Bewertungsdetails

Dunkle Geheimnisse
(Aktualisiert: 26 Februar 2017)
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Amy arbeitet zu Beginn der 1960er Jahre in Frankreich als Kindermädchen, die 10jährige Viviane ist ihr ein und alles. Als Amy ins trostlose Sheffield zurückkehrt, um ihre sterbende Großmutter zu pflegen, ist das nur der Beginn einer schlechten Zeit für alle. Kurz darauf stirbt Vivianes Vater und Viviane und ihre Mutter Julia kehren praktisch mittellos in Julias leerstehendes Elternhaus in Somerset zurück. Auch ohne Bezahlung will Amy sie unterstützen und zieht zu ihnen, um ihnen über den Verlust hinwegzuhelfen. Doch das Haus birgt ein düsteres Geheimnis, hier starb Julias ältere Schwester Caroline, die von allen nur als böse beschrieben wird. Das glaubt Amy zwar nicht, kein Kind ist einfach böse und Carolines Zeichnungen, die sie findet, deuten auch eher auf jemand gefühlvolles hin. Trotzdem fühlt sie sich von ihr in gewisser Weise bedroht, Caroline wird schnell Vivianes „unsichtbare Freundin“ und auch die beiden Frauen hören und sehen seltsame Dinge.

Das Buch hat mich am Anfang ziemlich überrascht, es war nicht das was ich erwartet hatte. Die Geschichte entwickelte sich zunächst nämlich eher in Richtung Mystery als Familiengeheimnis, zudem fand ich den Zeitrahmen, Anfang der 1960er ungewöhnlich. Der positive erste Eindruck ließ allerdings dann schnell nach.

Die Mystery-Elemente entsprechen so ziemlich den üblichen Vorgaben des Genres, es gibt komische Geräusche, Schatten, einen häufig knurrenden Hund, der mehr wahrnimmt als die Menschen um ihn herum. Dabei wirken die Personen seltsam zwiespältig, was den Glauben an diese Elemente angeht. Zwar wird ein übersinnlicher Auslöser von ihnen eigentlich ausgeschlossen, aber auch nicht nach einem realen Alternativgrund gesucht. Die Autorin konzentriert sich in ihren Beschreibungen allerdings grundsätzlich stark auf Amy, die anderen Figuren existieren nur um sie herum und sind charakterlich nur schwach entwickelt. Das heißt leider nicht, dass Amys Charakter besonders toll herausgearbeitet ist, man erfährt zwar einige ihrer Gedanken und Gefühle, trotzdem bleibt der Eindruck oberflächlich und man entwickelt keine besondere Sympathie ihr gegenüber. Ihre positivste Eigenschaft ist ihre große Loyalität Viviane und Julia gegenüber, die meiner Meinung nach aber über die Vernunft hinausgeht. Die finanzielle Situation der drei ist katastrophal, aber Amy als einzige vernünftige Erwachsene, noch dazu mit einer Berufsausbildung, versucht gar nicht erst Geld zu verdienen, um eine langfristigere Perspektive zu schaffen. Ihr Verhalten ist mir unverständlich.

Das große Geheimnis des Romans, das um Caroline, hatte ich schon nach den ersten mageren Informationen über sie vermutet, nur die genauen Beteiligten waren mir nicht vollständig klar. Die vollständige Auflösung der damaligen Geschehnisse enthielt dann aber, auch weil ich irgendwie eine andere Chronologie im Kopf hatte, doch noch eine kleinere Überraschung für mich.

Insgesamt bleibt ein mittelmäßiger Eindruck zurück. Alle Elemente sind wohlbekannt und wurden von anderen AutorInnen bereits besser beschrieben und Turney gelingt es leider auch nicht, stattdessen mit Figurenzeichnung oder Stil zu punkten. Kann man lesen, muss man aber nicht.
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