Lilian Thoma: Wer hat Angst vorm zweiten Mann?

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Lilian Thoma: Wer hat Angst vorm zweiten Mann?
Verlag
ET (D)
2013
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783453285361

Informationen zum Buch

Seiten
256

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
"Phyllis, due weißt, dass du ab jetzt unter Gebrauchtware läufst?", sagte meine beste Freundin Cosima, als ich mich mit sechsundreißig Jahren von meinem Mann Mark trennte und aus einem Einfamilienhaus in der Berliner Vorgartengegend Zehlendorf in eine städtische Altbauwohnung an den Prenzlauer Berg zog.

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Phyllis ist mit sechsunddreißig Jahren Recyclingware. Sie, ihre drei Kinder und der Hund. Na und? In Berlin ist jede(r) Dritte Single plus Kind. Ein neuer Mann sollte also kein Problem sein. Von wegen …

Frech, turbulent und mitten aus dem Leben gegriffen erzählt Lilian Thoma inspiriert durch eigene Erlebnisse von den Niederungen der Partnersuche mit drei Kindern im Schlepptau.

Als Phyllis sich von ihrem Mann trennt und ins Berliner Latte-macchiato-Eldorado Prenzlauer Berg zieht, rechnet sie sich beste Chancen auf eine neue Liebe aus. Mit drei kleinen Kindern im Gepäck ist sie auf dem Gebrauchtwarenmarkt für Partnersuchende nämlich in guter Gesellschaft: In Berlin leben rund 32 Prozent der Kinder bei alleinerziehenden Elternteilen. Würden die sich neu zusammenfinden, wäre das Glück doch perfekt. Der gnadenlos durchgetaktete Tagesablauf einer alleinerziehenden Mutter belehrt Phyllis jedoch eines Besseren. Pro Tag hätte sie genau eine Stunde Zeit für den neuen Mann. Und der müsste sich auch noch mit den Kindern verstehen und überhaupt sehr tolerant sein. Solche Männer sind aber Mangelware. So beginnt der pointenreich erzählte Hindernislauf einer Frau auf der Suche nach dem zweiten Mann.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Wer hat Angst vorm zweiten Mann?
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Das Buch begann sehr humorvoll, was besonders der äußerst lustigen Beschreibung der Internetpartnersuche zu verdanken ist. Die Angaben, die dort von den Partnersuchenden einzutragen sind, finden sich hoffentlich so nicht im wirklichen Leben ;) Ich musste anfangs oft lachen und der locker flockige Stil versprach eine amüsante Lektüre. Allerdings reihten sich dann für meinen Geschmack die abwechselnden Dates etwas zu viel aneinander. Ich konnte irgendwann nicht mehr nachvollziehen, dass es so wichtig war, sofort einen neuen Partner fürs Leben oder für Sex zu finden, wenn man gerade nach einer Trennung und mit drei kleinen Kindern doch wohl erst mal ganz andere Probleme hatte, mit denen man sich auseinandersetzen musste. Es wirkte auf mich irgendwann unnatürlich, nur noch einen neuen Mann im Kopf zu haben.

Und auch Phyllis’ anfangs humorvolle gedankliche Abschweifungen zu Problemen und Alltag anderer Leute wurden mir irgendwann etwas zu viel, denn ich hatte teilweise das Gefühl, mehr über viele andere Personen zu erfahren, als über Phyllis selbst, auch wenn ihre Erinnerungen (es wirkte ein bisschen wie aneinander gereihte Kurzgeschichten) oft recht lustig waren. Erst zur Mitte des Buches bin ich etwas mit Phyllis warm geworden. Ich weiß nicht, woran es liegt, vielleicht an den häufigeren Szenen mit ihren Kindern und/oder daran, dass man Phyllis mehr in ihrem neuen Alltag erlebt und nicht dauernd nur deren neue Dates verfolgt hat.

Der geballte Humor des Anfangs lässt im Laufe der Geschichte etwas nach, was ich aber gut finde, denn es wäre mir sonst zu viel und zu lächerlich geworden. Insgesamt gab es genug lustige Szenen, wie eine Schulfeier, eine exzentrische Mutter und eine Urlaubsreise, die mich oft genug zum Schmunzeln brachten. Und schließlich ist Phyllis’ Situation alles andere als lustig. So gibt es auch durchaus einige ernste und traurige Situationen und Überlegungen in Phyllis Leben. Schlimm finde ich das von ihr beschriebene Ausgrenzen von Kindern gegenüber deren Vätern, wie es einige Mütter im Buch tun. Das ist einfach grausam dem Vater und dem Kind gegenüber. Natürlich gibt es immer Väter, die sich von sich aus zurückziehen, aber wenn ein Vater Kontakt zu seinem Kind haben will, sich auch kümmern will und dies wird ihm nur wegen des Egos der Mutter verwehrt, finde ich das echt schlimm.

Was mich in dem Zusammenhang im letzten Abschnitt ein bisschen gestört hat war, dass ich insgesamt mehr das Gefühl bekam, einen Ratgeber zu lesen. Irgendwie mischten sich ziemlich viele "Lebensweisheiten" und Erklärungen unter die Geschichte, was ihr nach meinem Empfinden manchmal einen etwas lehrhaften Touch gab, so als müssten möglichst viele Situationen und Abhandlungen zum Thema untergebracht werden.

Auf Phyllis wichtigste Männer, an die sie ihr Herz verschenkt, will ich gar nicht eingehen, denn sonst würde ich zu viel verraten. Erstaunlich fand ich aber, dass wir in der Leserunde, in der ich das Buch gelesen habe, alle die gleichen Sympathien und Abneigungen verteilt hatten, und zwar eher untypisch für die Lektüre eines Liebesromans und wir erstaunlicherweise auch mit dem Ende überwiegend gar nicht so glücklich waren. Das Buch hat mich aber trotz der Kritik ganz gut unterhalten.
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