Inspektor Rutledge ermittelt wieder in einem bizarren Mordfall in einem entlegenen englischen Dorf. Der Dorfpolizist wurde mit einem Pfeil in den Rücken ermordet, während er in einem Wald, der den Dorfbewohnern als verwunschen gilt, verdächtigen Spuren nachging. Außerdem ist ein junges Mädchen aus dem Dorf verschwunden und Rutledge vermutet einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
... dann fressen ihn die Raben.
Gesamtbewertung
3.7
Plot / Unterhaltungswert
3.0
Charaktere
4.0
Sprache & Stil
4.0
Ein Dorfpolizist wird von einem Pfeil in den Rücken getroffen und ringt mit dem Tod. Da es sich dabei um einen früheren Protegé von Rutledges Vorgesetzten handelt, wird Rutledge losgeschickt, den Angreifer zu finden. Er sieht einen Zusammenhang mit einem Jahre zuvor verschwundenen Mädchen – eine Ermittlungsrichtung, die nicht jedem behagt und zudem wird der Wald indem der Polizist angeschossen wurde von den Dorfbewohnern als verwunschen angesehen. Doch Rutledge hat noch dazu eigenen Sorgen: sollen ihm die Patronen, die in seiner Umgebung auftauchen als Drohung dienen? Darauf weiß nicht einmal der allgegenwärtige Hamish eine Antwort, doch vielleicht die Wahrsagerin, die er kürzlich kennenlernte?
Mir fällt es ja schon nicht ganz leicht, mir zu jedem Band dieser mittlerweile doch recht weit fortgeschrittenen Reihe eine Rezension abzuringen, aber ich gebe mal mein Bestes. Ich mag es, wie Rutledge als Außenseiter in die Dorfgemeinschaft einzutauchen versucht und bei jeder Aussage mitbedenken muss, wie die einzelnen Figuren im Dorf zueinander stehen. Dass er sich weniger für seinen eigentlichen Fall, sondern mehr für das Verschwinden eines Mädchens interessiert ist typisch, seine Ermittlungen gehen selten in die (von seinen Vorgesetzten) erwartete Richtung. Ich fand sein Verhalten angesichts der Patronen viel ungewöhnlicher, er betrachtet die implizite Bedrohung mit einer gewissen Schicksalsergebenheit, die einem immer wieder Sorgen bereitet, auch wenn er mittlerweile seiner Suizidgefährdung entkommen zu sein scheint.
Wieder gibt es außer Rutledge noch einige andere Figuren, die unter den Folgen des Krieges leiden und so bekommt man ein weiteres Mal einen interessanten Einblick in ein England voller zerbrochener Lebenswege.