Anne Tyler: Die störrische Braut

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Anne Tyler: Die störrische Braut
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Vinegar Girl
ET (Original)
2016
ISBN-13
9783813506556

Informationen zum Buch

Seiten
224

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Pressestimmen
"Erzählt wird diese ganz und gar bezaubernde Liebesgeschichte, die sich in Millimeterschrittchen entwickelt, mit wunderbar feinem Humor." (NDR Kultur, Annemarie Stoltenberg)

"Es ist eine leichtfüßige, zum Teil auch heitere, witzige Familienkomödie, die Anne Tyler da erzählt." (Radio Bremen/Nordwestradio „Die Buchpiloten“, Inken Steen)
Erster Satz
Kate Battista arbeitete hinten im Garten, als in der Küche das Telefon klingelte.

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Kate Battista ist frustriert. Wie kommt es eigentlich, dass sie ihrem exzentrischen Vater brav den Haushalt führt und sich um ihre jüngere Schwester Bunny kümmert, die nur Flausen im Kopf hat? Auch in ihrem Kindergartenjob gibt es immer nur Ärger. Professor Battista hat andere Sorgen. Seit Jahrzehnten widmet er sich beharrlich seiner Forschungsarbeit, nun steht er kurz vor dem Durchbruch. Wenn, ja wenn sein brillanter Assistent Pjotr nicht des Landes verwiesen wird. Die Aufenthaltsgenehmigung des Weißrussen läuft bald ab. Als Professor Battista einen Plan ausheckt, um Pjotr in Amerika zu halten, verlässt er sich wie immer auf seine ältere Tochter. Doch Kate sieht rot – und Pjotrs tollpatschiges Werben um ihre Gunst macht die Sache erst einmal auch nicht besser.

Eine herrlich turbulente Komödie um einen manipulativen Vater, eine sich heftig zur Wehr setzende Tochter und einen Bräutigam, in den sich die Braut wider Willen zu guter Letzt doch noch verliebt.

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"Der Widerspenstigen Zähmung" neu erzählt
(Aktualisiert: 11 Januar 2017)
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Kate Battista lebt in Baltimore, ist Ende zwanzig, und ihre Lebensaufgabe besteht darin, neben ihrer nicht besonders erfüllenden Arbeit in einer Kindertagesstätte ihrem verwitweten Vater (einem Professor der Mikrobiologie) den Haushalt zu führen. Außerdem muss sie sich um ihre 15jährige, nicht sehr intelligente, aber eigensinnige Schwester Bunny kümmern. Doch wenn es nach ihrem Vater geht, soll Kate noch nützlicher für ihn werden: sie soll Pjotr, den weißrussischen Laborassistenten ihres Vaters heiraten, dessen Arbeitsvisum in Kürze abläuft, um ihm eine Arbeitserlaubnis zu verschaffen und damit die Fortführung der Forschungsarbeit ihres Vaters zu garantieren. Natürlich ist sie damit zunächst nicht einverstanden, doch die Ereignisse entwickeln sich und am Ende kommt es anders als sowohl Kate als auch ihr Vater anfangs beabsichtigten.

Anne Tyler erzählt hier Shakespeares Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung" neu und versetzt sie in die heutige Zeit. Ich habe "Die störrische Braut" parallel zum Shakespeare-Original gelesen und kann das nur empfehlen, denn so kann man direkt vergleichen, falls man das möchte.

Das Buch von Anne Tyler hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es liest sich leicht und beschwingt. Die Hauptperson Kate ist wesentlich sympathischer als die Katharina bei Shakespeare, die sperrig und kratzbürstig wirkt und manchmal unverständlich agiert. Shakespeares Frauen- und Männerrollen sind der damaligen Zeit entsprechend, die Handlung könnte nicht 1:1 in die heutige Zeit transferiert werden. Doch Anne Tyler gelingt dies fabelhaft, denn sie erzählt eine etwas andere Geschichte als Shakespeare. Sie übernimmt Äußerlichkeiten und Motive vom shakespeareschen Original: die Namen der Personen, die Familienkonstellation, das Heiratsthema, die äußeren Umstände der Hochzeit, der eindringliche Monolog von Kate ganz am Ende - all das erkennt man aus "Der Widerspenstigen Zähmung" wieder. Doch die Hintergründe und Handlungsmotive sind ganz andere. Verglichen mit dem Shakespeare-Original sind Rollen getauscht, auch die Zähmung erfolgt letztendlich etwas anders. Kate als Person rückt stärker in den Mittelpunkt, sie wird sehr greifbar geschildert, ihr Handeln und Denken wird sehr gut nachvollziehbar für den Leser. Auch Pjotr wächst dem Leser mit fortschreitender Geschichte ans Herz, und die Nebenpersonen haben ebenfalls Format.

Die erzählte Geschichte ist unterhaltsam, hat Spannung und sprüht von Situationskomik und Wortwitz, die zum großen Teil aus Pjotrs Schwierigkeiten mit der englischen Sprache, und auch aus Kates etwas direktem und kompromisslosem Charakter entstehen. Doch trotz aller Leichtigkeit gibt es Tiefgang. Kate gewinnt Einsicht in die Erwartungen an Männer und an Frauen, ihre Aufgaben und Ziele im Leben. Auch als Liebesgeschichte funktioniert die Geschichte und ist glaubwürdig.

Fazit: ein unterhaltsames, leichtes und dennoch tiefgründiges Lesevergnügen, nicht nur für Shakespeare-Liebhaber. Eines meiner Lese-Highlights 2016.
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Eine köstlich amüsante Lektüre
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Im Rahmen eines Shakespeare-Projekts erscheinen im Knaus Verlag 2017 und 2018 einige Adaptionen von Shakespeares Werken, verfasst von weltweit bekannten Autoren. „Die störrische Braut“ basiert dabei auf „Der Widerspenstigen Zähmung“, ist jedoch nicht einfach eine moderne Nacherzählung, sondern bietet auch eigene Ideen.

Inhalt:
Die 29-jährige Kate Battista schmeißt für ihren verwitweten Vater den Haushalt, kümmert sich um ihre Teenagerschwester Bunny und arbeitet in einer Kindertagesstätte. Für Freizeit und soziale Kontakte bleibt da nicht viel Zeit. Zudem wirkt Kate durch ihr schroffes und direktes Wesen auf andere Menschen recht abweisend. Als ihr Vater sie bittet, seinen russischen wissenschaftlichen Assistenten zu heiraten, damit er eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bekommt, ist Kate alles andere als begeistert …

Meine Meinung:
Selten habe ich mich bei einer Lektüre so amüsiert wie hier. Anne Tyler besitzt ein glückliches Händchen für die Beschreibung ihrer Figuren. Sie erscheinen alle sehr plastisch. Mir schien es beim Lesen tatsächlich so, als würden sie vor meinen Augen ein Theaterstück aufführen, und zwar eine herrliche Komödie. Ich musste einfach immer wieder schmunzeln über Kates absolut trockene und ehrliche Art, über Pjotrs sprachliche Missverständnisse und Bunnys kokettes Wesen.

Zwar ist die Handlung durch Shakespeare im Groben natürlich schon vorgegeben und dadurch nicht wirklich überraschend, die einzelnen Details gehen aber auf das Konto von Anne Tyler und sie konnte damit trotzdem noch einige Wendungen einbauen, die man so nicht vorhersehen kann.

Mir gefiel besonders die Entwicklung von Kate. Anfangs hat sie sich mit ihrem täglichen Trott abgefunden, sieht für sich keine Perspektive und lässt sich im Prinzip nach Strich und Faden ausnutzen. Später erkennt sie die außergewöhnliche Entwicklung der Dinge als große Chance für sich und ergreift sie mit beiden Händen. Eine starke Figur!

Auch der Schreibstil von Anne Tyler kann überzeugen. Mit einer enormen Leichtigkeit und klaren Sprache erzählt sie Kates Geschichte, die vor Wortwitz nur so sprüht.

Fazit:
Mit „Die störrische Braut“ hat Anne Tyler Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ modern aufbereitet und genial verändert. Das Buch vermag zu berühren und auf sehr amüsante Art zu unterhalten. Eine gelungene Hommage an den großen Shakespeare!
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Braut über Nacht
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Anne Tyler - Die störrische Braut - Knaus-Verlag

Baltimore, U.S.A.
Der ambitionierte Mikrobiologe Dr Battista, steht wie immer, kurz vor dem Durchbruch.
Der alleinstehende Witwer hat ein Haus mit Garten und zwei Töchter. Die 15jährige Bunny unterwandert den Haushalt,
während die 29jährige Kate sich in Schadensbegrenzung übt. So ganz hat Bunny das Ordnungssystem ihres Vaters, nicht kapiert, aber es funktioniert.
Überhaupt hat Dr Battista schon so manches fragwürdige "System" entwickelt.

Das 3jahres-Visum seines russischen Assistenten Pjotr läuft ab und Dr Battista, der mal wieder einen großen wissenschaftlichen Schritt,
auf sein Forschungsprojekt, der Autoimmunerkrankung, macht, ist mehr oder minder verzweifelt, Pjotr in dieser wichtigen Phase zu verlieren.

Er heckt mit Pjotr einen Plan aus und will ihn pro forma mit seiner Tochter Kate verheiraten.
Über die Antwort seiner Tochter macht Dr Battista sich keine Gedanken, er schießt schon einmal Beweisfotos, die ein "Paarsein"
der beiden "Turteltäubchen" für die Einwanderungsbehörde dokumentieren sollen.

Bis Kate kapiert, was da vor sich geht, hat der kluge Doktor schon die eine oder andere romantische Situation geschaffen.
Er ruft seine Tochter ins Labor und stellt sie seinem Assistenten vor. Pjotr gefällt, was er sieht und spielt gerne mit.

Das Kate eigenen Willen zeigt und sich somit zwischen ihm und sein geliebtes Forschungsprojekt stellt, hätte Dr Battista nie gedacht.
Irgendwie schafft er es doch, dass sich seine Tochter, den stattlichen Russen einmal genauer ansieht. Der junge Biologe ist nett
und scheint "ungefährlich", also will sie ihrem Vater den Gefallen tun.
Als Pjotr dies merkt, will er die Regie übernehmen, es funkt.

Es ist herrlich, wie manipulativ Kates Vater ist und sogar seine gefürchtete Schwester Thelma darauf hineinfällt und das "Netz" weiterspinnt.
Plötzlich entsteht eine Entwicklung, die Dr Battista überhaupt nicht in Betracht zog. Die Liebe.

Das Buch nimmt erfolgreiche Anleihen bei William Shakespeares berühmter Dramödie, "Der widerspenstigen Zähmung".
Eigendynamik ist vorprogrammiert. Spannend, mit Wortwitz und Tempo.
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