Heute war Crime – Ladies – Night im Haus des Buches und unter den vielen, überwiegend wirklich weiblichen Zuhörern durfte auch ich nicht fehlen..

Das Haus des Buches DresdenEs war meine zweite Lesung und man kann sagen, das ich aus Fehlern gelernt habe. Denn diesmal war auch ich fast eine Stunde vor Beginn der Lesung im Cafe vor Ort. Mein Lohn dafür – einen Platz in der 3. Reihe und einen guten Blick direkt auf das Podium.

Mit dem neusten Buch von Minette Walters „bewaffnet“ konnte mich die Wartezeit nicht abschrecken und so nach und nach füllten sich die Stuhlreihen. Viele der anwesenden Damen hatten entweder schon ein Buch einer der Autorinnen in der Hand und schmökerten darin oder suchten sich auf den aufgebauten Tischen eines aus. Minutenlang glich das Cafe einem großen Lesesaal.

Mit einer kleinen Verzögerung ging kurz nach 20.15 Uhr endlich die Veranstaltung los und die Ladies Minette Walters und Mo Hayder betraten das Podium. Begleitet wurden sie von Susanne Weingarten vom Goldmann Verlag und Robert Burdy, Sprecher bei MDR aktuell.

Lesung Minette Walters / Mo HayderSusanne Weingarten (Foto mit Minette Walters) übernahm es, die beiden Autorinnen kurz vorzustellen und dann ihre neusten Bücher – leider für meinen Geschmack etwas zu ausführlich – vorzustellen. Bei Minette Walters war es „Der Außenseiter“ – eine Geschichte um einen Justizirrtum aus dem Jahre 1970. Bei Mo Hayder handelte es sich dabei um das Buch „Tokio“, dessen zentrales Thema das Massaker von Nanking im Dezember 1937 ist.

Robert Burdy las mit seiner wunderbar dunklen Stimme einfühlsam und nicht so monoton jeweils das erste Kapitel der jeweiligen Bücher vor. Damit machte er mir direkt Lust auf „Der Außenseiter“, während ich dem Buch „Tokio“ skeptisch gegenüber stand. Das Thema an und für sich würde mich schon interessieren, allerdings habe ich sehr oft gehört, das Mo Hayder doch sehr brutal schreiben soll. Diese Tatsache klang schon im ersten Kapitel ein bisschen an und so ließ ich lieber die Hände davon.

Lesung Minette Walters / Mo HayderWährend der Lesung saßen die drei Damen still auf dem Podium, Mo Hayder machte einen leicht gelangweilten Eindruck, während Minette Walters die jeweils englische Ausgabe der Bücher in der Hand hielt und mit las.

Nach der Lesung entstand ein Podiumsgespräch zwischen Minette Walters und Mo Hayder, das von Susanne Weingarten moderiert und auch übersetzt wurde. Denn während die Texte von einem deutschen Moderator gelesen wurden, unterhielten sich die beiden Krimiautoren natürlich in ihrer Muttersprache, wobei Minette Walters auch ihre spärlichen, aber mit viel Applaus gewürdigten Deutschkenntnisse an den Mann bzw. die Frau brachte.

Lesung Minette Walters / Mo HayderDas Gespräch der beiden Ladies war sehr interessant und teilweise auch sehr lustig. Leider konnte ich nicht alles so schnell mitschreiben.

Kaum zu glauben, das Minette Walters vier Jahre, nämlich von 1988 bis 1992 an ihrem ersten Roman „Eishaus“ schrieb und kein Verleger es damals kaufen wollte. Genau diese Verleger ärgern sich heute natürlich sehr, aber mit so einem Erfolg konnte damals keiner rechnen.

„Man muss die Arroganz haben am Anfang des Buches zu glauben, das genau dieses Buch den Leser interessiert, er genau auf dieses Buch wartet.“ ist Minette Walters der Meinung. Sie schreibt ohne festes Handlungsschema, das Buch wächst von alleine, die Personen darin entwickeln ein Eigenleben, auf das sie keinen Einfluss mehr hat, erklärt sie dem eindrucksvoll lauschenden Publikum.

Lesung Minette Walters / Mo HayderMo Hayder (Foto mit Robert Burdy) dagegen glaub nicht, das ihre Bücher den Leser interessieren und ist jedes mal wieder überrascht von ihrem Erfolg. Auf die Frage von Minette warum sie dann schreibt antwortet Mo ganz simpel: Weil ich es liebe zu schreiben.

Nach der interessanten, auf englisch und deutsch geführten Diskussion bekamen die drei Damen einen großen Applaus und Blumensträuße. Danach begann die Signierstunde und da zeigte es sich, das Minette Walters die größere Anhängerschaft an dem Abend hatte, denn die Schlange der Autogrammjäger war bei ihr deutlich größer.

Es war wieder ein schöner Abend, der mich noch neugieriger auf Minette Walters gemacht hat und auch von Mo Hayder werde ich mir irgendwann sicher das Buch „Tokio“ zulegen.

Der Lesungsbericht wurde von Katja Ezold für Literaturschock geschrieben.

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