Alessio Torino: Über mir die Sonne

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Alessio Torino: Über mir die Sonne
ET (D)
2018
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Tina
ET (Original)
2016
ISBN-13
9783455001471

Informationen zum Buch

Seiten
160

Sonstiges

Originalsprache
italienisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Tina stand in ihren Strandschuhen am unteren Ende der Rampe, den Kescher in der Hand.

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Der eine Sommer im Leben, der alles verändert: Es ist heiß auf Pantelleria, flirrend heiß, und der letzte Sturm hat die Quallen in die Bucht getrieben, wo Tina sie jetzt eine nach der anderen aus dem Wasser fischt und auf den Beton wirft. Es ist der erste Sommer ohne den Vater. Die Mutter ist nach der Trennung mit ihren beiden Töchtern alleine auf die Insel gefahren. Zwischen Rosmarin und Kapernblüten, salziger Haut und sonnenverbrannten Gesichtern, glitzerndem Wasser und felsigen Buchten erleben Tina und ihre Schwester die Fatalität des Erwachsenseins. Alessio Torino erzählt auf einzigartige Weise von dem schmerzlichen Moment der Gewissheit, in dem wir erkennen, dass nichts mehr so sein wird wie zuvor. Ein Roman über die Kraft des Verstehens und die Melancholie des Verlusts.

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Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Kaputte Charaktere in sommerlicher Kulisse
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Wir befinden uns auf einer italienischen Insel im Mittelmeer. Ein sonniger Urlaubsort, der sich mit den dort lebenden Personen aber im Kontrast befindet, u.a. macht auch Tina mit ihrer frisch getrennten Mutter und ihrer Schwester dort Urlaub.

Das Buch hat mich ein wenig verwirrt zurück gelassen und es fiel mir noch nie so schwer, eine Rezension zu schreiben. Die ersten Seiten lasen sich locker und leicht, doch schon bald wird das Buch zunehmend schwerer. Die anfangs schöne Sommerstimmung wird immer düsterer. Es gibt keinen wirklichen Plot in diesem kurzen Roman, was mein Kritikpunkt wäre. Die Handlung wird durch die Beschreibungen der Personen getragen.

Die Charakterisierung wird im Laufe des Romanes immer spitzer und dadurch auch düsterer, denn die Insel ist voll von gescheiterten Persönlichkeiten. Auch Tina und ihre Familie passt dabei ins Bild. Die beiden Schwestern kämpfen - jede auf ihre Art - mit der Trennung ihrer Eltern und auch ihre Mutter ist viel mit sich selbst und ihrer persönlichen Zurückweisung durch den Vater beschäftigt. Trost wird nicht beieinander gesucht, eher im Gegenteil. So ist gefühlt jede auftretende Person vor allem mit sich selbst beschäftigt. Viele Probleme werden nur durch Beobachtungen skizziert (vor allem die der anderen Gäste) und einiges bleibt im Dunkeln. Das Buch ist sicherlich dazu gemacht, mehrmals gelesen zu werden, um die vielen Facetten zu begreifen und miteinander verknüpfen zu können.

Der Schreibstil ist angenehm. Verständlich und gut zu lesen, auch wenn vieles nur angedeutet wird. Wer klare Worte, sinnvolle Zusammenhänge sich wünscht, wird mit diesem Buch enttäuscht werden. Da das Buch mit seinen 150 Seiten aber so schmal ist, hat mich das nicht gestört. Dafür war es nicht lang genug.

Auch wenn "Sonne" im Titel vorkommt, ist das für mich keine Sommerlektüre. Im Herbst könnte sie zwar depressive Auswirkungen haben, passt für mich stimmungsmäßig aber besser. Wer ernste Töne, kaputte Charaktere feinfühlig beschrieben sucht, kann mit diesem Buch glücklich werden.
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Benutzer-Bewertungen

1 Bewertung
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0(1)
Charaktere
 
3.0(1)
Sprache & Stil
 
3.0(1)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Atmosphärisch toll, inhaltlich weniger überzeugend
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Alessio Torinos Erzählung über das Mädchen Tina las sich anfangs recht flott, wurde mit der Zeit aber recht zäh, was vor allen an den mehr als kaputten Charakteren und mitnichten an der traumhaften Mittelmeerkulisse lag.

Auf der Insel Pantellaria verbringen Tina, ihre Mutter und Schwester Bea erstmals allein ihren Sommerurlaub. Denn der Vater, ein Musiker, hat sich getrennt und lebt nun mit einer jüngeren Partnerin und Ex-Musikschülerin zusammen.

Für Hauptprotagonistin Tina, die mehr mit sich und ihrem noch jungenhaften Körper kämpft, ist die Trennung weniger ein Problem als für ihre Mutter und ihre Schwester. Die burschikose Tina lebt ihren Protest bzw. ihre Trauer eher im Fangen und Töten von Meeresquallen aus, so scheint es jedenfalls...

Abgesehen von diesem Trio bevölkern noch allerhand Aussteiger und Separatisten die kleine Insel zwischen Sizilien und Tunesien. Da wäre zum einen der alkoholkranke Multimillionär und zum anderen der anarchische Gelegenheitskoch Andre bzw. ein ungewöhnliches französisches Liebespärchen aus Wettkampfschwimmerin und Halbitaliener. An diesen handelnden Figuren hat mich vor allem gestört, dass sich keine durch und durch stabile Persönlichkeit unter ihnen befunden hat. Alle sind auf ihre Art und Weise labil bis kaputt und damit alles andere als ein guter Umgang für Tina. Ihr Erwachsenwerden, das mit dem Verlust der einst so selbstverständlichen Musterfamilie aus Vater, Mutter und Kind beginnt, thematisiert dieses Buch mehr am Rande, doch es legt sich wie ein sanfter Schleier über alles. Torino legt den Fokus hingegen auf das süße, leichte Leben mit Sonne, Strand und gutem Essen. Doch die perfekte Fassade bröckelt. So schön und feinsinnig seine Sommerbeschreibungen auf Pantelleria auch ausfallen, mich konnten sie dennoch nicht über den leisen bis fatalistischen Plot hinwegtrösten. Zu viel wurde mir nur vage angedeutet und nicht ausgesprochen.

FAZIT
Ein atmosphärisch gelungener Sommerroman mit inhaltlichen Schwächen.
JH
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