Das bettelarme Borograwien bringt die einzige Großmacht der Scheibenwelt gegen sich auf, das ferne Ankh-Morpork. Bald ist das Land von Feinden umzingelt. Da entschließt sich die junge Polly Perks, heimlich Soldat zu werden, um ihren Bruder Paul aus dem Militär heimzuholen. Zwar ist es in Borograwien streng verboten, dass sich Frauen wie Männer kleiden, aber Polly bemerkt bald, dass sie nicht die einzige Frau im Regiment ist.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Weiberregiment
Gesamtbewertung
4.0
Plot / Unterhaltungswert
4.0
Charaktere
4.0
Sprache & Stil
4.0
Obwohl ich schon mehrere tolle Bücher von Pratchett gelesen hatte, bin ich ohne große Erwartungen hier heran gegangen. Tatsächlich hat es mir auch einen winzigen Tick weniger gefallen als manch anderes seiner Bücher, aber sehr amüsiert habe ich mich dennoch. Den Anfang fand ich erst einmal sehr gelungen. Man wird nicht sofort in die Geschichte geschleudert, aber ewig lange Beschreibungen findet man auch nicht. Dafür kommen schon nach ein paar Seiten eine der herrlichsten Stellen des Buches, nämlich Pollys Rekrutierung. Da das Land Borograwien so arm ist, wird praktisch jeder genommen, aber wirklich jeder.
Leider geht es dann nicht ganz so überragend weiter, es folgen einige ermüdende Handlungsabläufe, wieder gefolgt von spannenden oder lustigen. Kurz vor Ende des Buches treibt die Handlung irgendwann für eine Weile nur noch so dahin, aber immer wieder kommen einige nette oder schon geniale Ideen, die das fast wieder wettmachen. Gegen Ende zieht es wieder an und wird merklich mitreißender. Die Sprache und den Schreibstil fand ich sehr gut, weil es so einer ist, in dem man wirklich versinken kann. Sprich - hinsetzen und nichts mehr von der Außenwelt mitbekommen. Die Personen fand ich sehr schön beschrieben, man hätte vielleicht bei einigen noch etwas in die Tiefe gehen können, aber okay, und manche zeigen ganz plötzlich bestimmte Vorlieben für etwas. Am besten fand ich übrigens Maladikt, den Vampir.
Fazit: Der einzige Kritikpunkt ist, dass es Stellen gibt, an denen die Handlung nur in seichten Gewässern treibt - dafür ist das Buch meistens herrlich komisch und außerdem spürt man, dass der Autor dem Leser auch etwas vermitteln will, d.h., es ist gewiss keine Trivialliteratur. Das Ende ist einfach nur schön.