Petra Mattfeldt: Mit Warp-Geschwindigkeit zur Bestsellerautorin

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Petra Mattfeldt wurd 1971 in Norddeutschland geboren. Nach einer Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten arbeitete sie als freie Journalistin. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben und seit 2010 veröffentlicht sie als Caren Benedikt historische Romane. Am 21.07. berichtete sie auf Facebook voller Freude über eine Auszeichnung: Amazon gratulierte ihr mit einem gravierten Plexiglasaufsteller zu 125.000 verkauften Kindle-Exemplaren von "The secret healer"! Anlass für mich, der Autorin ein paar Fragen zu stellen.

Petra Mattfeldt

Susanne Kasper: Erzähle uns doch erst einmal etwas über dich. Was bringt dich zur Weißglut und was macht dir besonders viel Freude?

Petra Mattfeldt: Was bringt mich zur Weißglut....? Gute Frage, ich glaube, nichts so wirklich. Ich nehme vieles dann doch mit der nötigen Prise Humor, was ich als sehr hilfreich empfinde. Freude hingegen macht mir total viel. Gerade jetzt freue ich mich sehr auf unseren unmittelbar bevorstehenden Urlaub, ich liebe Treffen mit Freunden, tolle Gespräche und seit einiger Zeit finde ich Recherchereisen richtig klasse und habe viel Spaß daran. Ja, und dann, auch wenn es inzwischen ja meine "ganz normale" Arbeit ist, macht mir das Schreiben wirklich viel Freude.
 
Susanne Kasper: Neben Petra Mattfeldt, der Autorin, gibt es noch … ?

Petra Mattfeldt: Ganz viel private Petra Mattfeldt. Die Autorin ist nur ein ganz kleiner Teil. Ich bin ein sehr aktiver Mensch, neugierig und mag es, Menschen kennenzulernen und mich mit ihnen zu unterhalten.
 
Susanne Kasper: Wie sieht ein "Schreibtag" bei dir aus?

Petra Mattfeldt: Zu Beginn eines Manuskripts schreibe ich täglich meist nur so zwischen zehn und fünfzehn Seiten. Aber ab etwa Seite 150 kann ich selbst kaum noch aufhören und haue wie eine Verrückte in die Tasten. Dann packt mich mein Text so richtig und ich möchte das Buch am liebsten in eins durchschreiben. Da werden die Nächte dann schon mal sehr lang. Deshalb gibt es eigentlich gar kein normalen Schreibtag, sondern eher verschiedene Phasen eines Buches.
 
Susanne Kasper: Herzlichen Glückwunsch zu 125.000 verkauften Kindle-Exemplaren von "The secret healer" im Mai 2016 auf Amazon.com. Das Buch wurde unter deinem Pseudonym Ellin Carsta veröffentlicht und Amazon gratulierte dir sogar mit einem gravierten Plexiglasaufsteller zu diesem überragenden Erfolg.

Es erschien zuerst auf deutsch unter dem Titel "Die unbeugsame Händlerstochter" im Februar 2016. Danach, im Mai 2016, erfolgte die Veröffentlichung der englischen Version. Auf Amazon.de stehen 155 überwiegend positive Rezensionen inzwischen über 1500 Rezensionen auf Amazon.com gegenüber.

Petra Mattfeldt: Danke für den Glückwunsch! Ich habe mich auch wirklich riesig über den Erfolg gefreut.

Also, "The secret healer" ist die englische Übersetzung von "Die heimliche Heilerin". Der deutsche Titel erschien im Juni letzten Jahres. Das deutsche Buch hat (ich habe gerade nachgesehen) 159 Rezensionen und der englische Titel, wie du schon sagst, über 1500. Ich kann wirklich nicht beantworten, ob die Amerikaner rezensionsfreudiger sind oder woran es liegt. Beide Titel waren und sind teilweise noch im jeweiligen Land Amazon Bestseller. Womöglich liegt es daran, dass in Amerika die Verkaufszahlen nochmal höher sind als die in Deutschland, wenngleich der Unterschied nicht so wahnsinnig hoch ist. Ich bin mit dem Verkauf beider Bücher mehr als zufrieden, oder nein, ich bin wirklich glücklich darüber. So darf es gern weitergehen. 

Amazon als Sprungbrett zum Bestseller

Susanne Kasper: Was glaubst du, ist die Ursache für diesen unterschiedlichen Erfolg?

Petra Mattfeldt: Wie eben schon oben beschrieben, ist der Erfolg an sich gar nicht so unterschiedlich. Beides sind Bestseller im jeweiligen Land.
 
Susanne Kasper: Was unterscheidet deiner Meinung nach den US-Markt vom deutschen Markt oder die amerikanischen Leserinnen von deutschen Leserinnen?

Petra Mattfeldt: Ich weiß gar nicht zu sagen, ob die Unterschiede wirklich so groß sind. Ich habe im einen wie im anderen Land Leserinnen und Leser, die meine Bücher begeistert feiern und auch ebenso welche, die damit nichts anfangen können.
 
Susanne Kasper: War die Übersetzung von Terry Laster und damit der Schritt Richtung Amazon.com von vornherein geplant?

Petra Mattfeldt: Ich habe seinerzeit das Angebot von Amazon Deutschland bekommen. Die Abwicklung läuft jedoch über Amerika. Und ja, es war von vornherein die Übersetzung geplant. Nur mit einem solchen Erfolg hat wohl keiner von uns gerechnet.

Susanne Kasper: Wie kam dein Buch auf Amazon.com? Gab es eine Agentur oder andere Dienstleister, die sich darum gekümmert haben?

Petra Mattfeldt: Bei mir laufen sämtliche Verträge über meine wunderbare Agentin Lianne Kolf. Sie und ihr gesamtes Agenturteam kümmern sich um absolut alles. Ich brauche nur meine Texte zu schreiben. Alles andere wird von dort aus erledigt.
 
Susanne Kasper: Hast du Marketingmaßnahmen ergriffen, wie beispielsweise Kostenlosaktionen?

Petra Mattfeldt: Nein, ich selbst habe da gar nichts gemacht.

Das Geheimnis ihres Erfolges

Susanne Kasper: Hast du einen Tipp für Selfpublisherinnen? Was ist dein Geheimnis?

Petra Mattfeldt: Nun, ich glaube, das ist der große Irrtum: Ich bin keine Selfpublisherin. Bin ich auch noch nie gewesen. Ich arbeite für verschiedene deutsche Verlage ebenso wie für Amazon Publishing. Und letzterer ist ein ganz normaler Verlag, der Vorschüsse bezahlt, Lektoren beschäftigt usw.. Es gibt da keinerlei Unterschiede zu den anderen Verlagen, für die ich arbeite.

Susanne Kasper: Das finde ich eine sehr interessante Information. Als Verlag scheint Amazon also einiges richtig zu machen für seine AutorInnen? Müsste die obige Frage zum US-Markt also eher lauten: Was macht Amazon anders oder besser als andere Verlage?

Petra Mattfeldt: Ich kann es ja nur aus Autorensicht beurteilen und insoweit sagen, dass Amazon ein junges, überaus engagiertes Team hat, mit dem sich die Zusammenarbeit als unheimlich freundlich und unkompliziert darstellt. Da der Verlag noch jung ist, gibt es diese teilweise  festgefahrenen Strukturen nicht. Es ist eine tolle Arbeit in ständigem Austausch. Die Wünsche des Autors wurden (zumindest in meinem Fall) stets berücksichtigt. Oder kurz gesagt: Es macht wirklich Spaß und ist sehr kreativ. Die Unterstützung ist großartig und hat eben die gewaltige Amazon Plattform als Werbung. Ich denke, der Erfolg ist hierbei von allem etwas.

Susanne Kasper: Welche weiteren Pläne hast du hinsichtlich deiner Veröffentlichungen?

Petra Mattfeldt: Ich werde auch weiterhin parallel für verschiedene Verlage arbeiten. Gerade arbeite ich an einem neuen Caren Benedikt Projekt, das mir großen Spaß macht. Unter Petra Mattfeldt wird in Kürze "Tod und Spiele", der neue Fall für meinen Profiler Falko Cornelsen erscheinen. Und es wird auch einen zweiten Teil von "Mulitversum" geben.

Dann im Juli unter Ellin Carsta die Fortsetzung meiner heimlichen Heilerin, "Die heimliche Heilerin und der Medicus". Gerade unter Ellin Carsta werden in kurzer Zeit auch noch mehr Bücher erscheinen. Ein weiteres deutsches im Oktober/November und am 15.11.2016 "The Drapers Daughter", die englische Übersetzung des Romans "Die unbeugsame Händlerstochter". Und natürlich ist auch die Übersetzung der weiteren Ellin Carsta Titel für den englischen/amerikanischen Markt vorgesehen. Es steht also vieles an.

Susanne Kasper: Und nun noch die obligatorische Frage: Wer sind deine Lieblingsschriftstellerinnen? Was deine Lieblingsbücher?

Petra Mattfeldt: Ganz verschieden! Ich mag Ken Follett im Histobereich sehr, Jussi Adler Olsen im Krimi und dann noch unterschiedliche deutsche Autoren, mit denen ich größtenteils inzwischen sehr gut befreundet bin. Und die lieben Kollegen versorgen mich gut mit ihren Werken. :D

Susanne Kasper: Vielen Dank, Petra, dass du dir so spontan die Zeit für das Interview genommen hast!


Weiterführende Links:

Webseite von Petra Mattfeldt

Facebookseite von Petra Mattfeldt

Webseite von Caren Benedikt

Facebookseite von Caren Benedikt

 

SuseÜber die Autorin

Susanne K. (Literaturschock.de)

Susanne Kasper ist Gründerin und Chefredakteurin von Literaturschock und Leserunden.de. Sie liebt es, andere für die Literatur zu begeistern, ist Preisträgerin des Virenschleuderpreises der Kategorie "Persönlichkeit des Jahres" 2016 und bietet unter Social-Reading.media einen Autoren- und Verlagsservice. Über schamlose Mails freut sie sich ebenso wie über vegane Keksspenden. Sie nutzt in ihren Artikeln immer mehr das Femininum, weil sie der Ansicht ist, dass damit auch Männer gemeint sind.

 

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