Die Komkonsolen-Kabinen, die aneinandergereiht die Passagierhalle von Escobars größter kommerzieller Orbital-Transferstation säumten, hatten verspiegelte Türen, die von regenbogenarbenen Lichterzeilen in diagonale Segmente geteilt wurden.
Die Flotte der freien Dendarii-Söldner wartet im Orbit um Escobar auf die Rückkehr ihres Kommandanten Admiral Miles Naismith von Barrayar, wo er neue Einsatzbefehle erhalten sollte. Doch es ist ein Klon von so unglaublicher Ähnlichkeit, der ihnen untergeschoben wird, dass selbst seine langjährigen Kampfgefährten den Austausch nicht merken. Er stellt ein Kampfkommando zusammen, um seine privaten Interessen zu verfolgen: einen Überfall auf die Genlabors des Hauses Bharaputra, seine eigenen "Erzeuger". Sein Ziel ist ehrenwert: Er will dieser schändlichen Genmafia das Handwerk legen, in dem er fünfzig Kinder befreien will, die dort für Gehirntransplantationen bereitgehalten werden, um das Leben reicher Kunden zu verlängern. Der Plan gelingt, doch durch ein unglückliches Zusammentreffen kommt es zum Desaster.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Spiegeltanz
Gesamtbewertung
4.7
Plot / Unterhaltungswert
5.0
Charaktere
5.0
Sprache & Stil
4.0
Ich habe die Geschichte als Bestandteil des Sammelbandes "Der Doppelgänger" gelesen.
Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, obwohl Miles diesmal nicht die Hauptrolle spielt. Der Hauptteil der Handlung konzentriert sich auf seinen Klon Mark und gibt seine Sichtweisen und Gedankengänge wieder. Mark beschließt in die Rolle Miles, genauer gesagt Admiral Naihems zu schlüpfen, um so mit dessen Truppe eine Befreiung der Klone auf Jackson’s Whole vorzunehmen. Da er zwar Miles Genie besitzt, aber nicht seine taktische Ausbildung, geht einiges schief und in kürzester Zeit muss Miles sich als sein Retter betätigen, da er in Mark nach betanischer Tradition seinen kleinen Bruder sieht, den es zu beschützen gilt. Danach gerät die Situation noch mehr aus dem Ruder, aber immerhin scheint es nun eine Zukunft für Mark innerhalb der barrayanischen Familienstruktur zu geben - wenn alle Gefangenen befreit und gerettet sind...
Das eigentliche Thema der Geschichte ist "Identität". Was macht Miles zu dem Mann, der er ist, was ist erlernt und welche Züge in ihm hat er geerbt. Mit Mark lernen wir in gewisser Weise einen anderen Miles kennen, einen, der keine Familie besitzt, auf die er vertrauen könnte, aber auch nicht so früh verantwortungsvolle Entscheidungen treffen musste, bei denen er die Belange seiner Umgebung berücksichtigen musste. Besonders gut gefiel es mir, als Mark und Miles beide zu der Schlussfolgerung gekommen sind, dass sie ein wenig Rücksicht auf den jeweils anderen nehmen müssten, da er im Moment in einer schwierigen Situation sei - das zeigt wie ähnlich sich die beiden doch sind.