Bettina Steinbauer: Zwei im Sinn

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Bettina Steinbauer: Zwei im Sinn
Verlag
ET (D)
2008
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783932927409

Informationen zum Buch

Seiten
272

Sonstiges

Erster Satz
Für die Hoffnung auf einen wärmenden Sommer ist es zu früh.

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Handlungsort

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Dies ist die Geschichte von Klara und Arthur. Auf einem Kongress lernen sie sich kennen, und schnell zeigt sich, was sie gefunden haben die große Liebe. Doch von Anfang an steht fest, eine Zweisamkeit im Sinne einer Lebensgemeinschaft ist nicht gewollt. Es soll das große Ausnahmeerlebnis werden. Doch schon bald muss sich Klara fragen: Was können Liebende einander geben? Wie bedingungslos kann Liebe sein? Wo sind ihre Grenzen? Und ist man bereit, diese Grenzen einzu halten und vor allem sie auszuhalten? Das Ringen um die einzigartige Liebe gleicht keiner üblichen Romanze. Klara kämpft und hofft und hadert mit tiefem Ernst jenseits aller Seichtheit und Verklärung.

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Die dreifache Mutter Klara lernt den verheirateten Physikprofessor Arthur auf einem Kongress kennen und denkt sich noch nicht viel dabei. Als die beiden eine unerwartet leidenschaftliche Nacht miteinander verbringen, glaubt sie natürlich nicht an eine gemeinsame Zukunft. Doch die beiden kommen sich immer näher und näher - und bleiben sich doch seltsam fern.

"Zwei im Sinn" ist das Debüt von Bettina Steinbauer und so gesehen wirklich lesenswert. Leider weckte der Klappentext in mir viel zu hohe Erwartungen. Von der dort erwähnten "beeindruckenden Sprachkraft" war für mich nicht viel zu erkennen. Diese Sprachkraft wirkte auf mich erzwungen poetisch, beschränkt sich auf kurze, abgehackte, oft unvollständige Sätze und es ist eine Wohltat, wenn man schließlich auf einen Satz trifft, der auch noch einen Nebensatz bietet.

Die Charaktere fließen von grau nach grau, sind oft nicht greifbar, blieben mir das ganze Buch über egal. Das Gefühlschaos, das in einer so komplizierten Konstellation natürlich nicht ausbleibt, beschreibt die Autorin aber zum Glück nachvollziehbar und hat man sich in den ungewöhnlichen Schreibstil eingelesen, liest man das Buch fast in einem Rutsch durch. Bettina Steinbauer bietet viel Potential und ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.
SK
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Worte wie Schokolade

Als Klara, eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, Arthur auf einem Kongress kennen lernt, erscheint dieser sehr arrogant durch seine Art und Weise, mit Menschen zu reden und umzugehen. Doch tief in ihrem Innern spürt Klara den Wunsch, ihm näher zu kommen. So kann sie auch die Tatsache, dass er eigentlich verheiratet ist, nicht davon abhalten, eine leidenschaftliche Nacht mit ihm zu verbringen.

Ihr ist klar, dass es bei dieser einen Nacht bleiben soll. Umso erstaunter und verwirrter ist sie, als sie im Urlaub mit ihren Kindern plötzlich SMS-Nachrichten von Arthur bekommt, deren Worte mehr an Gefühl ausdrücken, als sie es zuvor je geahnt hätte.

Arthur vermisst sie und zeigt ihr das sehr deutlich, verpackt in wunderschöne Worte. Sehr schnell fühlt sie, dass mehr in ihr tobt als ein heißer Vulkan einer vergangenen Nacht. Sie verliebt sich in Artur und das auf eine ganz ungewöhnliche Art und Weise.

Ihre Liebe bedarf nicht vieler Worte. Vielmehr lebt sie durch ihr „Sein“. Nur ein einziges Mal bekommt der Leser die berühmten drei Worte zu lesen und dennoch spürt man die Liebe, die längst einen gemütlichen Platz in Klaras Herzen eingenommen hat in jedem Wort. Die Art, wie sie sich SMS-Nachrichten schicken, erinnert fast an die poetische Zeit der Romeos und Julias aus der Vergangenheit. Auch reden Arthur und Klara nicht viel. Die Autorin hält den Leser also nicht durch endlose Dialoge gefangen, sondern vielmehr durch die Gedankenkunst, die Klara an den Tag legt. Oft musste ich Sätze mehrfach lesen. Nicht, weil ich sie nicht verstanden hätte, sondern weil die Schönheit der aneinandergeketteten Worte mich schier fasziniert hat. Worte wie Schokolade, die man sich auf die Zunge legt und sie dort langsam zergehen lässt.

Doch schnell merkt Klara, dass Arthur ein Mensch ist, der seine Liebe nicht zeigen kann. Er versteckt sie und so auch sich hinter gut ausgewählten Worten, doch hören kann Klara sie nicht. Und deshalb fängt sie an zu leiden. Sie liebt und möchte zurückgeliebt werden. Vielleicht tut Arthur dies. Aber doch auf seine ganz eigene Art und Weise. Er scheint kein Gefühlsmensch zu sein, sondern eben der Physiker, mit dem er in seinem beruflichen Leben seinen Mann steht.

Als Leser bekommt man die Vermutung, dass Arthur lieben würde, wenn man Liebe berechnen könnte. Wenn Liebe nach einer Formel durchschaubar wäre. Dann wäre Arthur vielleicht in der Lage, sie zuzulassen. Oder können die Worte von Klara ihn vielleicht doch eines Tages dazu bringen, seine Gefühle zu offenbaren? Schlägt sein Herz für Klara? Liebt er? Kann er lieben? Sie haben 269 Seiten lang Zeit, die Antworten auf diese Fragen zu finden. Vielleicht sollten Sie zum Ende des Buches auch Taschentücher bereitlegen. Ich jedenfalls brauchte sie.

Den Schreibstil der Autorin ordne ich der absoluten „Upper Class“ zu. Sehr gewählt und zu keiner Zeit kitschig, führt Bettina Steinbauer uns während dieses Liebesromans an der Hand. Manchmal hatte ich das Gefühl, als würde sie mich anschauen und mir ganz selbstbewusst sagen: `Das kennst Du doch auch, oder?` Und ja, ich habe mich in vielen Sequenzen dieses Buches wiedererkannt und mag es deshalb vielleicht umso mehr. Über den Geschmack von Büchern lässt sich bekannter Weise streiten, aber gerade in diesem Fall stimme ich meiner eigenen Meinung mal wieder kopfnickend zu, in dem ich sage, dass das eigene Leben, die eigene Vergangenheit, die eigenen Lieben sicher immer eine ganz große Rolle dabei spielen, ob wir einen Roman mögen oder nicht.

Erwähnenswert finde ich übrigens auch das toll gemachte Cover. Wenn man es nach dem Lesen betrachtet, sagt auch dies mehr als tausend Worte. Da ich zu den Lesern gehöre, die den Schutzumschlag beim Lesen abmachen, kann ich noch sagen, dass der Einband des Buches auch sehr geschickt gewählt wurde. Wir finden hier einen grauen Nadelstreifen-Look, den ich nun mit Arthur verbinde und ein zart rosa farbenes Lesebändchen, welches für mich die Weiblichkeit und vor allem die zarte Liebe Klaras versinnbildlicht.

Alles in allem: Ein grandioses Meisterwerk der Liebe mit Sätzen, die man sich herausschreiben sollte, um sie zu verinnerlichen. Als Beispiel sei hier der folgende Satz von Seite 214 erwähnt: „… warum darf das Glück bei Dir nicht glücklich sein?“ Liebesromane müssen und sollten nicht kitschig sein, sondern sie dürfen gerne auch literarisch wertvoll sein, wie dieses Debüt von Bettina Steinbauer.
AK
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"Das Leben hat mich in seine unsichtbare Hand genommen und mich beruhigt, als wollte es mir sagen, dass auch Kraniche im Winter nach Süden ziehen, ohne sich zu fragen, ob sie in die richtige Richtung fliegen."

Wäre es nicht schön, einmal jemandem zu begegnen, der das von sich behaupten kann? Also im Park auf einer Bank zum Beispiel eine Frau neben sich sitzen haben, die so auf die Welt schaut, als müsse sie nichts mehr entscheiden. Oder morgens in der Straßenbahn, während du aus dem speckigen Seitenfenster auf die dreckstarre B87 schaust und durch sie hindurch und noch ein Stück weiter nach innen. Du sitzt also neben dieser Frau die dir sagt, dass sie fühlt wie sie das Leben in die Hand genommen hat und führt wie das Eichhörnchen zur Haselnuss oder eben den Kranich nach Süden und wieder zurück und spürst, dass Du das auch könntest, ganz sicher sogar, dass du auch zulassen würdest, dass das Leben dich überrollt, wenn es denn nur mal käme und rollte und über Dich weg – aber es kommt eben nicht, stimmt's?

Aber wäre es nicht trotzdem und gerade deshalb schön, mal wieder so jemandem zu begegnen? Zum nicht vergessen, dass es geht? "Zwei im Sinn" das bist Du und die andere, das bist Du uns deine bessere Hälfte – die, die sich traut.

"Zwei im Sinn" ist sicher nicht einfach zu lesen und vielleicht ein zweiter Blick von Nöten und bestimmt sind die vielen Sprünge durch Personen und Zeiten nur mit Einsatz zu meistern und schon gar nicht immer dramaturgisch elegant – bestimmt ist dieses Buch nicht perfekt.

Ist das nicht schön?
K
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