Jennifer Haigh: Auftauchen

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Jennifer Haigh: Auftauchen
Verlag
ET (D)
2010
Ausgabe
Taschenbuch
ET (Original)
2008
ISBN-13
978-3426504130

Informationen zum Buch

Seiten
520

Sonstiges

Originalsprache
englisch

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Was macht eine glückliche Familie aus? Der gemeinsame Urlaub? Harmonie? Geld? Liebe? Nach außen hin sind die McKotchs eine geradezu perfekte Familie. Doch als bei der 13jährigen Gwen eine Krankheit diagnostiziert wird, die sie für immer im Körper eines Kindes gefangen halten wird, zeigt sich, wie einsam jeder von ihnen ist. Denn letztlich zweifeln alle an der Liebe füreinander. Allein Gwen gelingt es schließlich, mit ihrem Zustand zurechtzukommen. Als sie sich verliebt und ihre Liebe erwidert wird, hat sie das Gefühl, endlich aufzutauchen und befreit zu sein. Doch ihr unverhofftes Glück in ihren Eltern und ihren Brüdern fatale Emotionen aus ...

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Der Sommer 1976 ist der letzte, den die Familie McKotch gemeinsam mit der restlichen Familie von Mutter Paulette im "Kapitänshaus" auf Cape Cod verbringt.

Zwischen Paulette und Frank stand es schon länger nicht zum Besten - nach fast zwanzig Jahren und drei Kindern haben sich die Nur-Hausfrau und der ehrgeizige Molekularbiologe sich einfach auseinandergelebt, und dass Frank seine Frau immer noch sehr begehrt, verträgt sich gar nicht mit ihrer eher prüden Einstellung zur Sexualität. Als sich schließlich herausstellt, dass die knapp dreizehnjährige Gwen nicht einfach nur eine Spätentwicklerin ist, sondern das Turner-Syndrom hat, bricht die Diagnose der Ehe endgültig das Genick. Frank macht sich schlau, versucht Lösungen, Behandlungen, Chancen für Gwen aufzutun und sieht das Ganze wissenschaftlich-nüchtern, während für Paulette einfach nur eine Welt zusammenbricht und sie den Kopf in den Sand stecken will. Am liebsten möchte sie gar nicht über das Problem nachdenken. Dass Gwen nicht mehr großartig wachsen und die Hormonumstellungen der Pubertät nur sehr bedingt erleben wird, ist für sie, die sich stark über ihr Äußeres und ihre sehr feminine Art definiert, eine absolute Katastrophe.

Dass es zur Trennung gekommen ist, erfahren wir aber nur im Rückblick. Nach dem Sommerurlaub, in dem schon gewisse Beziehungsmuster in der Familie deutlich werden, springt die Handlung in die späten 90er Jahre. Da ist Frank in ein vielversprechendes Forschungsprojekt involviert und nach diversen Beziehungen und Affären gerade solo; Paulette kämpft mit dem Altern und der sich verändernden Welt im allgemeinen und kann schlecht damit umgehen, dass eigentlich keines ihrer Kinder mehr ihre Hilfe braucht; und Gwen arbeitet nach einem Anthropologiestudium in einem Museum und hat ansonsten wenig Sozialkontakte. Billy, der Älteste, ist erfolgreich im Beruf, verschweigt seinen Eltern jedoch seine sexuelle Orientierung; und Scott, das Nesthäkchen, ist mit einer nicht standesgemäßen Frau verheiratet, arbeitet eher widerwillig als Lehrer und gönnt sich ab und zu mal eine Tüte zur Entspannung.

Innerhalb eines Jahres kommt dann bei allen fünfen einiges in Bewegung, im positiven wie im negativen Sinne. Die Geschehnisse in diesem Zeitraum nehmen einen Großteil des Buches ein. Das Schöne ist, dass man alle fünf Perspektiven zu sehen bekommt. Die ganz unterschiedlichen Charaktere und Denkweisen der fünf Familienmitglieder lassen dasselbe Ereignis jeweils in einem völlig anderen Licht erscheinen.

Anfangs brauchte ich eine Weile, um mit dem Personal warmzuwerden, und abgesehen von Gwens Gendefekt erschien mir auch die Handlung recht unspektakulär. Mit jeder Drehung des Erzählkaleidoskops ist dieser Eindruck allerdings geschwunden, irgendwann hatte mich diese verkorkste Familie dann ziemlich in ihren Bann gezogen mit ihren unerfüllten Wünschen und vertanen Möglichkeiten und den alten Rivalitäten und Sympathien, die sich auch Jahrzehnte später noch Bahn brechen. Alle Figuren haben eine gewisse Ambivalenz, was ihnen Tiefe verleiht und sie über bloße Schablonen hinweghebt.

Es gibt sicherlich süffigere Familiengeschichten, vor allem, was den Beginn angeht, aber die zweite Hälfte des Buches hat mich ziemlich überzeugt (auch wenn der Schluss vielleicht einen Tick zu rosig ausgefallen ist).
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