Zwischen Hexen, Drachen und Katzen
Vor gut einem Jahr hatte ich das erste Mal die Gelegenheit, ein Interview mit Kristina Günak zu führen und sie zweimal live, persönlich und in Farbe J zu treffen. Ein sehr liebenswerter, sympathischer Mensch, mit dem man sich richtig gut unterhalten kann und die mir nicht nur mit ihren Büchern – die allesamt zu meinen Lieblingsbüchern zählen – immer eine Riesenfreude macht.
Daher freue ich mich riesig, das Kristina wieder bereit war, meine Fragen zu beantworten und daraus entstand dieses Interview. Ein dickes Dankeschön hierbei auch an Markus S. und Stefanie Ross, die jeweils eine Frage, auf die ich selber niemals gekommen wäre, beisteuerten.
Katja: Liebe Kristina, es ist ein Jahr vergangen seid wir uns das letzte Mal zu einem Interview getroffen haben. Wie geht es Dir? Was hat Dir das vergangene Jahr gebracht?
Kristina Günak: Hallo liebe Katja, schon wieder ein Jahr rum? Ich bin erschüttert ...
Das vergangene Jahr habe ich viel geschrieben, so dass in diesem Jahr gleich zwei Bücher und einige Beiträge in einer Kurzgeschichten-Sammlung herauskommen.
Außerdem habe ich eine zweite Identität angenommen. Ich schreibe unter dem Namen Kristina Steffan jetzt auch für den Diana Verlag. „Nicht die Bohne!“ erscheint im April.
Katja: Du bist ja sehr fleißig. So erscheint unter anderem der dritte Band von Elionore Brevent in diesem Frühjahr. Die Begeisterung Deiner Leser für die Reihe rund um die liebenswerte Hexe, dem Vampir und dem Gestaltwandler kennt keine Grenzen. Hast Du mit dem Erfolg gerechnet? Oder bist Du total überrascht worden davon, wie gut die 3 ihre Leser im Griff haben?
Kristina Günak: Sagen wir so: es freut mich einfach! Die drei Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen und es ist eine Wonne mit meinen Leserinnen über die Bücher zu sprechen und festzustellen, dass es ihnen ebenso geht.
Katja: Was hat Eli vor? Wird sie weitere Abenteuer bestehen wollen? Oder sagt sie „es reicht, ich will mein Leben mit Vincent genießen“.
Kristina Günak: Och, also Eli würde dann jetzt gerne in den Ruhestand gehen, Hütten verticken und mit Vincent knutschen. Aber es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass die Welt eventuell doch noch einmal von ihr höchstpersönlich errette werden muss.
Katja: Ich persönlich finde die Cover Deiner Bücher so gelungen. Hast Du Einfluss auf die Gestaltung? Kannst Du Deine Gedanken mit einbringen oder verlässt Du Dich komplett auf die Layout- und Grafikabteilung?
Kristina Günak: Die Damen auf den Covers durfte ich gemeinsam mit dem Verlag aussuchen und ich finde nach wie vor, dass Eli so aussehen könnte. Der Verlag bindet mich immer mit ein, was wirklich Spaß macht, aber letztendlich bin ich Autorin und keine Grafikerin. Insofern überlasse ich das dann doch gerne dem Verlag und natürlich Agnieszka Szuba. Sie hat ein wirklich gutes Händchen dafür.
Katja: Neben dem dritten Teil von Eli erscheint ja noch ein Band mit Kurzgeschichten rund um Katzen, wo Du drei Geschichten beigesteuert hast. Und dazu noch „Nicht die Bohne“. Dieses allerdings unter einem Pseudonym. Warum ein Pseudonym und warum der Verlagswechsel?
Kristina Günak: Auf die Katzengeschichten freue ich mich schon sehr. Ich kenne ja nur meine eigenen und bin gespannt auf die meiner Kollegen.
„Nicht die Bohne!“ ist ein Chick-lit Roman, also ohne Hexen und Vampire und die restlichen Mitwirkenden im Fantasy Bereich. Mit diesem Genre bin ich bei Diana sehr gut aufgehoben. Um aber deutlich zu machen, dass ich das Genre wechsle, gibt es hier ein Pseudonym.
Katja: Und warum gerade Katzengeschichten? Liebst Du Katzen? Oder hast Du gar eine Katze als Haustier?
Kristina Günak: Ich bin eigentlich mehr der Hundetyp. Katzen finde ich faszinierende, aber auch durchaus suspekt. Als Ubooks mich frage, ob ich bei diesem Projekt mitmachen wollte, musste ich erstmals eine Freundin und deren Katze besuchen. Die war sehr freundlich zu mir (also die Katze, die Freundin ist es immer) und hat mich total inspiriert.
Katja: Mir persönlich hat ja neben der Geschichte um Eli auch das Buch „Die Drachenbraut“ sehr gut gefallen, ich habe es regelrecht verschlungen. Natürlich interessiert mich hier ganz besonders die Frage nach einer Fortsetzung. Wird es einen zweiten Teil geben?
Kristina Günak: Ich weiß es nicht. Und das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Es könnte ja schon irgendwie ... so mit Hornet und Valentins Tochter ... schauen wir mal. ;-)
Katja: Du schreibst ja an vielen Projekten, hast Deinen Job und Deine Familie. Wie schaffst Du es, alles unter einen Hut zu bringen? Wie kannst Du nach einem stressigen Tag am besten entspannen?
Kristina Günak: Lesen. Lesen, und wenn das nicht hilft: noch mehr lesen.
Katja: Jetzt mal eine ganz freche Frage – die ich im Auftrag von Stefanie Ross stelle: Nascht Du eigentlich viel beim Schreiben? Wie viel Schokolade „brauchst“ Du zum Beispiel *lach*
Kristina Günak: Sehr nett! Also ich bemühe mich, KEINE Schokolade zu essen. Meistens gelingt es mir nicht. Eine Grammangabe hätte ich jetzt nicht. Durchschnittlich ca. einen Riegel? Maximal zwei. Nur in Ausnahmesituationen mehr.
Katja: In wenigen Wochen ist ja die Leipziger Buchmesse und die zweite Auflage der Loveletter-Convention in Berlin steht dieses Jahr auch wieder an. Bei beiden Events wirst Du dieses Jahr wieder dabei sein. Freust Du Dich schon darauf? Bist Du jetzt weniger aufgeregt vor solchen Lesungsterminen? Oder ändert sich das nie?
Kristina Günak: Ich warte noch darauf, dass ich irgendwann mal ganz cool und abgebrüht auf dem Stuhl Platz nehme, vorlese, Fragen beantworte und danach tiefenentspannt einen Sekt konsumiere. Ich habe ja nun schon einige Lesungen hinter mir, aber ich bin immer noch unfassbar aufgeregt. Das legt sich nach den ersten zehn Sätzen, aber da muss man ja auch erstmals hinkommen!
Auf der Leipziger Buchmesse werde ich am Sonntagnachmittag um vier lesen. Also wer Lust und Laune hat, kann mich da ja mal besuchen. Die genauen Termine werde ich bei Facebook und auch meiner Homepage noch bekannt geben.
Katja: Nutzt Du solche Messen eigentlich auch, um für Dich selbst neue Bücher, neue Autoren zu entdecken? Wie entdeckst Du „Neuheiten“ für Dich? Stöberst Du stundenlang im Buchladen; lässt Du Dich beraten oder verlässt Du Dich auf Empfehlungen von Freunden?
Kristina Günak: Ich entdecke leider fast täglich Bücher, die ich lesen möchte. Den Loveletter durchforste ich immer mit gezückten Stift, um anzukreuzen, was ich ganz dringen bald (!) haben muss. Buchmessen sind sehr gefährlich für mich. Zum Glück bin ich meistens so beschäftigt, dass ich keine Zeit habe, großartig nach neuem Lesestoff zu fahnden. Sonst müsste ich wohl einen leeren Koffer mit mir führen. Der wäre dann hinterher voll und mein SuB noch höher.
Katja: Und noch eine Frage, die mir ein begeisterter Leser von Dir – ja ein Mann – übermittelt hat. Kristina, deine Leser lieben besonders deine Charaktere und wie du sie beschreibst. Würdest Du deine Charaktere auch (so wie wir) gern mal persönlich treffen?
Kristina Günak: Die Eli würde ich gerne mal treffen und einen Kaffee mit ihr trinken. Und Vincent auch, einfach um zu kontrollieren, ob er in echt so lecker aussieht, wie ich ihn immer beschreibe. Und Paula, meine Heldin aus „Nicht die Bohne!“ würde ich dann spontan auch mit einladen. Die ist nämlich mein persönliches Vorbild in „sturem Kurshalten“ trotz Orkanböen und das finde ich toll.
Katja: Drehen wir den Spieß mal um Gibt es etwas, was Du mich fragen willst?
Kristina Günak: Was liest du gerade? Wann kommt der Frühling? Sehen wir uns in Leipzig? Trinken wir dort einen Kaffee? Kennst du eigentlich Sookie Stackhouse? Warum kannst du Kekse backen und ich nicht? Muss ich jetzt wieder ein Jahr warten, bis du mir Fragen stellst?
Katja: Oh, dass sind aber viele Fragen auf einmal. Dann versuch ich mal mein Glück …
Den Frühling? Hhm, den hab ich noch nicht getroffen …. Ich glaub der ist noch verreist und wird erst im März oder April nach Hause kommen. So lange werden wir mit dem Besucher „Winter“ und „Mistwetter“ noch zurechtkommen müssen. Aber so langsam nervt deren Besuch – obwohl es auch schöne Seiten hat.
Was ich gerade lese? Zwei Bücher hab ich letzte Woche parallel gelesen – zum einen ein wunderbaren Romantic-Thriller mit dem Titel „Im Visier des Todes“ von Olga A. Krouk und zum abschalten das herrliche Buch „Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“ von Dora Heldt. Jetzt steh ich vor meinem Mini-SUB von 14 Büchern und kann mich grad überhaupt nicht entscheiden was ich lesen will. Sookie Stackhouse kenn ich natürlich.
Hey, ich hoffe doch, dass wir auf der Leipziger Buchmesse uns endlich mal wieder treffen können und ein Käffchen miteinander schlürfen. Denk dran, ich bring die Baumkuchen-Muffins mit. Und viele Bücher zum signieren – immerhin habe ich in meinem Umfeld etliche mit dem Eli-Virus infizieren können.
Und warum ich Kekse backen kann und Du nicht? Na logisch – irgendwie muss ich Dich doch „bestechen“ können. Nee im Ernst, keine Ahnung. Aber ich liebe es und werde versuchen Dich immer mit zu bedenken wenn ich backe J Die Post will ja auch was verdienen.
Liebe Kris, vielen Dank das Du Dir wieder die Zeit genommen hast und meine Fragen beantwortet hast. Ob Du wieder ein Jahr warten musst, bis ich Dich löchere? Wir werden sehen, ob und wann mir wieder gute Fragen für Dich einfallen.
Ich wünsch Dir alles Liebe und Gute, viele neue gute Ideen und das wir uns bald mal wieder sehen können.
Interview: Katja Ezold (Sternchen28)
Fotos: Kristina Günak (2), Katja Ezold (1)