David Whitehouse: Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek

Hot
David Whitehouse: Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
Originaltitel
Mobile Library
ET (Original)
2015
ISBN-13
9783453418844

Informationen zum Buch

Seiten
320

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Lippen.

Kaufen

[Werbung / Affiliate-Link]

Bei Amazon kaufen   Bei LChoice kaufen   Bei Mojoreads kaufen  

Handlungsort

Handlungsorte
Karte anzeigen (Gesamtübersicht)

Bobby Nusku fristet seine Tage damit, Haare, Kleidungsstücke und weitere Spuren seiner verschwundenen Mutter zu sammeln und zu archivieren. Er fühlt sich im Haus seines grobschlächtigen Vaters und dessen wasserstoffblonder Freundin ziemlich einsam, besonders nachdem sein einziger Freund Sunny eines Tages wie vom Erdboden verschluckt ist. Die Freundschaft zum Nachbarsmädchen Rosa und ihrer Mutter Val, die Putzfrau in einem Bücherbus ist, gibt ihm Hoffnung und macht ihm Mut, sich gegen sein Schicksal aufzulehnen. Als alles drunter und drüber geht, machen sich Val, Rosa und Bobby gemeinsam mit dem sympathischen Outlaw Joe auf eine verrückte Reise mit Vals Bücherbus quer durch England. Im Gepäck haben sie nur das Nötigste: ihre Freundschaft und eine Menge guter Bücher.

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Ein bewegender Roman
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Der Autor

David Whitehouse wurde 1981 in Nuneaton, England geboren. Sein Debut »Bed« wurde 2010 mit dem »To Hell with Prizes Award« ausgezeichnet. Er lebt in London. Der Jungstar der britischen Literatur, erzählt von einer verrückten Irrfahrt mit einem gestohlenen Bücherbus quer durch England. Ihm ist eine tragikomische Abenteuergeschichte über die unbeirrbare Suche nach dem Glück und den Zauber der Literatur gelungen.

Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek

Der zwölfjährige Bobby Nusku lebt bei seinem gewalttätigen Vater uns dessen neuer Freundin. Er fühlt sich nicht nur ungeliebt, sondern auch alleingelassen und missverstanden. Doch nicht nur mit seinen Eltern kommt er nicht aus, auch in der Schule gibt es immer wieder Stress. So verbringt er die Tage damit Haar und Kleidungsstücke seiner verschwundenen Mutter, die er sehr vermisst, zu sammeln und aufzuhaben. Als sein bester Freund Sunny eines Tages ebenfalls nach einem schlimmen Unfall wegzieht, bricht für Bobby eine Welt zusammen. Er kann und will es einfach nicht wahrhaben nun allein zu sein. Als er auf der Straße dann Rosa trifft, merkt er gleich, dass mit diesem Mädchen etwas nicht stimmt. Sie ist behindert. Als es durch sie mit ein paar Jungs aus der Nachbarschaft zu einer Schlägerei kommt, lernt Bobby Val kennen, die Mutter von Rosa. Sie ist Putzfrau in einem Bücherbus. Zusammen sehen sie keinen anderen Ausweg, als die Flucht zu ergreifen. Zusammen mit Rosa fliehen die beiden mit dem Bücherbus und es beginnt eine kuriose und aufregende Fahrt.

Fazit

Ein ungewöhnliches Buch voller Höhen und Tiefen. Der Hauptprotagonist Bobby ist ein bemitleidenswerter Junger, welcher mir von Beginn an ans Herz gewachsen ist. Auch Val und Rosa sind unglaublich sympathisch, ganz im Gegenteil zu Bobbys Vater. Dieser ist nach dem Verschwinden von Bobbys Mutter eine gebrochene Persönlichkeit und flüchtet sich in Alkohol und Gewalt. Dies bekommt auch sein Sohn zu spüren. Bobby hat nicht viele Freunde, nur seinen besten Freund Sunny. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander. Bei einem ungewöhnlichen Spiel verletzt sich Sunny so schwer, dass Bobby schon fürchtet, er wäre tot. Doch Sunny kommt noch einmal davon, doch er zieht in Folge dessen mit seiner Familie weg. Nun ist Bobby ganz allein. Doch dann lernt er Val, die Mutter von Rosa kennen und sie schenkt ihm Vertrauen, Hoffnung und Familienleben. Als dann plötzlich die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, machen sich Val, Rosa und Bobby gemeinsam mit dem sympathischen Joe auf eine verrückte Reise mit Vals Bücherbus quer durch England. Im Gepäck haben sie nur das Nötigste: ihre Freundschaft und eine Menge guter Bücher.

Der Schreib- und Erzählstil des Romans ist mehr als speziell. So beginnt er beispielsweise mit dem Ende. Dies war für mich sehr ungewöhnlich und lies mich persönlich ein wenig holprig ist das Buch einsteigen. Nach ein paar Seiten hatte ich das Interesse verloren, zwang mich dann aber weiter zu lesen. Was für ein Glück, denn die Protagonisten überzeugen tatsächlich mit großer Tiefe und viel Gefühl. So wurde auch die Handlung im Verlaufe des Romans immer flüssiger und nachvollziehbarer. Gerade der Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Persönlichkeiten ist es, der den Leser fesselt. Man möchte unbedingt wissen, wie dieser ungewöhnliche Roman ausgeht.

Wichtige Themen wie Liebe, Freundschaft und Vertrauen sind der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Alles in allem wirklich ein bewegender Roman, der den Leser lachen und weinen lässt.
L
War diese Bewertung hilfreich für dich? 0 0
Eine Überdosis, die müde macht
Gesamtbewertung
 
1.3
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
1.0
Bobby Nusku wird als Außenseiter groß. In der Schule gehänselt, daheim vom Vater verprügelt, von dessen Lebensgefährtin genervt ignoriert. Seit seine Mutter nach einem Autounfall verschwunden ist, fehlt ihm der Halt. Die Freundschaft zum Klassenkamerad Sunny ist nur von kurzer Dauer, als der nach einem schweren Unfall wegzieht. Auf einem seiner einsamen Streifzüge lernt Bobby Rosa und ihre Mutter Val kennen, die ein ganz anderes Paar abgeben, als er es von zu Hause kennt: liebevoll, zugewandt, interessiert und neugierig. Er freundet sich mit den beiden an und genießt die Ausflüge in den Bücherbus, den Val wöchentlich putzt. Das geht so lange gut, bis Val ihren Job verliert, weil der Bücherbus eingestellt wird, und bis Bobby vom Vater bei Val aufgestöbert wird. Daheim eskaliert die Situation und Val kapert den Bücherbus, um für die Kinder ein besseres Zuhause zu finden. Damit beginnt eine ziellose Fahrt durch England, bald begleitet von einem großen Medienecho und der Polizei, die die vermeintliche Kidnapperin verfolgen.

Schreib' ein Buch, in dem richtig viele Bücher vorkommen, so richtig echte Freundschaft, viele Kinder und ganz viel Bücherweisheiten, dann wird alles gut und jeder, der gerne liest, wird das Buch bedingungslos lieben. So ungefähr scheint mir das Konzept des Buches gewesen zu sein. Was fehlt, ist eigentlich nur noch einer dieser Buchtitel, die die halbe Geschichte bereits auf dem Cover erzählen und keinen Platz mehr für ein Titelbild lassen. Geholfen hat das Rezept mit den Bücherzutaten allerdings nicht. "Haarsträubend clevere Beschreibungen und geniale Pointen" lobt der Klappentext, "haarsträubend" alleine hätte gereicht.

Man merkt schon, warm geworden bin ich mit diesem Buch auf keiner Seite. Nimmt man alles zusammen, wirkt das alles doch sehr gewollt, bemüht clever und bemüht warmherzig. Die Ausgangssituation wird betont hässlich oder schwierig gezeichnet, damit die Erleuchtung durch die Bücher auf alle Fälle hübsch sonnig und liebevoll wirken kann. Der einsame Bobby hat seine Mutter verloren und vermisst sie natürlich. Der Vater ist ein gefühlskalter Mensch, der den Sohn wohl am liebsten weggeben würde. Seine Lebensgefährtin verschwendet nicht einmal ein Hallo an ihn, wenn sie ihn in der Stadt sieht. Bobbys Freund Sunny will Cyborg werden und fügt sich vorsätzlich schwere Verletzungen zu. Die schwerste rührt von einem Unfall her, der im Rahmen der ganzen Konstruktion einfach nur noch den Gipfel der seltsamen Einfälle markiert. Da wird so viel Besonderes angehäuft, dass es am Ende einfach zuviel ist.

Aus dieser traurigen Startsituation flüchten die drei, gabeln unterwegs noch den Ex-Soldaten Joe auf, der aus dem Gefängnis geflohen ist, und fahren nach Schottland, wo Joe ihnen ausreichend Platz in einem leeren Herrenhaus verspricht. Stück für Stück tauchen bei Bobby während der Reise die Erinnerungen an den Autounfall auf und er versteht irgendwann, was damals genau passierte. Es stellt sich ebenfalls heraus, dass sich nicht nur Bobby nach einem Vater sehnt, der ihn liebt. Joe hat dieselben Probleme und ficht stellvertretend für Bobby den Kampf mit dem Vater aus. Und dann geht es zu den Klippen im Süden, die Bobbys Mutter ihrem Sohn immer versprochen hat.

Natürlich endet alles irgendwie gut, muss auch, wenn die Personen so platt schwarz-weiß gezeichnet sind wie in einem Kinderbuch. Betont wird der Eindruck idealerweise durch ein Märchen, das am Ende eingeflochten ist: Die gesamte Geschichte wird auf wenigen Seiten mit Prinzessinnen, Waldmenschen, Drachen und Robotern nacherzählt. Die Version davor will im Prinzip die Fassung für Erwachsene sein und damit es niedlich bleibt, hat der verantwortliche Polizist, der das Grüppchen jagt, ein Bubengesicht und fühlt sich zu jung für seine Aufgabe. Im Nachhinein ist das wohl genau das Problem, das ich mit dem Buch hatte: Es sprach mich, so kindisch und überladen wie es war, gar nicht an. Ich wollte nicht betüddelt werden mit lieben Worten oder einer möglichst skurrilen Charaktersammlung, um die Werte von Freundschaft zu erkennen. Ich muss mich auch nicht gleich in einem geklauten Bücherbus suhlen, um Bücher zu mögen - was für eine Überdosis von allem!
War diese Bewertung hilfreich für dich? 0 0

Benutzer-Bewertungen

1 Bewertung
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0(1)
Charaktere
 
2.0(1)
Sprache & Stil
 
2.0(1)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Nicht mein Fall
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
2.0
Als Büchernarr hatte ich mich sehr auf die abenteuerliche Geschichte von David Whitehouse gefreut, musste aber bald feststellen, dass sie so gar nicht meinen Vorstellungen entsprach.

INHALT
Der 12-jährige Bobby Nusku sucht seine Mutter und wird von seinem Vater geschlagen. Nachbarin Val Reed nimmt sich seiner an und flüchtet mit ihm und ihrer behinderten Tochter Rosa in einem gestohlenen Bücherbus. Ihr Ziel ist Großbritanniens Südküste, wo sich Bobbys Mutter aufhalten soll. Doch bis dahin erleben die drei noch eine Menge Abenteuer und lernen verschrobene Menschen kennen.

MEINUNG
David Whitehouses in England hochgelobtes Werk "Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek" konnte mich leider nicht von sich überzeugen. Der Plot wurde unglaubwürdig und wenig nachvollziehbar konstruiert. Das Ziel Reise trat im Laufe der Handlung immer mehr in den Hintergrund, was mich ehrlich gesagt geärgert hat. Zudem blieben die handelnden Personen, allen voran Bobby Nusku, auffallend blass. Ihr Charakter wurde nur schemenhaft greifbar. Weiterhin empfand ich die eingestreuten Erinnerungen aus Bobbys Kindheit eher störend als erhellend. Daran konnten auch die märchenhaften Züge der Geschichte nichts ändern. Sicherlich wird der Roman aus der Sicht eines 12-Jährigen erzählt, der nun einmal noch allerhand Fantasie und Flausen im Kopf hat, doch dies entschuldigt die allzu weit hergeholte Story mitnichten. Ich hätte mir gewünscht, dass Whitehouse mehr auf den gestohlenen Bücherbus und dessen literarische Schätze eingegangen wäre. Doch es blieb nur bei wenigen Titelnennungen bzw. -anspielungen. Die insgesamt 315 Seiten haben sich schleppend und langatmig gelesen, so dass ich mehr als einmal versucht gewesen bin, das Buch zur Seite zu legen. Schade, dass Inhalt und Cover so weit auseinander liegen. Das hätte ich nicht erwartet, weil das Cover richtig toll gestaltet worden ist.

FAZIT
Ein öder Stoff, der auf mich einschläfernd wirkte und mich alles andere als vom Hocker riss.
JH
War diese Bewertung hilfreich für dich? 0 0

Für eine werbefreie Plattform und literarische Vielfalt.

unterstuetzen books

 

 

 

Affiliate-Programm von LCHoice (lokaler Buchhandel) und Amazon. Weitere Möglichkeiten, Danke zu sagen.

Tassen, Shirts und Krimskrams gibt es übrigens im

Buchwurm-Shop

I only date Booknerds

Mobile-Menue