Jack Kerouac (* 12. März 1922 in Lowell, Massachusetts; + 21. Oktober 1969 in Saint Petersburg; eigentlich Jean Louis Lebris de Kerouac) war ein US-amerikanischer Schriftsteller mit franko-kanadischen Wurzeln und einer der wichtigsten Vertreter der Beat Generation.
Kerouac wurde in eine franko-kanadische Familie geboren, wo er den französischen Dialekt Joual sprach und erst mit seiner Einschulung Englisch lernte. Der frühe Tod seines älteren Bruders Gerard war für den jungen Jack ein tragisches Ereignis, das er in Visions of Gerard zu verarbeiten versuchte.
Seine sportlichen Erfolge brachten ihm 1940 bis 1941 ein Stipendium an der Columbia University in New York City ein, wo er zusammen mit Kommilitonen wie Allen Ginsberg und William S. Burroughs den Ursprung der Beat Generation bildete. Die Beatniks gelten als erste Vertreter des Genres der Popliteratur.
Zwischen 1947 und 1950 reiste Kerouac mit dem oft als irre bezeichneten (auf jeden Fall galt das für seine Fahrkunst) Neal Cassady kreuz und quer durchs Land. Cassady war für Kerouac die Verkörperung eines romantischen Ideals von Amerika: rastlos, abenteuerlustig, sexuell überaktiv - ein Cowboy, der das Pferd gegen ein Auto getauscht hat. Kerouac saß meist nicht selbst am Steuer, er war stets vielmehr Beifahrer und Beobachter.
Kerouac fand zunächst keine Sprache für das Erlebte, die wilden Partys, die Rastlosigkeit und künstlerischen Visionen seiner Freunde, das Leben aus Gelegenheitsjobs und Kunst. Erst der frische und ekstatische Stil, in dem Neal Cassady ihm Briefe schrieb, erschien Kerouac als der richtige Zugang zu dem Lebensgefühl, und so entstand 1951 der Roman On the Road (deutsch: Unterwegs), der aber erst 1957 veröffentlicht wurde.
On The Road war Kerouacs Durchbruch und Höhepunkt seiner Karriere. Damit wurde er zur Zentralfigur der Beat Generation und auch für die Verleger interessant. Für eine Weile konnte Kerouac von seinem Schreiben leben, wenn auch nicht üppig. Der Stil von Kerouac zeichnet sich durch eine hektische und atemlose Phrasierung aus. Es gibt Sätze, die über sieben oder acht Zeilen gehen, bisweilen nehmen sie eine ganze Seite ein. Für manche erinnert die Stilistik an Improvisationen der Jazzmusik. So ist es kein Zufall, dass Kerouac in seinen Werken viel über Jazzmusik und Jazzmusiker schreibt.
Mit dem Ruhm begann auch Kerouacs Niedergang: Von der Kritik ignoriert, zerrissen und verlacht, von Fans verfolgt, die ständig mit ihm trinken und herumfahren wollten, seine Freunde Ginsberg und Burroughs irgendwo unterwegs, versank er zunehmend im Alkohol und flüchtete sich immer öfter in das Haus seiner Mutter. Die Kommerzialisierung dieser literarischen Jugendbewegung nahm überhand. Kerouac wurde immer verbitterter. Vor allem beachtete ihn die Literaturkritik weiterhin kaum oder tat seine Bücher als ,,Geschreibsel (Truman Capote) ab. Kerouac litt weiter ständig unter Geldnot und zog mit seiner Mutter mehrfach von Florida an die Ostküste und wieder zurück. Er trank die ganze Zeit und baute körperlich sichtlich ab.
1966 heiratete er ein drittes Mal, und zwar die Schwester eines Jugendfreundes: Stella Sampas. Mit ihr und seiner Mutter zog er erst in seine Heimatstadt Lowell und dann nach Saint Petersburg in Florida, wo er, von Alkohol und anderen Drogen zerstört, am 21. Oktober 1969 starb. Kerouacs Beerdigung wohnte unter anderen Bob Dylan bei, sein Grab liegt auf dem Edson Cemetery in Lowell. Das Grabmal von Kerouac taucht im Musikvideo zu Bob Dylan's Lied ,,Series of Dreams" aus dem Jahr 1989 auf.
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