NoViolet Bulawayo: Wir brauen neue Namen

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NoViolet Bulawayo: Wir brauen neue Namen
Verlag
ET (D)
2014
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783518424513

Informationen zum Buch

Seiten
264

Sonstiges

Originalsprache
amerikanisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Wir sind auf dem Weg nach Budapest: Bastard und Chipo und Godknows und Sbho und Stina und ich.

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Handlungsort

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Die zehnjährige Darling lebt im Chaos einer Blechhüttensiedlung. Paradise heißt ihr Zuhause, und fast alles fehlt: der Vater, die Schule, der Fernseher oder auch nur genug zu essen. Doch hier lassen einen die Erwachsenen in Ruhe, die Entwicklungshelfer verschenken Spielzeug und in ganz Afrika kann man nirgendwo besser Guaven klauen. Für alle anderen ist Paradise ein Scherbenhaufen aus zerbrochenen Träumen, für Darling der einzige Ort, der ihr ans Herz gewachsen ist. Gerade als Darling anfängt zu verstehen, wird sie von ihrer Tante in den USA fortgerissen. Üppiges Essen, der Fernseher, die Schule – das alles ist bald selbstverständlich, nur steht sie im neuen Paradies bald vor ihrer größten Aufgabe … »Wir brauchen neue Namen« beschwört die Abenteuer eines Mädchens an einem unwirtlichen Ort Afrikas. NoViolet Bulawayo verleiht ihrer Heldin dabei eine einzigartige Stimme, die trotz allem beharrlich Lust am Leben versprüht. Und am Ende steht eine Geschichte, deren Reizen man sich nicht entziehen kann – saftig und bittersüß, genau wie Darlings geliebte Guaven.

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Das Glück in der Fremde?
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Sprache & Stil
 
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NoViolet Bulawayo ist ein Pseudonym, der Nachname ist die Heimatstadt der Autorin, Violet ist der Name ihrer Mutter. Das „No“ in NoViolet hat dann auch nichts mit dem englischen „nein“ bzw. „nicht“ zu tun, wie ich zuerst gedacht habe (und den Namen entsprechend blöd fand), sondern bedeutet eher „verbunden mit“.

Die Autorin erzählt in „Wir brauchen neue Namen“ eine exemplarische Lebensgeschichte aus Simbabwe. Darling ist zehn und zieht mit einer Gruppe gleichaltriger Kinder durch ihre Stadt. Ihr Stadtteil heißt „Paradise“, doch mit dem Paradies haben die Blechhütten wenig zu tun. Sie erinnert sich noch an die Zeit, als sie in einem richtigen Haus wohnten, doch das wurde abgerissen und nun dominiert die Armut. In welchem Land die Geschichte spielt bleibt lange ungenannt, viel wichtiger ist da die Tante im gelobten Land Amerika.

Doch die erste Hälfte des Buches ist durch den kindlich vereinfachten Blickwinkel geprägt, wobei so einige Normalitäten für den Leser längst nicht normal sind, sondern Zeichen von Gefahren, Gewalt und Grausamkeiten. Man schüttelt sich, wenn man zusieht, was für Schrecklichkeiten einfach so akzeptiert werden, ohne eine zweiten Gedanken daran zu verschwenden.

Doch schließlich landet Darling bei der Familie ihrer Tante in den USA und aus dem Afrika-Roman wird ein Roman der Diaspora. Während die afrikanische Kindheit in ihren Beschreibungen intensiv und gut dargestellt war, schwächelt das Buch nun meiner Meinung nach etwas, denn Darlings Jugend in den USA unterscheidet sich nur wenig von üblichen Teenager-Erlebnissen. Vielleicht ist sie etwas härter und scharfkantiger, aber doch im Rahmen der bekannt wirkenden armen schwarzen Bevölkerung. Erst am Ende kommen wieder die Besonderheiten zum Vorschein, das Bewusstsein von Exil und Nirgendwo-dazugehören. Sie ist nicht angekommen in den USA, wird es auch nicht als Illegale, doch ihre alte Heimat ist auch nicht mehr ihre Heimat. Ihre Kinder werden neue, amerikanische Namen bekommen und Amerikaner sein, die nicht mehr verstehen, wovon ihre Eltern träumten.

Das Buch war auf der Shortlist für den Booker Prize, und auch wenn ich es jetzt nicht schlecht finde, neige ich dazu, da auch politische Gründe (erste schwarze Frau, die nominiert wurde) für zu sehen und nicht nur die schriftstellerische Qualität. Die Übersetzung wirkt „ordentlich“ genug, sodass ich auch nicht glaube, dass nur die deutsche Fassung etwas zu schwach für einen Literaturpreis ist. Ein Glossar hätte ich übrigens noch gut gefunden, auch wenn es nicht zwingend notwendig war.
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