Moira Frank: Sturmflimmern

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Moira Frank: Sturmflimmern
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783570164570
Empfohlenes Alter

Informationen zum Buch

Seiten
480

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Der Kassierer beobachtete sie, seit sie hereingekommen war.

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Handlungsort

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Ein flirrend heißer Sommer in einer amerikanischen Kleinstadt: Die 15-jährige Sofia würde am liebsten einfach nur die großen Ferien genießen, mit ihren Freunden Partys feiern und im Fluss baden gehen. Doch mit ihrer eigensinnigen Art hat sie unbeabsichtigt den Konflikt zwischen ihrem besten Freund Oscar und seinem brutalen älteren Bruder David verschärft. Aus ein bisschen Geplänkel entsteht eine gefährliche Spirale der Gewalt. Dabei fangen mit der Ankunft eines alten Bekannten von Sofias Vater die Probleme gerade erst an ...

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Ein Buch, das unter die Haut geht
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Sommer in einer Kleinstadt in Nevada. Die Hitze ist zehrend, aber die großen Ferien stehen vor der Tür - das bedeutet mit Freunden rumhängen, Partys feiern, im Fluß baden... eben lauter Dinge, die Spaß machen!
All das zum Greifen nahe, gerät die 15jährige Sofia heftig mit zwei älteren Jungs aneinander. Was mit Handgreiflichkeiten auf dem Schulflur beginnt, schraubt sich in einer Spirale der Gewalt stetig nach oben: Sofia hat unbewusst den Konflikt zwischen ihrem besten Freund Oscar und dessen älterem Bruder David angefacht und ahnt so kurz vor den Ferien nicht im Entferntesten was das bedeutet...

"Sturmflimmern" ist kein einfaches Buch, was ganz und gar nicht am Können der Autorin liegt, sondern am teilweise schwer verdaulichen Inhalt. Moira Frank hat ein schwieriges Thema aufgegriffen: extreme Gewalt zwischen Jugendlichen. Was wie ein harmloser Streit in der Schule beginnt, wird sehr rasch zu einem Schwelbrand und nährt zudem das Gefühl, das noch fürchterliche Dinge geschehen könnten...

Zusätzlich zu den immer größer werdenden Problemen zwischen den Jugendlichen, ist auch das Leben von Sofia, der Hauptfigur, nicht einfach. Früh hat sie ihre Mutter verloren und ihren Vater nie kennengelernt. Doch sie ist dennoch behütet untergekommen: bei einem ungewöhnlichen Pärchen, das öffentliche Aufmerksamkeit meidet und auch sonst einiges zu verbergen scheint.

Wer jetzt denkt, dass sich das spannend anhört, dem kann ich gleich sagen, dass es das auch ist. "Sturmflimmern" hat eine spannende Story, was zum einen mit der Geschichte Sofias und ihrer Eltern zusammenhängt, zum anderen, was den Konflikt zwischen Sofia, ihren Freunden und zwei älteren Jungs angeht.
Doch etwas muss vorab auch gesagt werden: einige Szenen sind nichts für LeserInnen mit schwachen Nerven, denn die Gewalt, die immer wieder ausbricht, ist detailliert und schonungslos geschildert. Das mag den ein oder die andere jetzt verwundern, handelt es sich doch um ein Jugendbuch, das ab 14 Jahren empfohlen ist... In meinen Augen ist diese Einordnung jedoch gerechtfertigt, denn ich bin mir sicher, dass Teenager in diesem Alter schon ausreichend Erfahrung mit Gewalt, Mobbing und/oder sonstigen verstörenden Dingen haben. Wenn nicht im 'real life', dann unter Garantie in Filmen oder Serien. Ich denke also nicht, dass es hier jemanden zu schützen gilt - dennoch gehen die Erlebnisse der Figuren durchaus unter die Haut, erschüttern und machen nachdenklich!
Der Autorin ist es in meinen Augen sehr gut gelungen, die Gewalt und ihre Folgen ohne jegliches Beschönigen darzustellen - der Schmerz und die Verzweiflung sind spürbar und genau das finde ich großartig. Schlicht und ergreifend aus der Ansicht heraus, dass genau das junge Menschen verstehen müssen: wenn man einen anderen Menschen beispielsweise schlägt, dann steht derjenige in der Regel nicht wie der strahlende Held eines Hollywood-Films wieder auf und hat nur eine kleine Blessur, die ihn nur noch sympathischer macht. Nein, hier schmerzt jeder Hieb, hier ist die Furcht in den Augen der Opfer echt und die krudesten Ideen der Täter jagen auch mir als Leserin Schauer über den Rücken.

Spannend sind übrigens nicht nur die Motivationen der jeweiligen Charaktere, sondern auch, die psychologische Dynamik und die Erkenntnisse Einzelner.

Zu den Figuren sei immerhin so viel gesagt, dass sie trotz so mancher unfassbarer Aktion glaubhaft sind - auch wenn das nicht leicht zu akzeptieren ist. Die Autorin hat hier einen richtig guten Job gemacht, denn auch wenn ich lange nicht alle Figuren sympathisch gefunden habe, so sind sie mir dennoch nahe gekommen. Sie und das von ihnen Erlebte, das mir nicht selten unter die Haut gegangen ist.

Kein einfaches Buch - wie schon gesagt. Aber eines, mit dem man sich auseinandersetzten sollte und das im eigenen Kopf arbeiten kann.
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Härter als erwartet
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4.0
Eine amerikanische Kleinstadt in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Es ist Sommer und die Hitze liegt brütend über der Stadt. Dementsprechend aufgeheizt ist auch die Stimmung.

Die 15jährige Sofia und ihre Freunde wollen eigentlich nur den Sommer genießen. Im Fluss baden, Partys feiern und die Ferien ausnutzen. Doch ein schon lange andauernder Konflikt zwischen Sofias Freund Oscar und dessen älterem Bruder David verschärft sich und weitet sich auf die jeweiligen Cliquen aus. Die Situation spitzt sich gefährlich zu.

Noch dazu gibt es auch in Sofias Elternhaus Probleme, die in ihrer mysteriösen Vergangenheit begründet liegen und die nun ebenfalls wieder hochkommen.

All das zusammen mit den flirrend heißen Temperaturen gibt eine explosive Mischung.

Ich muss gestehen, ich hatte etwas anderes erwartet, als ich zu diesem Buch gegriffen habe. Das pastellfarbene Cover vermittelt einen anderen ersten Eindruck und auch die Buchbeschreibung lässt nicht wirklich erahnen, wie heftig es in dieser Geschichte zur Sache gehen wird. Dies als kleine Warnung vorab für alle, die eine lockerleicht zu lesende Jugend-Sommer-Geschichte erwarten!

Nachdem ich mich dann aber einmal in die Story hineingefunden hatte, fand ich das Buch durchaus spannend. Die vielen Gewaltszenen sind nicht immer einfach zu lesen, in meinen Augen kommt die Stimmung zwischen den Jugendlichen und in der Stadt allgemein aber sehr gut rüber, ich konnte mir das alles gut vorstellen und fand es auch (leider!) recht glaubwürdig. Gerade die sich immer weiter hochschraubende Gewaltspirale fand ich zwar bedrückend, aber auch in der Realität absolut vorstellbar.

Was für mich nicht so ideal gepasst hat, war die Geschichte um Sofias Vergangenheit und Herkunft. Das war für mich nicht so richtig schlüssig und kam mir etwas zu konstruiert vor, auch wenn dem eine spannende Idee zugrunde lag.

Insgesamt für mich ein überraschendes Jugendbuch mit vielen interessanten Themen und mehr Härte, als ich es erwartet hatte – aber durchaus empfehlenswert für alle LeserInnen, die keine Schwierigkeiten damit haben, wenn es in einem Buch etwas härter zur Sache geht und auch Gewaltszenen explizit beschrieben werden.
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Benutzer-Bewertungen

1 Bewertung
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Plot / Unterhaltungswert
 
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4.0(1)
Ratings
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Kommentare
Actionreich mit hohem Gewaltanteil, leider ohne tiefergreifende Selbstreflexionen der Figuren
Gesamtbewertung
 
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Plot / Unterhaltungswert
 
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Charaktere
 
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Klappentext
„Ein flirrend heißer Sommer in einer amerikanischen Kleinstadt: Die 15-jährige Sofia würde am liebsten einfach nur die großen Ferien genießen, mit ihren Freunden Partys feiern und im Fluss baden gehen. Doch mit ihrer eigensinnigen Art hat sie unbeabsichtigt den Konflikt zwischen ihrem besten Freund Oscar und seinem brutalen älteren Bruder David verschärft. Aus ein bisschen Geplänkel entsteht eine gefährliche Spirale der Gewalt. Dabei fangen mit der Ankunft eines alten Bekannten von Sofias Vater die Probleme gerade erst an ...“

Gestaltung
Ich mag das Cover sehr gerne, da mir die Pastellfarben sehr gut gefallen und sie schön aufeinander abgestimmt sind. Zudem ist es schlicht gehalten und passt so gut zur Geschichte, denn das Cover wirkt sehr erwachsen und deutet so schon daraufhin, dass das Buch – obwohl es ein Jugendbuch ist – eigentlich von jedem gelesen werden könnte, auch von Erwachsenen. Auch das Motiv der trockenen Landschaft finde ich sehr passend, da „Sturmflimmern“ in einer starken Hitzeperiode spielt.

Meine Meinung
„Sturmflimmern“ ist der Debütroman von der jungen Autorin Moira Frank und nachdem ich bereits ein paar Stimmen gehört hatte, die besagten, dass dieses Buch actionreich sein soll, musste ich mich als großer Action-Fan natürlich selber davon überzeugen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Moira Franks Buch war für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle von erschüttertem Staunen über Herzrasen vor lauter Aufregung bis hin zu mitfiebernder Atemlosigkeit.

Zunächst möchte ich jedoch eine kleine Warnung aussprechen, denn dieses Buch befasst sich neben den Hauptthemen der Familie und Freundschaft vor allem mit Gewalt. „Sturmflimmern“ verdeutlicht eine Gewaltspirale, in der die jugendlichen Protagonisten gefangen sind und die sich bis zur letzten Seite hin immer weiter steigert. Leser, die also Probleme mit Gewalt, Brutalität und Verletzungen haben, sollten dieses Buch nur mit dem Bewusstsein in die Hand nehmen, dass die steigende Gewalt genau das ist, was „Sturmflimmern“ behandelt.

Ich persönlich fand die Darstellung der Gewalt einerseits sehr erschütternd, andererseits aber auch realistisch. Mich persönlich hat die sehr bildhafte und detailliert beschriebene Gewalt nicht gestört, da ich die (Ausnahme-)Situation, in der sich die Jugendlichen befunden haben, sowie die Motive und Motivationen verständlich fand. Natürlich war es manchmal auch auf der Gefühlsebene schwer, derart gewalttätige Szenen zu lesen (wenn beispielsweise Jugendliche einander mit Gewehren bedrohen oder Knochen gebrochen werden), aber dennoch war es auch faszinierend der steigenden Gewalt und der so entstehenden Spirale zu folgen. Die Figuren sind immer tiefer im Gewaltsumpf versunken, sodass ich stets ihre Beweggründe herausfinden und ihren eventuellen Ausweg aus der Gewalt verfolgen wollte, weswegen die Geschichte mich stets an die Seiten gefesselt hat.

Zudem habe ich mit der Hoffnung weitergelesen, dass die Figuren am Ende eine Entwicklung durchlaufen und zur Erkenntnis gelangen würden, dass Gewalt nicht immer die einzige Lösung ist. Leider muss ich diesbezüglich aber sagen, dass die Charaktere für meinen Geschmack angesichts der doch sehr gewalttätigen Handlungen zu wenig über diese nachgedacht und reflektiert haben. Die Selbstreflexion der Figuren hat mir einfach gefehlt, da diese für mich einfach zu kurz kam. Die Menschen haben kaum über ihre Handlungen nachgedacht und nur in Ansätzen gezeigt, dass sie ihre Taten hinterfragen oder bereuen. So wird die Gewalt nicht wirklich in Frage gestellt und es werden auch keine (Handlungs-)Alternativen aufgezeigt, wie es für mich wünschenswert gewesen wäre. Stattessen wird einfach nur thematisiert und aufgezeigt, dass man in gewalttätigen Handlungen versinken kann und dass diese sich als Konsequenz immer weiter steigern können.

Durch den intensiven Schreibstil von Moira Frank wurde das Buch zusätzlich zu etwas Besonderem, denn die Autorin hat es oftmals geschafft, dass ich mich nicht als Beobachterin fühlte, sondern eher so, als würde ich manche Szenen live und vor Ort miterleben. So hat sich in mir oftmals das Gefühl tiefer Erschütterung ausgebreitet und sich auf meinen Armen eine Gänsehaut gebildet. Moira Frank schafft es, den Leser zu schockieren und an ihre Geschichte zu binden. Auch das actionreiche Ende hat bei mir nicht nur aufgrund des fesselnden Schreibstils der Autorin, sondern auch aufgrund der hohen Dramatik ein Gefühl der Atemlosigkeit ausgelöst. Ich habe mit den Figuren gebangt, weil sich gerade auf den letzten Seiten die nervenaufreibenden Ereignisse immer weiter in die Höhe schrauben.

Fazit
Für mich war „Sturmflimmern“ ein actiongeladenes und intensives Leseerlebnis, das aufgrund des hohen Gewaltanteils gerade unter den Jugendlichen sicher nicht für jeden etwas ist. Schade fand ich, dass die Figuren ihre Handlungen so wenig reflektiert haben und dass sie am Ende bezüglich des Gebrauchs von Gewalt keine tiefergreifenden Erkenntnisse erlangt haben. Gefallen hat mir an diesem Buch jedoch, wie Moira Frank es schafft, den Leser in die Welt des Buches zu ziehen und die jeweiligen Situationen so real wirken zu lassen. Zudem wurde es beim Lesen nie langweilig, da ein für Atemlosigkeit und Überraschung sorgendes Ereignis das nächste gejagt hat.
4 von 5 Sternen!

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