Mit zwei bisher unveröffentlichten Romanen wird die größte Space-Opera unserer Zeit fortgesetzt. Weltweit ein riesiger Bestseller-Erfolg, gehört die Barrayar-Serie um Miles Vorkosigan, der als Held wider Willen in interstellare Konflikte hineingezogen wird, zum Besten, was das Genre je hervorgebracht hat - und zur Grundausstattung eines jeden Science-Fiction-Lesers.
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
das lustigste Dinner aller Zeiten und mehr...
Gesamtbewertung
5.0
Plot / Unterhaltungswert
5.0
Charaktere
5.0
Sprache & Stil
5.0
Botschafter des Imperiums
Wie soll ich nur einen Kommentar für diese Geschichte abgeben ohne einfach nur auf die Knie zu fallen, Lois McMaster Bujold dafür zu danken und allen, die Miles noch nicht kennen, zu erklären, dass, selbst wenn die vorigen Bände langweilig wie Telefonbücher wären (was sie nicht sind), sich diese Qualen lohnen würden, um hier das lustigste Dinner aller Zeiten genießen zu können.
Aber von vorn: Miles hat sich endlich entschlossen, die Frau, die er liebt, auch zu umwerben und geht die Angelegenheit mit militärischer Präzision an. Leider übersieht er ein wenig, dass die Liebe kein Kampfeinsatz ist und so verrennt er sich in seiner Planungswut immer wieder, wobei jeder Misserfolg zu Panikanfällen führt, fürchtet er doch stets gleich um seine große Liebe.
Dazwischen zeigt sein Cousin Ivan überraschend endlich die Stärken, von denen man schon lange vermutet, dass er sie besitzt, aber bislang verborgen gehalten hat. Dadurch interessiert mich das zwischenzeitlich erschienenen, Ivan-zentrierte "Captain Vorpatril's Alliance“ doch so einiges stärker, als es das zuvor getan hat.
Lois McMaster Bujold spielt in „Botschafter des Imperiums“ alle Stärken einer klassischen Screwballkomödie aus und ich war so manches Mal kaum fähig umzublättern, vor lauter Lachen.
Geschenke zum Winterfest
… ist eigentlich ein Krimi und ist nicht so stark Miles-orientiert. Die eigentlichen Hauptrolle spielen Taura, die in dieser Geschichte ein gutes Stück Persönlichkeit zeigt, an die ich mich nicht mehr erinnere, sollte sie bereits einmal so deutlich beschrieben worden sein, und Roic. Roic ist als neu als Gefolgsmann für Miles und es macht Spaß seine Reaktionen auf den absolut ungewöhnlichen Haushalt und Freundeskreis von Miles zu beobachten. Dabei fühlt man sich als Leser der Figur häufig überlegen und grinst etwas schadenfroh, wenn man bemerkt, dass Roic mit seiner Erwartung ziemlich stark neben dem tatsächlichen Verhalten von Miles oder seiner Truppe liegen wird.
Diplomatische Verwicklungen
Auch in diesem Roman spielt Roic wieder mit, doch hier hat die Autorin mich etwas enttäuscht, ich hätte schon gerne gewusst, was aus seiner Affäre (oder was auch immer es war) mit Taura nach dem Ende der vorigen Geschichte geworden ist.
Allerdings ist das hier ein Miles-zentrierter Roman und darin spielt niemand außer Miles eine wirklich wichtige Rolle, alle anderen sind nur Satelliten, die um ihn kreisen. Seine Frau verspricht allerdings ihn in seine Schranken zu weisen, wenn es mal notwendig ist…
Alles in allem ist „Diplomatische Verwicklungen“ nur ein durchschnittlicher Miles-Roman – damit aber immer noch ein verdammt gutes Buch.
Mein Gesamturteil lautet einfach nur: LESEN!!!
... und ich verschwinde nun auf meine Couch und lese die besten Szenen dieses göttlichen Dinners erneut.