Anja Thieme: Orkneys Söhne

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Anja Thieme: Orkneys Söhne
Verlag
ET (D)
2002
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783890603216

Informationen zum Buch

Seiten
633

Sonstiges

Erster Satz
Gwydion erwachte mit einem tiefen Seufzen.

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Handlungsort

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Britannien, zehn Jahre nach dem Tode König Artus' ...

Gwydion of Orkney, einer der letzten Druidenschüler der heiligen Insel Avalion, wird immer wieder von unverständlichen Alpträumen heimgesucht, die seinen Vater Raven betreffen. Er ahnt, dass der Schlüssel zu seinen Visionen in jener Zeit liegt, in der sein Vater zu den Kriegern König Artus' gehörte. Doch als der junge Mann nach der Wahrheit forscht, weicht selbst seine Mutter allen Fragen aus. Dann lernt Gwydion die Witwe von König Artus kennen, und sein Verdacht, dass Raven am Bruch der Tafelrunde und dem Zerfall Britanniens beteiligt war, nimmt Gestalt an.

Fünfhundert Meilen weiter im Norden ringt sich Raven schweren Herzens dazu durch, seine Geschichte noch einmal zu durchleben und für seinen Sohn niederzuschreiben. Er hatte gute Gründe, Gwydion die Vergangenheit zu verschweigen...

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Dies ist die Geschichte Mordreds, des Rabenkriegers. Als Bastardsohn von König Artus verschlägt es ihn erst auf die Heilige Insel Avalion, wo er zum Druwid ausgebildet wird. Doch bald verschlägt es ihn an des Königs Hof und an die Tafelrunde und mit seinen Brüdern Agravain, Gareth, Gaheris und Gawain wird er zu dessen Vertrauten. Im Namen der Götter bringt Raven jedoch nicht nur Glück und Frieden, sondern auch Unglück und Tod den Menschen, die er liebt. Die Macht der Götter nimmt mit dem Aufkommen der Christenheit immer weiter ab und Avalion entfernt sich immer mehr von der wirklichen Welt, doch immer noch ist der Alte Glaube im Land stark und sowohl Artus als auch sein Sohn lieben das Land Britannien und würden dafür sterben - oder sogar töten.

Anja Thieme verleiht dem Charakter Mordred, der in vielen Büchern um König Artus immer wieder als der böse Zauberer dargestellt wird, neuen Glanz. Er ist so vielfältig wie kein anderer, durchaus manchmal boshaft, doch meistens liebenswert. So liebenswert, dass ich nun kein Buch mehr lesen kann, in dem er schlechter abschneidet. Die Autorin schreibt im Nachwort "Während ich dieses Buch schrieb, habe ich mit Mordred gelacht und Zoten gerissen, getrauert, geliebt, wenn er es tat, und die Welt war voller Magie, wenn er seine Kraft spürte. Ich war boshaft, listig, gemein und zornig, ich war glücklich, euphorisch und voller Mut. Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass jeder das auch vermag, der dieses Buch in Händen hält. - ich kann sie beruhigen: Mir ging es ebenso. Ich weinte und lachte gemeinsam mit Mordred - und ich habe mich in ihn unsterblich verliebt.

"Die Söhne Orkneys" wird sicherlich eines meiner Highlights in diesem Jahr - und ich vermute sogar, dass es für die meisten Bücher schwer werden wird, überhaupt an dieses wunderbare Werk heranzureichen. Die Autorin schuf tiefsinnige Haupt- und Nebencharaktere, viel Atmosphäre und stellte Artus weniger glorifiziert, als ehrlich dar. Auch der große König Britanniens hat hier Ecken und Kanten und so manch andere Person mutiert zum Fiesling oder zum unerwarteten Sympatieträger. Alle Protagonisten unterliegen einem Wandel, den nur die Zeit und die Wirklichkeit - oder eine besonders gute Erzählerin - schaffen können.

Auch die Aufmachung des Buches hat mich überzeugt. Angefangen vom hochwertigen Papier mit Lesebändchen, bis hin zu den umfangreichen Anhängen mit Stammbäumen, Sach- und Namenserklärungen. Leider wird der stolze Preis viele vom Kauf abhalten, was sehr schade ist, denn dieses Buch ist es allemal wert!
SK
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Was für ein Buch! Ich war der Geschichte regelrecht verfallen, sie hat mich von Anfang an gefesselt und in eine andere Welt versetzt. In eine Welt der Götter und Druiden, des Glaubens und Lernens, der Aufgaben und Prüfungen - aber auch der Kämpfe und Feinde.

Wir lernen die Welt des jungen Mordred kennen: seine Brüder, seine Mutter, seine Gabe und was er unter Lot erdulden musste. Die Brüder sind sich sehr verbunden, aber zwischen Mordred und Gawain besteht eine ganz besondere Beziehung. Und es sind auch diese beiden, zu denen ich eine fast schon zu emotionale Bindung aufgebaut habe. Es geht über ein "einfaches" Mitleiden hinaus, sie sind mir sehr nah und wichtig.

Neben den Orkneys sind Avalion (Avalon) und Camelot weitere Schauplätze, die ich mir durch die tollen Beschreibungen leicht vorstellen konnte. Es gibt jede Menge interessante und abwechslungsreiche Figuren, und auch mit Artus konnte ich hier viel mehr anfangen als sonst - er ist kein entrückter Held, sondern menschlich mit seinen Entscheidungen und Gefühlen.

Mordred ist nicht nur der "Unglücksrabe" und Seher, er kann auch Zoten reißen und hat manchmal einen etwas bösartigen Humor (der aber durchaus etwas hat :smile:). Er schließt Freundschaften, ist listig, liebt, lacht, trinkt auch mal einen zuviel - und liebt das Land. Es gibt also nicht nur die tragischen Ereignisse, seine Trauer und Wut, sondern auch viele glückliche Momente.

Wenn er Magie ausübt oder in eine Sicht gleitet, lese ich das nicht nur - ich erlebe es förmlich mit. Und das kann nicht nur an meiner Vorliebe für die alte Religion liegen, es wird dabei einfach eine ganz besondere Atmosphäre aufgebaut.

Zu dem tollen Anhang muss ich auch noch etwas schreiben! Es gibt Karten, Stammbäume, Personenlisten (nach Generationen getrennt - mit Aussprache, Bedeutung, Namen in anderen Werken) und Anmerkungen. Letzteres sind Erklärungen zu Orten, Legenden, Geschichte, Auslegungen, Bräuchen, Anspielungen...
S(
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Für Nacherzählungen bekannter (Sagen-)Stoffe bin ich eigentlich immer zu haben, besonders dann, wenn die herkömmlichen Gut-Böse-Schemata aufgebrochen werden. Dies ist Anja Thieme durchaus in beeindruckender Weise gelungen. Aus Mordred einen sympathischen Charakter zu machen hat etwa die gleiche Qualität wie dies mit Hagen von Tronje bei den Nibelungen zu tun, und dieser Roman hatte auf mich bezogen auf Mordred einen ganz ähnlichen Effekt wie Viola Alvarez' Die Nebel des Morgens im Hinblick auf Hagen – wobei ich beide Düstermänner immer schon interessanter fand als die langweiligen, strahlenden Helden.

Tatsächlich gibt es hier keine „guten“ und „bösen“ Charaktere. Jeder von ihnen macht Fehler, jeder von ihnen gibt einfach mal seinen Gefühlen nach, auch wenn klar ist, daß dies furchtbare Folgen (für den Betreffenden selbst oder für nahestehende Menschen) haben wird, jeder hat seine starken Momente. Dies gilt nicht nur für die unmittelbaren Hauptpersonen wie Mordred, Artus, Guennera, Lancelot, Gawain, sondern zieht sich bis in eher kleine „Nebenrollen“. Das macht die Personen und die gesamte Erzählung, bei allem magischen Einschlag durch die Druwid-Fähigkeiten, ausgesprochen realistisch. Mehr als einmal dachte ich, daß es tatsächlich so gewesen sein könnte, wenn es eine Realität der Artus-Sage gibt.

Kennt man andere Nacherzählungen der Artus-Sage, so wird man über manch einen etwas anders klingenden Namen, etwas anders gelagerte Verwandtschaftsverhältnisse und natürlich ein paar Abweichungen im (vermeintlich) bekannten Ablauf stolpern, wobei gerade die letzten beiden Punkte natürlich auch der Komposition und der Intention der Autorin geschuldet sind und – da es nun einmal kaum bis keine historisch belegten Details gibt – dies auch völlig legitim ist. Manche ihrer Entscheidungen erklärt Thieme in den (für einen Roman) umfangreichen Anmerkungen und ich konnte ihrer Argumentation an allen Stellen folgen. Überhaupt ist der Anhang mit Karten, Stammbäumen, Namenserklärungen, Anmerkungen und Quellenverzeichnis vorbildlich und ergänzt den auch sonst hervorragenden Eindruck der Gestaltung.

A
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