Raven, Michelle (deutsches Interview)

Von Gestaltwandlern und Navy Seals

Michelle Raven, die junge sympathische Autorin lernte ich dank meiner Freundin Karin (Kiala) kennen. Mal wieder – sie ist meine Inspiration und hat mich auf die Serie Ghostwalker aufmerksam gemacht, in dem sie mir die ersten Bände ausgeborgt hat.

Das erste Buch musste sie mir fast noch aufdrängen – die andere Bände nicht mehr. Dann war ich genauso hibbelig wie sie auf den neusten Band und dann kamen die Leserunden dazu.

Michelle hat es mit ihrer Schreibweise, ihrem Schreibstil und den wunderbar charakterisierten Figuren geschafft mich in den Bann zu ziehen

Und so hatte sie schon nach den ersten Bänden eine treue Leserin mehr und nun steht unser erster persönlicher Kontakt kurz bevor – auf der Loveletter-Convention in Berlin werde ich Michelle Raven zum ersten Mal bei einer Lesung erleben und ich freu mich riesig darauf

Im Vorfeld zu der Convention entstand das folgende Interview:

Literaturschock.de: Liebe Michelle, erst einmal herzlichen Dank für Deine Zeit, die Du Dir mit dem Interview hier nimmst.

Michelle Raven: Aber gerne. Ich freue mich über das Interesse.

Literaturschock.de: Was mich zuerst interessiert – erzähl doch mal etwas über Dich. Was macht den Menschen Michelle aus? Wie entspannst Du am besten? Und was fasziniert Dich?

Michelle Raven: Eigentlich gibt es gar nicht viel über mich zu erzählen. Ich lebe derzeit in Niedersachsen, leite zwei Museumsbibliotheken und schreibe in meiner Freizeit spannende und romantische Bücher. Ich war schon immer ein Bücherwurm, sei es als Leserin, als Bibliothekarin oder als Autorin. Dementsprechend entspanne ich mich auch am besten im Sessel (oder auf dem Balkon) mit einem guten Buch vor der Nase. Mich faszinieren grandiose Landschaften, besonders die weiten Wüsten- und Felsenlandschaften im Südwesten der USA.

Literaturschock.de: Wie muss ich mir den Arbeitstag von Dir vorstellen? Schreibst Du in Ruhe zu Hause in einem bestimmten Rhythmus? Oder brauchst Du viel Trubel um Dich herum und schreibst daher in einem Cafe oder ähnlichem.

Michelle Raven: Bei Trubel könnte ich gar nicht schreiben, ich brauche die Ruhe und Ordnung meines Arbeitsplatzes zu Hause. Wenn ich von der Arbeit komme, esse ich etwas und setze mich dann an den Laptop. Am Wochenende habe ich dann mehr Zeit zum Schreiben.

Literaturschock.de: Was machst Du, wenn Dir mitten am Tag, wenn Du vielleicht mit dem Auto oder mit Freunden / Familie unterwegs bist, Ideen auf Dich einströmen? Hast Du immer ein Notizbuch griffbereit?

Michelle Raven: Da ich mit dem Bus fahre, bin ich wenigstens nicht verkehrsgefährdend, wenn mir etwas einfällt. Ein Notizbuch ist immer dabei, aber zur Not reicht auch das Handy. Für nächtliche Einfälle habe ich ein Notizbuch im Nachttisch. Schwierig wird es unter der Dusche (was tatsächlich häufiger vorkommt als man annehmen würde), dann muss ich mir den Einfall eben so lange merken, bis ich wieder an Papier komme. Zur Not sage ich es die ganze Zeit vor mir her, damit ich ja nichts vergesse.

Literaturschock.de: Brauchst Du beim Schreiben literweise Kaffee oder Tee? Oder vielleicht Schokolade als Nervennahrung?

Michelle Raven: Eigentlich brauche ich nicht unbedingt etwas, aber ich gebe zu, es ist eine Versuchung, beim Schreiben etwas zu kauen. Allerdings wirkt sich das nicht gut auf die Figur aus, deshalb versuche ich, das zu vermeiden.

Literaturschock.de: Mit dem 6. Band endete jetzt die beliebte Ghostwalker-Serie. Warst Du sehr wehmütig als Du den letzten Punkt unter die Geschichte gesetzt hast? War es ein leichter Entschluss für Dich, die Serie zu beenden oder wird es vielleicht sogar irgendwann mal eine Fortsetzung geben?

Michelle Raven: Die Entscheidung, dass es der letzte Band sein würde, stand für mich schon länger fest. Trotzdem war es natürlich nicht einfach, die Ghostwalker nach drei Jahren loszulassen und vor allem die ganzen noch offenen Fäden zusammenzubringen. Ich war aber auch froh, endlich wieder etwas anderes schreiben zu können. Ich habe es doch sehr vermisst, in meinem angestammten Genre Romantic-Thrill schreiben zu können. Ob es jemals eine Fortsetzung der Ghostwalker geben wird, kann ich noch nicht sagen. Auf jeden Fall müsste ich mir dann einen neuen Hintergrund ausdenken, denn die Geschichte rund um Lee ist ja mit dem sechsten Band abgeschlossen.

Literaturschock.de: Auf Facebook gab es ein Gewinnspiel in dem Du und der Verlag Lyx wissen wollten, welche Figur der Liebling der Leser ist. Mit 105 Nennungen war Torik auf dem 1. Platz, gefolgt von Coyle (93 Nennungen) und Marisa (40 Nennungen). Damit lag meine persönlichen Lieblingsfiguren / mein Lieblingspärchen auf Platz 2 und 3. Welche Deiner Figuren aus der Ghostwalker-Reihe war eigentlich Deine Lieblingsfigur und welche ging Dir gehörig auf die Nerven?

Michelle Raven: Ich kann gar nicht sagen, dass ich eine spezielle Lieblingsfigur hatte. Torik gehört auf jeden Fall dazu, genauso wie Sawyer. Bei den Frauen war es tatsächlich Marisa, die mich die ganzen Bände über nicht losgelassen hat. Aber eigentlich mochte ich alle sehr gern und fand es schön, über sie schreiben zu können. Auf die Nerven ging mir niemand, im Gegenteil, ich mag eigentlich sogar meine Bösewichte.

Literaturschock.de: Es gibt ja nicht nur die Ghostwalker, sondern auch die Hunter-Reihe und ganz neu die TURTL/E-Reihe. Wie behältst Du den Überblick über alle Deine Geschichten und Figuren? Wie sorgst Du dafür dass nichts durcheinander kommt?

Michelle Raven: Trotz meines normalerweise schlechten Gedächtnisses habe ich keine Probleme damit, die Übersicht über meine Reihen und die Personen zu behalten. Und wenn mir mal ein kleines Detail nicht einfällt, schaue ich einfach in meine Charakter-Dateien, die ich für jedes Buch erstelle, oder die jeweilige Zeittabelle, in der ich jedes Ereignis eintrage.

Literaturschock.de: Du wirst im Juni auf der LoveLetter-Convention in Berlin sein. So wie das Programm ausschaut wirst Du dort mit Lesungen, Blind Dates, Signierstunden und vielen anderen Punkten voll ausgelastet sein. Was erhoffst Du Dir von den zwei Tagen? Den hautnahen Kontakt zu Deinen Fans? Den Austausch mit Kolleginnen?

Michelle Raven: Ich freue mich schon sehr auf die LoveLetter-Convention! Gerade der direkte Kontakt zu meinen Lesern ist mir sehr wichtig, normalerweise sind die Gelegenheiten dazu ja eher begrenzt. Ein wenig Austausch mit den Autorenkolleginnen und den Verlagsmitarbeitern gehört natürlich auch dazu, aber die Leser stehen eindeutig im Vordergrund. Eigentlich ist es fast ein wenig schade, dass ich so extrem eingespannt bin, aber ich hoffe, dass die Leser trotzdem auf ihre Kosten kommen werden.

Literaturschock.de: Welche von den Autorinnen, die auf der LoveLetter-Convention sind, findet sich in Deinem Bücherschrank wieder? Was liest Du überhaupt gern? Was ist DAS Buch Deiner Kindheit und was liest Du aktuell?

Michelle Raven: In meinem Bücherschrank (und auf dem E-Bookreader) befinden sich Bücher von Nalini Singh, Maya Banks, Lisa Marie Rice, Bella Andre, Jeanine Krock und (als Manuskript) von Stefanie Ross. Ich lese hauptsächlich Romantic-Thrill (z.B. Cynthia Eden, Pamela Clare, Leslie Parrish, Karen Robards) aber auch Thriller (z.B. Tess Gerritsen, Lisa Gardner, Nevada Barr, J.A. Jance) und ein wenig Romantic-Fantasy (z.B. Nalini Singh, Gena Showalter, Allyson James). Das Buch meiner Kindheit gibt es gar nicht. Ich habe damals sehr gern die Serie ‚Zauberstein von Camelon’ gelesen. Aktuell lese ich gerade ‚First you run’ von Roxanne St. Claire.

Literaturschock.de: Auf Leserunden.de bist Du sehr aktiv dabei, was Leserunden mit Deinen Lesern angeht. Ich selbst habe auch schon die ein- oder andere Leserunde mit Dir erlebt. Mir gefällt dabei wie gut Du auf Fragen Deiner Leser eingehst und wie ich konnte hautnah erleben, wie Du auf Lob und Kritik reagierst. Was bringen Dir die Leserunden mit Deinen Fans? Was treibt Dich an, Deine wenige freie Zeit damit zu verbringen, auf Fragen und Spekulationen einzugehen, zu kommentieren?

Michelle Raven: Glücklicherweise stehen im Jahr höchstens zwei Leserunden an, daher ist das zeitlich noch zu schaffen. Mir macht es einfach Spaß, gemeinsam mit meinen Lesern eines meiner Bücher zu besprechen, hautnah zu erleben, wie sie auf verschiedene Szenen und Charaktere reagieren und wie die haarsträubensten Spekulationen entstehen. Und manchmal denke ich mir sogar: Warum ist mir das nicht eingefallen? Es ist auf jeden Fall ein Gewinn für mich und ich freue mich, dass es Leser gibt, die sich mit so viel Herzblut an den Leserunden beteiligen.

Literaturschock.de: Was nimmst Du für Dich selbst aus so einer Leserunde mit? Ist sie ein zusätzlicher Ansporn für Dich?

Michelle Raven: Auf jeden Fall. Normalerweise ist man als Autor ja eher abgeschnitten im Schreibprozess, aber sich mit den Lesern auseinanderzusetzen zeigt mir ganz deutlich, wofür ich das Ganze überhaupt mache. Der Leser ist ja sozusagen der Kunde und dementsprechend ist es nicht wichtig, was ich von einem Buch halte, sondern wie es bei den Lesern ankommt, für die ich schreibe.

Literaturschock.de: Auf was darf sich der Leser in Deiner neuen Reihe am meisten freuen?

Michelle Raven: Action, SEALs (Clint! Clint! Clint!) und natürlich Liebe. J

Literaturschock.de: Wird es mal wieder ein Roman / eine Reihe geben in der Gestaltwandler eine Rolle spielen? Oder vielleicht gar Vampire? Oder war die Ghostwalker-Reihe in der Hinsicht einmalig?

Michelle Raven: Das kann ich momentan noch nicht sagen. Es kann durchaus sein, dass mir irgendwann neue Ideen zu einer Para-Serie kommen. Vampire sind allerdings eher unwahrscheinlich, ich mag die Blutabzapfer nicht so. Drachen fände ich dagegen lustig … hm.

Literaturschock.de: Viele Romane erscheinen ja jetzt auch als E-Book. Wie stehst Du zu dieser neuen Art Buch?

Michelle Raven: Ich finde E-Books toll, liebe meinen Reader und bin froh, damit sehr viel Platz einzusparen und vor allem auch in Bus und Bahn lesen zu können, ohne dabei durch das Gefährt zu kugeln, weil ich mich nicht festhalten kann. Und ich kann sie mir sofort herunterladen und muss nicht erst noch warten, bis sie geliefert werden. Sehr praktisch. Wobei es natürlich auch sehr schön ist, ein frisches Papierbuch in den Händen zu halten. Ich denke, beide Arten haben Vor- und Nachteile, und ich bin froh, dass es die Wahlmöglichkeit gibt.

Literaturschock.de: Du bist auch viel im Internet aktiv, postest bei Facebook. Diese Art von Kommunikation wird von vielen Autoren genutzt. Was erwartest Du von der neuen Art Kommunikation?

Michelle Raven: Einen direkteren Kontakt zu meinen Lesern. Seit mein erstes Buch 2002 erschien, habe ich eine Homepage (inzwischen sogar vier) und versuche, meine Leser so gut wie möglich zu informieren, aber der Informationsfluss geht damit immer nur in eine Richtung. Bei Facebook und in Foren kann ich nicht nur meine Informationen verbreiten, sondern bekomme auch welche von meinen Lesern. Es ist schön, so ein direktes Feedback zu erhalten und ich denke, es fällt auch für die Leser eine Hemmschwelle weg, die sie mit der Kommunikation über Email noch hatten.

Literaturschock.de: Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Schreiben Deiner Bücher und uns – Deinen Fans – weiterhin tolle Leseunterhaltung mit Dir.

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