektüre
(Aktualisiert: 14 Juli 2013)
Gesamtbewertung
3.7
Plot / Unterhaltungswert
3.0
Charaktere
4.0
Sprache & Stil
4.0
Wie alle Bruder-Cadfael-Bücher, so war auch dieses für mich wieder ein echtes Wohlfühlbuch. Ich liebe Ellis Peters´ bedächtige Ausdrucksweise, ich liebe Bruder Cadfaels gesunden Menschenverstand und seine Güte, sein Mitdenken und -fühlen und seine Vernunft. Es ist immer wieder nett zu lesen, wie man Kriminalfälle auch konstruieren und lösen kann mit logischen Überlegungen und ganz einfachen Spuren, völlig ohne Fingerabdrücke, moderne Technik und Gerichtsmedizin.
Wie so oft in den Bruder-Cadfael-Büchern, wird auch in diesem Buch am Anfang die aktuelle politische Lage im Erbfolgekrieg zwischen Mathilde und Stephan recht ausführlich dargelegt, größtenteils in Gesprächen zwischen Personen. So hat der Einstieg ins Buch zwar gewisse Längen, doch die dabei vermittelten Informationen sind keineswegs unrelevant, sondern spielen später eine Rolle.
Ein unbeliebter Pfarrer ist zu Tode gekommen - dementsprechend gibt es viele Verdächtige. Die Handlung schreitet gemächlich voran, nach und nach werden Beweisstücke gefunden und Aussagen gemacht, und allmählich entsteht vor den Augen des Lesers ein genaues Bild vom Charakter verschiedener beteiligter Personen und von den Geschehnissen am Weihnachtsabend. Das alles eingebettet in die politische Lage. Nicht zum ersten Mal gerät Bruder Cadfael tiefer ins Geschehen, als er zunächst dachte, und bekommt Gelegenheit, seine Menschenkenntnis anzuwenden (die ihn auch diesmal nicht täuscht). Mit der Auflösung am Ende dürften wohl alle zufrieden sein.
Fazit: Eine nette Lektüre für Cadfael-Liebhaber, aber meiner Meinung nach nicht das Beste der Reihe, zumal gewisse Motive hier nicht zum ersten Mal auftauchen.