Christoph Hardebusch: Sturmwelten

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Christoph Hardebusch: Sturmwelten
Verlag
ET (D)
2008
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783453523852

Informationen zum Buch

Seiten
719

Serieninfo

Sonstiges

Erster Satz
Ein einzelner Schrei, lang gezogen und so von Einsamkeit erfüllt, dass die Frau unwillkürlich erzitterte, erfüllte die laue Nacht.

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Ein Reich inmitten der Weltmeere, besiedelt von riesigen Meeresschildkröten, feuerspeienden Drachen und schillernden Wassermagiern. Stürmische Ozeane, gepeitscht von Wind und Wellen, befahren von kaiserlichen Armeen, blutrünstigen Piraten und geheimnisvollen Zauberern. Als wie aus dem Nichts ein legendäres Kolonialschiff mit einer magischen Ladung auftaucht, schlägt die Stunde des Freibeuters Jaquento - und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

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Ein Reich inmitten der Weltmeere, besiedelt von riesigen Meeresschildkröten, feuerspeienden Drachen und schillernden Wassermagiern. Stürmische Ozeane, gepeitscht von Wind und Wellen, befahren von kaiserlichen Armeen, blutrünstigen Piraten und geheimnisvollen Zauberern. Als wie aus dem Nichts ein legendäres Kolonialschiff mit einer magischen Ladung auftaucht, schlägt die Stunde des Freibeuters Jaquento - und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Mit seiner grandiosen epischen Fantasy-Saga vor nautischem Hintergrund prägt der junge Erfolgsautor die neue Generation der Fantasy. 



Christoph Hardebusch, geboren 1974 in Lüdenscheid, studierte Anglistik und Medienwissenschaft in Marburg und arbeitete anschließend als Texter bei einer Werbeagentur. Sein großes Interesse an Fantasy und Geschichte führte ihn schließlich zum Schreiben. Der Autor lebt in Heidelberg.



Unter falscher Flagge nähert sich die „Todsünde“ dem Handelsschiff. Zu spät erkennen die Händler darauf, dass sie im Begriff sind, überfallen zu werden. Denn schon donnern die Kanonen, fliegen die Enterhaken. Die Gegenwehr der Händler dauert nicht lange – dann haben die Piraten das Schiff erobert. Für Jaquento aus dem Land Hiscadi ist es der erste Enterkampf. Seit kurzem ist er Freibeuter in der Sturmwelt, geflohen vor seiner Vergangenheit. In dem Inselreich will er neu anfangen. Doch schon bald merkt Jaquento, dass die Freiheit der Piraten nicht grenzenlos ist und gewonnene Reichtümer einem schnell wieder abgejagt werden können. Außerdem sieht es die größte Seemacht der Welt, Thaynric, gar nicht gerne, wenn Freibeuter ohne die Erlaubnis von Königin Morwey auf Kaperfahrt gehen …



Christoph Hardebuschs neue Trilogie beginnt auf interessante Weise: Eine unbekannte Frau nähert sich einem Orakel, eine merkwürdige Prophezeiung wird getätigt ...

Danach werden schrittweise die Hauptpersonen eingeführt, in wechselnden Handlungssträngen, mit viel Zeit und Geduld, Detailreichtum, spürbar guter Recherche. Da ist Jaquento, der aus seiner Heimat floh und unversehens bei den Freibeutern landet. Oder Roxanne, die junge Offizierin, die ihr erstes Kommando unter einem dem Wahnsinn verfallenden Kapitän leisten muss. Franigo, der Dichter, der sich seinen Weg am Hofe erkämpfen will und die Sklaven Majagua und Sinao, die um ihr Leben kämpfen müssen. Corbane, der mächtige Kontinent, der sehr an Europa im 17./18. Jh. erinnert, und Sturmwelt, die nach dem Vorbild der von Piraten umkämpften Karibikinseln geformt wurde, werden hier vor dem Auge des Lesers gezeichnet, aufregend, lebensecht, so naturgetreu, dass man die See riechen kann, die Masten knarren hört.



Eine Mischung aus Fantasy- und Piratenroman. Magie, Säbel, Drachen, Piratenflaggen was auf den erste Blick nicht wirklich zusammen passt wird durch den Autor passend gemacht. Und auf einmal kommt es einem vor als ob es nie anderst war und diese Dinge zwingen in einen Fantasyroman gehören.

Hierzu trägt auch nicht zuletzt er sehr flüssige und Schreibstil des selbigen bei. Man beginnt zu lesen und findet sich sofort davongetragen in diese Welt der Piraten und Adlige, der Offiziere und Sklaven ... plötzlich ist man auf Seite 150 und muss aufstehen, um sich das Salzwasser von den Händen zu waschen.



Die Charakter dieses Buches sind sehr liebevoll und lebhaft sowie auch sehr tief gestrickt. Nicht nur die Helden, auch alle Nebenfiguren sind glaubwürdig, besitzen Ecken und Kanten, Hardebusch gibt ihnen allen eine Seele.



Der Kurs für den zweiten Band, der "Unter schwarzen Segeln" heißen wird, zeichnet sich schon ab: Mit der Einführung des Dichters Franigo deutet Hardebusch an, dass er sich künftig nicht auf die Sturmwelt beschränken will, sondern den Kontinent Corbane und damit den Konflikt zwischen der Landmacht Géronay und der Seemacht Thaynric stärker einbeziehen wird. Und der Kampf zwischen der „Todsünde“ und der „Mantikor“ ist noch längst nicht entschieden.



Es bleibt also spannend. Ich jedenfalls freue mich auf den nächsten Band dieser Serie.



Fazit:

Hier ist für jeden etwas dabei. Ob Fluch der Karibik, Fantasy- oder Südseeliebhaber. Ich jedenfalls bin bestens auf meine Kosten gekommen und freue mich schon sehr auf das nächste Band.

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Sechs Menschen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Nur eins eint sie, ihr Weg hat sie in die Sturmwelt geführt. Mal mehr, mal weniger freiwillig. Jaquento, ein junger Adeliger auf der Flucht vor seiner Vergangenheit, findet seine Bestimmung auf dem Meer. Franigo, ein hiscadischer Poet, versucht die Herrschenden mit seinen Stücken zu beeindrucken und gerät dabei auf Irrwege. Majagua, ein Häuptlingssohn, will sich nicht mit seinem Schicksal als Sklave abfinden, in das sich Sinao, eine Küchensklavin, längst gefügt hat. Roxane, Offizier auf einem Kriegsschiff, muss schon bald zwischen ihrem eigenen Verstand und blindem Gehorsam abwägen. Das Schicksal all dieser Menschen scheint verknüpft zu sein. Was hat das geheimnisvolle schwarze Schiff damit zu tun, auf das so viele Jagd machen?

„Sturmwelten“ ist erstklassige Piratenfantasy. Die Handlung wird in relativ kurzen Kapiteln aus ständig wechselnder Sicht erzählt, anfangs scheinbar völlig unzusammenhängende Stränge finden sich mit der Zeit und weben ein komplexes Bild. Man begleitet alle Handelnden auf ihrem Weg, der oft ganz anders endet, als anfangs gedacht. Vor allem Roxane und Jaquento entwickeln sich im Laufe des Buches zu sehr sympathischen Charakteren, gewinnen mit der Zeit extrem an Tiefe.

Es war ein richtig schönes Schmökerbuch, mit stetig steigender Spannung, die in einer großen Finalschlacht gipfelte. Wer Lust hat mit Piraten und Soldaten in See zu stechen und Schlachten zu bestehen, sollte zugreifen. Landratten sind allerdings fehl am Platz, nur selten hat man festen Boden unter den Füßen.

Zum Glück muss ich nicht lange auf eine Fortsetzung warten, der zweite Band „Unter schwarzen Segeln“ ist schon erschienen, der dritte Band „Jenseits der Drachenküste“ erscheint im August diesen Jahres.
E(
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Christoph Hardebuschs „Sturmwelten“ entführen einen auf hohe See und bieten dabei eine außergewöhnliche Kulisse für einen Fantasyroman. So habe ich auch erst das Gefühl, mich in einer Abenteuergeschichte zu befinden, so gut wird das Seefahrer- und Piratengefühl spürbar. Doch auch wenn dieses Gefühl erst überwiegt, spürt man doch unterschwellig , dass da noch mehr ist. Es ist Magie vorhanden, deren Ausmaße wir zwar in diesem Teil noch nicht voll und ganz erfahren, aber sie läuft uns über den Weg. Protagonisten spüren sie mehr oder weniger stark und wir als Leser auch. Man bekommt eine Ahnung davon und kann sich vorstellen, dass sie mehr und mehr an Bedeutung gewinnen wird.

Freibeuter und Marine, Sklavenhändler und Sklaven, Magier und eine mysteriöse Magierin, ein junger Mann, dessen Vergangenheit noch im Unklaren liegt, eine gewitzte Echse, die für ein einfaches Tier fast zu schlau erscheint, ein Poet, der scheinbar erst gar nichts mit der Geschichte zu tun hat und dazu ein geheimnisvolles Schiff. Sie alle sind verbunden in einem Abenteuer, das sehr spannend geschrieben und flüssig zu lesen ist und in einer Welt spielt, dessen Atmosphäre toll zu spüren ist. Ich hatte den Salzgeruch des Meeres fast immer in der Nase und den Wind und die Wellen konnte man regelrecht spüren.

Die Charaktere werden nach und nach eingeführt, jeder bekommt immer sein eigenes Kapitel. Diese Aufteilung zieht sich durch das ganze Buch und man weiß gleich, wer „dran“ ist. Das finde ich schön gemacht und bewirkt, dass auch mal die ein oder andere Begegnung aus einer anderen Perspektive stattfindet und dadurch die Personen auch mal aus einer anderen Sicht als der eigenen beobachtet werden können. Das hat mich schon zum Schmunzeln gebracht, wirkte eine Person doch durch die Augen einer anderen auch schon mal „fremd“.

Die Protagonisten sind toll beschrieben, ich hatte sie immer lebhaft vor Augen. Besonders ihre Emotionen sind sehr gut zu spüren, man konnte immer mit ihnen mitfühlen. Dabei sind die Figuren nicht nur schwarz und weiß, sondern bieten einige Situationen, die mich als Leser auch mal hin- und herschwanken lassen, so dass auch immer mal wieder eine Überraschung geboten wird. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass ich die Personen nicht von Anfang an kenne, sondern häppchenweise Begebenheiten oder Andeutungen aus ihrer Vergangenheit erhalte, die auch am Ende des Buches noch Geheimnisse lassen.

Ebenfalls nicht aufgelöst wird der geheimnisvolle Prolog, ihm wird sogar noch ein geheimnisvoller Epilog angefügt. So bleibt sehr viel Spannung auf den zweiten Teil, für den die Karten nach diesem Buch neu gemischt sind. Schön ist aber, dass wichtige Aktionen beendet wurden und man nicht völlig im Regen stehen gelassen wird. Trotzdem hat man das Gefühl, dass es jetzt erst richtig los geht. Ein toller Auftakt zu einer Trilogie, die noch viel Spannung, Magie und Abenteuer verspricht. Ich freu mich drauf!
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Als ich anfing mit dieser Geschichte war ich zunächst erst einmal verwirrt. Ich wurde ins kalte Wasser geschmissen und tauchte in eine andere Welt ein, deren vielen fremden Namen, fremden Ausdrücke, fremden Zusammenhänge für mich erst einmal schwer zu greifen waren. Nur stückweise werden Informationen über die Geschichte dieser Welt eingeflochten. Das ist zwar sehr geschickt gemacht, da dies aber über die ganze Länge des Buches erfolgte war es für mich schwierig die Informationen zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen. Ich hätte mir da vielleicht noch eine kleine Übersicht gewünscht. Zumindest einige Begriffe, die mir zunächst unverständlich waren, klärten sich recht rasch auf und auch an die Namen hatte ich mich bald gewöhnt.

Mir hat das Buch dann auch sehr schnell sehr gut gefallen.

In "Sturmwelten" gibt es fünf Hauptfiguren an vier - beweglichen - Orten, zwischen denen die Geschichte ständig hin und her springt. Teilweise kreuzen sich die Wege der Figuren, doch manche berühren sich auch nicht.

Da wäre zum Einen Jaquento, ein junger Hiscadi, den es erst in die Sturmwelt und dann zunächst unfreiwillig auf ein Freibeuter- bzw. Piratenschiff verschlagen hat. Er macht sich ziemlich schnell einen Feind, doch gewinnt auch Freunde. Der Kapitän des Piratenschiffs, scheint zunächst Freund zu sein, doch merkt man im Laufe des Buches, das er eher undurchsichtig ist, schwer zu durchschauen ... er spricht gut und weiß seine Zuhörer zu überzeugen. Doch ist er es wirklich wert, dass ihm die freien Männer und Frauen bedingungslos folgen? Jaquento jedenfalls hat das Herz auf dem rechtem Fleck. Er war mir sympathisch, ebenso seine kleine Schulter-Echse. Mal ein Pirat ohne Papagei. ;-)

Dann wären da Sinao, schon länger Sklavin auf einer Insel der Handels-Compagnie, und Majagua, Sohn eines Eingeborenhäuptlings, der als neuer Sklave auf diese Insel geschafft wird und von Anfang an den Zorn und den Wunsch nach Freiheit und Rache in sich trägt. Diese Teile fand ich sehr eindringlich beschrieben, das Joch der Sklaverei kam gut herüber. Mir war im Inneren richtig schlecht bei manchen Passagen. Auch konnte ich die Verzweiflung von Majagua und Sinao sehr intensiv selber spüren. Ich konnte diesen Wunsch nach Freiheit spüren und gleichzeitig die Angst davor sich gegen die Versklaver aufzulehnen, da dies eigentlich nur mit dem Tod enden kann und die Aussicht auf Erfolg geringer als gering ist.

Roxane auf der Mantikor hat ebenfalls schwer zu Leiden wenn auch auf eine andere Art. Auf ihrer ersten Fahrt als Offizierin sorgt der Kapitän dafür, dass es ein wenig anders läuft als sie es sich vorgestellt hat. An Bord des Schiffes herrscht bald eine gespannte Atmosphäre, die der Kapitän mit seinen Verdächtigungen und sinnlos harten Bestrafungen weiter verdüstert. Die Offiziere der Mantikor sind zerrissen zwischen ihrer Pflicht, der sich bewusst sind und der Sorge um die Sicherheit des Schiffes, denn der Kapitän scheint nicht mehr in der Lage dieses zu führen. Doch jedes Wort gegen ihn würde als Meuterei gelten, schon so vermutet er diese hinter jeder Ecke. Auch diese Atmosphäre ist für mich sehr greifbar geworden und ich konnte mich gefühlsmäßig gut in die Lage von Roxane versetzen.

Zum Schluß bleibt da noch Franigo, ein hiscadischer Poet in der Fremde in Géronay. Ihm konnte ich am wenigsten nah kommen, was vielleicht auch daran lag, dass es wenig gab wo man hätte mitfiebern können. Die Figur des Dichters und vor allem der Zweck ihres Daseins bleibt fast bis zum Schluß des Buches undurchsichtig. Erst gegen Ende gibt es einen Hinweis darauf, was sein Tun bewirken könnte, doch werden wir das Ausmaß vermutlich - oder ganz sicher? - erst in den Folgebänden kennenlernen.

Zusammenfassend gesagt: mir haben eigentlich alle Figuren gefallen. Sie waren gut aufgebaut, ihre Handlungen nachvollziehbar und insgesamt vielschichtig beschrieben.

Lange weiß man nicht worauf es hinausläuft, die Geschichte entfaltet sich nur langsam, doch ist das Buch so flüssig geschrieben, so angenehm zu lesen, dass ich trotzdem immer weiterlas, begierig darauf zu erfahren wie es weiterging. Vielleicht war die Erzählweise langsam, aber die Atmosphäre war einfach greifbar und nahezu real. Außerdem wirken die Beschreibungen im Buch auf mich sehr authentisch was wiederum zur Atmosphäre beiträgt.

Wären da nicht diese fremden Namen und diese Magie (die erforscht wird und ihren eigenen Gesetzen unterliegt) hätte ich vielleicht gar nicht gemerkt, dass es sich bei "Sturmwelten" um einen Fantasyroman handelt.

Das Buch ist mit dem Ende nicht wirklich abgeschlossen, die Handlungsstränge bleiben offen, ebenso die Geheimnisse. Die "finale Schlacht" diente wohl eher dazu, die Weichen für die Fortsetzung zu schaffen. Doch der Schluss befriedigt mich zumindest so weit, dass ich halbwegs beruhigt auf eben diese Fortsetzung warten kann, denn gnädigerweise wird die Geschichte nicht mit einem Cliffhanger beendet.

Mein Fazit: Ich bin schwer angetan von diesem Buch. Obwohl das Erzähltempo langsam ist, wurde es nie langweilig und ich habe das Buch immer wieder gerne aufgeschlagen um weiterzulesen. Bis auf einige Kleinigkeiten bin ich rundum zufrieden

Mehr! Unbedingt! Ich will wissen wie es weitergeht! 5 Punkte von mir!

PS: Abgerundet wird der gute Eindruck durch die schöne (und kreative) Danksagung nach dem Epilog! :-) Das hat doch einfach Atmosphäre ...
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Jaquento, einen junger Mann aus Hiscadi, hat es aus ungeklärten Gründen in die Sturmwelt verschlagen. Dort gerät er nach einer Auseinandersetzung in einer Hafenkaschemme auf ein Piratenschiff, die Todsünde, unter Kapitän Deguay. Bei der Eingewöhnung in sein neues Leben hilft ihm die Offizierin Rahel durchaus gerne. Bei einem Landausflug bekommt Jaquento dann noch ein ungewöhnliches "Haustier", ein Echsenwesen, das bevorzugt auf seiner Schulter sitzt und auf die Stimmungen im Umfeld mit Farbveränderungen reagiert. Allerdings sind nicht alle an Bord mit seinem Auftauchen glücklich, z. B. der erste Offizier Quibon. Zu einem Eklat kommt es, als Jaquento sich in eine Kapitänswahl einmischt und damit Deguays Pläne für die Leitung der eroberten Prise durchkreuzt.

Zur gleichen Zeit ist die Fregatte Mantikor der königlichen-thaynrischen Marine mit einem Spezialauftrag auf dem Weg in die Sturmwelt statt zu Hause gegen Géronay zu kämpfen. Für Leutnant Roxane Hedyn ist es ihr erster Einsatz nach Erlangung des Offizierspatents, aber die Reise unter dem schwierigen Kapitän Harfell, der die Mannschaft hätschelt und die Autorität seiner Offiziere untergräbt, entspricht nicht ihren Erwartungen. Die Leutnants halten den Kapitän für eine Gefahr für das Schiff und den Auftrag, aber eine Absetzung wäre Meuterei und ist damit undenkbar.

Auf der abgelegenen Sturmwelt-Insel Hequia betreibt die thaynrische Handelscompagnie, entgegen den thaynrischen Gesetzen, eine Kolonie mit Sklavenarbeit. Aber der junge Paranao Majagua, frisch als Sklave auf die Insel deportiert, will sich damit nicht abfinden. Er findet überraschende Unterstützung bei der jungen Sinao, die in der Küche arbeitet und über ein besonderes Zahlengespür (und vielleicht noch mehr) verfügt. Gemeinsam planen sie die Flucht der Sklaven.

Währenddessen bemüht sich der hiscadische Dichter Franigo am Hofe von Géronay in Corbane um seine künstlerische Karriere, aber Mäzenatentum ist nicht ohne Tücke.

Man merkt diesem Buch an, das es der Auftakt zu einer Trilogie ist, denn es werden mit kapitelweise wechselnden Perspektiven zunächst einmal eine ganze Reihe Personen und Handlungsorte eingeführt. Der Großteil der Handlung spielt sich in der Sturmwelt ab, lediglich der Erzählstrang um Franigo ist in Corbane angesiedelt, wie die Verknüpfung zu den übrigen Strängen aussieht, wird die Fortsetzung zeigen müssen. Die übrigen drei finden aber bereits in diesem Buch zusammen, und dadurch wird die unmittelbare Geschichte auch dankenswerterweise abgeschlossen, aber (mindestens) ein großes Rätsel bleibt auch noch offen, so daß Stoff und Neugier für die Folgebände gesichert ist.

Orientiert ist das Setting offensichtlich für die Sturmwelt an der Karibik einerseits und für Corbane an Europa irgendwo zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Die könglich-thaynrische Marine hat eindeutige Anleihen bei der Royal Navy erfahren. Insgesamt wird dies aber schlüssig zusammengeführt und wirkt in sich konsistent. Die Magie spielt (noch) keine herausragende Rolle, über ihre Grundlagen und Funktionsweise erfährt der Leser nur Bruchstücke. Da gibt es noch viel Potential.

Einige Charaktere sind von Beginn an relativ klar einzuordnen, bei anderen kippte meine Einschätzung während des Lesens, aber ihre Handlungen waren durchwegs erklärbar (auch wenn man sie nicht gutheißt). Es empfiehlt sich aber, sein Herz nicht allzu sehr an die Figuren zu hängen, da Christoph Hardebusch wenig Probleme damit, sie leiden und auch sterben zu lassen. Im übrigen macht es durchaus Spaß, auf die Suche nach literarischen und sonstigen Vorbildern zu gehen. Gerade wer marinehistorische Reihen à la Hornblower kennt, wird den ein oder anderen Déjà-vu-Effekt haben Zwinker

Schön sind die beiden Karten vorne, die jeweils wichtige Teile der Sturmwelt und Corbanes zeigen, ein Personenregister, ein Glossar sowie ein Verzeichnis zur Marineliteratur. Einziger Wermutstropfen waren ein paar sprachliche Schwächen, die sich in Wörtern der falschen Sprachebene, unpassenden Präpositionen und ähnlichen Kleinigkeiten äußerten, die mich aber in meinem Lesefluß jedesmal störten und daher eine bessere Bewertung verhindern, in die meinerseits sowieso ein Bonus wegen des maritimen Hintergrundes eingeflossen ist.

A
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