George Dyson: Turings Kathedrale

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George Dyson: Turings Kathedrale
Untertitel
Die Ursprünge des digitalen Zeitalters
ET (D)
2014
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Turing's Cathedral
ET (Original)
2012
ISBN-13
9783549074534

Informationen zum Buch

Seiten
592

Sonstiges

Originalsprache
amerikanisch
Übersetzer/in

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In den 1940er Jahren kam es am Institute for Advanced Study in Princeton zu einer einzigartigen Zusammenarbeit wissenschaftlicher Genies, die als Keimzelle der digitalen Welt gelten kann. Zu ihnen gehörten Albert Einstein, Robert Oppenheimer, Kurt Gödel, Alan Turing und John von Neumann. In engem Austausch arbeiteten sie an streng geheimen Projekten, darunter dem Bau der Atombombe und der Entwicklung des Computers, weitgehend finanziert vom US-Militär. Auf der Basis jahrelanger Recherchen erzählt der amerikanische Wissenschaftshistoriker George Dyson erstmals die faszinierende Geschichte dieser Anfänge des digitalen Zeitalters. Anschaulich zeigt Dyson, welch enormer Anstrengungen der versammelten Mathematiker, Physiker und Chemiker, aber auch welcher Zufälle es bedurfte, um auf den Weg zu bringen, was uns heute als selbstverständlich erscheint. Was das Buch über die spannende Wissenschaftsgeschichte hinaus so lesenswert macht, ist die liebevolle Beschreibung der beteiligten Personen – ihrer Eigenarten, ihrer Temperamente, ihrer Visionen und Auseinandersetzungen, ihrer Begeisterung über jeden erfolgreichen Schritt. Ein Muss für alle, die sich fragen, wie und wo das Zeitalter der Digitalisierung in der Menschheits- und Kulturgeschichte zu verorten ist.

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Themensetzung
 
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Objektivität
 
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2.0
George Dyson wurde 1953 als Sohn der Mathematiker Freeman Dyson und Verena Huber-Dyson und als Enkel des englischen Komponisten George Dyson geboren. Er ist Autor mehrerer Sachbücher über Themen im Bereich Wissenschaftsgeschichte und Technikphilosophie. In dem Buch "Darwin Among the Machines" stellte er die These auf, dass das Internet ein bewusstes Lebewesen sei. Für sein Buch über das Orion-Projekt, in dem sein Vater ein nukleargetriebenes Raumschiff entwickelte, gelang es ihm, soviel Material zu sammeln, dass die NASA an ihn herantrat, um knapp 2000 Seiten Kopien von Arbeiten zu kaufen, die im eigenen Archiv nicht mehr auffindbar waren. (Quelle: Wikipedia)

Dyson konzentriert sich in "Turings Kathedrale" auf die bahnbrechende Entwicklung der Computer in den zehn Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei steht insbesondere John von Neumann und nicht Alan Turing und auch nicht die Theorie oder Technik der Computer im Mittelpunkt des Buches. Von Neumann kann durchaus als Genie seiner Zeit genannt werden, vermutlich auch unserer Zeit. Er entwickelte die allen Informatikern bekannte Von-Neumann-Architektur. Hierbei handelt es sich um ein Schaltungskonzept zur Realisierung universeller Rechner - basierend auf den Komponenten einer Turingmaschine. Aber Von Neumann ist natürlich nicht die einzige Person, die im Focus des Buches steht. Es kommen allerhand Wissenschaftler zu Wort und somit werden eher die Menschen und deren Hintergründe beleuchtet.

Was hier in der Rezension schon technisch und unter Umständen nicht für alle verständlich klingt, macht das Buch leider besser. "Turings Kathedrale" ist ein Wälzer, aber trotzdem hat sich der Autor etwas zu viel vorgenommen. Diese komplexe Themenstruktur mit all' den Hintergründen (insbesondere technischer Art) kann man nicht in ein einzelnes Buch pressen und erwarten, dass man nicht 1) die Leser über weite Strecken langweilt und 2) sie das Gelesene auch noch vollständig erfassen können, ohne den Faden zu verlieren.

Ich habe Informatik studiert und passte deshalb ganz gut in die anvisierte Zielgruppe. Trotzdem musste ich mich oft zum Weiterlesen zwingen. Es ist auf keinen Fall ein Buch, das man an einem Stück liest. Häppchen für Häppchen, mit Pausen, in denen man andere Bücher liest, geht es aber ganz gut. Ich hätte mir noch etwas Bildmaterial gewünscht, denn der Stoff war oft einfach nur trocken.

Dyson wollte viel und so hatte ich ständig das Gefühl, dass er sich nicht für eine Linie entscheiden konnte. Über welchen Wissenschaftler erzähle ich nun welche Details? Und wie viele Details? Und was war seine Idee? Und wer beeinflusste wen? Und und und. Ich wurde allzu oft gedanklich abgehängt. Da lobe ich mir Simon Singh, der sich auf ein Thema konzentriert und dies sogar für Laien verständlich und kurzweilig erklären kann. Sein Buch "Fermats letzter Satz" schlägt "Turings Kathedrale" um Längen.

Trotz der Kritik habe ich einige interessante Informationen für mich mitgenommen und diejenigen, die sich für die Biografien und die Geschichte der Computerentwicklung interessieren, werden sicher nicht enttäuscht sein.
SK
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