Petra Hülsmann: Wenn's einfach wär, würd's jeder machen

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Petra Hülsmann: Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
ET (D)
2018
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783404176908
Empfohlenes Alter

Informationen zum Buch

Seiten
575

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
»Hi, Frau Paulsen!«

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Handlungsort

Stadt
Kontinent
Handlungsorte
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Damit hatte die beliebte Musiklehrerin Annika nicht gerechnet: Aus heiterem Himmel wird sie von ihrer Traumschule im Hamburger Elbvorort an eine Albtraumschule im absoluten Problembezirk versetzt. Nicht nur, dass die Schüler dort mehr an YouTube als an Hausaufgaben interessiert sind - die Musical-AG, die Annika gründet, stellt sich auch noch als völlig talentfrei heraus. Aber wenn's einfach wär, würd's schließlich jeder machen. Annika gibt nicht auf und wendet sich hilfesuchend an Tristan, ihre erste große Liebe und inzwischen Regisseur. Von nun an spielt sich das Theater jedoch mehr vor als auf der Bühne ab, und das Chaos geht erst richtig los.

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Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Unterhaltsame und schöne Sommerlektüre
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Ausgerechnet an ihrem 27. Geburtstag und zwei Tage vor den Sommerferien erfährt die Musiklehrerin Annika Paulsen, dass sie für 2-3 Jahre an die berüchtigte Brennpunktschule Astrid-Lindgren-Schule versetzt wird, weil dort Lehrermangel herrscht.
Sie hat nur einen Gedanken: Was muss ich tun um an mein geliebtes Werther Gymnasium zurückzukommen? Und so gründet sie eine Musical AG, in der Hoffnung an den richtigen Stellen auf sich aufmerksam zu machen. Dabei ist sie weder auf die Schüler, noch auf das Auftauchen ihrer ersten großen Liebe gefasst ...

Von Anfang an haben mir die Geschichte und die Idee von der zwangsversetzten Lehrerin sehr gut gefallen und mich an eine Mischung aus "Fuck Ju Göthe" und "Der Lehrer" erinnert.
Annika hat sich bisher auf ihrer bequemen Stelle am Werther Gymnasium ausgeruht. Sie hat ihre Arbeit zwar gewissenhaft und mit Freude erledigt, aber zusätzlich kein großes Engagement an den Tag gelegt und besondere Herausforderungen haben die Schüler und der Schulalltag ihr nicht gestellt.
Ganz anders sieht es an der Astrid-Lindgren-Schule (kurz ALS) aus. Diese Schule in einem der größten Problembezirke Hamburgs ist in Lehrerkreisen berüchtigt und gefürchtet. Hier wird sie wesentlich mehr gefordert. Man hat das Gefühl, dass sie etwas unwillig aus ihrem Dornröschen-Schlaf geweckt wird und es ist schön zu lesen, wie sie sich nach anfänglichen Schwierigkeiten immer mehr in diese Rolle einarbeitet.

Anhand einiger Schüler werden verschiedene Probleme von Jugendlichen aufgezeigt, die in sozialen Brennpunkten leben. Hier hätte die Autorin gerne näher auf die Probleme der einzelnen Kinder eingehen können, denn genau wie Annika sind mir die Kids nach und nach ans Herz gewachsen und ich hätte gerne mehr über sie erfahren.

Neben ihrer Arbeit als Lehrerin, muss sich Annika auch noch privaten Herausforderungen und Geistern aus der Vergangenheit stellen. Besonders in Sachen Liebe wird ihr Gefühlsleben ordentlich durcheinandergewirbelt, denn ausgerechnet ihre erste große Liebe, der Theaterregisseur Tristan, unterstützt sie bei der Vorbereitung des Musicals. Auch wenn mir relativ schnell klar war, wie sich dieser Handlungsstrang entwickeln wird, hat mir gut gefallen, was sich die Autorin hierzu außerhalb der gern genutzten Klischees hat einfallen lassen.

Ganz nebenbei hat mir das Buch auf humorvolle Art und Weise die Wahrheit über Tchibo-Regale eröffnet. Ich muss gestehen, inzwischen sehe ich sie mit anderen Augen und muss oft Grinsen, wenn ich daran vorbeigehe. Wenn ihr wissen wollt warum, dann lest dieses Buch!

Der lockere und leichte Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich diese unterhaltsame und schöne Geschichte trotz ein paar kleiner Längen regelrecht verschlungen habe. Ich habe mitgefühlt und oft auch geschmunzelt und die Kids und Annika gerne begleitet.

Fazit: Ein schöner und unterhaltsamer Wohlfühlroman zum Abschalten und Abtauchen.
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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.5
Plot / Unterhaltungswert
 
4.5(2)
Charaktere
 
4.0(2)
Sprache & Stil
 
5.0(2)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Leseempfehlung!
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Annika Paulsen ist Lehrerin an einer Eliteschule in Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Die Versetzung an die Astrid - Lindgren - Schule in Ellerbrock, einem Problembezirks Hamburgs, ein Schock. Annika hat nur ein Ziel…und zwar will sie so schnell wie möglich wieder zurück an ihre alte Schule, in der die Kinder gerne und fleissig lernen. Ihre Idee, an der Problemschule eine Musical AG zu gründen, wird von den Schülern durchwegs gut aufgenommen. Insgeheim will Annika so bei ihrem alten Direktor Eindruck schinden, damit er sie zurückholt. Sie holt einen alten Schulfreund, der nun als Regisseur arbeitet, und ihren Nachbarn Sebastian, der das Bühnenbild bauen soll, mit ins Boot.
Wird das Musical ein Erfolg? Und geht Annikas Plan auf?

Annika ist mir sofort sympathisch…und zwar bereits im dritten Satz. Denn Annika liest auf ihrem Arbeitsweg in einem Buch! Figuren, die sich lesend durch die Geschichte bewegen sind mir meist sympathisch.... Sehr authentisch ist ausserdem die Figur Annika charakterisiert. Ich mochte vor allem die Mischung von Respektsperson / Lehrerin und gute Freundin und WG Partnerin Annika. Amüsant, dass ihr auch mal als Lehrerin ein Wort herausrutscht, das man als Lehrerin besser nicht sagen sollte. Annika hat ganz schön viele Vorurteile gegen die neue Schule, und merkt erst mal, dass die Kinder in diesem Problembezirk andere Sorgen haben als die Kids an der Eliteschule. Die Themen sozial Schwächere, Inklusion und Chancengleichheit werden angesprochen und hauchen der Geschichte Tiefgang ein. Mir hat sehr gefallen, dass auch solche Themen in einem ansonsten heiteren Buch Platz finden, und wie die Autorin sie eingesetzt hat. Sehr berührt hat mich, wie das Thema Mobbing eingeflochten wurde. Sehr authentisch wurde die Jugendzeit Annikas beschrieben, in dem Mobbing eine Rolle gespielt hatte.
Ich bin ein Fan von Petra Hülsmann. Und auch in diesem Buch finde ich den humorvollen, lockeren und leichten Schreibstil wieder. Teilweise sind die Dialoge sehr witzig und ich musste laut lachen. Gerade Szenen, wie die Organisation rund um das Musical, könnten langatmig und trocken sein. Doch die Autorin hat mit der Figur Heaven - Tanita, einem Mädchen, das mitspielt, eine überaus komische Figur geschaffen und diese Szenen immer wieder aufgelockert. Hier habe ich manches mal doch sehr schmunzeln müssen. Denn Heaven- Tanita ist das Klischee einer " The Voice Kids" Kandidatin und nicht nur sehr naiv, sondern auch sehr empfänglich für Komplimente. Das Mädchen ist der Brüller und war meine Lieblingsfigur. Ebenfalls gut geschrieben wurde der Jugendslang und dadurch entstehen Passagen mit viel Situationskomik und Witz.
Überhaupt sind die Figuren klasse gezeichnet, wenn auch klischeehaft. Vom Gangsta Rapper bis zum Flüchtlingskind findet man an den Musicalproben alles.
Die Handlung empfand ich als sehr abwechslungsreich. Denn von Liebe, über die Arbeit mit den Kids bis zum Ausgang mit Freunden führt die Autorin Annika und uns Leser durch das Buch.
Punkto Liebe ahnte ich ziemlich schnell, wohin es Annika ziehen wird. Sie war zu dem Zeitpunkt noch relativ ahnungslos. Und so habe ich mir manches mal gedacht: Mensch, Mädchen , mach die Augen auf.
Der Weg zu der grossen Liebe wird dann auch wunderbar rund und einfühlsam beschrieben. Ja, auch Annika hat es dann begriffen!
Mich hat dieses Buch sehr begeistert und die Mischung aus Humor und ernsten Themen fand ich sehr gelungen. Von mir eine Leseempfehlung!
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"Chabos wissen wer der Babo ist"
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
5.0
Annika ist fassungslos: Da hat sie sich so wohl gefühlt an ihrer Schule - mit den wohl erzogenen Schüler die niemals Ärger machten, und den lieben Kollegen, denen sie sogar gerne mal einen selbst gebackenen Kuchen mitbrachte - und dann wird Annika mir nichts, dir nichts, einfach so versetzt. Und die neue Schule ist nicht irgendeine Schule, nein, es ist DIE Schule, die Astrid-Lindgren-Schule - immer wenn ein Beitrag über Deutschlands schlimmste Schulen im Fernsehen gezeigt wird, ist die ALS ganz sicher vorne mit dabei. Unter den Lehrern munkelt man sogar, dass die psychiatrische Abteilung des UKE einen Flur, nur für die Lehrer der ALS reserviert hielt.

Dort möchte sie auf keinen Fall bleiben und sie überlegt sich auch einen Plan, wie sie schnellstmöglich wieder an ihre alte Schule versetzt wird.



Von der Autorin kannte ich bisher nur den Roman "Glück ist, wenn mann trotzdem liebt", den ich nur so lala fand. Umso überraschter bin ich deswegen, dass mir ihr neuer Roman so gut gefallen hat.

Und dabei war ich kurz davor das Buch in eine Ecke zu pfeffern.



Die érsten Kapitel fand ich nämlich einfach nur furchtbar. Das lag zum einen an der Protagonistin Annika die am Anfang zumindest, einfach nur langweilig war. Sie jammert seitenlang der alten Arbeitsstelle hinterher, geht völlig in ihrem Selbstmitleid auf, bedauert dass sie sich nun anstrengen muss. Sie ist bequem, harmoniesüchtig und will nirgendwo anecken. Und dann schleppt sie auch noch seit Jahren ein hochexplosives Paket aus unterdrückten Gefühlen mit sich herum, und das hält sie vor ihren besten Freunden geheim, was ich gar nicht verstehen konnte. Warum sie darum so ein Geheimnis machte wird zwar von ihr erklärt, überzeugen konnte mich das aber nicht.

Aber erst richtig die Augen verdrehen musste ich, als Annika zum ersten mal mit den Jugendlichen der ALS zu tun bekommt. Da braucht man nicht viel Vorstellungskraft um sich die Kinder vorzustellen. Man nimmt einfach alle Schüler aus dem Film "Fack Ju Göhte", überspitzt diese Charaktere auch noch, indem man alle Klischees über Problem-Kids nimmt die es so gibt und lässt die Jugendlichen immerzu Dinge sagen wie "Ey, yo Alter, voll krass". Fertig!

Aber das wurde, nachdem Annika sich endlich mal wieder einkriegt und über ihre Probleme von damals spricht, zum Glück schlagartig besser.

Annika hat ab da nämlich einiges zu tun. Sie muss sich in Sachen Liebe um einiges kümmern, weiß dabei nicht so Recht, wo sie da hin will. Und dann wird ihre Arbeit mit den Jugendlichen interessant. Die sind zwar immer noch sehr klischeehaft dargestellt, aber sie fangen an, sich wie normale menschliche Wesen zu benehmen und ich konnte nach und nach jeden Einzelnen von ihnen in mein Herz schließen.

Ich mochte es wie Annika über die Musik spricht und die klassischen Stücke habe ich mir alle angehört hinterher.

Dann gibt es noch ein Wiedersehen mit einem ganz bestimmten Taxifahrer.

Den Stil der Autorin mochte ich sehr da er ziemlich humorvoll ist. Durch die Arbeit mit den Kindern werden aber auch sehr ernste Themen aufgegriffen wie Mobbing oder den Klassenunterschied in der Gesellschaft. Das Gefühl der Perspektivlosigkeit der Jugendlichen kam sehr gut zum Ausdruck und machte mich sehr betroffen. Über das sehr emotionale Ende war ich begeistert, ein paar Tränchen musste ich mir jedenfalls verdrücken.

Ich könnte mir diesen Roman sehr gut als Film vorstellen. Es ist eine Mischung aus "Fack Ju Göhte", "Sister Act 2" und Annika hat große Ähnlichkeit mit Ally McBeal. Das würde sich bestimmt gut auf der Leinwand machen.



Für einen sehr schwachen Anfang, dafür mit einem umso besseren Ende vergebe ich 4 von 5 Punkten.
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