Andrea Gunschera: Kill Order

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Andrea Gunschera: Kill Order
Verlag
ET (D)
2013
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783864432484

Informationen zum Buch

Seiten
280

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Es schneite so heftig, dass Nikolajs Fußspuren sofort wieder unter einer Schneedecke verschwanden.

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Handlungsort

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Der Ex-PLO Kämpfer und ehemalige Auftragsmörder Nikolaj Fedorow hat seine alte Existenz hinter sich gelassen. Zurückgezogen lebt er das Leben eines Malers und versucht seine Vergangenheit zu vergessen. Doch die holt ihn ein, als der Mossad ihn aufspürt und sich für seinen letzten Auftrag interessiert – den spektakulär inszenierten Mord an einem jüdischen Politiker. Die Ermittlungen der israelischen Agenten bringen eine weitere Partei ins mörderische Spiel, die um jeden Preis zu verhindern sucht, dass Nikolaj dem Mossad lebend in die Hände fällt und Informationen über das Attentat und seine Hintergründe preisgibt. Als Carmen Arndt auf der Bildfläche erscheint, die Frau, die Nikolaj einst liebte und die er verraten hat, gerät die Situation außer Kontrolle...

Autoren-Bewertungen

3 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.6
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0(3)
Charaktere
 
4.3(3)
Sprache & Stil
 
4.3(3)
Ein Politthriller vom Feinsten
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Der Russe Nikolaj Fedorow, ein ehemaliger Kämpfer der PLO und Auftragsmörder, lebt zurückgezogen im Libanongebirge als Maler und versucht, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Durch einen Zufall erfährt der israelische Geheimdienst Mossad von Nikolajs Aufenhaltsort – der Geheimdienst ist an den Hintergründen und Auftraggeber von Nikolajs letzten Auftrag, den Mord an einem jüdischen Politiker, interessiert. In der Gruppe um Lev Katzenbaum, der die Aktion leitet, befinden sich der Libanese Rafiq Abou-Khalil und die Deutsche Carmen Arndt, ehemals gute Freunde und Kampfgefährten von Nikolaj, die vor vielen Jahren jedoch von ihm verraten wurden. Carmen wird auf Nikolaj angesetzt und soll ihn identifizieren.
Es gibt jedoch noch eine weitere Partei, die daran interessiert ist, daß Nikolaj dem Mossad nicht lebend in die Hände fällt – die Situation eskaliert dramatisch.

Wer einen Politthriller mit Spannung und Action sucht, indem es auch mal ordentlich kracht, liegt mit diesem Buch goldrichtig. Es bietet alles, was einen guten Politthriller ausmacht: Geheimdienste, politische Verstrickungen, rasante Verfolgungsjagden, undurchsichtige Machenschaften, politisch brisante Themen. Was mir aber an „Kill Order“ besonders gut gefällt: die widersprüchlichen Gefühle der Protagonisten sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen spielen neben der Spannung ebenfalls eine wichtige Rolle und verleiht der Handlung Tiefe.

Im ersten Teil des Buches wechseln verschiedene Zeitebenen miteinander ab: der Prolog spielt im Januar 2001, wenige Stunden nach dem durch Nikolaj verübten Attentat auf den jüdischen Politiker Rosenfeldt in Berlin. Die aktuellen Geschehnisse spielen im Jahre 2005: die Jagd auf Nikolaj durch den Mossad. Diese Zeitebene wechselt sich mit den Ereignissen in der Südlibanesischen Sicherheitszone 1992 ab, in der der Leser etwas über die gemeinsame Vergangenheit von Nikolaj, Rafiq und Carmen erfährt.

Wie das gerne bei Polit- und Agententhriller ist, tauchen auch hier eine Menge Namen auf, die von dem Leser viel Aufmerksamkeit abverlangen, um sie nicht zu verwechseln. Und ebenfalls typisch sind die verschiedenen Hierarchien und Abteilungen von innerem und äußeren Geheimdienst, Abteilungen der PLO usw. - geübte Politthriller-Leser werden wahrscheinlich weniger Probleme damit haben.

Die Darstellung der Charaktere ist sehr gut gelungen: sie werden vielschichtig und jenseits von reinem Gut-und-Böse-Denken dargestellt. Nikolaj ist die Hauptperson, die auch am detailliertesten herausgearbeitet ist: der ehemalige Kämpfer der PLO und Auftragmörder hat sich von seinem mörderischen Beruf verabschiedet und sich zurückgezogen, um seiner Leidenschaft, der Malerei, nachzugehen. Geschickt webt die Autorin die Gründe für Nikolajs Werdegang in die Handlung ein.

Daneben gibt es noch Rafiq und Carmen, die mit Nikolaj vor vielen Jahren aus idealistischen Gründen zusammen in der PLO gekämpft haben. Nikolaj war wie ein Bruder für Rafiq – heute hat Rafiq nur noch Hass für ihn übrig. Die Gründe für Rafiqs Hass erfährt der Leser ebenso wie die Gründe, warum er und Camen aktuell für den israelischen Geheimdienst arbeiten.

Vordergründig geht es um die Verfolgung eines ehemaligen Attentäters durch den Mossad, der sich Auskunft über die Hintergründe und den Auftraggeber des Anschlags in Berlin erhofft.
Tiefergründig geht es aber um Lügen, Rache und Mißverständnisse, die dafür sorgen, daß sich Rafiq und Nikolaj, die einst wie Brüder waren, sich nun als Todfeinde gegenüberstehen und um die gleiche Frau, Carmen, kämpfen.

Einen klitzekleinen Kritipunkt habe ich noch: die Auflösung, wer hinter dem Attentat an Rosenfeldt steckt, hätte für meinen Geschmack zu einem späteren Zeitpunkt im Buch kommen können, auch wenn ich schon einen Verdacht hatte, mit dem ich richtig lag.

Mir hat Andrea Gunscheras Roman spannende Lesestunden beschert und ich hoffe, daß „Kill Order“ nicht der letzte Politthriller aus ihrer Feder sein wird.
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Rasanter Agenten-Thriller
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Bei „Kill order“ handelt es sich um eine überarbeitete Neuauflage von „Das dunkle Fenster“. Da dieses vergriffen und nur noch als ebook erhältlich war, habe ich mich sehr gefreut, die Geschichte nun doch noch zu lesen zu bekommen.
Das Buch erzählt die Geschichte von drei ehemaligen Freunden. Nikolaj, Rafiq und Carmen waren als junge Leute abenteuerlustig und idealistisch und haben sich dem Kampf gegen Israel angeschlossen. Doch etwas ging schief und ihre Leben verliefen danach in ganz unterschiedliche Richtungen und sie haben den Kontakt zueinander verloren.

Dies ändert sich, als Nikolaj plötzlich auf der Abschussliste des Mossad auftaucht. Er soll vor Jahren einen jüdisch-amerikanischen Senator getötet haben, was eine schreckliche Vergeltungsaktion nach sich zog, die sich im Nachhinein als militärisches Desaster herausgestellt hat. Einigen der Verantwortlichen geht diese Fehlentscheidung bis zum heutigen Tage nach und so will man nun endlich die Gelegenheit nutzen, den vermeintlichen Attentäter dingfest zu machen. Hierzu setzt der israelische Geheimdienst Nikolajs ehemalige Gefährten ein, insbesondere durch Carmen hofft man, an ihn heranzukommen.

Doch schnell stellt sich heraus, dass hier von unterschiedlichen Parteien ganz unterschiedliche Ziele verfolgt werden, bei denen ein Menschenleben nicht viel zählt und die eingesetzten Agenten oft nur Spielfiguren auf dem Schachbrett von Politik und Geheimdienst sind.

Die Geschichte beginnt ein wenig verworren, viele Namen und Personen müssen erst einmal eingeführt und sortiert werden. Nach und nach kristallisiert sich dann eine Geschichte von Freundschaft und Verrat heraus. In Rückblenden setzt sich das Bild zusammen und die Puzzleteile fallen an ihren Platz. Die wahre Auflösung über das Attentat wird recht früh enthüllt, für mich nahm das der Geschichte aber keinesfalls an Spannung, sondern zeigte umso deutlicher die Verwicklungen und Fallstricke, denen die handelnden Personen hier ausgesetzt sind.

Ein rasanter Agenten-Thriller voller interessanter Hintergründe und ganz ohne Fantasy – Andrea Gunschera zeigt hier mal wieder ihre Vielseitigkeit und konnte mich auch in diesem Genre absolut begeistern! Jederzeit gerne mehr hiervon!
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Packender Agententhriller
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Die Autorin Andrea Gunschera hat mit "Kill Order", einem Thriller der bereits 2008 unter dem Titel "Das dunkle Fenster" veröffentlicht wurde, einen super spannenden Agententhriller vorgelegt. Thema ist der Nahostkonflikt, der nach einem Attentat auf einen US-amerikanischen jüdischen Senator neu entflammt. Jahre später lebt der ehemalige Auftragskiller Nikolaj Federow, der für die Seite der PLO gekämpft hat, im Libanon ein zurückgezogenes Leben als eine junge Kunststudentin aus Italien einen verheerenden Zusammenhang entdeckt und so einen Stein ins Rollen bringt, dessen Ausmaße sich keiner der ehemaligen Beteiligten hätte träumen lassen. Doch nicht nur der israelische Geheimdienst Mossad tritt auf den Plan, sondern noch eine viel gefährlichere Partei, die Nikolaj Federow unbedingt zum Schweigen bringen möchte. Als auch noch zwei der alten Genossen Nikolajs, Carmen und Rafiq, in die Sache involviert werden, gerät die Chose außer Kontrolle...
Auch wenn es anfangs ein wenig schwierig ist, die Übersicht über die Figuren und ihre Motivation - damals wie heute - zu behalten, ist dieser Thriller wirklich von Anfang an sehr packend. Während man mit den unterschiedlichen Namen nach einigen Seiten gut klar kommt, muss man sich mit den politischen Zusammenhängen noch gedulden: diese entwirrt Andrea Gunschera erst nach und nach. Damit hält sie aber die Spannung konstant ganz weit oben! Besonders geschickt verwendet die Autorin im Übrigen Rückblenden, die bei mir manchmal noch mehr Fragen als Erklärungen mit sich gebracht haben - nur um kurz darauf völlig neue Perspektiven zu eröffnen. Und noch etwas hat mir sehr gut gefallen: die Actionszenen, die durchweg zwar knackig sind, aber so gehört sich das meiner Meinung nach auch bei einem Agententhriller! Das bedeutet natürlich nicht, dass hier irgendwer in 007-Manier die Gegner ausschaltet, aber psychische wie physische Gewalt sind in dieser Berufsgruppe wohl unausweichlich, oder? Noch dazu gibt es keine Logikbrüche oder komplett aus der Luft gegriffene Heldentaten à la MacGyver, sondern die Geschichte ist vernünftig und durchaus glaubhaft erzählt. Rasante Verfolgungsjagden, nervenaufreibende Schießereien und andere brenzlige Situationen wechseln sich durchaus mit etwas ruhigeren Passagen ab, in denen es um den eigenen Antrieb, alte Freundschaften, Loyalität und Verrat, Missverständnisse und allerlei Emotionen geht. Und so bleiben bis zum Schluss viele Fragen sehr spannend, nicht nur, welche Seite - wenn es so etwas überhaupt gibt - gewinnt! Das Ende ist furios, auch wenn es eine kleine - für mich nicht unwichtige - Frage offenlässt... Auch deshalb hoffe ich sehr auf eine Fortsetzung!

Kurzum: Ein wirklich toller Agententhriller, dessen Fäden gekonnt gestrickt sind und mit einem etwas ungewöhnlicheren Hintergrund punktet! Empfehlenswert - nicht nur für Daniel Silva-LeserInnen.
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