Stephen King: Der Anschlag

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Stephen King: Der Anschlag
ET (D)
2012
Ausgabe
Digital
Originaltitel
11/22/63
ET (Original)
2011
ISBN-13
B006W8Z946

Sonstiges

Originalsprache
amerikanisch

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Informationen zum Hörbuch

Sprecher
Typ
Hörbuch (ungekürzt)

Handlungsort

Handlungsorte
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Am 22. November 1963 fielen in Dallas, Texas, drei Schüsse. John F. Kennedy starb, und die Welt veränderte sich für immer. Wenn man das Geschehene ungeschehen machen könnte - wären die Folgen es wert? Jake Epping kann in die Vergangenheit zurückkehren und will den Anschlag verhindern.

Jake Epping lebt ein normales Leben, bis sein Freund Al ihm ein großes Geheimnis enthüllt: Er kennt ein Portal, das ins Jahr 1958 führt. Und Al gewinnt ihn für eine wahnsinnige Mission. Jake soll in die Vergangenheit zurückkehren und das Attentat auf John F. Kennedy vereiteln, um den Gang der Geschichte positiv zu korrigieren. Und so beginnt für Jake ein neues Leben in einer für ihn neuen Welt. Es ist die Welt von Elvis und JFK, von großen amerikanischen Autos und beschwingten Highschool-Tanzveranstaltungen. Es ist die Welt des gequälten Einzelgängers Lee Harvey Oswald, aber auch die der Bibliothekarin Sadie Dunhill, die Jakes große Liebe seines Lebens wird - eines Lebens, das gegen alle normalen Regeln der Zeit verstößt. Und je näher Jake seinem Ziel kommt, den Mord an Kennedy rückgängig zu machen, desto bizarrer wehrt sich die Vergangenheit dagegen - mit aller gnadenlosen Gewalt, die sich auch gegen Jakes neue Liebe richtet...

Stephen Kings neuer großer Roman ist eine Tour de Force, die ihresgleichen sucht - voller spannender Action, tiefer Einsichten und großer Gefühle.

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Eine kurzweilige Geschichtslektion
Gesamtbewertung
 
4.8
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Sprecher
 
5.0
Es gibt Momente, in denen die Welt den Atem anzuhalten scheint. Momente, nach denen man genau weiß: Nichts wird wieder so sein wie zuvor. Einer dieser Momente fand am 22. November 1963 in Dallas, Texas, statt, als John F. Kennedys Kopf durch einen Gewehrschuss zerfetzt wurde und sein Blut Jackie Kennedys rosafarbenes Kleid rot färbte. War der Tod des von Demokraten geliebten und von Republikanern gehassten Präsidenten vorbestimmt? Wie wäre unsere Geschichte verlaufen, hätte die Welt damals normal weiteratmen können? Was, wenn das Attentat auf Kennedy niemals geschehen wäre? Diese Fragen sind normalerweise nicht zufriedenstellend zu beantworten und dennoch stellen wir sie uns immer wieder.

Al Templeton treibt die Grübelei weiter, denn in seinem Diner befindet sich eine geheimnisvolle Treppe in die Vergangenheit. Ein Zeitreiseportal, dessen Stufen einen immer zum gleichen Tag des Jahres 1958 führen. Anfangs denkt Al nicht daran, die Weltgeschichte zu verändern, sondern kauft lieber günstiges Rindfleisch in der Vergangenheit, um günstige Burger in der Zukunft verkaufen zu können. Doch das Schicksal schlägt unbarmherzig und er muss sich seienem Freund Jake Epping anvertrauen. Nun betraut er diesen damit, den Anschlag auf Kennedy zu verhindern. Und was kann schon passieren? Geht es schief, kann Jake jederzeit nochmal neu beginnen, denn jedes Durchschreiten des Portals hat einen Neustart zur Folge.

Jake Epping, ein Mann, der keine Tränen vergießen kann, nennt sich in der Vergangenheit fortan George Amberson. Rasch findet er sich in seinem neuen Leben ein und als er schließlich in der Kleinstadt Jody eine Stelle als Highschool-Lehrer annimmt und die Bibliothekarin Sadie Dunhill kennen lernt, scheint die grausame Tat noch in weiter Ferne. Doch die neue Zukunft rückt unerbittlich näher.

Stephen King ist immer dann am besten, wenn er ... tja, wenn er schreibt. "Der Anschlag" ist eine wunderbar leichtfüßige, detaillierte und unglaublich kurzweilige Vorlesung in amerikanischer Geschichte mit so viel nostalgischem Charme, dass man die Petticoats zum Lindy Hop vor dem inneren Auge fliegen sieht. Oft erschien mir Kings Recherche zu Lee Harvey Oswald fast minutiös - es ist unglaublich, welche Details der Autor in dem Buch so spannend unterbringen konnte.

Was also passiert, wenn man so maßgeblich in die Vergangenheit eingreift? Wendet sich dann wirklich alles zum Besseren? Wäre auch Martin Luther King noch am Leben? Hätte es keine Rassenunruhen in Detroit 1967 gegeben, die 43 Menschen das Leben kostete? Gibt es wahrhaftig den Schmetterlingseffekt, der sich so indirekt auswirkt? Ein Effekt, der beweist, dass alles miteinander in Harmonie existiert und zusammenhängt? Gemeinsam mit Jake reisen wir in die Vergangenheit, um mit all diesen Gedanken zu spielen und nebenbei noch jede Menge über einen kurzen, aber sehr tragischen amerikanischen Zeitabschnitt zu lernen. King macht es dem Leser leicht, seine Charaktere lieb zu gewinnen mit ihren Ecken und Kanten. Jake, der Mann, der nicht weinen kann - und der dennoch allen Grund dazu bekommen wird im Verlauf seiner Geschichte. Der "Gelbe-Karten-Mann", die wunderbare Bibliothekarin Sadie, Al und viele mehr. Sie alle habe ich lieb gewonnen und ihre Schicksale rührten mich sehr.

Alles ist in Harmonie. Und weil das so ist, treffen geübte King-Leser auf einige bekannte Ortsnamen: Da wäre zuerst einmal die gruselige Kleinstadt Derry, die Fans bereits aus den Romanen "Es", "Schlaflos", "Das Monstrum" und "Sara" kennen. Epping landet ein paar Wochen nach den Ereignissen des ersten Teils von "ES" in Derry und dort begegnet er einigen Figuren aus dem Roman (Beverly Marsh und Richie Tozier). ES selbst versucht ihn sogar einmal erfolglos in einen umgestürzten Kamin zu locken. Auch die Castle Rock aus "The Dead Zone - Das Attentat", "Cujo", "Stark - The Dark Half", "In einer kleinen Stadt" und einer Vielzahl weiterer King-Romane, kommt in "Der Anschlag" vor. Nicht vergessen dürfen wir hier auch eine weitere zentrale Figur des Buches: Jake Epping legt seine Hand auf einen weiß-roten Plymouth Fury, kaum dass er im Jahre 1958 gelandet ist. Der Ex-Mann seiner Freundin Sadie fährt ebenfalls einen weiß-roten 58er Plymouth Fury. Dieses Auto ist die "Hauptdarstellerin" des Romans "Christine". Auf Wikipedia gibt es weitere Hinweise zu solchen Verknüpfungen.

Noch ein paar Worte zum Sprecher: David Nathan hat die meisten Hörbücher von Stephen King gelesen. Er schafft es immer wieder, einen 1000-Seiten-Geschichts-Wälzer so packend zu sprechen, dass die Zeit wie im Fluge vergeht. Ich könnte mir vorstellen, dass ich für das Lesen des Buches die doppelte Zeit gebraucht hätte. Deshalb ziehe ich gerade im Falle dieser Wälzer Kings die ungekürzten Hörbücher der gedruckten Version vor.

Übrigens: Keinerlei Horror zwischen den Buchdeckeln. Natürlich ist manches ein bisschen unheimlich (Derry fand ich sehr gruselig), aber bis auf die Sache mit dem Zeitreiseportal gibt es nichts sehr Übersinnliches zu entdecken. Die Erklärung am Ende fand ich übrigens auch ganz passend. Vielleicht etwas übereilt und mit weniger Detailverliebtheit, aber das mag daran liegen, dass es King vorrangig um das Leben Lee Harvey Oswalds vor dem Attentat ging. Der Rest war dann tatsächlich recht flott abgehandelt, aber ich habe so viel auf so vergnügliche Weise gelernt, dass ich keinen größeren Wert auf einen etwa abstrusen Erklärungsversuch legte. Für mich ganz sicher ein Volltreffer.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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Stephen King – Der Anschlag, gelesen von David Nathan
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Sprecher
 
4.0
Der Dinerbesitzer Al Templeton tritt mit einer verrückten Bitte an den Highschoollehrer Jake Epping heran - er bittet ihn, über ein Zeitloch im Diner in die Vergangenheit zu reisen und Lee Harvey Oswald daran zu hindern, John F. Kennedy zu erschießen. So reist Jake in das Jahr 1958 zurück und beginnt dort ein Leben als George Amberson. Nach und nach kommt er Oswald auf die Spur - erfahren wir hier die "wahren" Umstände um den Tod Kennedys? Wird es George gelingen, Oswald aufzuhalten? Und wenn er es schafft, wird es die erhoffte Wirkung auf die Zukunft haben?

Zeitreisen einmal anders. Die typischen Zeitreiseprobleme umgeht Stephen King hier ziemlich elegant. Al weiß nicht, wie sein "Kaninchenbau" wie er seinen Zeittunnel nennt, funktioniert - also gibt es auch kein Erklärungsmodell. Auf die Frage, ob es nicht eine Katastrophe auslösen kann, wenn man seinen eigenen Großvater umbringt, antwortet Al sinngemäß: "Wer zum Teufel würde denn so etwas tun?" Und so beschäftigt sich die Geschichte lange Zeit nicht mit den logischen Aspekten der Zeitreise.

George reist also in die Vergangenheit und richtet sich dort ein Leben ein. Lange Zeit ist das Buch einfach eine historische Erzählung und obwohl King in gewohnt epischer Breite schreibt, habe ich mich mit meinem Hörbuch nicht gelangweilt. Er zieht den Hörer in seinen Bann, man ruft sich alles, was man über die 50er und 60er Jahre weiß und schon gesehen hat vor das geistige Auge und genießt einfach eine gute Geschichte. Die Annäherung an Georges eigentliches Ziel erfolgt langsam und der Teil, der sich einfach nur mit Georges Leben befasste hat mir eigentlich am besten gefallen. An einer Stelle musste ich sogar vor Rührung weinen - wie die meisten der in dem Moment im Buch auftretenden Personen auch. King (und sicher auch Vorleser Nathan) schaffen eine innige Nähe zu den Protagonisten, sie wachsen einem unheimlich ans Herz und man fühlt enorm mit ihnen mit.

Der kingtypische Horror fehlt eigentlich vollständig und klingt nur mal vorübergehend an, was mir aber überhaupt nichts ausgemacht hat. Der Rest von George Ambersons Leben in der Vergangenheit tröstete mich vollkommen darüber hinweg. Bis zum Höhepunkt des Buches hat es mich auch vollkommen zufrieden gestellt und gefesselt, danach jedoch flaute es enorm ab. Das Ende war dann schon richtig an den Haaren herbeigezogen (auch wenn man King-Maßstäbe setzt) und hat mich auch gar nicht mehr so richtig interessiert. Vielleicht wäre ein etwas früheres Ende oder zumindest ein Ende ohne logischen Erklärungsversuch und Schmetterlingseffekt überzeugender gewesen.

Zu David Nathan muss ich nicht mehr viel sagen - er ist einfach ein ausgezeichneter Hörbuchsprecher und könnte wahrscheinlich auch eine DIN-Norm fesselnd vortragen.

Trotz der Kritik am Ende war Der Anschlag ein Hörbuch, das zu hören sich gelohnt hat.
V(
Top 50 Bewerter 70 Bewertungen
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