Sam Millar: Die Bestien von Belfast

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Sam Millar: Die Bestien von Belfast
Verlag
ET (D)
2013
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
Originaltitel
Bloodstorm
ET (Original)
2008
ISBN-13
9783855355105

Informationen zum Buch

Seiten
288

Serieninfo

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Die zierliche Frau lag ausgestreckt, leblos und unbemerkt im üppigen Gras.

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Sam Millar kennt Gewalt. Die, die er erfahren hat. Und die, die er verübt hat. Eine außergewöhnliche Krimiserie von einem Autor mit einer Vergangenheit.

"Sie öffnete die Augen. Was sie sah, erfüllte sie mit Entsetzen. Ein Stück Knochen ragte wie ein bleiches Teleskop aus ihrem linken Bein. Stimmen schossen ihr wie Querschläger durch den Kopf. Sieh nach, ob sie tot ist. Machst du Witze? Klar ist die tot. Manisches Gelächter. Bestien. Schneid ihr die Kehle durch. Sicher ist sicher. Sie begann zu beten: Macht schnell."

Zwanzig Jahre danach: Karl Kane ist Privatermittler in Belfast. Als eine männliche Leiche im Stadtpark gefunden wird, erhält er den Auftrag, herauszufinden, warum der Mann sterben musste. Die Motive seines Auftraggebers sind undurchsichtig. Doch Kane braucht das Geld. Als noch mehr Menschen auf verstörende Weise ermordet werden, merkt er, dass er niemandem mehr trauen kann. Dann holt ihn die eigene Vergangenheit ein, und es wird kalt in Belfast sehr kalt.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Leben und Sterben in Belfast
(Aktualisiert: 02 Juli 2013)
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Eine unbekannte Frau erwacht unter grausamen Schmerzen. Ein Knochen ragt aus ihrem Bein, zahlreiche ihrer Zähne fehlen, die Glieder schmerzen und sie kann sich kaum bewegen. Nur langsam erinnert sie sich daran, was geschehen ist. Von einer Gruppe junger Männer wurde sie schwer misshandelt, vergewaltigt und anschließend wie eine zerbrochene Puppe weggeworfen. Doch das ist noch nicht das schlimmste das geschehen ist, denn in der Nähe treibt ein dem Zoo entflohenes Rudel wilder Hunde sein Unwesen - und es folgt dem Blutgeruch schneller, als der Verletzten lieb sein kann.

Viele Jahre später begegnen wir Privatermittler Karl Kane, dessen Leben immer wieder an das der Film noir Detektive erinnert: Eine gebrochene Existenz mit angeschlagener Gesundheit, begleitet von einer Femme fatale (in diesem Fall seine Sekretärin und Geliebte Naomi, die deutlich jünger als Kane ist). Es geschehen Morde in Belfast und Karl Kane wird von dem seltsamen Mister Munday angeheuert, mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Dafür lockt eine reichliche Belohnung, die es Karl ermöglichen soll, nicht nur seine ausstehenden Rechnungen, sondern auch die Wettschulden zu bezahlen. Weitere Morde geschehen und es dauert nicht lange, bis Karl selbst in einem Strudel der Gewalt gefangen ist. Doch es lässt ihm keine Ruhe: Haben alle diese Morde einen Zusammenhang?

Der Ire Sam Miller hatte keine einfache Kindheit. Seine Mutter war psychisch krank und verschwand, als er acht Jahre alt war. Den nordirischen Bloody Sunday hat er mit seinem Bruder hautnah miterlebt, woraufhin er sich der IRA anschloss. Danach wurde er immer wieder straffällig und verbrachte viele Jahre in verschiedenen Gefängnissen. Später hatte er maßgeblichen Anteil am größten Gefängnisausbruch der irischen Geschichte, als 1983 insgesamt 38 Häftlinge die Flucht aus dem Maze Prison gelang. 1984 wanderte Sam Millar in die USA aus, wo seine Karriere als Verbrecher weiterführte und Geldtransporter überfiel. Schließlich wurde er aber erneut gefasst und saß seine Strafe bis 1997 ab.

Ein Autor, der viel zu erzählen hat. Die Filmrechte zu seiner Biografie hatte sich Warner Brothers, das Unternehmen machte aber einen Rückzieher, als die Bush-Regierung Sam Millar später Verherrlichung von Terrorismus vorwarf.Sam Millar selbst hat den letzten Gefängnisaufenthalt dazu genutzt, sein bisheriges Leben zu überdenken. Heute lebt er wieder in Belfast, schreibt so lange er Lust hat und zieht den Rest des Tages durch die Straßen, um mit den Menschen zu reden und diese Erlebnisse in seine Krimis einfließen zu lassen.

Die Parallelen zwischen Karl Kane und Sam Millar sind ausgeprägt. Beide mussten sehr früh den Verlust ihrer Mutter bewältigen und litten unter körperlicher Gewalt und Polizeiwillkür. "Die Bestien von Belfast" ist ein harter Thriller, der schonungslos mit den Nerven der Leser spielt. Manchmal gelang es mir fast nicht, den Überblick zu wahren zwischen all' den Opfern und vermeintlichen Tätern. So führt Millar die Leser auch eine Weile an der Nase herum und verliert niemals den Blick auf Authentizität. So erschreckend seine Schilderungen sind, so grausam und unmenschlich, ja manchmal auch ekelerregend - so greifbar und real sind sie. Das hier ist nicht nur ein bisschen Sex & Crime. Das hier ist viel mehr. Das hier ist das Leben und Sterben in Belfast.
SK
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