Orhan Pamuk: Schnee

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Orhan Pamuk: Schnee
Verlag
ET (D)
2005
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Kar
ET (Original)
2002
ISBN-13
9783446205741

Informationen zum Buch

Seiten
520

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Die Stille des Schnees, dachte der Mann, der gleich hinter dem Busfahrer saß.

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Handlungsort

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Ein Fremder kommt nach Kars, eine türkische Provinzstadt, um eine merkwürdige Serie von Selbstmorden zu untersuchen: Junge Mädchen haben sich umgebracht, weil man sie zwang, das Kopftuch abzulegen. Plötzlich kommt es zu einem Putsch, inszeniert von einem Schauspieler. Ein Theatercoup? Doch es fließt echtes Blut, es intervenieren echte Soldaten, keiner kann die Stadt verlassen, weil es unaufhörlich schneit ...

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Schnee
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Ein Krimi erster Güte, viele Verbrechen, viele Täter, viele von ihnen mit mehr oder weniger edlen Motiven, die wir auch alle genau erklärt bekommen. Eine der Besonderheiten des Buchs: Das Hauptverbrechen wird nur ganz kurz angeschnitten, wir erfahren weder den genauen Grund noch den Tathergang und schon gar nicht, wer der Täter war.

Über 500 Seiten werden vier Tage in der kalten verschneiten Stadt Kars beschrieben, wir lernen schillernde Charaktere kennen, liebenswürdige, rätselhafte, die meisten von ihnen Menschen wie Du und Ich. Einige von ihnen sind mir sehr ans Herz gewachsen, so Necip, ein jugendlicher Bekannter des Helden, Turgut Bey, der Vater der Geliebten des Helden, Muhtar, der eifersüchtige, reumütige und schlichte Exgatte der besagten schönen Geliebten.

Wir hören von vielen religiösen und politischen Problemen wie Tragen von Kopftüchern oder nicht, wie laufen Bürgermeisterwahlen ab, was für Befugnisse hat die Polizei und wie nutzt sie diese aus, was geschieht mit der Seele von Verstorbenen. Sehr viel ist von Kunst die Rede, Theater, der Kunst Gedichte zu schreiben oder eben auch nicht, wenn diese nicht kommen wollen. Es gibt einen wunderschönen tränenrührenden Roman im Roman.

Es wird uns während einer kurzen Zeitspanne ein kurzer Ausschnitt der Türkei gezeigt; wir erfahren ein wenig über viele Facetten des täglichen Lebens und der Kunstgriff, all diese Facetten in einer durch den Schnee von der Umwelt abgeschnittenen Stadt anhand einer Handvoll Akteure zu zeigen, ist Orhan Bey bewundernswert gut gelungen. Ein wenig fremd und unverständlich ist mir das ganze Drumherum während auch nach der Lektüre noch geblieben.

Vergessen werde ich nicht das Anliegen eines der Akteure (die alle wie in einem Theaterstück auf den letzten Seiten noch einmal zu Wort gekommen sind!) - wir sollen in Deutschland das Buch lesen ohne wohlwollend zu denken, wie arm die armen Leute da sind. Wir sollen nicht hochmütig lächelnd auf sie herabsehen. Unbedingt empfehlenswert, interessant, lehrreich. Nicht mitreißend im Sinn von reißerisch geschrieben, aber doch so, dass die Lust am Weiterlesen bleibt.
E
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