"Etwas lag vor unseren Füßen, verdreckt, an einem Ende hellrot. Es bestand kein Zweifel daran, was es war, obgleich der Nagel abgebrochen und der knallrote Lack abgeblättert war ..." Geschockt erkennt die allein erziehende Mutter Zoe Hayes, was ihre kleine Tochter Molly gerade auf dem Bürgersteig vor ihrem Haus gefunden hat - den ersten Hinweis auf das schreckliche Schicksal einer Reihe spurlos verschwundener Kindermädchen. Was sie noch nicht ahnt: Die Polizei vermutet den Mörder unter Zoes Nachbarn - und hält sie für das nächste mögliche Opfer auf der Liste des Killers ...
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Gesamtbewertung
1.0
Plot / Unterhaltungswert
1.0
Charaktere
1.0
Sprache & Stil
1.0
Zoe Hayes arbeitet als Kunsttherapeutin und sorgt rührend für ihre kleine Adoptivtochter Molly. Von ihrem Mann ist sie seit einiger Zeit geschieden und alles könnte so schön sein, wenn Molly nicht vor dem Haus beim Spielen einen Finger mit lackiertem Nagel gefunden hätte. Alle Hinweise deuten auf den "Nannynapper", der für das Verschwinden mehrerer Kindermädchen der Gegend verantwortlich ist.
Der Leser erfährt die ganze Geschichte aus Sicht der Ich-Erzählerin Zoe Hayes. Leider war mir Zoe Hayes alles andere als sympathisch. Obwohl die Ich-Perspektive zusätzliche Nähe zum Leser schaffen sollte, blieb sie mir so fern, wie ich es selten bei einer Hauptperson erlebt habe. So fern, dass ich mich beim Zuschlagen der letzten Seite schon fast nicht mehr an ihren Namen erinnern konnte. Auch die übrigen Charaktere sind eher durchwachsen geraten. Die Autorin kratzt an der Oberfläche und teilt dem Leser weder Hinter- noch Beweggründe auf und so bleibt sogar das Motiv des Mörders bis zum Ende im Unklaren.
"Nebenan lauert der Tod" ist ein lauwarmer, unterdurchschnittlicher, mehr als langweiliger Krimi, aus dem man so viel mehr hätte machen können. Der "Showdown" wird schnell abgehandelt und ich gewann den Eindruck, dass auch die Autorin das Buch hinter sich bringen wollte. Die Personen handeln vor sich hin, aber für mich waren die Aktionen so gut wie nie logisch nachzuvollziehen. Eine kleine Liebesgeschichte gibt es als Dreingabe - aber auf die hätte man auch verzichten können. Dann hätte ich vielleicht auch nicht das ständige Herumgezicke unserer "Heldin" Zoe ertragen müssen, die sich so furchtbar betrogen von ihrem Liebhaber Nick, dem ermittelnden Polizisten, fühlt (weil er ihr nicht alles über den Fall erzählt).
Lob gebührt dem Buch nur aus dem Grund, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe - es war nicht immer leicht. Nur gut, dass die Grillsaison erst angefangen hat.