Moira Fowley-Doyle: Wenn der Sommer endet

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Moira Fowley-Doyle: Wenn der Sommer endet
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
The Accident Season
ET (Original)
2015
ISBN-13
9783570164075

Informationen zum Buch

Seiten
320

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
So lasst uns die Gläser erheben auf die dunkle Zeit,
Auf unsere Seelen, die wir im Fluss versenken,
Auf das Ungesagte, auf die Geister in den Wänden,
lasst uns trinken auf die dunkle Zeit.

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Zeit der Dunkelheit, Zeit der Geheimnisse ...

So lasst uns die Gläser erheben auf die dunkle Zeit … Die dunkle Zeit, wie die 17-jährige Cara, ihre Schwester Alice und ihre restliche Familie es nennen, scheint wie ein Fluch, der sie einmal im Jahr für ein paar Wochen heimsucht. In diesem Zeitraum passieren Unfälle, geliebte Menschen sind schon gestorben. Und dieses Jahr soll es eine der schlimmsten dunklen Zeiten werden, prophezeit Caras Freundin Bea. Mysteriöse Dinge geschehen und bald weiß Cara nicht mehr, was Traum und was Realität, was Magie und was echt ist. Die Grenzen verschwimmen, und als lange vergessene tragische Ereignisse ans Licht kommen, könnte es für Cara, ihre große Liebe Sam und ihre Schwester Alice schon zu spät sein …

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Jugendbuch mit einem wunderschönen Schreibstil und einer dramatischen Entwicklung
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt:
Anfang Oktober beginnt für die irische Familie Morris „die dunkle Zeit“. In den nächsten Wochen ist vermehrt mit Unfällen zu rechnen. Prellungen, Schnittwunden, Knochenbrüche – in schlimmen Jahren auch Todesfälle. Melanie lebt allein mit der 17-jährigen Cara und der 18-jährigen Alice und deren Ex-Stiefbruder Sam. Im Oktober wird die Familie in Watte bzw. doppelte und dreifache Schichten Kleidung gepackt und scharfe Kanten im Haus in Luftpolsterfolie, damit nichts allzu Schlimmes passiert. Als ob das helfen würde!

Cara erinnert sich an eine frühere Freundin und macht sich auf die Suche nach dem Mädchen, das wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Auf ihrer Suche erlebt sie seltsame Dinge, gefährliche Dinge, und die Vorhersagen ihrer Karten legenden Freundin Bea sind nicht gerade beruhigend.


Meine Meinung:
„Wenn der Sommer endet“ ist der Debütroman von Moïra Fowley-Doyle und zeigt, welches Talent in dieser Autorin schlummert.

Der Roman besticht durch eine wunderschöne, fast schon poetische Sprache, die angefüllt ist mit Metaphern und treffenden Beschreibungen.

"Am anderen Ufer flüstern die Bäume einander laubige Geheimnisse zu, oder vielleicht auch uns, aber wir sprechen nicht die richtige Sprache, um sie zu verstehen." (S. 149)

Die Ich-Erzählerin Cara war mir gleich sehr sympathisch. Sie wirkt zuweilen ein bisschen verloren und unsicher. Aber sie ist voller Liebe für ihre Familie und vor allem für Sam, dessen Vater vor einigen Jahren abgehauen ist. Cara hat mit widersprüchlichen Gefühlen zu kämpfen, die sie nicht unter einen Hut bekommt. Hier macht sie eine tolle Entwicklung durch, reift durch die Herausforderungen. So beschreibt dieser Roman nicht nur das Ende des Sommers, sondern auch das Ende einer Kindheit.

Die Erzählung wirkt recht düster. Es geschehen seltsame, mysteriöse Dinge, gefährliche Dinge, die sich nicht immer einordnen lassen. Als Leser fragt man sich, welche Art Roman hier vorliegt. Hat man es mit Magie zu tun? Oder gibt es letztendlich doch noch für alles eine logische Erklärung? Für Cara verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie.

"Ich weiß nicht mehr, was real ist." (S. 242)

Mich hat Caras Erzählung wahnsinnig gefesselt, vielleicht weil ich offen bin für Übernatürliches und Fantastisches. Und ich war total beeindruckt, wie die Autorin die Geschichte entwickelt hat. Denkt man anfangs noch, es geht um eine leicht spleenige Liebesgeschichte eines Teenagers, schleicht sich ganz langsam, fast unmerklich, eine Dramatik in die Handlung, die mich schier umgeworfen hat. Dabei wird vieles nicht direkt ausgesprochen, sondern zwischen den Zeilen angedeutet, aber doch so, dass es unmissverständlich ist.

Fazit:
Ein beeindruckender Jugendroman, der als sanfte Welle beginnt und schließlich zu einem Tsunami anwächst. Die wunderschöne Sprache macht einfach Spaß, auch wenn die Stimmung grundsätzlich recht düster ist.
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So lasst uns die Gläser erheben auf die dunkle Zeit
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
5.0
Jedes Jahr kommt sie wieder, die dunkle Zeit. Die Zeit, in der Cara und ihre Familie besonders anfällig für Unfälle und Verletzungen sind, in der sie sich alle dick einpacken und extrem vorsichtig sind, in der aber dennoch immer wieder irgendetwas passiert. Blaue Flecke, Schnitte, Knochenbrüche bis hin zu Todesfällen, es ist wie ein Fluch, der alljährlich über die Familie kommt.

Und dann ist da noch die mysteriöse Mitschülerin Elsie. Cara bemerkt eines Tages, dass Elsie auf allen Fotos zu sein scheint, die Cara in den letzten Jahren so gemacht hat. Doch als sie Elsie näher befragen will, ist diese nicht aufzufinden und egal, wen sie nach ihr fragt, niemand scheint wirklich etwas über Elsie zu wissen oder sie jemals richtig wahrgenommen zu haben.

Die Protagonisten sind Cara, ihre Schwester Alice, ihr Stiefbruder Sam und ihre beste Freundin Bea. Sie werden alle gut dargestellt und schnell merkt man als Leser, dass jeder von ihnen seine verborgenen Seiten hat. Einige meiner Spekulationen haben sich schnell als richtig herausgestellt, andere Entwicklungen haben mich aber auch überraschen können. Insgesamt blieb für mich als Leserin allerdings eine recht große Distanz zu den Figuren.

Das Buch ist ziemlich mysteriös und ich habe mich beim Lesen anfangs etwas schwergetan. Die Grenzen verschwimmen immer wieder und es ist oft nicht klar, was nun real ist und was nicht. Ich habe mich lange Zeit gefragt, ob ich hier nun ein Fantasybuch lese oder einen normalen Jugendroman. Aber genau dieses Spiel mit der Realität macht das Buch auch interessant und am Ende löst sich vieles auf, auch wenn manche Fragen nicht beantwortet werden – das ist dann aber auch so gewollt.
Dennoch ist der Handlungsverlauf oft etwas verwirrend, wer lieber geradlinige Bücher mag, wird hier wahrscheinlich nicht so begeistert sein. Mich hat es, nachdem ich mich erst einmal in diesen Stil hineingefunden hatte, neugierig gemacht. Dennoch habe ich mir Zeit gelassen beim Lesen, um die vielen kleinen Hinweise und Spuren nicht zu verpassen.

Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich werde die Autorin daher auf jeden Fall weiter im Blick behalten.
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