Marita Spang: Die Frauenburg

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Marita Spang: Die Frauenburg
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
E-Book
ISBN-13
B01KUDV7R6

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Mit klopfendem Herzen näherte sich Loretta an der Hand ihrer Mutter der Hohen Domkirche zu Trier.

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Das Römisch-Deutsche Reich im Jahr 1324. Die junge Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim übernimmt nach dem frühen Tod ihres Gatten die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn. In dem Kurfürsten Balduin von Trier findet sie einen mächtigen Verbündeten gegen ihre zahlreichen Feinde und nach einer unglücklichen Ehe Erfüllung in ihrer geheimen Liebe.
Auf dem Höhepunkt ihres Glücks entschließt sich Loretta, eine Burg zu erbauen, unerhört für eine Frau ihrer Zeit. Ihr Plan verändert alles…

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2 Bewertungen
Eine außergewöhnliche Frau
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Die junge Loretta hat eine besondere Gabe. Sie spürt, wenn ihr nahestehenden Personen Unheil droht. So kann sie als junges Mädchen das Leben des Kurfürsten Balduin von Trier retten – und das Schicksal dieser beiden Menschen bleibt für lange Zeit verknüpft.

Doch zuerst muss Loretta heiraten, sie bekommt Kinder und wird früh zur Witwe. An dieser Stelle geschieht etwas historisch Außergewöhnliches. Nicht der jüngere Bruder ihres Mannes wird zum Regenten der Grafschaft ernannt, bis Lorettas ältester Sohn mündig ist und sein Erbe antreten kann, sondern Loretta selbst. Fortan muss sich Loretta in einer Welt durchsetzen, die Frauen höchstens ein Gehirn in Erbsengröße zutraut und wenig Vertrauen in die Fähigkeiten einer Frau als Herrscherin zeigt. Doch mit Balduin hat sie einen mächtigen Verbündeten – aber auch ihren größten Feind!

Ich habe schon die ersten beiden Bücher der Autorin gelesen und war sehr gespannt auf das neue Werk. Es spielt, wie schon „Blut und Seide“, wieder in der Grafschaft Sponheim, allerdings einige Jahrzehnte später und die beiden Bücher haben auch ansonsten nichts miteinander zu tun. Einige Namen der Adelsfamilien kommen dem Leser vielleicht aus „Blut und Seide“ bekannt vor, aber es handelt sich um einen anderen Zweig der Familie.

Das Buch beruht auf historischen Fakten, Loretta von Starkenburg-Sponheim hat wirklich gelebt und ihr außergewöhnliches Leben bietet sich als Romanstoff geradezu an.
Die Autorin hat sich offensichtlich akribisch eingearbeitet – die Fülle an historischem Hintergrundwissen war zwar einerseits sehr interessant, mir andererseits aber streckenweise fast zu viel. Aber man muss auch nicht die Verwandtschafts- und Herrschaftsverhältnisse aller erwähnten Figuren im Detail nachvollziehen, denn eigentlich dreht sich die Geschichte nur um einige wenige Hauptpersonen. Loretta und Balduin natürlich allen voran sowie deren kompliziertes Verhältnis miteinander. Und dann gibt es noch Lorettas Haushalt mit mehreren interessanten Nebenfiguren und natürlich die Gegner und Widersacher.

Neben den detaillierten historischen Fakten im Buch merkt man meiner Meinung nach auch, dass die Autorin im Hauptberuf Psychologin ist. Das Denken und Handeln ihrer Figuren im Buch ist immer genau ausgearbeitet und wirkt auf mich sehr glaubwürdig, gerade in ihre Frauenfiguren kann man sich immer sehr gut hineinversetzen oder zumindest nachvollziehen, warum sie etwas tun oder lassen.

Insgesamt wieder ein spannender und intensiver historischer Roman, der hoffentlich bald auch als Print-Ausgabe erscheint, damit noch mehr Leser in den Genuss dieser Geschichte kommen!
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Eine starke Frau, in einer von Männern beherrschten Welt
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Loretta wächst als unbedarftes Mädchen auf der Burg Blieskastel auf. Sie hat sich dem Willen des Vaters zu fügen. Dieser, hoch verschuldet, verheiratet die Tochter mit dem Erben von Starkenburg-Sponheim. Loretta fügt sich unglücklich in ihr Schicksal. Ihr zukünftiger Gemahl ist keine Schönheit und schnell wird Loretta klar, ihre Ehe wird nicht glücklich werden. Trotz Schwierigkeiten bekommt sie drei Kinder von ihrem Gemahl, dann stirbt dieser früh und Loretta übernimmt die Aufgabe, das Erbe für ihren ältesten Sohn Johann zu sichern. Als Regentin im 14. Jahrhundert hatte sie es nicht leicht. Eine Frau, die es den Männern gleichtun wollte, das konnte unmöglich funktionieren. Aber Loretta beweist es allen. Zudem steht ihr der Kurfürst Balduin von Trier zu Seite. Loretta und er stehen sich näher als es nach außen scheint. Auch für die junge Frau scheint es so etwas wie Liebe zu geben. Doch dann schmiedet sie ungeheure Pläne, eine Burg will sie bauen und damit die Ländereien sichern. Kann das funktionieren?

Marita Spang erzählt hier die Lebensgeschichte der Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim. Diese Frau ist historisch belegt und gilt als eine der wenigen Frauen im ausgehenden Mittelalter die ihre Ländereien selbst regierten. Loretta tat dies, bis zu dem Tag, an dem ihr Sohn mündig wurde. Erst dann übergab sie die Grafschaft in seine Hände. Ihr größter Sieg war wohl, der Bau einer eigenen Burg. Die Frauenburg. War es schon ungewöhnlich als Frau zu regieren, so war der Bau einer eigenen Burg wohl noch ungewöhnlicher. Die Autorin hat es geschafft, hier ein nachvollziehbares Bild dieser Frau zu zeichnen. Loretta wirkt so lebendig und echt. Es macht einfach Spaß hier zu lesen.

Gekonnt hat Spang historische Details mit einer fiktiven Geschichte verwoben, sodass ein glaubwürdiges Gesamtbild entstanden ist. Ihr Erzählstil ist dabei der Zeit durchaus angepasst. Natürlich gut lesbar für die Leserschaft von heute, aber immer wieder mit Floskeln der Zeit verwoben, die für einen authentischen Text sorgen.

Das Leben von Loretta war wohl kein einfaches und jeder hätte ihr bestimmt ein bisschen Glück gewünscht. So hat die Autorin ihr hier eine Liebschaft gestattet. Ob es die tatsächlich auch gegeben hat, sei dahin gestellt, schön zu lesen war sie in jedem Fall. Diese Liebesgeschichte fügt sich zudem wunderbar in die gesamte Geschichte ein.

Ein ausführliches Nachwort beschließt die Frauenburg. Hier werden Fiktion und Wahrheit getrennt und ein paar interessante Details schließen sich an. Auch zwei Karten sind vorhanden, sodass sich der Leser einen schönen Überblick verschaffen kann. Ein Personenregister zu Beginn sorgt dafür, dass auch bei den Protagonisten die Übersicht nicht abhandenkommt. Ich mag solche Details sehr gern in historischen Romanen.

„Die Frauenburg“ ist ein toller, unterhaltsamer Roman über eine starke Frau im 14. Jahrhundert. Sie ist lebendig und echt, gefühlvoll und dramatisch. Kurzum, ein rundherum gelungener historischer Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Gerne mehr davon!!!

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